[Hausregeln] DSA4-Vorteil „Reich“

  • Zitat

    Manchen macht es Spaß, Galotta zu spielen ... oder einen verhüllten Meister zu geben ...


    Oder auch einen Vampir oder Werwolf.
    Das kann man ja auch machen in bestimmten AB, aber nicht auf Dauer (üblicherweise, es soll auch Gruppen geben bestehend aus Vampiren und Ninjas und Rondrageweihten). Und wir reden hier von regelmäßigen gespielten SC.
    Ich halte es nicht für "Schwachsinn" und tue es nicht einfach ab, sondern halte es für übertrieben und jenseits aller Relationen und begründe dies auch.

    Hat ein Char wenig Geld (sagen wir, auf Heller- und Kreuzerniveau), dann muß man Erbsenzählerei betreiben (wie er es auch IT tun muß), hat er grundsätzlich größere Summen zur Verfügung (ein paar hundert oder auch ein paar tausend Dukaten), kann man die Ausgaben auch großzügig überschlagen.
    So mache ich das z.B.. Und obwohl ich einen Char habe mit einem Haufen Geld auf der Bank, hat er schon ein paar Mal in der Wildnis mit leeren Taschen gestanden und dann mußte sie/ich auch immer gut überlegen, wofür jetzt Geld da ist und wofür nicht. Hat er Zugriff auf das Geld, überschlage ich die Ausgaben und runde noch immer auf.
    Ich finde, das gehört zum Rollenspiel und IT zum Leben.

  • Man muss sich schon entscheiden: Entweder man will einen echten Vorteil, der nicht nur auf einen ganz bestimmten Typ Held gemünzt ist, dann sind die ganzen Einwände die hier vorgebracht wurden schon richtig und das ganze muss in realistischen Rahmen bleiben und ordentlich GP kosten.

    Falls du nur ein "schlechtes Gewissen" hast, weil deine Helden immer mit Geld um sich werfen, andere SCs aber nicht, ist die Sache doch recht simpel:
    Man wird sich einig in der Spielgruppe, wenn die das ähnlich sehen und ihnen Geld und der realistische Umgang damit nicht so wichtig ist, ist das ganze doch auch egal...Falls doch, musst dus halt bleiben lassen.
    Auch wenn es sich um ein FAB handelt kann man das ja im OT-thread ansprechen, falls das schlechte Gewissen plagt ;)

  • Scaw
    Als DSA3 Char entstanden konnte man das einfach auswürfeln, falls du auf Zurberan anspielst.

    Mir ist insgesamt wichtig, dass das NICHT als Material-Vorteil angesehen wird ... das soll es nämlich gerade NICHT sein. ... Ich würde nicht wollen, dass sich jemand "reiches" davon nur den Endurium-Zweihänder und eine fette Rüstung kauft, sondern ich möchte, dass es ein rollenspielerischer Vorteil ist.

    Daher neue Idee: Man verknüpft es mit den Lebenshaltungskosten (die Michael Fischlein dankenswerter Weise in seiner herausragenden Spielhilfe „Was kostet der Preis“ zusammengestellt hat (ich zitiere).


    Lebensstil*
    Beschreibung
    Silber/Monat


    Elende / Vagabund
    Wohnung: Scheune oder Schlafsaal; Nahrung: pro Tag einmal Brot oder Grütze, dazu Wasser oder Sauerbier; Kleidung: ein Satz zerlumpter Kleider; Körperpflege: gelegentlich ein Bad im Fluss; Vergnügen: was man selbst machen kann; Reisen: zu Fuß oder mit einem Karren.
    15


    Karg / Unterschicht
    Wohnung: Hütte, Kammer oder Absteige; Nahrung: pro Tag zweimal Brot oder Grütze, einmal Eintopf oder Gemüse, dazu Dünnbier, Seemost oder einfacher Wein; Kleidung: eine geflickter Satz Kleidung aus grober Leinwand, eventuell ein 'guter Anzug' für Hochzeiten und Begräbnisse; Körperpflege: praiostags ein Bad im Zuber, Haarschnitt mit der Tuchschere; Vergnügen: praiostags ein Besuch im Wirtshaus; Reisen: zu Fuß, per Karren oder mit dem Maultier, Übernachtung im Schlafsaal
    60


    Annehmbar / Mittelstand
    Wohnung: Mietwohnung oder -häuschen mit bis zu vier Zimmern; Nahrung: pro Tag zweimal Brot oder Grütze, einmal Fleisch mit Gemüse, dazu Seemost oder bessere Weine; Kleidung: zwei Sätze Alltagskleidung aus groben Leinen, ein Praiostagsanzug aus Feinleinen oder Wolltuch; Körperpflege: tägliche Rasur , praiostags ein Besuch im Badehaus; Vergnügen: wöchentlicher Abstecher ins Wirtshaus, monatlicher Gildenstammtisch, monatlicher Besuch beim Imman, im Schauspiel- oder Freudenhaus; Reisen: zu Fuß oder Postkutsche, Übernachtung im Mehrbettzimmer
    150


    Reichlich / Oberschicht
    Wohnung: eigenes (Land-) Haus oder große Wohnung; Nahrung: pro Tag dreimal Fleisch oder Fisch, dazu passende Weine; Kleidung: zwei bis drei gute 'Geschäftsanzüge' aus Leinen, ein Satz Festkleidung für Bälle etc.; Körperpflege: tägliches Bad samt Rasur (daheim oder im Badehaus), monatlicher Besuch beim Haarkünstler; Vergnügen: abendliche Wirtshausbesuche, wöchentliche Besuche im Theater oder Nobelbordell, monatliche Visite im Rahjatempel; Reisen: Mietskutsche oder -droschke, Übernachtung in Einzelzimmer
    600


    Üppig / Landadel
    Landhaus, 3x Fleisch pro Tag + sehr guten Wein, Kleidung für jeden Anlass nach der Mode, Kutsche, Einzelzimmer, Suite
    1500


    Luxuriös / Hochadel
    Burg, mehrgängige Speisefolgen, Kleidung exquisit (nach der neuesten Mode, teilweise nur einmal getragen), Suite
    6000

    *Eingerechnet sind hier nicht Zusatzkosten für besondere Anschaffungen (Tiere, Waffen, Rüstungen, Tränke usw.) bzw. Eigenarten des Helden (z. B. Rauschmittel, Spielsucht, Sammelleidenschaft usw.).

    Nun aber zum Vorteil "Reich". Wie man sieht kann man die Lebenshaltungskosten grob in 6 Kategorien einteilen. Die allermeisten Helden wären wohl irgendwo bei Mittelschicht (Kategorie 3) einzuordnen. Daher wollen wir auf selbige normieren. Des Weiteren kann man von einem Steuersatz von grob 25% ausgehen.

    Daher folgende Einteilungen:

    Reichtum I: 4 GP
    Voraussetzung: SO mindestens 6
    Beschreibung: Der Charakter erhält monatlich Zahlungen in Höhe von 20 Dukaten (oder in einer vergleichbaren Währung) die seine Besitzungen an Überschuss erwirtschaften. Diese Besitzungen sucht sich der Charakter, der den Vorteil wählt entsprechend seines Hintergrundes aus. (Beispiele wären Wertpapiere und Anleihen, ein größerer Handwerksbetrieb, ein Kontor etc. pp.) Die zwanzig Dukaten sind der reine Überschuss, der abzüglich aller Kosten erwirtschaftet wird und dem Charakter zur Verfügung steht (Steuern sind allerdings noch zu entrichten). Die Besitzungen des Spielers interagieren nach Maßgabe des SL’s komplett mit der Umwelt (d.h. es kann zu Überfällen kommen, Verwaltern, die in die eigene Tasche wirtschaften oder größeren Fehlinvestitionen [im Falle von Wertpapieren]). Der Spieler hat keinen Anspruch darauf, dass ihm sein Reichtum überall zur Verfügung steht. Der Reichtum ist i.a. ortsgebunden.
    Nachteil: Charaktere mit diesem Vorteil sind automatisch an ihren Lebensstandard gewöhnt (= Kategorie 3: Mittelschicht). Verbringen sie längere Zeit ohne die Annehmlichkeiten der Mittelschicht, so erhalten sie für jede Woche und jede Kategorie, die sie unterhalb ihres Lebensstandards leben, einen Abzug von 1 auf alle ihre Würfelwürfe. Ein Charakter mit diesem Vorteil, der die Wahl hat wird immer versuchen entsprechend seines Lebensstandards zu handeln.

    Reichtum II: 8 GP
    Voraussetzung: SO mindestens 7
    Beschreibung: Wie Reichtum 1, nur erhält der Charakter 80 Dukaten.
    Nachteil: Charaktere mit diesem Vorteil sind automatisch an ihren Lebensstandard gewöhnt (= Kategorie 4: Oberschicht). Verbringen sie längere Zeit ohne die Annehmlichkeiten der Oberschicht, so erhalten sie für jeweils vier Tage und jede Kategorie, die sie unterhalb ihres Lebensstandards leben, einen Abzug von 1 auf alle ihre Würfelwürfe. Ein Charakter mit diesem Vorteil, der die Wahl hat wird immer versuchen entsprechend seines Lebensstandards zu handeln.

    Reichtum III: 16 GP
    Voraussetzung: SO mindestens 8, Einwilligung des Spielleiters.
    Beschreibung: Wie Reichtum 1, nur erhält der Charakter 200 Dukaten.
    Nachteil: Charaktere mit diesem Vorteil sind automatisch an ihren Lebensstandard gewöhnt (= Kategorie 5: Landadel). Verbringen sie längere Zeit ohne die Annehmlichkeiten des Landadels, so erhalten sie alle zwei Tage und jede Kategorie, die sie unterhalb ihres Lebensstandards leben, einen Abzug von 1 auf alle ihre Würfelwürfe. Ein Charakter mit diesem Vorteil, der die Wahl hat wird immer versuchen entsprechend seines Lebensstandards zu handeln.

    Reichtum IV: 20 GP
    Voraussetzung: SO mindestens 10, Einwilligung des Spielleiters.
    Beschreibung: Wie Reichtum 1, nur erhält der Charakter 800 Dukaten.
    Nachteil: Charaktere mit diesem Vorteil sind automatisch an ihren Lebensstandard gewöhnt (= Kategorie 6: Hochadel). Verbringen sie Zeit ohne die Annehmlichkeiten des Hochadels, so erhalten sie jeden Tag und jede Kategorie, die sie unterhalb ihres Lebensstandards leben, einen Abzug von 1 auf alle ihre Würfelwürfe. Ein Charakter mit diesem Vorteil, der die Wahl hat wird immer versuchen entsprechend seines Lebensstandards zu handeln.

  • Bei DSA 3 wird der Stand ausgewürfelt. Wer hochadelig erwürfelt, hat 3W20 Dukaten Startvermögen, dies nicht jeden Monat, sondern einmal und unbegrenzt Geld (in dem Sinne des Wortes) ist das nicht.

    Hm, nach dem System reist man 14 Tage durch den Wald/Wüste/Steppe/Regenwald/Eisregion/Thorwal/-zig andere aventurische Regionen oder macht eine Seereise auf einem "einfachen" Schiff Seereise und leidet bei allem, was man tut, recht bald unter stark ausgeprägter bis absoluter Unfähigkeit?^^

  • Zitat von "Schattenkatze "


    Bei DSA 3 wird der Stand ausgewürfelt. Wer hochadelig erwürfelt, hat 3W20 Dukaten Startvermögen, dies nicht jeden Monat, sondern einmal und unbegrenzt Geld (in dem Sinne des Wortes) ist das nicht.

    Hm, nach dem System reist man 14 Tage durch den Wald/Wüste/Steppe/Regenwald/Eisregion/Thorwal/-zig andere aventurische Regionen oder macht eine Seereise auf einem "einfachen" Schiff Seereise und leidet bei allem, was man tut, recht bald unter stark ausgeprägter bis absoluter Unfähigkeit?^^

    Ja ... das tut man dann wohl, denn mit einem Lebensstandard der Oberschicht würde man ganz einfach NICHT auf einem einfachen Schiff reisen, wenn man nicht dazu gezwungen wird. Und auch nicht "ohne Plörren" eine sonst wie längere Reise antreten. Der Regeleinwand bzgl. DSA3 ist mir vollkommen bewusst. Es heißt aber "Stand der Eltern" und wo kommt das Geld bitte her? Wo geht es hin, wenn die Eltern tot sind? Das deckt das Regelsystem eh nicht ab, also muss man sich einigen.

    Bitte beachte insgesamt, dass alles vom Spielleiter und vom Spieler abgesprochen wird. So mag ein "reicher Thorwaler Hetmann" anderen Maßstäben folgen als ein "reicher tulamidischer Händler". Die Ausgaben und der Lebensstandard sollte sich allerdings an den Angaben der Tabelle orientieren.

    Man könnte sich überlegen, die Abzüge auf ein Maximum (z.B. 7) zu begrenzen und entsprechend langsam wieder abbauen zu lassen, indem man den Helden längere Zeit "vermehrt" im Luxus leben lässt, so dass dieser wieder auf die monatlichen Durchschnittsausgaben kommt. Die Erschwerungen der Würfelwürfe sollte man zudem nicht über "Unfähigkeit", sondern eher "Lustlosigkeit, Launenhaftigkeit und Niedergeschlagenheit erklären"

  • Das Regelsystem deckt vieles nicht ab.
    z.T. mag es so gedacht sein, daß ein SC von Anfang an nicht zu reich und einflußreich sein sollte, damit wohl einige Abenteuer noch funktionieren, und die SC unterschiedliche Ambitionen haben, loszuziehen (denn der Grund "ich brauche Geld" ist ja auch bei DSA 3 bei weitem bei vielen Typen nicht gegeben).
    Eltern tot und den Reichtum und den damit einhergehenden Pflichten (auch Verwalter, Buchhalter, etc. schalten in der Regel nicht ganz allein) genießen und nachkommen macht es in der Regel unwahrscheinlich, bzw. unrealistisch, in die Ferne (und einen deutlich niedrigeren Lebenstandard) zu ziehen.
    Natürlich kann man es erklären, aber dann ist es dennoch die wohl sehr, sehr seltene Ausnahme. Und jede Menge Geld und damit Einfluß (durch das Geld als auch die Herkunft, auf der das Geld basiert) können wohl in der Theorie den einen oder anderen Plot unterminieren oder sehr vereinfachen (aber das gilt meines Erachtens noch viel mehr für die Möglichkeiten der Magie).

    Abenteuer bringen aber meistens Dreckkriecherei mit sich, unbequeme und spartanische Reisen, durch Gegenden, die keinen Komfort bieten (oft genug nicht mal irgendwelche Heuschober) und meist nicht mal ein Bankhaus (wobei Bankhaus nicht Bankhaus ist, ich glaube nicht, daß man bei der Nordlandbank das Konto einrichten und bei der horasischen Bank es abheben kann).

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein thorwalscher Hetman 15 Dukaten im Monat ausgibt, um seinen Lebensstandard zu halten.^^

    Selbst Reich II würde dazu führen, daß man nach 16 Tagen (und die können nun wirklich schnell zusammen kommen ohne adäquate Unterkünfte und weitere nötige Institutionen) einen Malus von 4 Punkten hat, auch nur irgend etwas zu tun.
    Max. Abzug von 7 läßt dann gerade Reich III und IV (also die, die doch den meisten Prunk, Bequenlichkeit und sich den Hintern nachtragen lassen gewöhnt sind: die stelle ich mir dann nämlich wirklich hilflos und aufgeschmissen vor, aber eben auch nicht bei allem, was sie tun) am unbelecktesten dastehen, auch wenn ich weiterhin der Meinung bin, daß direkte Nutznießer eines solchen Reichtumes am wenigsten von allen Staffelungen in ein AB-Leben passen.

  • Selbstverständlich wird ein "reicher Held" nicht jedwedes Abenteuer bestreiten und der SL muss dem entsprechend Rechnung tragen. Da die ursache des Reichtums jedoch eine ganz konkrete materielle und oft auch örtliche Komponente hat, hat man darüber sogar eine prima Motivation, den Helden in ein Abenteuer zu bekommen. ... Was glaubst du, mit welcher Motivation für die eigene Liegenschaft gekämpft wird ... welch großes Interesse man entwicklen wird festzustellen, wieso genau die Gewinne des Betriebes stetig abnehmen etc. pp.

    Du darfst ja nicht ein x-beliebiges Kaufabenteuer hernehmen und Vor- bzw. Nachteile nur danach bewerten, wie leicht oder wie schwer man einen Helden dazu bringen kann, selbige zu bestreiten.

  • Zitat

    Was glaubst du, mit welcher Motivation für die eigene Liegenschaft gekämpft wird ... welch großes Interesse man entwicklen wird festzustellen, wieso genau die Gewinne des Betriebes stetig abnehmen etc. pp.


    Ja, das mag zu einem AB führen - zu vermutlich auch wirklich nur einem oder bestenfalls zwei pro Charakterleben (vielleicht noch einem mehr, falls man jüngere Geschwister hat, die die Abwesenheit nutzen wollen, sich selber den ganzen Reichtum zuzuschachern). Doch noch mehr fallen vielleicht weg.
    Welcher Neffe Stoerrebrandts zieht schon mit ein paar Thorwalern auf eine (voraussichtlich unbequeme) Reise um die Welt oder geht in die Dämonbrache, um die entführte Tochter eines kleinen Kaufmannes aus Räuberhand zu befreien? (Als spezifische Beispiele, denn Fakt ist, daß die wenigsten AB - gekauft wie selber geschrieben - in einer Stadt spielen, sondern sich mehr so bei Dörfern und in der Wildnis, auf der Reise von A nach B, bewegen. In der Regel ist eine Gruppenzusammenbsetzung zu unterschiedlich, um nur in Städten und dann auch noch höheren gesellschaftlichen Schichten zu spielen.)

    Aber damit verlassen wir dann doch das Ausgangsthema und ich schlage eine Rückkehr dazu vor.
    Der letzte Absatz und der 3. von unten meines letzten Postings behalten meine Anmerkungen zu den Vorteilen.
    Grundsätzlich finde ich so etwas gut: wenn schon reich, dann nicht von eigenen Spielergnaden, aber es erscheint mir noch nicht ganz ausgewogen (und es gibt in meinen Augen eben auch ein zu reich^^).

  • Es muss halt wie gesagt ein Mechanismus her, dass die Spieler den Vorteil nicht nutzen, um Reichtümer für allein spielrelevante Dinge anzuhäufen (etwa der Hochadelige, der nur deshalb im Stall schläft, weil er ja gerade auf ein Pferd spart) Und in so einem Fall dürfen die Abzüge ruhig mal drastisch werden.

    Durch die Lebenshaltungskosten werden Geldmittel, die für andere Dinge zur Verfügung stehen jedenfalls bei den bezahlbaren und nicht genehmigungspflichtigen Varianten von Reichtum extrem eingeschränkt. Des Weiteren glaube ich, dass der Vorteil gewisse Professionen überhaupt erst möglich macht, denn mal Hand aufs Herz ... kann jemand momentan eigentlich guten Gewissens einen adeligen Krieger oder Ritter spielen ohne stets und ständig befürchten zu müssen, bald am Hungertuch zu nagen oder Söldlingsaufträge zu erfüllen?

    Und selbst Super-Reich und Abenteuer schließen sich NICHT aus, wie ich mMn durchaus mit Zurberan beweise. Auch mein anderer Magier Marno Giontagro hatte trotz Reichtums einen prima Grund beinahe alles mitzumachen. ... Man muss halt ein wenig basteln, aber das muss man bei anderen Vorteilen bzw. Nachteilen ganz genau so.

  • Ich sagte ja auch, daß es möglich ist, aber eben (ungewöhnliche) Ausnahmen sind.

    Der Hochadelige, der 200 bzw. 800 Dukaten pro Monat bekommt, kann sich den Gaul aus der Portokasse bezahlen, ohne dafür im Stall zu schlafen. Als Abenteuer-SC hat er notgedrungen eh geringere Ausgaben als 150 oder 600 D pro Monat, egal, wie sehr er sich bemühen wird, seinen Lebensstandard einzuhalten. Das Seelander gibt es nur einmal.^^

    Es gibt Krieger- und Ritter-SC, die das nicht befürchten müssen. Wobei gerade Knappen gar nicht oder kaum in der Lage sein werden, sich diese Vorteile zuzulegen, denn die sind aufgrund ihrer Kosten und Auto-Nachteile schon ziemlich belastet.

  • Also 8 GP können sie denke ich schon abknapsen. Für den Sprößling eines Adeligen, den SC in der Regel verkörpern reicht ja denke ich auch ein Lebensstandard der Oberschicht und dementsprechend Reich II vollkommen aus.

    Reich III und Reich IV sind in der Tat für NSC oder ganz bestimmte Kampagnen in einem gesellschaftlichen Kontext interessant (weshalb diese Vorteile ja auch zwingend das Einverständnis des SL voraussetzen). Im übrigen kann ein reicher Charakter auch gut als Auftraggeber auftreten und so die anderen SC überhaupt erst einmal ins Abenteuer holen. Mit entsprechenden, ehrgeizigen Zielen muss es dann auch nicht auf 2-3 Abenteuer beschränkt bleiben. Ganz im Gegenteil.

    Falls die Lebenshaltungskosten auf Abenteuerfahrt "niedriger" ausfallen, sollte man den entsprechenden Geldwert, der aus dem Vorteil erwächst ebenfalls entsprechend reduzieren. Meine Philosophie war, dass nach Abzug der "Lebenshaltungskosten" kein Geld übrig bleibt.

    Bsp.: Mittelschicht: zahlt 25% Steuern auf seine 20 Dukaten, bleiben 15 D - 15 D Lebensstandard = 0 Dukaten pro Monat "Überschuss"
    Oberschicht zahlt 25% Steuern auf seine 80 Dukaten, bleiben 60 Dukaten - 60 Dukaten Lebensstandard = 0 Dukaten pro Monat "Überschuss"

    Man sieht also, dass man für besondere Anschaffungen (Pferde, Rüstungen, Waffen) trotzdem noch Geld braucht.

  • Zitat von "Septic "


    Falls die Lebenshaltungskosten auf Abenteuerfahrt "niedriger" ausfallen, sollte man den entsprechenden Geldwert, der aus dem Vorteil erwächst ebenfalls entsprechend reduzieren. Meine Philosophie war, dass nach Abzug der "Lebenshaltungskosten" kein Geld übrig bleibt.[...]
    Man sieht also, dass man für besondere Anschaffungen (Pferde, Rüstungen, Waffen) trotzdem noch Geld braucht.

    Wobei das ja an sich ziemlich unlogisch ist. Wenn man reich ist und sich ein Pferd kaufen will, ißt man halt mal für 2 Tage nur 3 Gänge pro Mal, anstatt 6, dann hat man das Pferd. "Besondere Anschaffungen" haben normalerweise eine höhere Priorität als die Lebenserhaltungskosten, daher macht es keinen Sinn erst die Lebenserhaltungskosten zu bezahlen und dann das andere.
    "Wieso kaufst du nicht das Schwert da, damit wir uns gegen Überfälle verteidigen können?"
    "Ehm, ich muss doch nachher die 3 Luxus-Suiten mieten. 2 für mich und 1e für meinen Leibdiener, da bleibt leider kein Geld mehr für sowas."

  • falls schon irgendwo steht, sorry, hab nur schnell drüber geschaut!

    Also ich halte SO mind 10 für zu wenig für 800 Dukaten, ich würd eher zu mind SO 12 tendieren.
    Und wenn ich mal so fragen darf, was will man mit 800 Dukaten im Monat? denn sagen wir er Mietet sich jeden Tag, wenn möglich ins beste Hotel am Platz ein, nimmt im besten Restaurant 5 Mahlzeiten ein und Vergnügt sich. Selbst dafür, meiner Meinung nach, reicht das. Und dann
    ist es kein Abenteurer mehr, sondern ein Mensch, der den ganzen Tag damit beschäftigt ist Geld aus dem Fenster zu schmeißen.
    Das wären 26 D (Kopf rechnen und gerundet) jeden Tag!

    [br]Nicht lernen, wissen.[br]Wissen ist Macht, und Macht macht verrückt.

  • Zitat von "Scaw "


    Wobei das ja an sich ziemlich unlogisch ist. Wenn man reich ist und sich ein Pferd kaufen will, ißt man halt mal für 2 Tage nur 3 Gänge pro Mal, anstatt 6, dann hat man das Pferd. "Besondere Anschaffungen" haben normalerweise eine höhere Priorität als die Lebenserhaltungskosten, daher macht es keinen Sinn erst die Lebenserhaltungskosten zu bezahlen und dann das andere.
    "Wieso kaufst du nicht das Schwert da, damit wir uns gegen Überfälle verteidigen können?"
    "Ehm, ich muss doch nachher die 3 Luxus-Suiten mieten. 2 für mich und 1e für meinen Leibdiener, da bleibt leider kein Geld mehr für sowas."


    Die Antwort ist leicht … weil der Char sonst zur reizbaren Voll-Null wird. … Und so Dinge wie Schwerter muss der Char halt (wenn er keine Nachteile in Kauf nehmen will) ganz genau wie jeder andere auch bezahlen. Er KANN ja auch ein Schwert kaufen … nur dann muss er (und die Gruppe wohl auch) mit den Konsequenzen leben, falls es anschließend nicht mehr für dne Lebensstandard reicht.

    Ich habe mir folgendes Konzept überlegt (anstatt der automatischen Mali auf Würfelwürfe)

    Der Charakter baut für jede bei den Vorteilen angegebene Zeitspanne und jede Stufe unterhalb seines eigentlichen Lebensstandards einen Punkt Frustration auf. Frustration ist ein neuer Nachteil und Ausdruck einer gewissen Unausgeglichenheit und Unzufriedenheit. Das kann bei leichtem Nörgeln anfangen und mit absoluter Weigerung, auch nur noch einen einzigen Finger zu rühren enden. Wann immer der Charakter mit Frustration eine Probe würfelt, kann der SL verlangen, dass zuvor eine Probe auf Frustration abgelegt wird (wie alle Proben auf schlechte Eigenschaften). Diese Probe kann der SL nach Art der Aufgabe auch noch modifizieren. Gelingt die Probe, so bricht der Charakter die Tätigkeit frustriert ab (sofern der Selbsterhaltungstrieb davon nicht betroffen wird). Alternativ kann der SL auch einen beliebigen Bruchteil des Wertes in „Frustration“ auf Proben aufschlagen, bis hin zu verminderter nächtlicher Regeneration.

    Frustration baut sich nur langsam alle 14 Tage ab, in der man nicht weiter unterhalb seines Lebensstandard lebt mit jeweils einem Punkt. Lebt man „auf großem Fuß“, d.h. wenn man sich den Lebensstil einer höheren Lebensstandards-Klasse gönnt, dann braucht es nur eine Woche, um einen Punkt Frustration abzubauen (diesen höheren Lebensstandard muss man natürlich finanzieren.)

    Altanan
    Diese hohen Stufen von Reichtum erfordern nicht umsonst die Zustimmung des SL. Und ich stimme mit dir überein. Ein normales Abenteuerleben wird ein Char mit Reichtum III oder gar IV nicht unbedingt führen (können), wenn er nicht diverse "teure" Hobbies hat (z.B. Spiel- und/oder Drogensucht) ... es gibt dennoch genügend Gründe auch für einen Superreichen, mal das eine oder andere Mal das Schwert oder den Zauberstab zu schwingen. ... In anderen Rollenspielsystemen klappen solche Vorteile ja auch ... warum sollte es in DSA nicht funktioieren?

  • Was mich an der ganze Sache irgendwie auch noch etwas stört, ist diese automatische Verbindung von Vor und Nachteilen, denn viel Geld zu haben mag es natürlich begünstigen, dass man einen gewissen Lebensstandard als normal betrachtet, aber es ist nicht zwangsläufig. (Gerade ein paar irdische Superreiche ala Fosset scheinen es ja gerade darauf abgesehen zu haben möglichst umbequem die Welt zu umrunden ;))

    Wie wäre es daher, wenn man das ganze etwas zweigeteilter aufzieht, da ja auch Nachteile wie Eitelkeit oder krankhafte Reinlichkeit in eine ähnliche Richtung gehen? Also ein paar mehr GP für die Vorteile, aber neben den bereits erwähnten Nachteilen, die passend wären, noch einen neuen einführen, der dem integrierten Nachteil hier entspricht. Fände ich zumindest insgesamt glücklicher, auch wenn es dann vermutlich immer noch nichts für mich wäre :D

  • Man könnte aber auch annehmen, dass Milliardäre wie Fosset eher Ausdruck eines ziemlich modernen Zeitgeistes sind und daher nicht als Maßstab herhalten sollten. ... Ansonsten kann man ja z.B. die doppelten Kosten veranschlagen und dafür dann einfach die Sache mit der Frustration streichen.

  • Klar sollte man sie nicht vollkommen übertragen, aber das DSA Universum ist ja auch nicht so mittelalterlich, sondern hat in vielen Personen recht moderne Züge wie ich finde und mir fielen auch einige NSCs ein, die zwar sehr reich bzw. hochadelig sind, ohne das sie auf all das zwingend angewiesen wären.

    Doppelte Kosten könnte ich mir sogar recht gut vorstellen. ^^

  • Zitat von "Wechselbalg "


    Doppelte Kosten könnte ich mir sogar recht gut vorstellen. ^^

    Wobei imho schon die Varianten MIT Frustration zu den veranschlagten Kosten bestehen bleiben sollte, weil es sonst unbezahlbar wird.

  • Zitat von "Septic "


    Die Antwort ist leicht … weil der Char sonst zur reizbaren Voll-Null wird. … Und so Dinge wie Schwerter muss der Char halt (wenn er keine Nachteile in Kauf nehmen will) ganz genau wie jeder andere auch bezahlen. Er KANN ja auch ein Schwert kaufen … nur dann muss er (und die Gruppe wohl auch) mit den Konsequenzen leben, falls es anschließend nicht mehr für dne Lebensstandard reicht.

    Ich bezog mich auf die Logik und Stimmigkeit der Welt, das mit der "automatschen Voll-Null" bezieht sich auf die von Wechselbalg angesprochene etwas holprige Verknüpfung des Vorteils mit automatischen regeltechnischen Nachteilen, die sich allein aus dem "Reich" sein nicht wirklich ergeben, sondern mitgeliefert werden, damit der Vorteil nicht zu gut ist o_O