Fluch des Strahd-Weichenstellung nach Vallaki

  • Hallo liebe Community,


    ich bin noch relativ neu dabei und habe als Spielleiter bereits einige Sessions geleitet. Aktuell leite ich für meine Gruppe Fluch des Strahd, was auch mein erstes Kampagnen-Abenteuer ist. Hier bin ich während meiner Sessionvorbereitung auf ein Problem gestoßen. Ganz allgemein beschreibt das Buch ein Spannungsverhältnis zwischen zwei Interessengruppen. Im Grunde verlieren die Spieler die Gunst einer der beiden Gruppen, je nach ihren Handlungen. Das Buch beschreibt aber nicht die Folgen auf den Ort, hier die Stadt Vallaki.

    Wie löst ihr solche Situationen auf? Das ganze ist eher Mid-Game und die Spieler werden noch weitere Orte besuchen und in der Welt agieren. Im Spoilertext beschreibe ich das jetzt genauer.

    Display Spoiler

    Die Stadt Vallaki wird von einem Bürgermeister regiert, der sich als Ziel gesetzt hat sich Strahds Einfluss zu entziehen. Er ist überzeugt dass er das nur erreichen kann indem alle Bewohner der Stadt glücklich sind und organisiert ein Fest nach dem anderen. Unglücklich sein ist also ein Verbrechen und wird ebenso bestraft wie alles was der Bürgermeister als Sabotage dieses Ziel ausmacht.

    Eine mächtige Familie der Stadt, die Wachters, sind loyal zu Strahd und wollen den Bürgermeister stürzen. Sie bereiten diverse Aktionen vor, auch Angriffe mit der Hilfe von Strahds Vampir Bruten. Sie wenden sich gegen jeden der sich als Feind Strahds zu erkenn gibt.

    Meine Spielgruppe wird es sich früher oder später mit dem Bürgermeister verscherzen, was zu diversen Kämpfen führt. Sollten sie siegen, was dann? Übernehmen die Wachters die Stadt? Was wenn diese auch von den Spieler besiegt werden? Befreien sich die Bürger von den erzwungenen Festen und der Repression zur Freude? Sie leiden dann immer noch unter Strahds negativer Energie, die sie freudlos und müde macht. Fällt die Stadt in eine Lethargie und nimmt die Geschenisse hin ohne etwas ändern?


    Ich freue mich auf Hinweise und eine kleine Diskussion dazu. Toll wäre die Erfahrung von Spielleitern die Fluch des Strahd schon geleitet haben.


    Vielen Dank für eure Zeit.

  • Hast du einen Kampagnen-Band zu Ravenloft? Fraglich ob der Bürgermeister langfristig Erfolg haben würde. Theoretisch ändert sich nix; selbst wenn der Bürgermeister "gewinnen" würde, da dies eine gotische Horrorwelt ist, und die Schrecken bleiben. Ich würde mir da wenig Gedanken drum machen.

    Jassu! (freundliche Begrüßung auf Ithasos)

    Pflicht des Historikers: Das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.
    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.
    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Hallo zakkarus,

    es gibt Van Richtens Führer zu Ravenloft als Erweiterungsband, den habe ich aber nicht.
    Du hast natürlich recht damit dass ich mich nicht zu eng an die Buchvorgaben binden muss. Mein Anspruch ist es den Spielern das Gefühl zu vermitteln das ihr Handeln Konsequenzen hat und die Welt beeinflusst. Natürlich wird Vallaki nicht zu Bikini Bottom nur weil sie das eine oder das andere tun.

    Ich glaube, ich habe mir von dem Buch einen roten Faden gewünscht der einen Hinweis gibt, in welche Richtung sich das entwickelen sollte. Bei einigen Punkten habe ich hier und da schon mal improvisiert und beim weiteren Studium des Buches gemerkt dass es so nicht gewollt war oder dem Verhalten der Figuren entspricht. Das sehe ich locker solange das Gesamtkonstrukt nicht daran zerbricht. Insgesamt ist das Abenteuer gut geschrieben und ich war positiv überrascht wieviel Atmosphäre darin steckt.


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    Spoiler
    Vorstellen könnte ich mir dass die Familie Wachter die Kontrolle übernimmt, aber im Stillen. Wenn sich die Gruppe weiter in der Stadt aufhält könnte ich sie ab und zu von Vampir-Bruten oder anderen Handlangern Strahds angreifen lassen. Quasi ein Malus wenn sie sich in diesem feindlichen Gebiet aufhalten.


  • Ich weiss jetzt nicht ab in der Kampagne daraufhingewiesen wird, das niemand weiss das Strahd ein Vampir ist; womöglich wissen nur weniger das er der Herrscher dieser Domäne ist! (Ravenloft mit seinen unterschiedlichen Horror-Domänen mag die Inspiration für die Heptarchien gewesen sein.) Der Bevölkerung mag es über Jahre egal sein was passiert, so lange ihr Leben sich damit nicht verschlimmert. Denk daran, dies ist ein Gothic-Szenario!

    Und in den Hintergrund-Werken wurde erklärt wie dieses dargstellt werden sollten. Inzwischen gibt es die von Ad&d alle als englische pdfs.

    Was nun wichtiger, welchen Zweck dient dieser Teil in der Kampagne; kehren die Helden noch einmal dahin zurück (ja, ich wollte mir 5e Rabenhorst längest zulegen :rolleyes:)

    Aha, wie vermutet; das Buch basiert auf das erste Ravenloft (bevor die Welt dazu erschaffen wurde, daher auch kein weiterer Hintergrund unbedingt erforderlich) ... nunja.
    Okay, das Abenteuer wurde selbst nach 3e noh einmal erweitert; u.a. dieses Dorf.
    ... und dieser "gute" Bürgermeister hat (für mich einen Dachschaden); les das Kapitel geanu durch, gerade was die Dörfer denken, und die NSC-Beschreibungen im Anhang.
    Die Helden sind ja nur auf der Durchreise, aber die am Ende die Bevölkerung reagieren wird, liegt allein an deiner Darstellung die Haupt-NSCs und des Dorfes.
    Haben die Spieler das (falsche?) Gefühl alles? richtig gemacht zu haben, so lasse sie weiterziehen ... sie werden es ja erfahren, ob sie sich irrten. ;)

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    Edited once, last by zakkarus (April 14, 2025 at 5:16 PM).

  • Quote

    ... und dieser "gute" Bürgermeister hat (für mich einen Dachschaden)

    Er ist nicht der Einzige, im Grunde ist jeder Bewohner von Ravenloft dem Wahnsinn verfallen, verflucht, gebrochen, verzweifelt oder zumindest verängstigt. Ist es jemand nicht, dann nur weil man Teil der Ursache dieser Auflistung ist und seinen Teil beiträgt. ^^
    Der Fluch des Strahd ist übrigens eine Überarbeitung des Originals aus den 80ern.

    So richtig auf der Durchreise sind sie nicht. Die Stadt ist Ausgangspunkt verschiedener Quest-Optionen. Nach deren Erledigung hat die Gruppe gute Gründe die Stadt erneut zu besuchen. Am Anfang der Kampagne erhalten die Spieler Weissagungen durch Traokka-Karten (eine Art Tarot). Diesen Hinweisen können sie nachgehen um Artefakte und Verbündete gegen den unvermeidlichen Showdown gegen Strahd zu sammeln. Daher kann die Stimmung der Stadt auch ein Spielelement werden um den "Kampagnen-Fortschritt" durchklingen zu lassen.

    Wahrscheinlich werde ich die Ereignisse erstmal abwarten und schaue ob ich auf Sachen aus der Spielsession Bezug nehmen kann. In der nächsten Session gibt es vermutlich eine Konfrontation die einiges auslösen wird.


    Display Spoiler

    Die Gruppe hat Irena bei sich, die Adoptivtochter des Bürgermeistes von Barovia. Klassisch mit Gedächtnisverlust geplagt weiß sie nicht dass Sie die Schwester des Handlangers des Vallaki-Bürgermeistes ist. Dieser Handlanger, Strasni, hat a) einen dämonischen Arm und ist b) rattig auf seine Schwester ohne von dieser Verbindung zu wissen. Beim lokalen Spielzeugmacher lässt er Puppen von seiner "Traumfrau" anfertigen und freue mich schon auf den Abend wenn die Spielgruppe über sein Zimmer mit all den Mini-Irenas stolpert.

  • PS: Ich habe die Originale (alle als englische pdfs); die beiden Orte sind neue Herausforderungen. Die Altautoren haben die 3e Version nicht gemacht (da fehlt das Tarot); die ist wohl daher anders aufgebaut als diese. Ist schön das jede Überarbeitung neue Ideen einwirft, nur somit kann ich keine weiteren Tipps bringen (bis auf die genannten); das Abenteuer wurde ja noch einmal Revampt, was immer das bedeutet.

    Mag dir etwas helfen, die Beschreibung zur Bevölkerung (Bekleiundgsregeln lasse ich weg) aus der AD&D-Weltbeschreiung:

    Die Barovianer tragen das Joch von S. alle Jahre wieder. Infolgedessen sind sie eher zurückhaltend und mürrisch bis schroff. Sie bleiben unter sich und machen keinen Ärger, denn Unruhestifter enden meist tot - oder schlimmer.
    Sie fürchten die Nacht! Sie haben den Glauben an die Macht der Kirche verloren - außer bei heiraten. (Vallaki ist groß, 1.500 EW .)

    Jassu! (freundliche Begrüßung auf Ithasos)

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