Toleranzgrenzen der Geweihten

  • Natürlich muss man hier kaum dioskutieren, wie es um Rondra, Praios und Co steht. Was mich eher interessiert, sind die Diener der Götter, die als recht tolerant gelten. Tsa, Hesinde, Phex etc. Wo ist bei diesen doch eigentlich recht toleranten Geweihten eures Erachtens selbige dann doch am Ende? Natürlcih gibt es Extrembeispiele mit Dämonen, aber was mich interessiert sind eher Grenzfälle. Suche dabei nach ein paar Anregungen :)

    Never whipsnap a whipsnapper

  • Ich kann ein paar Infos zu Phex geben, als da wären:
    klarer Eid oder Vertragsbruch
    Stehlen von Armen, besonders wenn diese dadurch hungern müssen
    Bestehlen von Tempeln (Grenzwertig)
    Hinterhältiger Mord (Besonders bei "Bösen Buben" aber mit großer grauzone)
    Blutrünstigkeit
    Verrat (Informationsbeschaffung OK, aber die eigenen Freunde/Land/Kirche verraten... neeee)

    Hesinde würde ich so vorschlagen:
    Forschung auf Kosten anderer (menschenexperimente etc.)

    Tsa:
    Vernichtung der Schöpfung und Natur
    Keine Ahnung wie die über Abtreibung denken
    Redeverbote, Einkerkerungen wegen Meinungsäußerung.

    Das wären so die Sachen die mir einfallen

    Noctum Triumphat

  • Travia: Störung des Herdfeuers, also auch des häuslichen Friedens (auch in Tavernen), versuchter Ehebruch etc. das ist ja klar. Familienfehden...
    Tsa: da gehört Abtreibung dazu, es ist Zerstörung von Leben, von neugeborenem..
    Hesinde: hat mein Vorgänger gut zusammengefasst, wobei das auch schwammig ist, fragt die Kirche wirklich nach woher die brandaktuelle äußerst bahnbrechende Information stammt?
    Phex: hat auch mein Vorgänger gut zusammengefasst
    Peraine: zufügen von Verletzungen, nicht helfen im Angesicht einer Bedrohung, vernichten von Ernten etc., einem Wesen der verletzt ist nicht helfen
    Rahja: gewaltsamer Akt, barbarenartiges Verhalten (gerade Helden sollten bedenken das eine Rahjakirche kein Bordell ist - und werden dann ohne viel Federlesens auch vor die Türe gesetzt), Blutvergießen im allgemeinen, Rohheit in jeglicher Form...

    Das ist was mir zu den vermeintlich "sanften" Gottheiten einfällt.

    In diesem Sinne

    I hate the "suave and debonair" tag. I am neither.

  • Interessante Frage...mir ist irgendwie gerade danach, einen Rahjageweihten mit strengem Moralkodex zu spielen. Jemanden der sanft und freundlich auftritt, und den die Mithelden dann entgeistert anstarren, wenn er seine Meinung zum Besten gibt:

    "Ihr wollt ins Bordell gehen? Wisst Ihr denn nicht, dass die meisten Huren aus Not ihren Körper verkaufen? Dass sie nur so tun, als hätten sie Freude daran? Könnt Ihr gespieltes Begehren von echtem unterscheiden? Die Dienste einer Hure sind ein schaler Abglanz wirklich geteilter Freude.
    Seid versichert, die Augen Rahjas ruhen mit mehr Wohlgefallen auf jemandem, der ein Glas guten Weines genießt, als auf einem Säufer der billigen Fusel trinkt und davon blind und unempfänglich für wirklichen Genuss wird."

    Wenn einer der Helden mit seinem Trieb argumentiert, der befriedigt werden muss, dann könnte der Geweihte auch darauf hinweisen, dass er selbst auch schon lange keinen Sex mehr hatte, und durchaus nicht abgeneigt wäre... :lach: (Getreu dem Motto: Man muss nicht bisexuell zu sein um Rahjageweihter zu sein, aber es hilft :zwinker:)

    Das wär doch mal was.

    Also, zum Thema, Dinge die Rahjageweihte nicht tolerieren sollten:

    - eine schlafende Person zu küssen ist falsch, denn sie hat ja nicht ihr Einverständnis gegeben.
    - ebenso ist es falsch, die Dienste von Prostituierten in Anspruch zu nehmen, denn gespieltes Begehren ist für den Laien nur schwer von echtem zu unterscheiden, und die meisten Huren verkaufen sich doch nur um überleben zu können.
    - Sex mit sehr betrunkenen Personen kommt ebenfalls nicht in Frage - auch diese können nicht ihr Einverständnis geben, und es außerdem sowieso nicht genießen.
    - natürlich ist es auch falsch, einer Person heimlich beim Baden zuzusehen.

    Dass Gewalt nicht toleriert wird ist eh klar, damit braucht man sich gar nicht aufhalten wenn man die Randgebiete des akzeptablen ausloten will.


    Die anderen Götter editier ich hinzu, wenn ich dazu zündende Ideen habe. ;)

    Phex: Das bestehlen von Kindern und geistig Behinderten ist keine Herausforderung, und liegt wohl eher in der Grauzone, auch wenns nur um einen Lolli geht. Dasselbe gilt für Betrug. Da kommen nur Leute infrage, die in unserer Welt für den Darwin Award nominiert werden dürften. ;)

    Gewalt aller Art dürfte ebenfalls verpönt sein.
    Ein Dieb der erwischt wird sollte sich ohne gewalttätige Gegenwehr gefangen nehmen lassen und versuchen durch seine Intelligenz zu entkommen, keineswegs aber einen der Bewacher töten. Merke: Die Stadtwache macht auch nur ihren Job.
    Ich sehe Phexgeweihte eher als elegante Gauner mit Stil, die unter keinen Umständen Gewalt gegenüber Unschuldigen anwenden. Und wer nur sein Eigentum verteidigt ist auch unschuldig!
    Habgier ist eh schon dem dämonischen Gegenspieler Phexens zuzuordnen, und Eidbruch auch.


    Hesinde: Tierversuche sollten eigentlich ebenfalls tabu sein, sofern sie dem Tier Schaden zufügen, aber ich hab mich mit Hesinde nicht so viel beschäftigt.

  • Zitat

    Keine Ahnung wie die über Abtreibung denken


    Könnte mir vorstellen, dass das bei denen als Mord angesehen wird. Wer entstehendes Leben tötet, ist nicht besser als der, der bereits entstandenes Leben tötet...


    Zitat

    - ebenso ist es falsch, die Dienste von Prostituierten in Anspruch zu nehmen, denn gespieltes Begehren ist für den Laien nur schwer von echtem zu unterscheiden, und die meisten Huren verkaufen sich doch nur um überleben zu können.


    Und wie steht's damit: Handwerker verkaufen ihre Werke doch nur, um überleben zu können. Daher sollte die Ingerimm-Kirche Handwerker bemitleiden und dagegen ankämpfen.

    Was ich sagen will: Ich glaub nicht, dass Rahja-Geweihte per se etwas gegen Bordelle haben. Wäre mir jedenfalls neu, dass die Rahja-Kirche gegen Prostitution ankämpft... (Oder hast Du da ne Quelle?) Sie sind gegen erzwungenen Sex und Sex, an dem nur eine Seite Spass hat und die andere es nur "hintersich bringen will" oder sogar gequält wird - aber das ist, denk ich mal, nicht zwangsläufig bei allen Prostituierten der Fall.


    Praios: Unehrlichkeit; Gesetzesübertretungen; das Rüttel an der bestehenden politischen Ordnung; Ungehorsam
    Rondra: unehrenhafter Kampf (also Hinterlist, Armbrüste); das Töten und Quälen von Schwächeren; Feigheit
    Efferd: Wasser nicht missbrauchen, aber auch nicht unterdrücken; unehrlich seinen eigenen Empfindungen gegenüber zu sein
    Travia: Lügen, Intrigen und Verrat; die Gastfreundschaft nicht ehren; in Not Geratenen nicht zu helfen; Streit vom Zaun brechen
    Boron: Unbeherrschtheit und Undiszipliniertheit; sinnlose und schädliche Geschwätzigkeit; Selbstmord zu begehen, weil man keine Lust mehr hat, zu leben (Selbstmord aus Liebe und Respekt zum Tod ist okay)
    Hesinde: Wissen zu benutzen, um anderen zu schaden; Wissen erlangen, indem man anderen schadet; Wissen zerstören; Magie auslöschen zu wollen
    Firun: unehrenhaft Jagen; die Wildnis nicht respektieren; Bequemlichkeit; jemandem, der unverschuldet (!) in Not geraten ist, nicht zu helfen
    Tsa: Töten und Verletzen; anderen ihre Freiheit nehmen; in veralteten und sinnlosen Traditionen verharren
    Phex: rücksichtsloser und skrupelloser Diebstahl und Betrug (z.B. Arme bestehlen oder den Verdacht auf einen Unschuldigen lenken); brutale Raubüberfälle und Erpressungen (sind nicht "kunstgerecht"); hemmungsloser Geiz; Vertragsbruch; sich weigern, auf eigenen Füßen zu stehen
    Peraine: Töten und Verletzen; anderen nicht zu helfen; Pflanzen zerstören
    Ingerimm: sein handwerkliches Geschick dazu benutzen, um anderen zu schaden; Feuer nicht missbrauchen, aber auch nicht unterdrücken; für seinen Erfolg nicht arbeiten zu wollen
    Rahja: nur auf die eigenen Bedürfnisse achte, ohne sich um den anderen zu kümmern; anderen den Mut am Leben nehmen; andere ausnutzen und zu betrügen; plumpes, rücksichtsloses Auftreten

    Kor: Vertragsbruch; Verrat von Mitstreitern; das Töten von Nichtcombattanten; Feigheit und Schwäche; das Stören eines guten Kampfes
    Swafnir: Verrat und Unkameradschaftlichkeit Freunden und Familienmitgliedern gegenüber; Zögerlichkeit
    Mokoscha: Faulheit; ähnlich wie Peraine
    Ifirn: in Not Geratenen nicht zu helfen (auch wenn's ihre eigene Schuld war); ansonsten wie Firun
    Aves: so ziemlich wie Tsa
    Nandus: was das Wissen angeht wie Hesinde + Freiheitszüge Tsas

  • Zitat von "Sekhmet "


    Was ich sagen will: Ich glaub nicht, dass Rahja-Geweihte per se etwas gegen Bordelle haben. Wäre mir jedenfalls neu, dass die Rahja-Kirche gegen Prostitution ankämpft... (Oder hast Du da ne Quelle?) Sie sind gegen erzwungenen Sex und Sex, an dem nur eine Seite Spass hat und die andere es nur "hintersich bringen will" oder sogar gequält wird - aber das ist, denk ich mal, nicht zwangsläufig bei allen Prostituierten der Fall.

    Woher stammen Deine Informationen?

    Gut, meine stammen aus feministischer Literatur, nicht die unparteiischste Quelle, aber immerhin hab ich mich mit dem Thema beschäftigt. Und nach meinen Informationen sind die meisten Prostituierten so kaputt, dass sie nichts mehr fühlen wenn sie mit ihrem Freund Sex haben. (Und das sind die "Freiwilligen", nicht irgendwelche armen betrogenen Mädchen aus dem Osten)
    Nichts was die Rahjakirche befürworten kann.

    Bordelle dürften zumindest an der Toleranzgrenze liegen. Und von der haben wirs ja gerade.
    Du kannst mir nicht erzählen, dass der Durchschnittsabenteurer sich im Bordell seiner Wahl erst mal umsieht und nachfragt wieviele Freier eine Hure am Tag so hat, und nachdenkt ob das denn noch angenehm sein kann...
    Von Gelegenheitsprostituierten die sich die Freier aussuchen können hab ichs ja gar nicht - aber wie oft hat der Durchschnittsabenteurer mit denen zu tun?


    Zu Tsa: Gibt es da nicht eine Gruppe, die Töten als Veränderung und damit Tsagefällig ansieht?
    Zum Thema Abtreibung würd ich meinen, da sollte Tsa auch an der Meinung der werdenden Mutter interessiert sein. Schließlich nimmt ein ungeborenes Kind der Mutter die Freiheit. (Und bringt sie in Aventurien wohl auch mal in arge Schwierigkeiten.)

  • Was alles über die Toleranzgrenze hinaus geht, dürfte sich wohl in der jeweiligen Auflistung der einzelnen Feindbilder der Kirchen finden und unter den Punkten, die ein Mirakel erschweren.

  • Zitat von "Schattenkatze "


    Was alles über die Toleranzgrenze hinaus geht, dürfte sich wohl in der jeweiligen Auflistung der einzelnen Feindbilder der Kirchen finden und unter den Punkten, die ein Mirakel erschweren.

    Die Feindbilder sind ja klare Feindbilder...ich glaube Variel ging es um Grenzfälle. Und die stehen nicht unbedingt bei den Feindbildern. :zwinker:

  • Viele der Punkte, die hier aufgezählt wurden, fallen aber oft unter Feindbilder, Prinzipien der Gottheit und was die Gottheit nicht mag und daher entsprechende Mirakel erschwert.

  • Zitat

    Woher stammen Deine Informationen?

    Gut, meine stammen aus feministischer Literatur, nicht die unparteiischste Quelle, aber immerhin hab ich mich mit dem Thema beschäftigt. Und nach meinen Informationen sind die meisten Prostituierten so kaputt, dass sie nichts mehr fühlen wenn sie mit ihrem Freund Sex haben. (Und das sind die "Freiwilligen", nicht irgendwelche armen betrogenen Mädchen aus dem Osten)
    Nichts was die Rahjakirche befürworten kann.

    Bordelle dürften zumindest an der Toleranzgrenze liegen. Und von der haben wirs ja gerade.
    Du kannst mir nicht erzählen, dass der Durchschnittsabenteurer sich im Bordell seiner Wahl erst mal umsieht und nachfragt wieviele Freier eine Hure am Tag so hat, und nachdenkt ob das denn noch angenehm sein kann...
    Von Gelegenheitsprostituierten die sich die Freier aussuchen können hab ichs ja gar nicht - aber wie oft hat der Durchschnittsabenteurer mit denen zu tun?


    Hast Du den Film „Sin City“ gesehen? Also die Prostituierten kommen mir nicht gerade „kaputt“ vor… (Nur sind sie für Rahja evtl. einen Tick zu mörderisch. ;) ) Oder die Mädels aus der Serie "Die Rote Meile". Klar, sie sind Fiktion - aber das ist Aventurien doch auch!

    Mein Statement ist: Rahja hat nichts gegen bezahlten Sex, solange er noch Spass macht oder zumindest nicht schadet. Ich denke nicht, dass die Bezahlung da das Problem ist... Rahja ist also nicht gegen Bordelle an sich, sondern nur gegen Bordelle, in denen die Prostituierten ausgebeutet und gequält werden. Überhaupt gegen Sex, bei dem es einem nicht gut geht. Wenn es in einem Bordell also Probleme gibt, dann ist die Rahja-Geweihte nicht sauer, weil es ein Bordell ist, sondern weil die Prostituierten da ein schlechtes Leben führen.
    Und die Konsequenz ist da, mMn nicht, dass die Rahja-Kirche gegen Bordelle an sich vorgeht und alle Mädels "entprostituieren" will (das macht eher die Travia-Kirche :zwinker: ), sondern dass sie dafür eintritt, dass in Bordelle alles ordentlich und zwanglos abläuft. Dass die Huren da nichts gegen ihren Beruf haben müssen eben... Wenn sich ein Bordellbesitzer da komplett unkooperativ zeigt und ihm das Wohl seiner Prostituierten wirklich egal ist, dann kann man dafür kämpfen, dass das betreffende Bordell geschlossen wird. Aber sonst - warum? Ich denk nicht, dass da alle Bordelle über einen Kamm geschert werden...


    Zitat

    Zu Tsa: Gibt es da nicht eine Gruppe, die Töten als Veränderung und damit Tsagefällig ansieht?


    Ja, der Zweite Finger Tsas (oder so). Das ist ein Meuchlerorden, der aber trotzdem zu Tsa betet, weil der Tod ja auch so was wie ein Neubeginn sein kann. Und wenn man an die Wiedergeburt glaubt, dann ist Meucheln in ihren Augen nicht so schlimm.
    Ich weiß allerdings nicht, inwieweit die Tsa-Kirche das absegnet…


    Zitat

    Zum Thema Abtreibung würd ich meinen, da sollte Tsa auch an der Meinung der werdenden Mutter interessiert sein. Schließlich nimmt ein ungeborenes Kind der Mutter die Freiheit. (Und bringt sie in Aventurien wohl auch mal in arge Schwierigkeiten.)


    Aber man darf ja auch nicht sein bereits geborenes Kind umbringen, nur weil es einen in seiner Freiheit einschränkt… So würde ich das auch mit ungeborenen Kindern sehen.

  • Zu Rahja kann ich nicht besonders viel sagen, aber mich würden mehr die Grenzfälle von Phex interessieren.

    Also:
    Wäre es phexgefällig einen Geweihten zu bestehlen? Ich denke andere Phexgeweihte gehen daurchaus in Ordnung, da sich ja jeder das Recht auf Eigentum jeden Tag neu erwerben muss. Aber wie ist es mit Praioten? Zum Beispiel einem Geweihten sein Sonnenzepter zu entwenden, oder geht das zu weit?

  • Ganz klar: nein, da sich die Phexkirche als Teil der Zwölfgötter sieht und damit die Tempel und geweihten der anderen Kirchen respektiert. Also nur andere Phexgeweihte (Kirchen sehr grenzwertig) und (ebenfalls grenzwertig) Einrichtungen und geweihte anderer, nicht alveranischer Gottheiten.

    Noctum Triumphat

  • Zitat von "Godfather "


    Zu Rahja kann ich nicht besonders viel sagen, aber mich würden mehr die Grenzfälle von Phex interessieren.

    Also:
    Wäre es phexgefällig einen Geweihten zu bestehlen? Ich denke andere Phexgeweihte gehen daurchaus in Ordnung, da sich ja jeder das Recht auf Eigentum jeden Tag neu erwerben muss. Aber wie ist es mit Praioten? Zum Beispiel einem Geweihten sein Sonnenzepter zu entwenden, oder geht das zu weit?

    Einem Geweihten einen heiligen Gegenstand zu entwenden ist sicher nicht in Ordnung...aber wie wäre es, einem hochrangigen Geweihten z. B. die Seife zu klauen? Oder den Zahnputzbecher (wenn man sowas in Aventurien hat)...irgendwas, was er leicht ersetzen kann, was aber sehr schwer zu stehlen ist.

    Wäre das noch phexgefällig?

  • IMO gilt für Phex-Geweihte und Diebstahl:
    Ein fremder Tempel ist ausgenommen, weil ich mich als Geweihter der 12 an die Gebote der anderen halte, sobald ich ihren Boden betrete. Geweihte Objekte wie ein Sonnenzepter gehören auch noch zu diesem "Respektsbereich", profane Gegenstände nur dann, wenn sie in irgendeiner Form für den Geweihten eine mysthische Bedeutung haben, z.B. Feuerstein und Zunder für einen Ingerimm-Geweihten. Also die Seife eines Rondra-Geweihten zu stehlen ist auf jeden Fall drin. Allerdings wird es schon wieder problematisch, sollte er diese Seife brauchen, um am nächsten Morgen vor der Schlacht einen guten, sauberen Eindruck auf die Truppen machen zu können. Da es seine götterbefohlene Pflicht ist, diese anzuführen und der Phexler dies durch seinen Diebstahl behindern würde^^.

    Andere Geweihte generell nicht zu bestehlen, hieße, falsche, "unphexische" Wertmaßstäbe anzulegen. Wenn der Phexgeweihte andere Geweihte nicht bestiehlt, würde er implizit zugeben, auch allgemein im Unrecht zu sein, wenn er stiehlt. Aber gerade das würde doch ein Phex-Geweihter niemals annehmen, zumindest nicht, wenn er die Gebote seines Gottes verinnerlicht hat, denn der sagt ja: "Stehlen ist gut, doch achte die Gebote der anderen 11 wenn du auf ihrem Territorium wandelst."

  • So ist das nicht ganz richtig.

    Es stellt sich generell eine Frage:

    Wie handeln Geweihte gegenüber anderen Geweihten?

    Darf:
    - ein Praiot einem Phexgeweihten sein Diebesgut abnehmen? Er hat ja nur seinen Dienst am Herren vollbracht.
    - eine Tsageweihte dem Kor-Geweihten verbieten, zu kämpfen?
    - der Praiospriester den Hesindepriester ein Buch abnehmen, was er für Sicherungswürdig hält?
    - ein Firungeweihter einer Perainegeweihten verbieten, einem Verletzten zu helfen, der sich selbst in unnötige Gefahr gebracht hat?
    - usw.

    Punkt 1: Eigentlich dürfte er es, denn das weltliche Gesetz steht über den Geweihten, so dumm es klingt.
    Punkt 2: Darf sie nicht, es sei denn, die betreffende Person / das betreffende Wesen steht unter Kirchenschutz.
    Punkt 3: Wenn das Werk auf dem Index steht, ja. Ansonsten nicht.
    Punkt 4: Definitiv nicht.

    Das führt mich natürlich zu einer weiteren Sache:
    Wenn ein Phexgeweihter einen anderen Geweihten bestiehlt, bestiehlt er einen Diener einer anderen Gottheit, die nicht dafür da ist, sich auf Diebstähle vorzubereiten. Im Grunde ist es sogar unphexisch, einen einzlnen Geweihten zu erleichtern, da dieser nicht mit einem Diebstahl rechnet.
    Einen Tempel zu bestehlen, steht sowieso außer Frage.

    Also gibt man nicht zu, dass man allgemein im Unrecht ist, sondern dass die anderen Diener der Götter einem selbst die Freiheiten lassen, die man ihnen auch zugestehen muss.

    Wenn jemand nun meint, Phexgeweihte seien ungerecht behandelt, weil Diebstahl unrecht ist, im offiziellen Sinne... Er ist nicht mehr rückgängig zu machen, wenn das Diebesgut mal im Tempel ist. Denn von dort darf er, selbst mit Gerichtsbeschluss, nicht mehr herausgefordert werden.
    Ein Handel, der von einem Phexgeweihten beschlossen wure, ist bindend, selbst, wenn der Praiot es gerne anders hätte.
    Die Sterndeutungen haben genauso viel Gewicht, wie die, eines Hesindegeweihten.
    etc.

    Jede Kirche hat ihre Rechte und Pflichten.
    Und zu den Rechten gehört nunmal, dass sie keine Kirche gegen die andere stellt und Aktionen unternimmt.


    Die Fälle, die sehr fragwürdig sind, gibt es immer noch.
    Handelt eine Gruppe Tsa-Priester, die sich in geschlossener Reihe den Kor-Geweihten in den Weg stellt nun gegen diese Richtlinie?
    Beide tun ihren Götterdienst. Wie also entscheiden?

    Es bleibt viel Spielraum, was getan werden darf und was nicht. Da kann man kaum eine einhellige Meinung vertreten.

    In diesem Sinne.

    Gruß vom Sensemann aka Nioa

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Ich bin pauschal mal dagegen, objektiv verbindliche Antworten auf diese Fragen zu geben. Normenkonflikte und Kompetenzgerangel machen eben die Spannung aus, die zwischen so verschiedenen Kirchen herrscht, die dennoch irgendwie auf der selben Seite stehen. Es ist nunmal ein Graubereich (nicht nur wenn es um Phex geht), wenn verschiedene Wertesysteme aufeinanderprallen, und ich würde die da nicht die Spannung rausnehmen wollen, indem ich sage: So und so ist es aber.

    Besser fände ich es, Raum für die Persönlichkeit der betroffenen Geweihten zu lassen, ob einer jetzt eher lax und kompromißbereit mit seinem Set an Tugenden umgeht oder unnachgiebig und missionarisch. Wer sich dann im Endeffekt durchsetzt, hängt immer von den Umständen ab - Wenn die Tsageweihte z.B. den Feind mit ihrem Körper deckt, kann der Korgeweihte erst mal nicht zuschlagen, egal, wer da was darf. Wenn sie daneben steht und Reden hält, macht er vermutlich, was ihm paßt.

    Analog kann man auch das Beispiel göttlicher Symboltiere hernehmen. In Alamda gibt es ein traditionelles Schlangenjagdfest, bei dem massenhaft harmlose Schlangen von Kindern erlegt werden. Ein Gräuel für die Hesindegeweihten, aber nicht zu unterdrücken. In Orkenfurt hatten wir mal die Diskussion über Pferdewurst, und der sensible Rahjageweihte war da natürlich ganz anderer Meinung als der bodenständige Praiot aus armen Verhältnissen.

    Also: Daumen hoch für Kontraste, und nicht alles letztgültig klären wollen!

  • Bei dem mit den Persönlichkeiten der Geweihten einbringen kann ich mich nur anschließen. Wir hatten mal die Variante, dass eine Gruppe Tsagläubiger angegriffen wurde und mein Korgläubiger Schwertgeselle darauf hin angriff um diese zu verteidigen, jedoch jeden Gegner der sich ergab oder davonlief wirklich in Ruhe ließ und auch alle nur bewusstlos/kampfunfähig schlug, statt sie zu töten. Danach ließ er sie von den Tsagläubigen behandeln, die diese Vorgehensweise zwar grenzwertig, aber akzeptabel fanden.

    Immerhin weiß auch eine Tsageweihte, das die Rondra/Korkirche eben die anderen Kirchen beschützen wollen und können ihren Glauben ja auch darin ausleben für eine Schonung der Gegner einzutreten, während auch Gläubige der kriegerischen Gottheiten ihre Wertemaßstäbe etwas dehnen können um andere Gläubige nicht in Verlegenheit zu bringen.

    Noctum Triumphat

  • Ich habe für meinen Teil auch nicht behauptet, dass ein gewisser Geweihter zu handeln hat, wie es vorgeschrieben ist.
    Alleine die TSA-Kirche zeigt deutlich, wie unterschiedlich alleine die Strömngen innerhalb einer irche sind.

    Töten-Nein Danke
    Töten-Warum nciht, wird ja sowieso wiedergeboren.
    Töten-Wenn sein Leben dafür bestimmt war, dann ist es in Ordnung.

    Drei Thesen, alle drei in der TSA-Kirche vertreten.

    @ Condor:
    Wenn auf dem almadanischen Schlangenfest eine Smaragdnatter erschlagen wird, kannst du mal sehen, wie schnell die Kirche Restriktionen verhängt.
    Travia hat auch die Wildgans als heiliges Tier, aber Gänse werden geschlachtet.
    Nur weil ein Tier artverwandt ist, steht es nicht unter Kirchenschutz.

    @ Pyroalchi:
    Pferde sind die heiligen Tiere der Rahje, das stimmt.
    Wenn das Tier gestorben ist, oder getötet werden musste, sieht die Rahja-Kirche es nicht als Frevel.
    Aber ein gesundes Pferd umzubringen, damit man das Fleisch kauen kann, sehr wohl.

    Ein Krieger wurde von der Rahjakirche zum Tode verurteilt, weil er das Pferd eines Gegners umgebracht hat.
    Also so locker sieht es die Kirche dann doch wieder nicht.

    @ Topic:
    Klar, gibt es Unterschiede und Grauzonen, aber ein paar Dinge sind selbst Regionalübergreifend, während andere Sitten kaum bekannt sind.
    Sicher kann man nicht pauschal sagen, was wie läuft, aber zumindest als Meister muss man sich ein paar Dinge fragen, einfach als Randbedingungen.

    Und ich habe nie behauptet, dass Tsajünger und Korgläubige nicht miteinander auskommen können, meine Beispiele sollen nur zeigen, wann Geweihter gegen Geweihten arbeitet.

    Soviel zu meinem Senf.

    Gruß vom Sensemann aka Nioa

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Im Abenteuer "Erben des Zorns" (daher habe ich das mit der traditionellen Schlangenjagd), wird es so dargestellt, daß die Hesindekirche zwar mit den Zähnen knirscht, aber dem Jagdspaß eigentlich kaum was entgegensetzen kann. Was für Restriktionen sollte sie denn auch verhängen?

    Rahjageweihte, die jemanden zum Tode verurteilen kommen mir auch seltsam vor, sowohl rechtlich als auch philosophisch.

    Im Krieg gehen viele Pferde drauf - haben die Soldaten alle das Mal des Frevlers/Verdammten? Darf ein Ritter/Kavallerist sein so heiliges Tier überhaupt der Gefahr der Schlacht aussetzen? Hier wird's doch irgendwie absurd, oder?

  • Genau, wie du ein offizielles Beispiel anführst, kann ich das mit meiner These geneuso. ^^
    Die Verurteilung, kam vom Hochgeweihten zu Gareth.
    Der Krieger hat das Pferd des Gegners angegriffen, obwohl er nicht hätte tun müssen.

    Da zeigt sich, dass selbst die Redakteure nicht wirklich wissen, wie sie mit dem Thema umgehen sollen.

    Aus diesem Grund gehe ich für meinen Teil zwar auch gesondert mit den Fällen um, überlege mir aber grobe Richtlinien, was erlaubt sein dürfte und was nicht.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe