Wolfsfrost - RSH für Paavi, Nivesenlande und das Eherne Schwert

  • Du warst schneller. Den faden wollte ich auch aufmachen.

    Sehr geil finde ich: Spotlight auf eine meiner LIeblingsregionen, die selten welches bekommt. Außerdem Hoffnung, die sehr guten Botenartikel über den Paavi-Metaplot weitererzählt zu bekommen.

    Etwas kritisch finde ich: Den "wir machen es zur Horror-Region mit vampiren und Werwölfen"-Ansatz: Einerseits weil die Region eigentlich schon Themen hat (Ich persönlich finde, sie ist sogar etwas überladen mit themen und Antagonisten, weil 20 Jahre lang Autoren neue Sachen draufgeschmissen haben, weil sie mit den alten nichts anfangen konnten. Wir haben im Nordosten Glorana (die jetzt besiegt ist, aber die Theriakförderung spielt wohl weiterhin eine Rolle und ihr blödes Portal in die Niederhöllen ist auch noch offen), Kyriaka und ihren ganzen Böse-Wölfe-Stuff, die Schneeorks, die Fjarninger, das Themenfeld Siedler vs. Nivesen, eine tradionelle Feindschaft zu den Thorwalern wegen Walfang und so, die Orks des Aikar, denen sich Firun offenbart hat und die das Portal unetrsuchen, Shir'zach, der vielleicht noch die Statue von thesia rumstehen hat, Firnelfen, die Bäreninseln und ihre Namenlosen-Verehrung, Inkra als "alten Gott", die Shakagra auch ihrer Quest nach einem Staat... Ich weiß wirklich nicht ob da jetzt noch Unbedingt Vampire und Werwölfe ranmüssen.

    Ein großer Teil dieser Eelmente wurde ja schon proaktiv entfenrt. U.a. definitiv keine Fjarninger und bis jetzt auch keine Erwähnung von Schneeorks. Trotzdem etwas seltsam, in einer so überladenen Region noch was neues einbauen zu wollen.

    Andererseits ist Anton Weste am Start, wenn ich jemandem zutraue, der Region die nötoge Stringenz zu geben, dann ihm.

    Der erste wirklich neue Lore-Baustein ist mit dem 150.000er Strechgoal gedropped: " Besuch vom Erzvampir Das Kompendium wird erweitert um die Kurzgeschichte "Blaues Blut", in der sich das Leben Herzogs von Paavi in einer schicksalhaften Nacht von Grund auf ändert." Da Dermont auf seiner Portrait Illu eine Narbe hat, die verdächtig zu den Krallen des Vampirs auf dem Bild beim Stretchgoal passt, kann man vermuten, dass er gebissen wird. Das..würde die Dinge ordentlich aufwühlen. Eventuell eine Strategie der Shakagra, weil sie Paavi militärisch nicht besiegen konnten... So oder aber eine interessante Wendung für Demont, der ja bis jetzt einfach nur ein netter und solider Typ war, wenn man von seiner melancholischen Ader mit ein paar Minderwertigkeitskomplexen absieht, die sich nach Jahren der sicheren Herrschaft verwachsen haben dürften. Armes Paavi, kommt einfach nicht zur Ruhe.

    Und da ich gestern den Eröffnungsstream nachgekuckt habe schiebe ich noch ein paar Gedanken nach, die Anton Weste da geäußert hat, die für mich ein bisschen klarer machen, was die Vision ist:

    Für Anton hat der aventurische Norden zwei Themen: Einmal Klassisches "Abenteuer" und "Reisen" (Expeditionen, Schlittenhunde, den Himmelsturm suchen, mit Yetis Kontakt aufnehmen etc) und andererseits Horror (Glorana, Theriaksklaverei Kyriaka und ihre Dämonen...). Das soll jetzt thematisch getrennt werden. Der "Wolfsfrost" bildet Paavi, Brydia, Nornja, die südliche Grimmfrostöde (die jetzt den Shakagra gehört) und das eherne Schwert ab. Der Rest (etwa der Kram rund um Riva und alles was wirklich im Norden ist kommt dann in eine andere RSH, so implizit angedeutet). Der Wolfsfrost bespielt das Horrorthema und der "Hohe Norden" dann später das Entdeckerthema. Das finde ich insoweit solide, dass die von mir monierte Themenüberfrachtung des Nordens ein bisschen aufgelockert wird. Die drei zentral vorgestellten Kulturen sind Nordaventurier, Nivesen und Brobim (!), die Hauptantagonisten die Shakagra, ergänzt durch Kyriaka und ihre Werwölfe und offenbar Vampire. Die Shakagra haben das von ihnen eroberte Gebiet in ewige Nacht gelegt, was eine neue "böse Region" generiert.

    Das hat für mich alles total Hand und Fuß. Was ich narrativ schade finde ist, dass durch die Trennung der Themen "Wildnisabenteuer" und "Horrorabenteuer" etwas wegfällt, was ich am Norden immer gemocht habe: Ich mochte es, dass die Gnadenlosigkeit der Region sich implizit in der Gnadenlosigkeit der Bewohner widerspiegelt. Das Land formt die Menschen und ein Kampf gegen einen Missstand ist am Ende oft ein Kampf gegen das Land selbst. Die Lebensentwürfe des Nordens sind letztendlich alle auf den Umgang mit der Grausamkeit des Landes ausgerichtet: Entweder sich wegducken, die Grausamkeit annehmen und lernen mit ihr zu leben (Nivesen), Störrisch ausharren und dabei Stück für Stück Teile der eigenen Menschlichkeit verlieren (Nordaventurier) oder die Grausamkeit des Landes Nutzbar machen und selbst Teil davon werden (Gloranier, Fjarninger, Schneeorks). Dieses Verhältnis von land und Menschen hoffe ich, dass in den Wolfsfrost hinübergerettet wird.

    Recherchewütiger Historiker, der diese Sucht auch bei DSA schlecht ablegen kann. :confused2:

    Unverbesserlicher DSA 4.1 Regelwust-Apologet und bekennender Hartwurst-Spieler. :iek:

    "Eine Information ist Silber, eine Quellenangabe ist Gold." :idee:

    "Be critical about the media that you love." :lol2:

    Edited once, last by Seldrakon (November 21, 2024 at 10:53 AM).

  • Ich habe wieder einen Crowdfunding-Guide für der Wolfsfrost gebastelt: https://hinter-dem-schwarzen-auge.de/crowdfunding-guides/#wolfsfrost

    (PS: Ein Video gibt es noch nicht, das wird später folgen - und ich habe diesmal leider keine Zeit für tägliche Aktualisierungen der Strechgoals)

  • Nunja, über die Bäreninsel würde ja schon immer viel gemunkelt.

    Aber der eigentliche Horror dieser Region ist die Kälte!

    Werwölfe haben wir bereits, Vampire ... Havena, Greifenfurt und G7 fällt mir dazu ein - für einen Roman oder Abenteuer noch zwischendurch erträglich aber als "Dauerbedrohung" nervig.

    Den größten Reiz mag das Eherne Schwert bieten, das bisher in den ersten Publikationen viel Platz erhielt, und einige Geheimnisse nur andeutete - gleichzeitig droht das man es überfrachtet.

    Gleiches gilt für die "Welten" unter dem Eis .... bitte keine Dinos.

    Jassu! (freundliche Begrüßung auf Ithasos)

    Pflicht des Historikers: Das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.
    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.
    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ich weiß wirklich nicht ob da jetzt noch Unbedingt Vampire und Werwölfe ranmüssen.

    Mit Vampiren und Werwölfen habe ich die Region auch nie assoziiert, weil die in nördlichen AB (und früheren RSH) gar nicht vorkamen. Eigentlich leben da auch zu wenige Menschen zu weit auseinander, um Vampiren eine echte Nahrungsgrundlage zu bieten.

    Ich finde das Cover zwar eigentlich schick - mit der Betonung auf eigentlich, denn das aber kommt -, aber ich finde es für Aventurien, bzw. ein mittelalterliches Fantasysetting vom Design her unpassend (für meinen Geschmack).

    Die Shakagra haben das von ihnen eroberte Gebiet in ewige Nacht gelegt, was eine neue "böse Region" generiert.

    Ich war froh, dass die Schattenlande zumindest größtenteils weg sind, jetzt ein neues, ähnliches Horror-Setting ... naja, ich muss da ja ebenso wenig spielen wie in den Schattenlanden.

  • Ich war froh, dass die Schattenlande zumindest größtenteils weg sind, jetzt ein neues, ähnliches Horror-Setting ... naja, ich muss da ja ebenso wenig spielen wie in den Schattenlanden.

    Ich gehöre ja zur Fraktion, die die Schattenlande mochte und durchaus vermisst. Allerdings hätte ich mir als spirituellen Nachfolger in Norden lieber einen tief ausgearbeiteten "bösen Nachtalbenstaat" gewünscht statt der Horrorthemen in Paavi und Umgebung.

    Naja das Leben ist kein Wunschkonzert. Nicht catcht das CF trotzdem als Nordlandfan. Ich bin mit Vampir-Pledge am Start und verbleibe gespannt

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  • Werwölfe im hohen Norden - gar bei den Anhängenr der Himmelswölfe? Ja, einen gibt es: Maligno (aus Der Göttergleiche, 1995); wie er "verflucht" wurde, erfahren wir nicht. Eine weitere im selbigen Band geht um eine von Kyrjakas Werwölfe (lebt mit Wölfen zusammen) ... nur Vampiren in ich hier Oben noch keinen begegnet ;)

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  • Riecht einfach nach dem Film "30 Days of night". Muss ich nicht haben. Aber gut, sind ja alles nur Vorschläge, muss man ja nicht machen. Aber kein Wunder, dass meine Nivesin da geflüchtet ist.

    Derzeitiges Projekt: Kellun - Pfeifenkraut und Hummerschwanz

  • Es ist da oben noch immer unruhig - und wer Sternenleere gelesen hat, weiß das auh hier namenlosen Mächte ihre Fingerchen ausstrecken (könnten).

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  • Ich werde wohl erstmalig ein CF unterstützen, nachdem ich es bereue das Bornland CF nicht mitgenommen zu haben. Die digital only / PDF Variante „Nachtalb“ wird‘s wohl werden. Spiele ausschließlich online auf Roll20.
    Ich bin nicht genug in der Lore drin, aber ich finde es zumindest cool eine düstere Region mit scheinbar klar präsenten Antagonisten zu haben.
    Mag ja sein, dass man das alles schon mal hatte, aber das ist wie lange her? 15 oder 20 Jahre? Vllt länger? Ich hab mit DSA 5 angefangen und große umwälzende Ereignisse à la G7, Phileasson, JdG, JdF usw. Haben alle schon stattgefunden. Klar, kann ich die nachträglich spielen in meiner Gruppe, aber ich hätte mehr Spaß daran geschichtsträchtige Momente auch am Zahn der Zeit mitzuerleben.
    Ist wie zu spät zum Weihnachtsessen kommen, wenn alle anderen bereits gegessen haben - zwar noch lecker, aber nicht das selbe Gefühl.

    Außerdem sehne ich mich nach etwas höherem Fantasy Anteil und einer größeren Bedrohung, die Helden auch mal die Hoffnung verlieren lässt. Shakagra können imo genau das sein. Das mag jetzt eventuell zu viel der Erwartung sein, aber wenn eine Region Nachtalben, Werwölfe und Vampire vorstellt, dann will ich die Verzweiflung und Bedrohung spüren. Und damit meine ich nicht Antagonisten, die vorgestellt und in der selben Kampagne wieder besiegt werden, sondern dass dort nachhaltig eine Region den Absturz ins Verderben erfährt.
    Kurzum: Weniger Friede, Freude, Eierkuchen - mehr Verzweiflung, Zerstörung und Chaos!


    Bin also ziemlich hooked für die Region!

  • Ich habe am CF teilgenommen ohne mir die Details genauer anzuschauen. Aus dem einfachen Grund, weil ich prinzipiell alle RSH haben möchte.

    Einige Tage danach kam dann die neue Echsensümpfe RSH aus dem letzten CF an und jetzt habe ich echt sehr, sehr starke Bedenken, was das Setting betrifft, wenn ich so einiges hier lese.

    Die Redaktion scheint es als Leitmotiv ihrer Regionen vorgesehen zu haben, dass über all etwas super-duper-krass mystisches und großes als Bedrohung herhalten muss. Die Grenzen zur High-Fantasy sind da eher fließend und auf einen Rest an innerweltlicher Logik legt man offenkundig auch kaum noch Wert.

    Das habe ich beim Erwachen des Bornlandes noch verziehen, bei der Khom und den Echsensümpfen hingegen nicht.


    Wenn der hohe Norden jetzt nicht nur von Shakagra heimgesucht wird, sondern auch noch von Vampiren und Werwölfen, finde ich völlig daneben. Es braucht einfach nicht jedes Fleckchen Land in Aventurien irgendeine krase Bedrohung. In ganz vielen Veröffentlichungen ist alleine schon eine Reise im hohen Norden von A nach B ein Abenteuer für sich.

    Aventurien wird nach und nach ein Kontinent, der nur aus "Schattenlanden" besteht.

    Man kann mit dem Stift die Linien auf der Karte ziehen und mit dem Finger auf die einzelnen Gebiete zeigen: Hier ist das Land böse und Namenlose Heerscharen sickern über die Grenze. Dort sind untote Wesen auf dem siebten (oder welchem auch immer) Zeitalter erwacht. Daneben stellen magokratische Golems aus der Zeit der Bashuriden eine Bedrohung für Land und Leute da. Ach, schau, hier hat es Dunkelelfen, Vampire und Werwölfe. Was habe ich vergessen? Ah, dämonische Schrecken aus der Tiefe natürlich...

    Da war Siebenwindküste und die Flußlande ja echt noch heile Welt...

  • Ich weiß, es gibt da andere Meinungen. Aber bei all den übermenschlichen Bedrohungen - und du hast Recht, es scheint jede Region mindestens zwei oder drei davon zu haben, die das Potential haben, ganz Aventurien einzunehmen - macht es das ganze Held sein eigentlich beliebig. Was braucht man, ob gegen solche Gegner anzustinken? Irgendwas, was nicht aus einem selbst kommt. Eben wieder unsagbare Macht aus Artefakten, göttlichen Beistand, oder man befindet sich ala Cuthulu im reinen Überlebenskampf ohne das Böse je besiegen zu können.

    Braucht es das wirklich? SInd es nicht eher die Aufgaben, die man aus seinem eigenen Können - das SC als auch des Spielers - lösen kann, nicht viel erquickender? Es ist doch eigentlich genau das, was es so spannend macht: Ob Kampf, ob Diplomatie, ob Täuschung oder Tricksen. Wenn die Aufgabe eben gerade so noch bewältigbar war, dann war es doch ein gutes Abenteuer. Wenn es aber heißt: Ohne den Superduper Heldenschutztrank kombiniert mit dem höchstgöttlichen Segen und der Schnupftabakdose des Klabautermanns hast du 0 Chance, dann sag ich mir als Held: Ciao, ich mach den Schuh und schau, dass ich mein Geld und Glück woanders finde.

    Derzeitiges Projekt: Kellun - Pfeifenkraut und Hummerschwanz

  • Also der Wolfsfrost soll mit voller Ansage ein Horror- und Survivalgebiet werden. Und so sehe ich weder die Khom noch die Winterwacht. Beide haben ihren sehr eigenen Charme und deutlich mehr gesellschaftliche Konflikte als der Wolfsfrost. Ich sehe da keine Übertreibung - ich sehe höchstens einen Fokus auf Metaplot und größere Plotstränge nach denen alle seit 10 Jahren schreien.

  • Fokus auf Metaplot und größere Plotstränge muss ja nicht übermächtige Gegner heißen. ;)

    Und mit Aussagen "nach denen alle...." halte ich mich schon lange zurück. Wenn man dann nämlich im Detail mal nachfragt, sieht die Sache oft schon wieder anders aus.Zumindest. wenn man das Gewünschte ernst nimmt. Wie auch immer, ich lasse mich überraschen.

    Generell: Alles ist eine Option, ein Vorschlag, im Idealfall Inspiration. Niemand muss alles so spielen, wie in den Werken vorgegeben. Und daran werde ich mich wie immer drann halten. :)

    Derzeitiges Projekt: Kellun - Pfeifenkraut und Hummerschwanz

  • Da war Siebenwindküste und die Flußlande ja echt noch heile Welt...

    Und Aranien, Nostergast, Dampfende Dschungel, Thorwal.. - da sehe ich jetzt überall nicht die riesige, dunkle Bedrohung. Und gleichzeitig gibts natürlich auch Stimmen die sagen, dass generell zu wenig umwälzendes Geschieht. Für die Redaktion gilt es wohl, hier Abwechslung und Ausgleich zu finden. Die angesprochenen Themen passen für mich ganz gut in den Norden. Ich denke auch, dass Elemente wie Vampire und Nachtalben in der Werbung etwas überbetont werden, weil das einfach mehr Aufmerksamkeit schafft als die Beschreibung der nivesischen Lebensweise. Aber was ich bisher gelesen habe, soll diese viel Platz erhalten, was ich sehr befürworte.

    Ich persönlich hätte gerne wieder mal eine bedrohung, die weniger "mönströs" und etwas politischer ist. In der Theateritterkampagne haben mir z.B. die Konflikte zwischen einzelnen gesellschaftlichen Gruppen gut gefallen, die grosse Bedrohung im Hintergrund war da über weite Strecken gar nicht zentral. Aber für sowas ist der Hohe Norden vielleicht auch nicht so gut geeignet wie eine mittelreichische Provinz oder eine Stadt wie Al Anfa.

  • Ich glaube, bei vielen CFs muss man auch abwarten, wie viel monströse Bedrohung am Ende wirklich drin ist und wie viel davon dem Marketing geschuldet ist. Sagen wir es, wie es ist: "Down to earth"-Settings und aventurische Politik sind zwar was, was wir Freaks hier lieben, aber damit lockst du halt wenig backer an. Ja, ich breche in Begeisterung aus, wenn ich lese: "Ausführliche Kulturbeschreibung der Nivesen, eines fiktiven, pazifistischen Nomadenvolles, dessen Religion und Symbiose mit dem Rentier", aber wenn ich ein Verlag wäre und Geld verdienen will, würde ich auch den Werwolf aufs Cover packen und dazu schreiben "Überlebst du den Wolfsfrost".

    Ein gutes Beispiel finde ich das Sonneküste-CF. Die Kampagne hat mit Griechischer Mythologie geworden. Weil das gut klickt. Und ja, in dem Buch ist griechische Mythologie drin. Aber auch eine interdimensionale Verschwörung der Bashuriden und eine Menge rein menschliche Politik rund um die Unabhängigkeitsbestrebungen der Magna Thalassia.

    Insoweit würde ich die "das ist die Horror Region"-Erzählung erstmal mit einem Gramm Salz nehmen. Klar, da werden Werwölfe und Vampire dein sein (und grade letztere bräuchte ich jetzt auch nicht) aber sicher auch Nivesen, Siedler und Politik.

    Recherchewütiger Historiker, der diese Sucht auch bei DSA schlecht ablegen kann. :confused2:

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  • In der Khôm ist es ja auch gelungen, das zu trennen und einerseits den "Schrecken" und das "High-Fantasy-Bedrohungselement" zu haben, was dann aber auch auf bestimmte Gebiete der Khôm begrenzt wurde - und andererseits eine sehr ausführliche kulturelle Beschreibung aufzusetzen, mit sehr vielen Facetten zur Bevölkerung, die auch in DSA4 so noch nicht gesetzt gewesen waren.

    Also möglich ist das schon, das beides zu vereinen.

  • Da war Siebenwindküste und die Flußlande ja echt noch heile Welt...

    Und Aranien, Nostergast, Dampfende Dschungel, Thorwal.. - da sehe ich jetzt überall nicht die riesige, dunkle Bedrohung. Und gleichzeitig gibts natürlich auch Stimmen die sagen, dass generell zu wenig umwälzendes Geschieht. Für die Redaktion gilt es wohl, hier Abwechslung und Ausgleich zu finden. Die angesprochenen Themen passen für mich ganz gut in den Norden. Ich denke auch, dass Elemente wie Vampire und Nachtalben in der Werbung etwas überbetont werden, weil das einfach mehr Aufmerksamkeit schafft als die Beschreibung der nivesischen Lebensweise. Aber was ich bisher gelesen habe, soll diese viel Platz erhalten, was ich sehr befürworte.

    Ich persönlich hätte gerne wieder mal eine bedrohung, die weniger "mönströs" und etwas politischer ist. In der Theateritterkampagne haben mir z.B. die Konflikte zwischen einzelnen gesellschaftlichen Gruppen gut gefallen, die grosse Bedrohung im Hintergrund war da über weite Strecken gar nicht zentral. Aber für sowas ist der Hohe Norden vielleicht auch nicht so gut geeignet wie eine mittelreichische Provinz oder eine Stadt wie Al Anfa.

    Den letzten Absatz würde ich bedenkenlos unterschreiben.

    Aber bei Aranien hat es die Bedrohung durch diese magomechanischen Golems, die jederzeit erwachen können, bei Nostergast hast du irgendein Übel, was das Land beherrscht und für die Konflikte verantwortlich ist, beim Wilden Süden hast du zusätzlich noch die Unterwanderung durch den Namenlosen, bei der Siebenwindküste werden die Feenwelten teilweise korumpiert...

    Aber es sind ja nichtmal primär die jeweiligen Bedrohungen an sich, es wirkt eben auch so, als seinen diese rein lokal vorhanden und die Regionen haben null Bezug zu ihren Nachbarn. Dadurch wirkt die Welt eben viel weniger lebendig. Die Krabbelwesen gibts nur in der Wüste, daneben werden die nichtmal erwähnt. Auch die Echsen leben in ihren Sümpfen, sind mitterweile kulturell aber mal sowas von überlegen, sind mit ihren Flugechsen die Herrschaer der Lüfte...aber shcon im benachbarten Thalusa wird das nichtmal mehr mit einer einzigen Silbe erwähnt. JEDE einzelne Region hat genau ihr eigenes großes Ding und bereits eine Meile ausserhalb wird das nicht mehr aufgeggriffen. Sorry, aber das ist redaktionell einfach sehr schlampig gelöst.

    Kurz: Das Setting ist nicht mehr "Aventurien", sondern eben Region XYZ, ohne Bezug zum Nachbarn.

    Ich glaube, bei vielen CFs muss man auch abwarten, wie viel monströse Bedrohung am Ende wirklich drin ist und wie viel davon dem Marketing geschuldet ist. Sagen wir es, wie es ist: "Down to earth"-Settings und aventurische Politik sind zwar was, was wir Freaks hier lieben, aber damit lockst du halt wenig backer an. Ja, ich breche in Begeisterung aus, wenn ich lese: "Ausführliche Kulturbeschreibung der Nivesen, eines fiktiven, pazifistischen Nomadenvolles, dessen Religion und Symbiose mit dem Rentier", aber wenn ich ein Verlag wäre und Geld verdienen will, würde ich auch den Werwolf aufs Cover packen und dazu schreiben "Überlebst du den Wolfsfrost".

    Ein gutes Beispiel finde ich das Sonneküste-CF. Die Kampagne hat mit Griechischer Mythologie geworden. Weil das gut klickt. Und ja, in dem Buch ist griechische Mythologie drin. Aber auch eine interdimensionale Verschwörung der Bashuriden und eine Menge rein menschliche Politik rund um die Unabhängigkeitsbestrebungen der Magna Thalassia.

    Insoweit würde ich die "das ist die Horror Region"-Erzählung erstmal mit einem Gramm Salz nehmen. Klar, da werden Werwölfe und Vampire dein sein (und grade letztere bräuchte ich jetzt auch nicht) aber sicher auch Nivesen, Siedler und Politik.

    Selbst wenn es ab schluss nur halb so bedrohlich würde wie angekündigt, würde ich darauf wetten wollen, dass beispielsweise über die Anhänger des Namenlosen, die im Süden über das Gebirge sickern, nichts im Band stehen wird. Ist ja ein anderes Setting.

    Mich stört es wirklich essentiell, dass aktuell aus Aventurien ein Flickenteppich aus völlig unterschiedlichen sowie voneinander unabhängigen Regionen gemacht wird, die vor allem, wenn man sie nebeneinander existieren lässt, überhaupt keinen Sinn mehr ergeben.

    Jaja, ist alles Fantasy, schon klar. Aber es wird nichtmal mehr versucht, die Welt irgendwie funktional und plausibel zu halten, es wird einfach nur eine Region, die man auf der Karte markiert, mit einem bestimmten Setting-Stempel versehen.

  • Selbst wenn es ab schluss nur halb so bedrohlich würde wie angekündigt, würde ich darauf wetten wollen, dass beispielsweise über die Anhänger des Namenlosen, die im Süden über das Gebirge sickern, nichts im Band stehen wird. Ist ja ein anderes Setting.

    Mich stört es wirklich essentiell, dass aktuell aus Aventurien ein Flickenteppich aus völlig unterschiedlichen sowie voneinander unabhängigen Regionen gemacht wird, die vor allem, wenn man sie nebeneinander existieren lässt, überhaupt keinen Sinn mehr ergeben.

    Jaja, ist alles Fantasy, schon klar. Aber es wird nichtmal mehr versucht, die Welt irgendwie funktional und plausibel zu halten, es wird einfach nur eine Region, die man auf der Karte markiert, mit einem bestimmten Setting-Stempel versehen.

    Ich kann deine Kritik grundlegend nachvollziehen. Mir geht es tendenziell auch zu sehr in diese Richtung. (Wobei meine Kritik weniger vom Flickenteppich herkommt als daher, dass ich das Gefühl habe, dass durch die starke Herausarbeitung von zentralen Konflikten oft die Vielschichtigkeit der Regionen unter den Tisch fallen. In der "Winterwacht" wird z.B. die "Stadt der Toten" im Totenmoor nicht beschrieben. Weil das eine Hochelfenstätte ist und die mit dem zentralen narrativen Konflikt der Winterwacht nichts zu tun hat).

    Gleichzeitig war das in Aventurien in meinen Augen aber schon immer eine schmale Linie. Die Welt hat eben etwas themepark-haftes und das Nebeneinader der Settings hat schon immer einige suspension of disbelief erfordert. Warum sind dei Wikinger mit den offenen Drachenbooten nochmal die effektiven Kartografen und Seereisenden, wenn die Horasier ihnen schiffstechnisch bustäblich 700 Jahre vorraus sind? Wie viele Jahrzehnte kann ein expanisonistisches monotheistisches Kalifat und eine dogmatische politheistsche Gesellschaft, deren Regligionen sich gegenseitig ausschlißen gutgehen, ohne großen militärischen Konflikt? Warum gehört den Horasiern nicht der Kontinent? (Und ja, auf all diese Fragen gibt es inworld-Antworten: Die Thorwaler tunen ihre Schiffe mit Runenmagie, die Novadis und Almadanis expandieren jeweils nicht wegen interner Konflikte, die Horasier sind zu wenige und ihre Anführer auf Frieden bedacht etc. Aber sind wir ehrlich, das sind keine Antworten, die sich aus der Welt heraus ergeben, sondern welche, die im Nachinein begründen, warum das so ist).

    Was ich damit sagen möchte: Jede landschaft von sich aus, mit ihren Problemfeldenr und Konföikten funktioniert immer nur dann, wenn man die anderen etwas ignoriert. Gleichzeitig stimmt es aber, dass es in der Vergangenheit schon deutlich mehr Verquickungen von Regionen gab. (Stichwort z.B. Mittelreichische Besatzung auf Maraskan, Khomkrieg, Thorwalsch-Horasischer Krieg, Seeschlacht von Phrygaios, Kampf der Thorwaler gegen Gloranien). Gleichzeitig war man aber auch damals schon bemüht, die narrativen Grenzen halbwegs einzuhalten. Borbi hat "zufällig" nur Tobrien angegriffen und im Horasreich einen Intrigenplan gesponnen, während im Bornland der Konflikt weitgehend unberührt von der eigentlichen Invasion ausgetragen wurde und zwar zwischen den wichtigsten beiden NPCs dort. (Echt nett von Borbi, sich an bestehende Settings und Konfliklinien zu halten bei der Planung seiner Invasion).

    Das verbinden von Settings hat halt immer das Risiko, Fans zu verlieren. Ich habe das vor einer Weile mal in einem anderen Faden geschrieben: Klar könnte der Aikar Brazoragh mit eienr Landstreitmacht in Thorwal einfallen. Das wäre total geil, weil es metaplotechnisch schlüssig wäre (er ist Expansionist, die Thorwaler sind Nachbarn) und spannend weil die Thorwaler etwas machen müssten, uf das sie nicht vorbereitet sind (Landkrieg auf eigenem Boden). Ebenso cool wäre ein Plot, in dem Goldo Paligan nach der Krone des Mittelreiches greift (Anspruch hätte er, wenn Rohaja kein Kind bekommt).

    Das Problem ist nur, die Leute, die Thorwal oder das Mittelreich mögen, aber Al'Anfa oder die Orks nicht, werden den Plot nicht verfolgen oder doof finden.

    Trotzdem gebe ich dir insoweit Recht, dass es komplett ohne diese regionsübergreifenden Geschichten auch nicht geht. Da bauen sie ja gerade was zwischen Echsensümpfen und Maraskan, insoweit verbleibe ich da halbwegs zuversichtlich.

    Und dann muss natürlich irgendwann der Payoff kommen: Wir haben einen Invasionsarmee des NL jenseits des Schwertes, eine Nachtalbenarmee, die ihn anbetet aus dem hohen Norden und seinen Leiblichen Sohn in Myranor, der bald (also seit 10 Jahren bald ;) ) tausend Schiffe in Bewegung setzt... Wenn das irgendwann mal zu einem Big Thing zusammenläuft, bin ich versöhnt :)

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