Seelentiere

  • Ja, und wenn sie z.B. melancholisch und launisch sind, ist das ihr Wesenszug. Vielleicht gibt es ein Seelentier, dass so etwas widerspiegelt, oder das Seelentier zeigt andere Charakterzüge. Ich denke nicht, dass das Seelentier wechselt, wenn man von Melancholie zum Launisch sein wechselt. Seelentiere wechseln nicht mit aktueller Seelenlage oder Emotionen.

  • Ich denke nicht, dass das Seelentier wechselt, wenn man von Melancholie zum Launisch sein wechselt.

    Nicht immer, nicht zwangsläufig aber es ist möglich. Meiner Meinung nach.

    Seelentiere wechseln nicht mit aktueller Seelenlage oder Emotionen.

    Wenn die aktuelle Seelenlage oder Emotionen dein innerstes Selbst betreffen, warum nicht?! ALuT S. 37 beschreibt es sogar noch schwächer, demnach sind einfach die dominanten Charakteristika einer Person, für sein Seelentier verantwortlich und sei es nur, dass der Charakter wie ein Otter lange zu tauchen vermag.

    Es gibt keine Quelle die das Seelentier als so konstant und unveränderlich darstellt wie du es gerade tust.

    Wir interpretieren hier einfach unterschiedlich.

    Ich halte es hier mit der Rollenspielhilfe aus dem Spielwelten:Elfen Eintrag auf Wiki-A:

    "Eine weitere Möglichkeit ist, dass ein Seelentier, das zu lange nicht "genutzt" wird, entweder verblasst oder sich irgendwann regelrecht gewaltsam in den Vordergrund drängt.
    Ein gewähltes Seelentier bleibt normalerweise bis zum Lebensende bestehen, jedoch kann es sich ändern, etwa durch extreme Ereignisse. Eine andere Möglichkeit des Wechsels wäre die Erfüllung einer Aufgabe (mit der zum Teil ein Namenswechsel einhergeht), beispielsweise könnte eine Elfe, die jahrelang Mutter war, und deren Junge langsam flügge werden und auf eigenen Wegen durchs Leben ziehen, ihr Seelentier ändern.
    Viele Elfen sind übrigens der Auffassung, dass nicht sie sich das Seelentier aussuchen, sondern umgekehrt. Vielleicht sollte man einfach sagen, sie erkennen, welches Seelentier in ihnen wohnt."

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Gerade bei Waldelfen gibt es auch noch die Möglichkeit, sowohl ein Seelentier als auch ein Sippentier zu haben. So habe ich den inneren Konflikt meiner Elfe ausgespielt. Ihr Sippentier war ein Sperber, aber schließlich erkannte sie, dass ihr Seelentier ein Luchs war und sie möglicherweise deswegen nicht so recht zu heimatlichen Sippe passte. Dann muss sich das Seelentier nicht mal ändern und man kann trotzdem zeigen, dass ein Wandel stattgefunden hat durch die Selbstfindung.

    Es gibt immer einen weiteren Alrik.

  • Gerade bei Waldelfen gibt es auch noch die Möglichkeit, sowohl ein Seelentier als auch ein Sippentier zu haben.

    Davon höre ich zum ersten Mal, hast du dazu irgendeine Quelle?

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    Ergebnis 'Ich'

  • Seelentier und Sippentier können zwar übereinstimmen, müssen sie aber nicht. Es können eben auch zwei verschiedene Tiere sein. Das steht auch ALuT, S. 68.

    Wenn Melancholie und Frohsinn zu der Persönlichkeit gehören, sehe ich da nicht zwei verschiedene, wechselnde Aspekte, sondern unterschiedliche Facetten einer Person. Nicht alle Charakterzüge finden sich zudem im Seelentier wieder (das würde es echt schwierig machen - zumal ja Tiere auch irgendwo Individuen sind). Seelentiere sind auch irgendwo etwas symbolhaft zu betrachten, Hinweise geben - sie sind keine 1:1 Entsprechung.

    Wer also einerseits sich gerne bei den Seinen aufhält, andererseits aber auch gerne immer wieder fort möchte, könnte ein Seelentier haben, in diese Richtung geht.

  • Als Hinweis zu weiteren Infos über Seelentiere: Bei den Meisterpersonen Bänden zu DSA 4 gibt es im Anhang einen Abschnitt über Seelentiere (und eine Liste mit Tieren und deren Charakterzüge).

    EDIT:

    Es stehen ein paar interessante Sachen drinnen:

    - Zustand des Seelentiers steht im Zusammenhang mit die Wesenzüge und seelischen Zustand des Trägers zusammen

    - Paktierer verlieren nicht zwangsweise ihre Seelentiere, aber diese werden auch korrumpiert (Tollwütig, dämonisch verzehrt, etc.) Umso stärker, je tiefer man im Kreis der Verdamnis ist

    - Namenlose Geweihte verpfänden sehr oft ihre Seelentiere dem Namenlosen, bekommen aber auch die Fähigkeit, ein gesundes Seelentier vorzutäuschen

    - Interpretation von Seelentieren hängen von der Kultur ab. Ein Seelentier per se ist weder gut noch böse, können aber auch eine tiefere Bedeutung haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Gregorey (8. Februar 2022 um 19:49)

  • Dieser Wechsel rührt aber nicht daher, dass sie im inneren Wesen unstet und launenhaft sind, sondern dass sie nie ein konstantes Umfeld genossen haben, um ein inneres Wesen zu entwickeln, also haben sie angefangen Persönlichkeit zu imitieren.

    Das wäre dann entweder Seelentier Chamäleon, oder eben - das würde ich aber nur bei einem tiefschürfenden Trauma machen, also bei einem Charakter, der wirklich keine eigene Persönlichkeit hat - ein Seelentier das von Leuten die es wahrnehmen können als ständig verschwimmend und in etwas anderes übergehend wahrgenommen wird.

    Pakte können ja z.B. das Seelentier beeinflussen. Ähnlich starke Einflüsse würde ich aber nur einer extrem kaputten Kindheit oder Gefangenschaft mit Folter zubilligen, die als Trauma wahrgenommen und ausgespielt wird. In dem Fall hätte der Charakter dann aber nicht einmal ganz klar dieses Seelentier und dann wieder jenes, sondern das Fehlen einer gefestigten Persönlichkeit würde im Seelentier selbst deutlich. Ergo: Jedes Erkennen des Seelentiers würde auch bemerken, dass da irgendwie ... nichts klares vorhanden ist.

    (Wenn man es nicht ganz so dramatisch haben will, würde ich eher sowas wie Hund als Seelentier vorschlagen - Hunde sind im Gegensatz zu Wölfen quasi ewige Kinder, die ihrem Herrchen zu gefallen suchen, immer das zu imitieren was gerade gut ankommt, fände ich da also logisch. Dann würde das Seelentier einfach nur die Anfälligkeit des Charakters dafür, es anderen recht machen zu wollen, zeigen.)

  • Das wäre dann entweder Seelentier Chamäleon

    Jetzt wird es philosophisch:

    Wie kann man den Unterschied zwischen einer Person bestimmen dessen innerstes Wesen es ist wechselhaft zu sein und einer Person dessen innerstes Wesen wechselhaft ist.

    Irl bekommen wir das kaum hin, in DSA wäre es über das Seelentier möglich solche Unterschiede zu erkennen.

    n dem Fall hätte der Charakter dann aber nicht einmal ganz klar dieses Seelentier und dann wieder jenes, sondern das Fehlen einer gefestigten Persönlichkeit würde im Seelentier selbst deutlich. Ergo: Jedes Erkennen des Seelentiers würde auch bemerken, dass da irgendwie ... nichts klares vorhanden ist.

    Und ich bin der Meinung warum sollte man Charaktere bei denen die Gestalt des Seelentiers wechselt, komplett ausschließen, wenn keine offizielle Regel oder Beschreibung dies behauptet, frei in der Interpretation zu sein und kreativ bei der Gestaltung eines Charakters, ist doch was Gutes und Schönes und ALLE Quellen lassen mir die Freiheit zu sagen, das es auch Personen geben kann die NICHT in dieses Schema von dir fallen!

    (Wenn man es nicht ganz so dramatisch haben will, würde ich eher sowas wie Hund als Seelentier vorschlagen - Hunde sind im Gegensatz zu Wölfen quasi ewige Kinder, die ihrem Herrchen zu gefallen suchen, immer das zu imitieren was gerade gut ankommt, fände ich da also logisch. Dann würde das Seelentier einfach nur die Anfälligkeit des Charakters dafür, es anderen recht machen zu wollen, zeigen.)

    Woher stammt denn dieses Bild des Seelentiers "Hund"?

    DSA weißt dem Hund die Eigenschaften: "Loyalität, Pflichtbewusstsein und Treue" zu. Das hat meiner Meinung nach nichts mit "ewigen Kindern" zu tun.

    Das wäre eher der Affe (kindisch, verspielt, schelmisch).

    Wenn du bei den Eigenschaften also über den Tellerrand schauen kannst, warum nicht auch bei der Veränderung des innerstens Wesens.

    Realistisch betrachtet würde ein Psychologe Persönlichkeiten, die die Gestalt des Seelentiers wechseln wohl als "Gespalten" bezeichnen. Obwohl ich noch weiter darüber hinaus gehe:

    Sigmund Freud hat in seinem Modell der Psyche drei Begriffe geprägt:

    Das Es: Seelische/Emotionale/Psychische Urtriebe, denen es nach sofortiger Befriedigung verlangt. Das Es reagiert nur über Reize mit der Umwelt.

    Das Ich: Entwickelt sich durch die Reize des Es und bemüht sich das Es zufrieden zu stellen, reagiert dabei durch das Denken jedoch auf das Umfeld und wird durch Wert- und Normvorstellungen entwickelt.

    Das Über-Ich: Vergleichende Instanz der Psyche von Wert- und Normvorstellungen des Umfeldes. Das Über-ich diktiert uns Ge- und Verbote.

    Kritik, Agression und Unzufriedenheit des Über-Ichs richtet sich gegen das Ich.

    Das Seelentier kann aus allen drei Aspekten heraus seine Gestalt erhalten (Es, Ich oder Über-Ich) es kann aber sein das jemand durch bestimmte Umstände kein konstantes, festes Ich entwickelt.

    Meiner Meinung nach, kann bei solchen Personen das Seelentier dennoch auf dem Ich beruhen und weicht nicht zwangsläufig auf das Es oder das Über-Ich aus.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'