"Rote Grütze mit Schuss" von Krischan Koch ist trotz des Titels, der vielleicht andere Assoziationen aufkommen lassen kann, ein Krimi, der in einem fiktiven kleinen Dorf mit mehr Schafen (600) als Einwohnern (176 - aber auch nur zu Beginn) angesiedelt ist.
Der örtliche Polizist, seit Jahren bestrebt, die Kriminalitätsrate irgendwie als existierend auszuweisen, damit seine Dienststelle nicht eingestampft wird, findet sich überraschend mit einem Mord, oder auch zweien, konfrontiert und erhält Unterstützung einer Kieler Kommissarin.
Als Leser kann man durchaus wichtige Hintergründe mit erlesen, die die beiden Polizisten erst noch herausfinden müssen, aber auch das wirft eher weitere Fragen auf und macht es spannend, als "Ach so war das - was lese ich nun weiter" auszulösen.
Aber eigentlich geht es gar nicht um die Krimihandlung, oder nur auch, denn tatsächlich ist das für einen Krimi mit Leichen (und im Mähdrescher zerstückelt zu werden ist nun auch keine ganz unblutige Angelegenheit) recht humoristisch beschrieben und vor allem stehen die Dörfler und ihre dörflerischen Lebensweisen und Ansichten und Miteinander (teilweise recht umtriebig) im Vordergrund.
Stilistisch finde ich das Buch nicht immer anstandslos (was mit, aber nicht nur, daran liegt, dass ich die verwendete Zeitform Präsens in Romanen nicht mag), alle Fäden und Fragen werden am Ende leider auch nicht anstandslos umfassend geklärt, aber insgesamt habe ich mich doch sehr gut unterhalten gefühlt.
Nun habe ich gesehen, dass es der erste Band einer Reihe ist und es noch drei weitere Bände gibt - vielleicht kann ich die ja auch mal günstig auftun.
Am Ende steht sogar der Titel im Kontext mit der Handlung.