In meinem Spiel wird zum Beispiel zwischen der Fertigkeit, Schubsen und Beinstellen unterschieden. Überflüssig?

  • In meinem Spiel wird zum Beispiel zwischen der Fertigkeit, Schubsen und Beinstellen unterschieden.

    Beide hat man von Anfang an.

    Allerdings nutzt Schubsen die Attribute ½ Stärke plus ½ Körpergeschicklichkeit plus den Bonus in der Fertigkeit.

    Hingegen nutzt Beinstellen nur das Attribut Körpergeschicklichkeit plus den Bonus durch die Fertigkeit.

    Ist das überflüssig oder okay?

    In anderen Punkten gibt es auch Überschneidungen.

    In meinem Spiel gibt es Fertigkeiten und Mechaniken, bei denen es gleichwertige "Attribute" gibt und die Spieler sich das Bessere aussuchen dürfen. Z. B. gibt es die Fertigkeit nachahmen und die Mechanik für Lernen. Bei beiden kann man sich zwischen dem "Attribut" Intuition und Intelligenz entscheiden.

    Intelligenz ist für: passives Lernen, aktives Lernen und Nachahmen.

    Intuition ist für: Glück, siebter Sinn (also Wahrnehmung), aktives Lernen, Nachahmen und in Verbindung mit einer bestimmten Klasse kann man nicht nur durch Intelligenz, sondern zusätzlich durch Intuition beim passiven Lernen profitieren.

  • Die kurze Antwort auf deine Frage ist: ja.

    Eine ausführlichere Antwort ließe sich ggf. formulieren, wenn du uns sagst, warum die Unterscheidung wichtig ist. Bringt das irgendeinen spielerischen Mehrwert? Bringt die Unterscheidung zwischen verschiedenen Lernformen irgendeinen Benefit? Wer hat was davon?

    'Are you deliberately collecting animated heads, Johannes?' he asked. Cabal frowned, then accepted the point. 'Not deliberately. It just happens.'

    [quote]

    The Brothers Cabal, Jonathan L. Howard

  • Die Angaben reichen nicht, um eine gute Antwort zu liefern. Es ist etwa so wie die Sache mit "wie viele Wörter die Inuit für Schnee haben". Wenn es auf dem Gebiet eine starke Spezialisierung gibt, lohnen sich mehrere Fertigkeiten, wenn Kampf untergeordnet ist, reicht vielleicht eine Fertigkeit, die den kompletten Kampf abdeckt.

    Die Frage ist halt, wo setzt das Spiel seinen Schwerpunkt?

  • In meinem Spiel gibt es Fertigkeiten und Mechaniken, bei denen es gleichwertige "Attribute" gibt und die Spieler sich das Bessere aussuchen dürfen. Z. B. gibt es die Fertigkeit nachahmen und die Mechanik für Lernen. Bei beiden kann man sich zwischen dem "Attribut" Intuition und Intelligenz entscheiden.

    Warum unnötig von diesem Konzept abweichen? Statt A oder B einfach C "Zu Fall bringen" Auswahl Stärke oder Körpergeschicklichkeit. Das deckt dann auch gleich noch die Fälle ab, in denen jemand mit roher Gewalt (z.B. Körperstoß) einen Feind zu Boden schickt. Die Wirkung scheint sich bei A und B sowieso nicht zu unterscheiden. Die Stärkebremse (1/2 Stärke) ist doch überflüssig, schließlich gibt es auch genug Methoden Leute mit Kraft umzuwerfen (zumal die Technik nicht aus der GE kommt, sondern aus der Fertigkeit).

  • Das deckt dann auch gleich noch die Fälle ab, in denen jemand mit roher Gewalt (z.B. Körperstoß) einen Feind zu Boden schickt. Die Wirkung scheint sich bei A und B sowieso nicht zu unterscheiden. Die Stärkebremse (1/2 Stärke) ist doch überflüssig, schließlich gibt es auch genug Methoden Leute mit Kraft umzuwerfen (zumal die Technik nicht aus der GE kommt, sondern aus der Fertigkeit).

    Schubsen nimmt reine Kraft plus einen minimalen Bonus durch die Fertigkeit.

    Jemandem ein Bein stellen, hat nicht viel mit Kraft zu tun. Vielleicht sollte ich da die Stärke herausnehmen. Es gibt aber nicht viele, bei denen es Überschneidungen gibt.

  • Sehe ich genauso so. Wie würde ich eine Porbe bei DSA auf "plötzliches Schubsen" (ins Wasser) umsetzen?
    Vermutich aus Anschleichen + KK-Probe (der Geschubste darf vielleicht noch eine Köpreberherschen vs. KK-Schubs) versuchen .. platsch!

    Anders sieht es bei Sumo aus ... je detailiert man diese Sportart umsetzen mag. Ich brauche so was nicht.

    Jassu! (freundliche Begrüßung auf Ithasos)

    Pflicht des Historikers: Das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.
    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.
    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Schubsen nimmt reine Kraft plus einen minimalen Bonus durch die Fertigkeit.

    Jemandem ein Bein stellen, hat nicht viel mit Kraft zu tun. Vielleicht sollte ich da die Stärke herausnehmen. Es gibt aber nicht viele, bei denen es Überschneidungen gibt.

    Das Fertigkeiten weniger ausschlaggebend, als die Eigenschaften sind finde ich keine gute Lösung. Das spezialisierte Können sollte erheblich nützlicher sein, als die natürlichen Voraussetzungen. Der mäßig geschickte, aber erfahrene Kampfsportler ist gegenüber dem geschickten, aber völlig unerfahrenen Typ vermutlich im Vorteil.

  • Das Fertigkeiten weniger ausschlaggebend, als die Eigenschaften sind finde ich keine gute Lösung. Das spezialisierte Können sollte erheblich nützlicher sein, als die natürlichen Voraussetzungen. Der mäßig geschickte, aber erfahrene Kampfsportler ist gegenüber dem geschickten, aber völlig unerfahrenen Typ vermutlich im Vorteil.

    Es hängt aber tatsächlich damit zusammen, dass die Spezialfertigkeit "Nachahmen" einem die Möglichkeit gibt, eine beliebige Fertigkeit, für die alle Voraussetzungen zutreffen, einmal auf niedrigster Anwendungsstufe [mit Anwendungsstufe meine ich die Erfolgschance der Würfelprobe] nachzumachen und bei erneuter Anwendung wieder.

    • Du musst die Voraussetzungen für die Fertigkeit erfüllen.
    • Es muss eine Fertigkeit sein, welche du nicht beherrschst.
    • Du musst die Würfelprobe auf Nachahmen schaffen.
    • Du musst das, was du nachmachen möchtest, wahrgenommen haben.

    Daher zieht sich das durch alles durch.

  • Ist das überflüssig oder okay?

    Kurze Antwort: Ja, es ist in meinen Augen überflüssig.

    Etwas längere Antwort: Ich würde bei sowas immer darauf achten, wie oft eine Fertigkeit gewürfelt wird. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass mehr als einmal am Spielabend eine Situation kommt, in der der Unterschied zwischen den Fertigkeiten relevant ist. Gerade, wenn Kampf nicht der Hauptfokus ist.

    (Wenn das ein MMA-RPG wäre, sieht das evtl. anders aus.)

    Deswegen habe ich wahrscheinlich schon 87 Grundfertigkeiten. Dazu kommen noch Spezialfertigkeiten. Ist ein bisschen überladen.

    Ein bisschen? In meinen Augen (als DSA 5-Spieler), ist das völlig überladen. Ich würde bezweifeln, dass DSA 4.1. (das überladenste Spiel, dass ich jemals auf dem Tisch hatte), 87 Grundfertigkeiten hatte.

    Gerade, weil Du ja eher auf eine andere Gruppe zielst (spielbare Tiere ziehen eher keine Hardcore-Simulationisten an, würde ich behaupten).

    Die Unterscheidung bei Schubsen und Beinstellen ist auch dazu da, dass man nicht automatisch komplett schlecht ist, weil man in manchen Attributen nicht so viele Punkte hat.

    Spieler sind schlau, die können (wenn das System einigermaßen durchschaubar und fair berechnet ist) ihre Punkte schon so verteilen, dass ihr Charakter in den Dingen gut ist, die er können soll. Und Schwächen sind da nichts Schlechtes, wenn der Spieler das vorher weiß.

    Da würde ich eher an der Durchschaubarkeit arbeiten als noch für den x-ten Sonderfall und die y-te Eventualität Dinge zu konstruieren. Und ansonsten: einfach testspielen, da wird einiges klarer, wie groß/klein bestimmte Probleme sind.

  • Da würde ich eher an der Durchschaubarkeit arbeiten als noch für den x-ten Sonderfall und die y-te Eventualität Dinge zu konstruieren.

    Ich möchte es auch nicht erweitern, aber auch nicht reduzieren. Erweitert werden noch Spezialfertigkeiten, von denen ich noch nicht so viele habe. Wenn es weit genug ist, werde ich den Prototypen auf jeden Fall mehrmals testen.

  • Es hängt aber tatsächlich damit zusammen, dass die Spezialfertigkeit "Nachahmen" einem die Möglichkeit gibt, eine beliebige Fertigkeit, für die alle Voraussetzungen zutreffen, einmal auf niedrigster Anwendungsstufe [mit Anwendungsstufe meine ich die Erfolgschance der Würfelprobe] nachzumachen und bei erneuter Anwendung wieder.

    Du musst die Voraussetzungen für die Fertigkeit erfüllen.
    Es muss eine Fertigkeit sein, welche du nicht beherrschst.
    Du musst die Würfelprobe auf Nachahmen schaffen.
    Du musst das, was du nachmachen möchtest, wahrgenommen haben.

    Wenn man die Fertigkeit hat, kann man sie doch genauso verwenden (nur in besser) oder nicht? Es spielt doch überhaupt keine Rolle, ob man Nachahmen (in anderen Spielen entspricht das wohl der Improvisation) kann oder nicht. In beiden Fällen sollte die Technik/Wissen entscheidender sein, als die unspezialisierte Eigenschaft. Gelernt > Improvisiert/Nachgeahmt > Ich versuch halt mal es irgendwie mit meinen natürlichen Mitteln zu schaffen. Ich nehme an, da geht Dein Spiel ziemlich in Richtung D&D, wo Fachwissen einen ziemlich mickrigen Bonus gibt.

  • Ich nehme an, da geht Dein Spiel ziemlich in Richtung D&D, wo Fachwissen einen ziemlich mickrigen Bonus gibt.

    Ja und nein.

    Andererseits kann man Fertigkeiten, die man gar nicht beherrscht, nicht anwenden.

    Es gibt sogar Fertigkeiten, die man mit einem Minuswert beherrschen kann.

    Beispielsweise ist Tanzen und Singen eine grundlegende Fertigkeit. Möchte man zum Beispiel etwas mit einem Effekt vollführen, das darauf beruht, bekommt man ½ Fertigkeit aus Tanzen plus ½ Singen plus den kleineren Bonus, für speziell diese Aktion. Ein bisschen, wie es in DSA Lieder und Tänze gibt, allerdings bringen meine mehr und singen und tanzen hat bei mir keine zugehörigen Attribute. Es ist ein bisschen so, als wäre Singen und Tanzen jeweils ein Attribut.

  • Erst mal wäre ich extrem vorsichtig mit Lernfertigkeiten. Die sind unheimlich schwer zu balancen.

    Dann halte ich es nicht für sinnvoll, zwischen Schubsen und Beinstellen in Form verschiedener Fertigkeiten zu unterscheiden. Warum überhaupt Fertigkeiten dafür und nicht einfach "Waffenloser Kampf" oder so ? Dass das überhaupt eine Frage ist, deutet an, dass das System sich in unwichtigem Kleinkram verliert.

    Aber selbst wenn : wenn Schubsen immer besser ist für starke Charaktere und Beinstellen immer für schwache, werden starke immer nur Schubsen steigern und schwache immer nur Beinstellen. Beides zu steigern ist nie sinnvoll. Also sollte man dafür keine zwei Fertigkeiten einführen.

  • Aber selbst wenn : wenn Schubsen immer besser ist für starke Charaktere und Beinstellen immer für schwache, werden starke immer nur Schubsen steigern und schwache immer nur Beinstellen. Beides zu steigern ist nie sinnvoll. Also sollte man dafür keine zwei Fertigkeiten einführen.

    Das war der Grund, es einzuführen.

    Ich könnte es aber auch zusammenfassen und die Spieler dürfen sich das Leitattribut aussuchen.

  • Ich könnte es aber auch zusammenfassen und die Spieler dürfen sich das Leitattribut aussuchen.

    So handhabt das ja DSA 5 z.B. auch. Bei einer Reihe von Kampftalenten greift entweder Körperkraft oder Gewandtheit, je nachdem, welcher Wert höher ist.