• Ich beantworte einfach mal mit JA,
    denn ohne Geld kann ich nicht in den Orki (kein Internet, kein PC) also braucehe ich Geld um glücklich zu sein. Und ab und zu besser essen oder n neuen Pc kaufen etc... dazu braucht man Geld.
    Aber das mit dem Orki is am wichtigsten :lol:

  • *sichmissverstandenfühl*

    Philosophie sollte nicht schwammig sein, denn dann wird das Philosophieren zum Selbstzweck, bei dem man sich beliebig lange über Themen unterhalten kann, ohne je zu einem Ende zu kommen. Man kann aber bei Philosophie sehr wohl zu einem klaren Ergebnis kommen. Das große Mißverständnis, dass bezüglich der Philosophie herrscht, ist besteht aber über ihren Zweck Philosophie sollte darauf abziehlen, die Fragen zu klären, nicht aber, sie zu beantworten. Sind die Fragen erst einmal gut genug herausgearbeitet, dann kann man sie meist den Wissenschaften überlassen. In der Philosophie werden Positionen herausgearbeitet, die so weit wie möglich konsistent, d.h. widerspruchsfrei sind. Widersprüchliche Theorien sind unmöglich und brauchen daher gar nicht erst (wissenschaftlich) untersucht zu werden. Des weiteren ist es das Ziel der Philosophie herauszufinden, auf welchen Annahmen eine Position beruht. Gutes philosophieren konzentriert sich daher immer auf die Axiome (die als wahr postulierten Annahmen) und die Schlußfolgerungen daraus. Deshalb ist Logik in der Philosophie wichtig. Nicht wenige Theorien und philosophische Gedankengebäude sind eingestürzt, weil die Schlußfolgerungen die aus den Axiomen gezogen wurden nicht gerechtfertigt waren.
    Ich habe versucht die Schlüsse so präzise wie möglich darzustellen (daher die Formeln) aber mein Beitrag wäre auch ganz ohne die Formeln ausgekommen, denn die Bedeutung der Formel stand ja jedesmal unmittelbar darunter. Für die, die in Logik geschult sind, sind die Formeln ein gutes Hilfsmittel mögliche Fehler in meiner Argumentation zu erkennen und mich darauf hinzuweisen. Alle anderen können sich am Text orientieren.

    Ich möchte hier übrigens einmal anmerken, dass praktisch ALLE, die die Notwendigkeit von Geld für Glückseligkeit postulieren, annehmen, dass es so etwas wie Besitz gibt. Wir alle, im "Zivilisierten Europa" und anderswo auf der Welt, spielen das Spiel: meins-deins. Das ist aber nicht mehr, als eine Konvention! Geld ist nur ein weiterer Überpunkt, eine Abstraktion des Besitztums. Besitztum selbst ist aber kein notwendiges Konzept menschlichen Lebens!!! Jeder, der nun Besitz in seiner Argumentation anführt, hat die Antwort auf die Frage bereits in seinen Axiomen, seinen Annahmen. Philosophisch ist dann jede weitere Schlußfolgerung daraus zur Beantwortung der Frage nicht mehr von Interesse.

  • Ich habe schon gedacht das irgendwann das Argument kommt, dass Geld Besitztum vorausetzt.

    Um ohne Besitz zu leben kommen sehr viele Schwierigkeiten auf einen zu, und ich glaube nicht, dass das die Menschen glücklich macht. Einzelne mögen bei so einem Leben glücklich sein, die große Mehrzahl jedoch nicht.

    Wir gehen von Besitz aus, weil es ihn gibt. Natürlich nur in den Köpfen der Menschen, das bestreitet hier niemand. Aber dieses Denken war schon immer da: ein Revier ist nichts anderes als Besitztum. Du findest also auch in der Tierwelt Besitztum, nur das wir Menschen auf Grund unserer Masse und unserer Intelligenz und die tatsache, dass wir ein Gewissen haben, Regeln gefunden haben, mit Besitztum umzugehen. Ich sage damit nicht aus, dass es unbedingt gut ist, was wir Menschen uns da haben einfallen lassen, aber dieses Miteinanderleben kann nicht so einfach umgekrempelt werden von Heute auf Morgen, ohne das es chaotisch wird. Momentan funktioniert ein (relativ) friedliches Zusammenleben nur, weil die Menschen sich geeinigt haben ein Gut anzuerkennen, welches jeder braucht. Gleichzeitig ist das Geld natürlich ein großer Unglücksfaktor, denn immer das, was die Macht symbolisiert, verdirbt die Menschen, und bringt Unglück.

    Insofern braucht man Geld um glücklich zu sein, nämlich genug Geld, um leben zu können, oder man muss an einen Ort gehen, wo man noch ohne Geld leben kann, wo man sich noch selbst versorgen kann. Denn hier ohne Geld ist man aufgeschmissen: die Natur gibt nicht genug zur Selbstversorgung da sie "in Besitz" ist, und wirklich gelernt ohne Geld zu überleben haben auch nur die wenigsten bis gar keine: ich meine jetzt nicht die Menschen an der Armutsgrenze: denn sie überleben auch nur durch Geld.

    While the Wicked staind confounded
    call me with thy saints surrounded


  • Mein letzter Philosophie-Kurs war der, den ich als viertes Fach im Abi hatte. Und natürlich habe ich da gelernt, dass gute Philosophen nach allgemeingültigen Aussagen streben. ABER: Die hier diskutierte Frage kann nicht allgemeingültig beantwortet werden!
    Hier meine Argumentation dazu: Allgemeingültige Aussagen in der Philosophie gelten immer und an jedem Ort. Da Geld aber nicht zu jeder Zeit oder an jedem Ort verfügbar oder besser noch bekannt ist, läßt sich darüber keine allgemeingültige Aussage treffen.
    Natürlich kann man diskutieren über das "was wäre wenn...", aber wenn solch eine Frage in einem deutschen Forum gestellt wird, sollte man sie auch nach deutschen Maßstäben beantworten - will heißen: In Deutschland brauche ich Geld zum Überleben/Leben----
    laßt es mich auch mal formelhaft probieren:
    Glück gibt es nur, wenn man Überleben/Leben kann
    Überleben/Leben kann man nur, wenn man Geld hat-->
    Kein Geld = kein Überleben/Leben = kein Glück
    ... in Gegenden, wo ich mein Leben/Überleben ganz selbstständig leben kann ( keine Miete, keine Nebenkosten, Essen durch Alleinversorgung, usw. ) brauche ich natürlich kein Geld zum Überleben/Leben und somit zum Glücklichsein!
    Jaja, ich setze vorraus, dass man leben muss zum Glücklich-sein, aber darüber zu diskutieren, ob man ohne Leben Glücklich-sein kann, finde ich doch zu abstrakt, und außerdem glaube ich, dass die Frage dieses Threads nicht darauf abgezielt war...

    Letztendlich möchte ich aber noch mal wiederholen, was ich bereits oben sagte: Geld ALLEIN macht nicht glücklich!
    ;)

  • Zitat

    Natürlich nur in den Köpfen der Menschen, das bestreitet hier niemand.


    @Eggy: Vorneweg! Ich habe dein Posting gelesen und verstanden, aber der zitierte Satz ist zu witzig, als daß man ihn ohne Unterstreichung stehen lassen kann.

    Mein Besitz ist nicht in meinem Kopf, sondern ich tippe bspw. damit gerade diesen Satz.

    Ich liebe solche Diskussionen sehr! Sinn müssen sie nicht ergeben und auch zu keinem Ziel führen. Aber sich über die Grundlagen unseres Lebens zu streiten, ist müßig.

    Somit: Es gibt Geld! Es wird gebraucht! Und es ist gut so, weil es funktioniert - zumeist!

    Und ich glaube tatsächlich, daß die ursprüngliche Frage auf das Wollen und nicht auf die Tatsache ausgerichtet war. Unser Umgang mit, unsere Wertschätzung gegenüber Geld ist m. E. eine wesentlich interessantere Frage, als die luftleere Diskussion über Maximen und Axiome bzw. einfache Grundvoraussetzungen, über die wir uns nicht klar werden müssen, weil wir sie - unabhängig vom Ergebnis oder auch nur der Unterhaltung - so oder so morgen wieder anwenden - - - wenn wir einkaufen, ins Kino oder zur Bank gehen! :zwinker2:

    __________

    Geld ist m. E. recht unwichtig! Ich hatte noch nie einen gutes Gefühl für die Zahlen, Münzen und Scheine. Wenn ich Geld habe, gebe ich es aus, um mein Wohlbefinden zu steigern. Wenn nur wenig vorhanden ist, suche ich dieses Gefühl in zusatzkostenfreien Betätigungen. Eine Woche Suppe oder Reisgerichte sind ebenso lecker - insofern gut zubereitet - wie Braten, Aufläufe, Torten und Eis! Wenn Kino, Oper und Theater nicht drin sind, ist ein gemütliches Treffen mit selbstinszeniertem Rahmenprogramm ebenso schön.
    Doch um der Ausgangsfrage gerechtzuwerden: Mit ausreichend Geld ist mein Leben abwechslungsreicher, mein Wohlbefinden größer - aus dem einen Grund: Langeweile hat nun überhaupt keine Chance! :lach:

  • Verdammte Semesterferien, wäre ich daheim und online gewesen hätte ich bei dieser - da gebe ich dir absolut Recht, Augurus - lustigen Diskussion hier mitgemischt.
    Allerdings sind jetzt wohl schon die meisten Register gezogen... :lol:
    In der Tat halte auch ich die Diskussion um Axiome usw. hier für eher unzureichend... Weniger den Lehrern und Professoren glauben und in alltäglichen Orkenspalterfragen dem eigenen Gedankenapparat vertrauen - oder Erich Fromm "Haben oder Sein" lesen - muss ich mal wieder empfehlen :lach:

  • Zitat

    Ich habe schon gedacht das irgendwann das Argument kommt, dass Geld Besitztum vorausetzt.

    Um ohne Besitz zu leben kommen sehr viele Schwierigkeiten auf einen zu, und ich glaube nicht, dass das die Menschen glücklich macht. Einzelne mögen bei so einem Leben glücklich sein, die große Mehrzahl jedoch nicht.


    Ich gehe jetzt einfach mal davon aus das sich "Braucht man Geld zum leben" auf mehr Geld als nur das Existenzminimum bezieht. Man muss seine Wohnung zahlen können und sich/ seine Familie ernähren können usw, das setze ich mal voraus. Was darüber hinausgeht ist dann Geld, das man ausgeben kann um BESSER zu leben.
    Und ich bin der Meinung Geld ist nicht alles! Natürlich habe ich mehr Geld als nur meine Existenz sichern zu können, immerhin habe ich einen Internetzugang, ein Auto einige DSA-Regelwerke (um nicht zu sagen viele der DSA4- Regelwerke ;) ) und ich würde darauf auch nicht verzichten wollen, aber es gibt einige Dinge, auf die ich nicht verzichten will.
    In meiner Ausbildung habe ich gelernt sparsam zu sein (430DM, 500DM und 570DM in den AUsbildungsjahren und das für 47+ Wochenstunden!). Natürlich kann man mit Geld ein besseres und angehmeres Leben führen, aber trotzdem steht es nicht an erster Stelle und auch nicht an zweiter. Da stehen bei mir einige andere Dinge, auf die ich noch weniger Verzichten will als auf ausreichend Geld oder Besitz ;)

  • Nein, zum Glück braucht es nur drei Dinge: Liebe, Freundschaft und einen vollen Magen, das letzte kann man sich auch mit einem Korb, einem Messer und einem Speer verschaffen (also das Voll, nicht den Magen... obwohl das hand in Hand geht)

    (Mir ist lamgweilig, gut, dass es Threadnekromantie gibt!)