Filme, die euch überrascht haben...

  • Gestern war Filmabend und jemand brachte "The man from earth". Was ein toller Film. Kammerspiel, alles in einem Raum und eigentlich erzählt der Hauptdarsteller nur eine Geschichte, aber meine Güte war das gut. Ich will da auch gar nicht mehr zu schreiben, weil das schon den Reiz ein wenig nehmen würde.

    Also: Man from earth. Einfach angucken :laechel: .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Man from Earth - nie gehört, ist notiert. Danke.

    Da es hier Fans von Paul Bettany geben soll...;) Er ist mal wieder in einer guten, vielschichtigen Rolle in einem sehr anständigen Film zu sehen:

    Der große Crash. Die Lehman-Brothers-Geschichte, fiktionalisiert. Die Erkenntnis, dass das Kartenhaus zusammenfällt, geht in einer einzigen Nacht die Hierarchieleiter einer Bank rauf und wieder runter. Ein paar Köpfe werden gerettet, ein paar rollen, ein paar haben Skrupel, kommen damit aber nicht weit. Dann ist Ende.

    Eine wohltuend unsensationalistische, nüchterne Inszenierung, und viele starke Darsteller - Kevin Spacey nervt zur Abwechslung mal kaum und zeigt dass er auch einfach sehr gut kluge Menschen spielen kann ohne sich aufzublasen; Jeremy Irons wird um vier Uhr nachts mit dem Hubschrauber eingeflogen als die Kacke so richtig am Dampfen ist und thront mit wunderbar banalem Machtwillen über allem; Stanley Tucci ist wie immer Gold wert in einer kleinen aber wichtigen Nebenrolle.
    Bettany ist einer von denen, die vielleicht sogar Skrupel haben. Er ist ziemlich weit, aber nicht ganz unten in der Hierarchie, und das schon lange. Er hat Erfahrung. Die ganz unten vertrauen ihm, die über ihm auch, er ist also für den Großteil des Films der Katalysator, durch den andere sich offenbaren, er hört zu, denkt mit, erklärt. Bei ihm laufen die meisten der Fäden zusammen, auch wenn oder gerade weil er eigentlich nix zu entscheiden hat, sobald das Ausmaß der Krise raus ist. Sehr schön, der Gewinner in einem durchweg starken Cast.

    Was Hierarchiensezierfilme angeht, ist Der große Crash also ein richtig guter.

    Auch wenn Dame König As Spion besser ist.;)

  • Der große Crash habe ich auch gesehen, hat mir auch gut gefallen....aber ja, Dame König As Spion (in beiden Versionen) ist richtig klasse, hätte ich selbst nicht erwartet :)

    Der der Kleines tut um Großes zu erreichen, ist gigantisch.

  • The Big Easy (Ellen Barkin, Dennis Quaid) und Der Morgen danach (Jane Fonda, Jeff Bridges), zwei Filme, die nur auf den ersten Blick Krimis sind. In Wahrheit sind das zwei der schönsten Charakterstudien, Liebesgeschichten und Stadtpanoramen der 80er.

  • Gestern mal mit einer Freundin endlich "Sieben" geschaut, jaaaa, ich weiß, bin spät dran.
    Aber hat mir gut gefallen, auch wenn das eigentlich nicht sooo mein Genre ist.

    Der der Kleines tut um Großes zu erreichen, ist gigantisch.

  • Die Mühle und das Kreuz, ein polnischer Film über ein Gemälde von Pieter Bruegel d. Ä.. Schöne Bilder, etwas für Leute, die Kunst mögen *zu Ehny wink* https://www.orkenspalter.de/wcf/images/smi…jione/1f609.png" class="smiley
    , eher meditativ als pralle Action. Wer sich darauf einlässt, wird entführt in eine andere Zeit (das 16. Jahrhundert in Flandern).

    http://www.endstationkino.de/files/die_mueh…ue_visionen.jpg

    wir halten noch immer / die wolkenfäden fest in den händen / das versprechen: ich webe dir ein kleid aus traum und dunst und zuversicht / damit du es schön warm hast / im augenblick der zählt

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  • Das Gemälde ist Die Kreuztragung Christi. Schönes Konzept, das Große inmitten von Kleinem fast untergehen zu lassen.;) Macht der Film das genauso? Also kommt die Kreuztragung selbst überhaupt vor?


    Letzthin überrascht gewesen von: Irrtum im Jenseits von 1946 mit David Niven. Ein Film darüber wie eine aus Liebe vergossene Träne die Maschinerie des Himmels zum stoppen bringt. Und das kann man durchaus sehr wörtlich nehmen. Man sage also nicht, man sei nicht gewarnt gewesen.;) Natürlich mit britischem understatement erzählt, das alles.

    Und von Die Band von nebenan, weil er den aus der Prämisse drohenden Kitsch locker umschifft und eher sowas erzählt wie: "Sometimes two people will regard each other over a gulf too wide to ever be bridged, and know immediately what could have happened, and that it never will." (Roger Ebert)


    Zu viel Schnulzerei, ich weiß. Nummer drei also: Deadly Revenge - Das Brooklyn Massaker. Ein unfassbar prolliger Brecher vor dem Herrn, in dem mehr Menschen als man meint ihr Handwerk beherrschen. Wird hier vermutlich niemandem gefallen, macht mir dafür jede Sekunde großen Spaß.

  • Heute will ich mal eine Lanze für den Dokumentarfilm brechen, in diesem Fall für Jean Tinguely.
    Ich sage hier gar nicht viel dazu, außer, dass Tinguelys Maschinen mich manchmal an Realität gewordene Konstruktionen Leonardo da Vincis erinnern und an Chaplins Moderne Zeiten, genial anarchisch, weil sie sich konsequent jeder Nutzbarkeit entziehen.

    Er selbst sagte:
    «Ich habe absolut keine technische Begabung. Ich bin ein absoluter Träumer, verbissen in meine Arbeit, aber immer ein Träumer geblieben. Ich bin immer frei von aller Materialität. Ich funktioniere immer nur mit einem Glauben an die Sache, mit der Idee an eine Maschine, und ich fühle mich komplett frei diese Maschine dann auch zu bauen.»

    auf die Frage "Est-ce que vous êtes technicien?" antwortet er: "Non, je suis poète"

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  • Bunraku

    Eine verfilmte Geschichte über... Nun, einen Cowboy, einen Samurai, einen Holzfäller und eine Welt aus Papier, in welcher es kein Schießpulver gibt. Wicked. Aber hat mir gefallen.

    Mit einem Exzellenten Woody Harrelson und einem ziemlich gutem Ron Perlman.

  • Gadjo Dilo
    einfach nur schön! Ich will dem nichts hinzufügen. Wen's interessiert, der link führt zur Vollversion, leider ohne die versprochenen Untertitel ;)

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  • Der große Crash. Die Lehman-Brothers-Geschichte, fiktionalisiert. Die Erkenntnis, dass das Kartenhaus zusammenfällt, geht in einer einzigen Nacht die Hierarchieleiter einer Bank rauf und wieder runter. Ein paar Köpfe werden gerettet, ein paar rollen, ein paar haben Skrupel, kommen damit aber nicht weit. Dann ist Ende.

    Sehr guter Film, mochte ich sehr.

    The Fall

    Eine Geschichte, welche einem Kind erzählt wird, teilweise aus der Sicht des Kindes... sehr gut. Abgedreht, aber super.

  • The Fall
    Eine Geschichte, welche einem Kind erzählt wird, teilweise aus der Sicht des Kindes... sehr gut. Abgedreht, aber super.


    Klingt gut. Erinnert mich so ein bisschen an Pans Labyrinthnur nicht so düster?
    Abgedrehte Filme mag ich immer ;)

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  • Magnolia ist super, Collateral auch, Krieg der Welten, Minority Report, Eyes wide shut und der erste M:I sowieso... Walküre und Tropic Thunder sind völlig in Ordnung... also ich mag Tom Cruise. Ich würde ihn nicht um Rat in Lebensführungsfragen bitten und ihn und seine Freunde nicht in die Nähe meiner Großmutter lassen, aber ich mag ihn.

    Dem kann ich zustimmen. Was seine Weltanschauung, seine religiöse Überzeugung und sein sonstiges Privatleben angeht, kann man (zumindest meiner Meinung nach), mit gutenm Recht skeptisch sein (um es mal freundlich zu formulieren), aber als Schauspieler ist Tom Cruise hervorragend.

    Habe letztes Wochenende Rock of Ages gesehen. Meiner Meinung nach ein toller Film. Allerdings muss man wohl auch die Musik der 80er Jahre und das Flair dieser Zeit mögen lieben (ich gehöre zu diesen Leuten). EIne sich nicht ganz ernst nehmende Hommage an die Musik der 80er... und Tom Cruise spielt als Stacee Jaxx eine wunderbare Parodie/Hommage an die 80er Jahre Rock-Stars, eine tolle Mischung aus Axl Rose, Brett Michaels und Vince Neill...

  • Erst jetzt Scorseses Shutter Islandgesehen, ein Film in bester Film noir–Tradition, ohne wirklich ein Film noir zu sein.
    Klaustrophobische Atmosphäre, die durch die tolle Kameraführung und den wirklich guten Soundtrack noch unterstrichen wird.
    Leo di Caprio gefällt mir sehr, seit er sich endgültig vom Zwang zum Mädchenschwarm verabschiedet zu haben scheint, er läuft als Cop, der auf eine Gefängnisinsel für irre Verbrecher geschickt wird, um dort das Verschwinden einer wahnsinnigen Mörderin aufzuklären, zu Hochform auf, optisch erinnert er mich manchmal an eine Mischung aus Edward G. Robinson und James Cagney.

    http://gossipario.com/wp-content/upl…rio-standby.jpg

    Eine visuelle Zeitreise in die 50er, sehr artifiziell und sehr spannend, obwohl man irgendwann schon ahnt, wohin der Hase läuft…

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  • Gestern war ich in Cloud Atlas. Eine Zusammenarbeit der Wachowski-Geschwister mit Tom Tykwer. Es ist unmöglich den Inhalt zu erzählen. Einfach reingehen und genießen! Großartige Bilder, unglaublich spannende 172 Minuten Kino.
    Nur die FSK- Freigabe ab 12 finde ich etwas befremdlich, sowohl vom Verständnis als auch von den teilweise sehr expliziten Gewaltdarstellungen her hätte FSK 16 mMn besser gepasst.

    EDIT: hier gehts zum Trailer

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    Einmal editiert, zuletzt von Traumweber (1. Dezember 2012 um 14:35)

  • Ja, den muss ich unbedingt noch schauen, danke für die Erinnerung :D

    Ich habe am Donnerstag Silent Hill 2 gesehen. Der Schluss hat mich überrascht, teils positiv & teils negativ, aber im großen und ganzen ist der Film imo etwas trashiger als der erste. Schade, denn gerade von der Stimmung lebt mein Verständniss von Silent Hill. Rein visuell war er sehr eindrucksvoll, klasse Kameraführung und gutes Beispiel von gekonntem Handwerk, soweit ich das beurteilen kann. Viele Anspielungen auf den ersten Film. Leider sind einige Dialoge recht hölzern und ich hätte auf 50% der Protagonisten verzichten können. Nunja. Als Fan musste ich das sehen, und rein visuell und aus unterhaltungstechnischer Sicht hat es sich gelohnt.

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
    "The fatal flaw in every plan is the assumption that you know more than your enemy."

  • Cloud Atlas ist absolut sehenswert. Und es gab mehr als einen Aha-Effekt als hinten dann die Besetzungsliste gesehen habe...bei einigen ists offensichtlich welcher Schauspieler welche Rollen im Film hatte. Aber grad wo man dachte "klar, hat x,y und z gespielt", kommt dann in der Reihe noch jemand vom anderen Geschlecht und ich saß nur mit offenem Mund da.

    Grandios.

    Gelegenheits-Ork

  • Genauso ging's mir auch. Manche habe ich echt nicht erkannt, wenn sie dann auch noch das Geschlecht wechseln...
    Das Erstaunliche daran ist, dass es so natürlich rüberkommt.

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  • Zu Traumwebers Aussage zu Shutter Island kann ich mich anschließen. Laut TV-Zeitung hielt ich es für einen düsteren Krimi, der aber dann doch zunehmend zu mehr und zu anderem wurde, zunehmend komplex und vielschichtig. Ich habe dann auch mir meinen Teil schließlich gedacht, worauf es hinaus läuft. Doch zu dem Zeitpunkt hatte der Film mich schon so oft überrascht, dass ich dann auch schon in Erwägung zog, dass auch dies nicht so sein muss, wie es schien (was es dann doch war).
    Alles in allem ein ganz anderer Film, als ich ihn erwartet hatte und damit besser und ansprechender, als ich erwartet hatte.

  • Wollte nur mal eben sagen, dass der Regisseur von Ein Schweinchen namens Babe, Schweinchen Babe in der großen Stadt, Happy Feet und Happy Feet 2 immer noch verdammt genau weiß, was er tut.

    mit anderen profaneren Worten

    Fuck Yeah, Mad Max: Fury Road!