Filme, die euch überrascht haben...

  • Zitat von "Traumweber"

    und zu "Drei": Habe mir gerade mal die Besetzungsliste angeguckt, und Sophie Rois ist auf jeden Fall eine Empfehlung :lol2:

    Ja, die Dame stiehlt den beiden Herren durchaus die Show und hat nicht umsonst einen Preis für die Rolle bekommen :zwinker: .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Habe gerade den Film "The Wickerman" aus dem Jahr 1973(!) gesehen, u.a. mit Christopher Lee. Total durchgeknallter Film, der scheinbar harmlos beginnt und rabenschwarz endet, empfindsame Gemüter seien an dieser Stelle gewarnt!!! Hatte bis dato von diesem Film noch nie gehört, aber wer's schräg mag - ich kann ihn nur empfehlen, und er ist bis zuletzt überraschend :lol2:

    wir halten noch immer / die wolkenfäden fest in den händen / das versprechen: ich webe dir ein kleid aus traum und dunst und zuversicht / damit du es schön warm hast / im augenblick der zählt

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  • Wicker Man ist klasse. Das 2006er Remake ist vielleicht etwas zu schief geraten um es nun direkt zu empfehlen, aber es hat einen großartigen "Nic Cage kann nicht mit Frauen kommunizieren"-Subtext, der vermutlich sogar Absicht ist.
    Man weiß es nicht.
    Hier ein schmissig unterlegtes Best of: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=Mbb5lxGFmXI&feature=related">http://www.youtube.com/watch?v=Mbb5lxGF ... re=related

    Auf The Artist freu ich mich schon seit Cannes. Regisseur und Hauptdarsteller haben nämlich vorher zusammen zwei Komödien gemacht die ich überraschenderweise sehr mochte. OSS 117 und nochmal OSS 117. Nicht ohne Ausfälle, aber insgesamt schwungvoller, charmant gespielter Blödsinn, der nebenbei James Bond als den kalten, dumpfen, sexistischen Faschisten entlarvt der er ist.
    Und zwei dieser seltenen Filme, die auch in der Synchro nochmal eigenen Charme entwickeln.

  • Naja, ob das 1973 nun beabsichtigt war oder nicht, vieles ist unglaublich skurril und witzig (weshalb das Ende ja auch so überrascht), während die Neuauflage wirklich ein Horrorfilm zu sein scheint. Gibt es da auch die schrägen Gesangseinlagen? Und was meinst du mit schief?

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  • Zitat von &quot;Traumweber&quot;

    Naja, ob das 1973 nun beabsichtigt war oder nicht, vieles ist unglaublich skurril und witzig (weshalb das Ende ja auch so überrascht), während die Neuauflage wirklich ein Horrorfilm zu sein scheint. Gibt es da auch die schrägen Gesangseinlagen? Und was meinst du mit schief?


    Keine Musicaleinlagen, keine Jungfrau als Ermittler, kein freie-Liebe-Kult.;) Beim Original war es ja, wenn ich mich recht erinnere, immer so, dass jedes schräge Detail letztlich doch der Atmosphäre gedient, und wie du sagst, ziemlich erfolgreich die dramatische Fallhöhe für's Ende erhöht hat.
    Im Remake spielt das nicht so gut zusammen, da stimmt die Balance zwischen Skurrilem und straightem Mystery/"Horror" nicht. Deshalb "schief". Wenn Cage in einem Bärenkostüm eine der Frauen ausknockt oder mit vorgehaltener Waffe ihr Fahrrad konfisziert, ist das so seltsam, dass der Mysteryplot und die Glaubwürdigkeit darunter leiden.
    Cage selbst hat gesagt, er hat das alles als Komödie verstanden und gespielt. Und da der Regisseur eigentlich ein kluger Mann ist, denke ich, er hat das Original durchaus verstanden und sich was bei seinem Remake gedacht. Er wollte eine Balance. Er hat sie halt nur nicht so hingekriegt, leider. Ich mag das Remake trotzdem.;)
    Und zum Trailer: das passiert öfter, wenn ein Film nicht so klar festzunageln ist. Dann wissen die Leute nicht, als was sie ihn vermarkten sollen, vermarkten ihn falsch indem sie ihn in eine Genreform pressen, und der Film floppt.

  • Ein Film der mich positiv überrascht hat war "Inside Hollywood" mit Robert DeNiro, Bruce Willis und anderen. In dem Film geht es um den Filmproduzenten Ben (Robert DeNiro), der Probleme mit seinen Produktionen hat. Bei seinem Film, der auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt werden soll, hat sich der Regisseur überlegt das Ende etwas ander zu gestalten als es eigentlich geplant war. Das Testscreening ist ein desaster. Zur selben Zeit ist Bruce Willis (gespielt von Bruce Willis) dabei die Produktion eines anderen Films zu stören. Dieser ist nämlich nicht bereit seinen Bart zu rasieren.
    Eine Satire über Hollywood selbst die sehr sehr gelungen ist.

    Der der Kleines tut um Großes zu erreichen, ist gigantisch.

  • Was mir einfiel bei Rogolans Beitrag in Was lest ihr gerade?, wo er Mike Mignola erwähnt:

    Pans Labyrinth (von Mignola gibt es ein Filmplakat dazu)

    Es geht um ein Mädchen, das sich angesichts der rauen Wirklichkeit (dem spanischen Bürgerkrieg) in eine Phanatasiewelt flüchtet, die erst geheimnisvoll, dann zunehmend bedrohlicher wird.

    Überraschend an dem Film ist, dass er (s.Plakat) wie ein Fantasyfilm daherkommt, aber eben auch eine sehr reale, politische Ebene hat. Außerdem ist er filmisch genial gemacht, allerdings ist er streckenweise sehr grausam und düster

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  • Schön konsequent, wie Pan's Labyrinth darauf besteht, dass der reale Schrecken so groß ist, dass er auch in die Fantasywelt überschwappt. Starker Film.

    Apropos Filme, die auch vor Kindern nicht Halt machen...

    Eben Die letzten Glühwürmchen zum ersten Mal gesehen. Dachte die Erschütterung die dem vorauseilt wäre so eine bequeme Konsensmeinung, der man mit gebotener Distanz begegnen könnte. Dachte es wäre übertrieben, zu behaupten, die letzte halbe Stunde würde man permanent mit den Tränen ringen.
    Hab mich geirrt. Wow...

  • Jetzt kann ich Bunraku ja einwerfen.

    Die Adaption des gleichnamigen japanischen Papier-Puppentheaters, mit einer Story die geprägt von Rache ist, kämpfen sich zwei Helden wie in einem Videospiel voran und sind am Ende beim Showdown vorm Bösewicht halbtot. Echt trashig und kultig. Gute Dialoge wenn man auf überspitzte theatralische sachen steht und natürlich Woody Harrelson als Sidekick der beiden Helden, der sie zusammenbringt und ihnen Mut macht.

    8 von 10 Punkten geb ich dem Film, aber nur weil er so schön anders ist und einfach Spaß macht, je länger man ihn schaut.

    EDIT: Und die Sets sind alle aus Pappe und die Lichter sind comic-mäßig bunt. Kein echtes Tageslicht wurde verwendet, sondern nur buntes Scheinwerferlicht. Die Sets sind überspitzt und wie im comic-Theater aufgebaut.

    There are some battles that you can never win. Trying to explain jokes is one of them.

    -----

    Soldier: "Surrender or be annihilated!"

    Commanding Officer: "They want to surrender?"

    Soldier: "No Sir, they want us to surrender..."

    Commanding Officer: "NUTS!"

    -----

    'Ich stimme nicht mit dem überein, was du sagst. Aber ich werde bis zum Tod dafür kämpfen, dass du es sagen darfst.' - Voltaire.

  • Zitat von &quot;Larwain&quot;

    Eben Die letzten Glühwürmchen zum ersten Mal gesehen. Dachte die Erschütterung die dem vorauseilt wäre so eine bequeme Konsensmeinung, der man mit gebotener Distanz begegnen könnte. Dachte es wäre übertrieben, zu behaupten, die letzte halbe Stunde würde man permanent mit den Tränen ringen.
    Hab mich geirrt. Wow...

    Mich hatte keiner gewarnt, als ich den zum ersten (und einzigen) Mal gesehen habe. Habe die ganze Zeit über mehr oder weniger weinen müssen. Der war richtig, richtig heftig.

    Ansonsten fiel mir im asiatischen Sinne noch ein Film ein: Der König und der Clown. Nur auf Koreanisch mit Untertiteln zu sehen. Über den bin ich total zufällig gestolpert, als ich auf irgendeiner Seite mit "erfolgreichsten Filmen" gelandet bin und der ist zu dem Zeitpunkt der erfolgreichste Film in Südkorea gewesen. Ich so: aha, was für ein Film ist denn so was?

    Ein sehr schöner, aber trauriger Film über eine Schauspielertruppe, die sich auf einem Dorffest über den König lustig machen und da von einem Beamten erwischt werden und prompt hingerichtet werden sollen. Der clevere Anführer handelt aber aus, dass wenn sie den König zum Lachen bringen können am Leben bleiben...und sie bringen den König zum lachen und sollen dann an seinem Hof bleiben. Das Problem dabei, dass der König sich in den Darsteller der Frauenrollen verliebt (von dem er nicht kapiert, dass das ein Mann ist...er ist ein wenig dumm, muss man sagen. Dumm, aber grausam) und so ein Versteckspiel zwischen eben jenem Schauspieler, dessen besten Freund und dem König im Palast beginnt...

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    - Immanuel Kant

  • Zitat von &quot;Ehny&quot;

    Mich hatte keiner gewarnt, als ich den zum ersten (und einzigen) Mal gesehen habe.


    Das ist in dem Fall ja schon fast fahrlässig!;) Andererseits ja immer auch irgendwie eindrucksvoll, einen "mächtigen" Film komplett ohne Vorwissen zu sehen. Aber in dem Fall würde ich immer vorwarnen.

    Der König und der Clown klingt gut. Solche Geschichten mag ich. Werde die Augen offen halten.

    Wenig überraschend: Jeremy Irons hat eine derartige Liebesgeschichte auch schon gespielt.;)
    Aber dazu, und zu dem zweiten mir bekannten, auch sehr guten Film, in dem es um ähnliche geschlechtliche Ambivalenzen geht, sag ich besser nichts. Solche Wendungen funktionieren nämlich wirklich am besten wenn man unwissend reingeht.;)


    Nutz ich den Thread mal, um die Werbetrommel für die großartigen Verfilmungen der großartigen Wolf-Haas-Romane zu rühren.
    Josef Hader, ja der, spielt einen abgeranzten Privatermittler/Schuldeneintreiber/Kaufhausdetektiv, ein sehr anständiger Mann dem es immer dreckig geht, der durch reines Glotzen in seltsamste Kriminalfälle verwickelt wird, dann einfach zu träge ist um aufzugeben, und der aus vollster Überzeugung Perlen wie diese loslässt: "Wie gehen wir vor?" - "Vorgehen ist schon falsch."

    Wer auch nur ein bisschen mit abgründigen, skurrilen, wunderbar beobachteten Geschichten und lakonischem, weltmüdem Österreicherhumor anfangen kann, muss die alle drei gesehen haben. Keine Ausrede.
    ;)
    Zudem ist jede Verfilmung treffender, präziser und selbstbewusster als die davor, sie werden also immer besser.
    Komm süßer Tod
    Silentium
    Knochenmann

  • Soeben bin ich aus dem Filmkonzert "Metropolis" wieder eingetrudelt. Ich wusste, dass der Film gut ist, aber wie viel stärker er wirkt, wenn da noch ein Orchester dazu spielt, konnte ich mir zwar vorstellen, aber trotzdem hat es mich förmlich umgehauen. Ein derart intensives Kinoerlebnis hatte ich in meinem Leben noch nicht.

    Die Optik des Films ist dabei auch nach mehr als 80 Jahren (1927 kam er in die...Lichtspielhäuser, muss man ja da mal direkt sagen) richtig gut und die Kunstfertigkeit, die dahinter steckt, ist sehr beeindruckend. Wenn man dazu noch bedenkt, wie begrenzt die damaligen technischen Möglichkeiten waren, muss man den Hut davor ziehen, welche Illusion hier (auch, wenn man weiß, dass selbst die Menschen da im Bild gerade nur gemalt sind) geschaffen wird.

    Natürlich sind einige Dinge aus heutiger Sicht etwas befremdlich. Das überzogene Spiel der Schauspieler z.B, die ja im Stummfilm alles über Mimik und Gestik machen mussten...aber dabei trotzdem noch Text zu lernen hatten. Das an Lippenlesen, was ich so kann, hat gezeigt, dass sie wirklich einen konkreten, filmbezogenen Text hatten und nicht einfach nur dahergeredet haben, damit sich halt die Lippen bewegen. Die Armen. Da lernt man Text auswendig und untertitelt wird davon am Ende nur ein Bruchteil...nicht fair... :lach: Selbst die Texte wirken an manchen Stellen halt einfach...alt. Man merkt, dass der Film einer anderen Zeit entstammt.

    Ich kann also diesen Film erst einmal nur jedem empfehlen ihn einmal zu sehen und sollte irgendwer, irgendwann einmal die Gelegenheit haben ihn auch als Konzert zu sehen: es lohnt sich in jedem Fall!

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Metropolis ist schon ein toller Film (wenn ich auch die Aussage, die dahinter steht, etwas fragwürdig finde); ich habe ihn vor ein paar Jahren mit live-Begleitung auf einem Flügel gesehen, was ich auch schon ziemlich beeindruckend fand. Ein ganzes Orchester setzt da natürlich noch eins drauf.
    Diese Stummfilme funktionieren halt ganz anders als ein moderner Film, sie sind auf völlig andere Mittel angewiesen. Dazu kommt noch die Schwarz-Weiß-'Ästhetik mit der Betonung von Licht und Schatten. Das setzt eine Sorgfalt der Regie voraus, die es im Zeitalter von digitaler Animation nicht mehr braucht.

    Welche Stummfilme mir noch sehr gefallen haben, sind Panzerkreuzer Potemkin (natürlich) und Der Golem wie er in die Welt kam, ein Film, der unter dem Einfluss des Expressionismus entstanden ist - genial!

    Klar sind Mimik und Gestik für unser Gefühl oft sehr übertrieben, aber solche Filme mit den damals vorhandenen Mitteln zu drehen, das verdient Respekt.

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  • Dabei darfst du auf keinen Fall "Dr Caligari" vergessen (vollst. Das Cabinett des Dr. Caligari)!

    Ich habe den Film ebenfalls (in nem verdammt schönen, atmosphärischem Kino) mit Flügelbegleitung gesehen und es war sooo gut. Dieser Film ist gewissermaßen das Paradebeispiel des deutschen expressionistischen Films und ein Meisterwerk, das Robert Wiene da 1920 vorgelegt hat und so prägend!
    Hach. Man könnte stundenlang die Einzelteile des Films auseinanderanalysieren und hypen, aber das ist mir jetzt zu anstengend^^. Der Film ist einfach großartig und vor allem, wenn man weiß, dass die Zensur am Ende des Films schuld ist ist es einfach auch ein sehr gutes Stück Zeitgeschichte über das frühe 20 Jahrhundert.
    Und gruselig/ spannend ist es auch, seht ihn euch alle an!^^

    Und die Ästhetik und die filmischen Mittel überfordern die heutigen Mainstream-film-kiddies, die es für toll halten, wenn ein Schwert auf sie zukommt...

    Und ich stimme auch zu, dass damals Filme machen noch eine wirkliche Kunst war. Man hat nicht einfach ein tolles Bild und Computeranimationen und sagt dann: So, dass ist ein Blockbuster, kommt in die Kinos, Kinder! Heute gibt es so wenig Geld und Raum für gute Filme und soooo vieeeel Trash(im negativen Sinne Trash :lach: )!

  • Zitat von &quot;Sebuz&quot;


    Und die Ästhetik und die filmischen Mittel überfordern die heutigen Mainstream-film-kiddies, die es für toll halten, wenn ein Schwert auf sie zukommt...


    Oder die damalige Ästhetik und die damaligen filmischen Mittel gehen einfach massiv an ihren Sehgewohnheiten vorbei. Wofür sie wohl kaum besonders viel Schuld trifft...
    Ob jemand Stummfilme mag oder nicht, hat nicht viel mit Intellekt oder Reife, aber viel mit Konditionierung und Fleiß/Interesse zu tun.
    Diese Argumentation die in die Richtung "früher gut, heute schlecht, früher Kunst, heute Trash, und CGI eh böse" geht, find ich mindestens grob verkürzend. Wenn man sich vier so sichere, von allen Gremien anerkannte Stummfilmklassiker rauspickt, ist es natürlich verführerisch, die mit dem Blockbustertrash zu vergleichen, aber das scheint mir eigentlich fast ein Kategorienfehler zu sein.
    Früher waren viele Kinomacher genauso geil auf ein Kino der Attraktionen wie viele es heute sind. Damals saßen nicht nur Philosophiedoktoranten und Kunstdozenten in den Kinos. Und Lang hätte sich die Finger geleckt nach Computeranimationen... wenn er die (für die Nibelungen und Metropolis etwa) gehabt hätte. Aber er konnte sich sowas noch nicht einmal vorstellen. Genau genommen war Filme machen damals irre viel Handwerk, und es ist auch kein Zufall dass Hollywood mit Fließbandware so groß geworden ist.
    Zudem ist Metropolis, wie Traumweber und Ehny schon sagen, was die Aussage angeht, auch fast nur als Kind seiner Zeit, als Fenster in eine vergangene Zeit und deren Umstände, wirklich vertretbar. Sonst ist das ja alles eher, äh, schlicht...;)
    Ich bin jedenfalls froh, dass das Stummfilmzeitalter vorbei ist.;)

    Aber eigentlich wollte ich nur Ehny dafür loben und danke sagen, prompt nach dem Film hier angegeb... äh, ihrer Chronistenpflicht nachgekommen zu sein.;) :)

    Zitat von &quot;Ehny&quot;

    Ein derart intensives Kinoerlebnis hatte ich in meinem Leben noch nicht.


    Hierzu gestatte ich mir als Fritz Langs Kulturattache noch einen Einwurf: Yeah!
    :)

  • Zitat

    Larwain hat geschrieben:
    Diese Argumentation die in die Richtung "früher gut, heute schlecht, früher Kunst, heute Trash, und CGI eh böse" geht, find ich mindestens grob verkürzend.


    das würde ich voll unterschreiben!

    Allein dieser Thread zeugt davon, dass es auch heute jede Menge gute bis hervorragende Filme gibt.
    Und auch das gescholtene Blockbuster-Kino hat seine Berechtigung. Manchmal möchte man sich eben einfach nur zurücklehnen und Spaß haben.
    Was ich in meinem obigen Post meinte, ist, dass die Regisseure der damaligen Zeit mit ihren Mitteln großes Kino machten, das heißt nicht im Umkehrschluss, dass die heutigen Mittel schlecht sind, sondern eben nur anders.
    Zudem ist die Trennung zwischen "anspruchsvoll/schwierig = wertvoll" und "unterhaltsam = wertlos" eine sehr deutsche Kategorisierung im Bereich der Kultur, leider.

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  • Hey.
    Jetzt steh ich so da wie der Kulturfaschist - der ich nicht bin. Ich wollte nur damit sagen, dass viele Leute die "alte Kunst" nicht mehr wertschätzen und sagen: "Der ist ohne Ton und man sieht ja kaum was! Voll lahm...".

    Es gibt zum Glück immernoch gute Produktionen, aber die sind rar, haben es sehr schwer, in den Verleih zu kommen oder auch nur Mittel für die Produktion. Ich krieg das mit, ich komm aus der Branche.

    Und es gibt eben den Trend, die Grafik zu perfektionieren und den Rest außer Acht zu lassen. (Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt mit Leuten anlege: bsp: Avatar= Story von Pokahontas in blau und im Weltall (jetzt werde ich sicher gebasht...^^))

  • Nö nö, hier wird keiner verprügelt, weil er eine abweichende Meinung vertritt, hier gibt's Kekse https://www.orkenspalter.de/wcf/images/smi…rkpositiv_1.gif" class="smiley

    http://i528.photobucket.com/albums/dd330/Curryfun/keks.jpg

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