Versorgung von (wandernden) Geweihten und Tempeln

  • [infobox]Schattenkatze: Aus Kleinigkeiten ausgegliedert[/infobox]

    Wer ist verantwortlich für die Versorgung von Geweihten? Angenommen die Boronkirche entsendet einen der ihren in ein Dorf oder eine kleine Stadt ohne bestehenden Tempel, würde diese ein regemäßiges Einkommen zur Verfügung stellen oder wäre es üblicher, dass der Geweihte selbst Geld verdient, entweder durch eine Kollekte oder gar durch profane Arbeit?

    Und zweite Frage dazu: Wenn ein Geweihter sich wirklich nicht mehr die Miete leisten kann, würde ein Wirt diesen einfach rausschmeißen oder erstmal kostenlos weiterleben lassen bis sich die finanzielle Situation verbessert hat?

  • Das kommt schon auf den Geweihten an, und wie hoch die Spenden/Tempelzehnt ist. FirunsG dürften sehr von der Jagd leben ubd nächtigen unterm Sternenhimmel, der Travia-Kult gilt arm, weil sie viel Almosen verteilen, am reichsten und organisiertesten sind die Pra- und Ron-Kirchen.

    Tatsächlich entfällt mit grade wie es mit dem Lohn ausgeht; die Abenteuerbelohnungen waren ja früher üppig. Aber als Priester arbeitet ein Geweihter, bekommt somit von seiner Kirche irgendwie Lohn.

    Somit entfällt auch die Frage zum Wirtshaus, es müsste einem Priester auch peinlich sein, wenn er nicht zahlen könnte und einen "Schuldschein" für den nächsten Tempel ausstellt. Geweihte schlafen und essen sowie in ihren Tempel kostenlos, egal wo sie sind. Geweihte sollten immer als Priester Vorbilder sein, wobei bei Tsa und Phex es auch ein Spass sein kann den Wirt zu foppen - aber das hat dann persönliche Gründe

    Jassu! (freundliche Begrüßung auf Ithasos)

    Pflicht des Historikers: Das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.
    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.
    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Im mittelalterlichen Vorbild wurde der Dienst mit einem Pfründt beglichen. Im weitesten Sinne ist ein Pfründt nichts anderes als ein Lehen: Ein Stück Land, über das er frei verfügen konnte. War es ein mageres Pfründt, musste der Pfarrer teilweise selbst das Land bestellen, war es ein fettes Pfründt, waren vielleicht sogar Leibeigene enthalten oder es war groß genug, sodass man Knechte beschäftigen konnte.

    Hauptsache spielen!

  • Ich sehe es auch so, dass Kirchen ihre entsandten Priester mit Reisekasse ausstatten müssen - wozu diese allerdings einem Tempel angehörig und verpflichtet sein müssen. (also... vielleicht nichts für unseren Heldenvagabundenpriester...)

    In zwölfgöttlichen Landen halte ich daneben eine Versorgung durch lokale Infrastruktur für realistisch - entweder zulasten der weltlichen Autorität (Adel) oder einer ansässigen Kirche oder der lokalen Zünfte - als letztes muss der Wirt das alleine wuppen, aber letztlich wird auch ihm das lieber sein, als dass in den Reiseberichten von Schwester Kommtsorum ein schlechtes Wort gerade über sein Haus geschrieben wird. Vielleicht ist er sogar gläubig und fürchtet eine Schramme an seinem Seelenheil. Vielleicht will er aber auch in der Geweihtenniederschrift gut dastehen oder kleine Sünden ausmerzen... Alles möglich. Dass ein Geweihter (nicht Aves, nicht Ifirun) betteln muss, wäre für mich ungewöhnlich. Die Versorgung muss aber nicht überschwenglich sein, Demut und Zurückhaltung und den Leuten nicht zur Last fallen, kann man auch als den Göttern gefällig bezeichnen.

  • Es gibt eine "klare" Trennung zwischen weltlichen und göttlichen Leben; bei DSA3-4 wurden die geldlichen Verhältnisse der Kirchen angegeben; das sich dann auch in deren Würdeträgern wiederspiegelt. Das die Kirchen kaum allein vom Zehnt überleben können dürfen wir davon ausgehen das auch Güter und Besitz der einzelnen Geweihten hinzukommt. In AlAnfa ist Boron Staatskirche; fest im weltlichen Verankert.

    Bei Per-G. könnte ich mir gut einen kleinen Bauernhof nebenbei vorstellen.

    Ich habe das Gefühl das man sich bisher zu wenig über den normalen Alltag der Priester/in Gedanken gemacht, weil dies für's Heldenspiel bedeutungslos ist.

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  • Zudem biete ein Geweihter auch seine Dienste an, die entlohnt werden kann.

    Um das Beispiel des Borongeweihten aufzugreifen. Er hat zugrif auf alle 12 Segnungen. Er kann den örtlichen Boronsanger segnen und herrichten.
    Dazu ist einborongeweihter auch Seelenfürsorger, je nach Bildungsgrad kann ein Geweihter auch Schriftstücke aufsetzten (bzw. Briefe) und damit den Dorfbewohner helfen.
    Eheschliessungen sind da eher selten (da passen je nach Gegend Travia, Rondra, Rahja, Tsa eher, aber auch Efferd(z.b. auf See), Praios, Peraine usw. kann ich mir vorstellen).

    Das alles kann er sich über blanke Münze oder Kost/Logie anbieten und damit seinen unterhlat bestreiten.

  • Wer ist verantwortlich für die Versorgung von Geweihten?

    Ihre Kirche. Der Kirchenzehnt dient dazu, die Kirche zu erhalten. Wird ein Geweihter irgendwohin geschickt, dann bekommt er eine Reisekasse. Außerdem sind Geweihte als Priester gern gesehene Gäste, sie können oft damit rechnen, dass sie gerne willkommen geheißen und verköstigt werden unterwegs und daher nicht oder nur selten zahlen müssen. Sie können in jedem Tempel ihrer Kirche unterkommen oder dort Notwendiges erhalten, und auch andere Kirchen werden einen Priester einer anderen Gemeinschaft der zwölfgöttlichen Kirche nicht abweisen, wenn der von A nach B unterwegs ist.

    Wenn dazu vorgesehen ist, dass der Geweihte vor Ort länger zu tun hat, dürfte die Reisekasse entsprechend umfangreicher sein, die er mitbekommen hat. Wenn der Geweihte netterweise nicht beim örtlichen Adligen unterkommen kann, der am ehesten längeren Besuch finanziell gut tragen kann, wäre es wohl eine freundliche Geste vom Geweihten, alle paar Tage zu jemand anderen zu ziehen, so dass Ausgaben für ihn sich pro Kopf mehr verteilen.
    So jedenfalls für Geweihte, die als solche erkennbar und bekannt sind (einige Kirchen sind ein einigen Regionen fast völlig unbekannt, da dürfte so etwas schwieriger werden).

    Das wurde hier mal diskutiert: Sold für Geweihte?

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    Teilweise die Geweihten selbst (Reisekasse). Teilweise versorgt die Kirche diese. Geweihte werden oft durch die lokale Befölkerung "umsonst" versorgt. Travias Gebote legen aber nahe zumindest ein kleines Trinkgeld dazulassen, für die Ungemach.

  • Das ein reisender Geweihter von seinem Heimattempel finanziell/materiell ausgestattet wird und häufig kostenlos irgendwie unterkommt, gut, klingt sinnvoll.


    Aber was ist mit den 0815 Dorfgeweihten der irgendwo in der Provinz lebt. Bzw. Was ist mit den Tempeln in einer Stadt, wie versorgen sie sich? Ja der Kirchenzehnt, aber in mittelalterlichen Gesellschaften gab es kaum Verwaltung, zum einen stellt sich die Frage wie der eingetrieben wird, zum anderen wie wird er verteilt (zwischen den Kirchen). Gibt es dazu Angaben?


    Ich könnte mir gut vorstellen das das recht individuell läuft, also quasi jeder Tempel und jede Priesterstelle auf dem Land (mehr oder weniger) ein Stück Land hat (wie das schon beschrieben wurde) von dem sich der oder die Geweihte(n) selbst versorgen bzw. Das es ermöglicht entsprechendes Personal zu unterhalten welche das lang bewirtschaften. Trotzdem wäre hier die Frage wie sich der Kirchenzehnt verteilt und wie diese Stellen verteilt werden. Machen das die Kirchen irgendwie aus, gehören die Pfründe einer Kirche (was sich im Laufe der Jahrhunderte durch Schenkung etc. etabliert haben kann) oder gehören sie allen und man muss sich irgendwie einigen welche Kirche die Pfründe in Dorf XY nutzen darf?

  • Achtung gefährliches Halbwissen: Ich glaube mich zu erinnern, dass der Tempelzehnt in Aventurien von den weltlichen Herrschern eingetrieben und dann entsprechend weitergeleitet wird. Zu Verteilungsschlüsseln will mir aber nix einfallen.

    Am Land wird viel der Eigenversorgung wohl tatsächlich durch Kirchengüter bestritten. Wobei ich da auch vage in Erinnerung habe, dass seit Rohal kein Geweihter mehr Land besitzen darf als er selbst mit den eigenen Händen bewirtschaften kann. Nehmt das ihr Priesterkaiser .. *hüstel*

    Gerade in den Städten, vor allem sobald es größere Städte sind gibt es aber auch reichlich Großspender die wohl einen guten Teil der Versorgung der örtlichen Geweihtenschaft stemmen können. Und zwar nicht nur reiche Einzelpersonen wie städtischen Adel und Handelsherren sondern eben auch Gilden und Zünfte.

    EDIT: Ich würde es auch nicht für abwegig halten, dass der oder die Hausherr*in, eventuell an den reisenden Geweihten, dem man kostenlos ein Dach und gutes Essen bietet, heran tritt und ihn oder sie um den einen oder anderen kleinen Segen bittet. Fürs Haus, den Garten, die Kinder, den Familienschrein, etc. Kleinigkeiten um die sich gerade auch reisende Geweihte ohnehinn ohne Murren kümmern sollten ...

    Edited once, last by Kearnaun (July 10, 2024 at 3:21 PM).

  • Aber was ist mit den 0815 Dorfgeweihten der irgendwo in der Provinz lebt.

    Ein Geweihter je Dorf ist so nicht finanzbierbar, in Dörfer gibt es oft nicht mal Schreine, geschweige denn dann welche für alle 12G. Den typischen "Dorfpfarrer" halte ich unplausibel, weil sich das so ökonomisch nicht rechnen würde - da es ja das Pantheon gibt.

    Aber ein Geweihter vom Dorf kann größeren Regionen betreuen, ggf. eine Baronie oder ähnliches.

    Peraine - selbst erklärend, Junker und Barone werden für Erntesegen gut zahlen. Ggf. auch reichere Freibauern. Die sind mehr als ein halbes Jahr ausgebucht, im Winter machen die frei wie Eisverkäufer.

    Boron (Beerdigung)

    Tsa (Geburt, ggf auch als Hebamme tätig)

    Travia für Hochzeiten.

    Efferd - an der Küste.

    Das kostet alles wird nicht umsonst sein, ein Teil geht an die Kirche, der Rest kann den Lebensunterhalt sichern.

    Rondra et. al. braucht man halt im ländlichen so nicht - ggf. kommt mal ein Reisender Geweihter vorbei.

    In Absenz eines passenden Geweihten kann ggf. auch ein anderer einspringen (Grabsegen können ja alle). Die Dichte wird nicht so wahnsinnig hoch sein.

  • Wegen dem was Jandon schreibt eignen sich Geweihte auch immer gut als SC, denn Wander-Geweihte gibt es so gut wie in jeder Kirche. Sogar die heimatverbundenen Travia-Geweihten wandern häufig die Dörfer der näheren Umgebung ab, um Präsenz zu zeigen und für die Dörfer Gottesdienste auszurichten.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Aber es ist doch nicht plausibel das die gemeine Landbevölkerung einen Kirchenzehnt zahlt und dann zusätzlich für alles mögliche abkassiert wird. Das finde ich etwas zu geschäftsmäßig.


    Mit Dorfgeweihten meine ich auch nicht jedes Dorf, aber in jedem größeren bzw. „Dorfverbund“ (grob heutige Gemeinde) würde ich in Aventurien einen erwarten.

  • 'Die Götter des Schwarzen Auges' schreibt dazu:

    "Tempelzehnt und Opfer

    Der seßhafte Aventurier bezahlt — sofern er nicht einer der kleinen liberalen Kulturen angehört — seine Abgaben und Steuern an den Landesherr und Oberherr, um dafür Gesetz und Ordnung, Schutz und Trutz zu empfangen. Weiteres liefert er seinen Tempelzehnt an den nächsten (häufig den einzigen) Tempel und erhofft sich dafür Segen und Seelsorge. Doch all dies kann nicht die bohrende Angst vor der Zukunft lindern, vor Mißernte, Todesfällen, Unglück und Krieg und vor allem vor dem Tod und dem unbekannten Danach.

    Erst das Opfer erreicht die Gottheit: Das bedeutet, daß alle zwölfgöttergläubigen Aventurier, vom einfachen Tagelöhner bis zum mächtigen Helden, von ihren jährlichen Einnahmen (für Phex-Anhänger und Gesetzesfuchser: Einnahmen, nicht Gewinn) einen weiteren Zehnt an den Tempel des Gottes, dem sie huldigen, abführen müssen, sollen ihnen die Götter gewogen bleiben und ihnen keine zusätzlichen Prüfungen auferlegen. Dies wird, wenn auch oftmals unter Murren, von jedermann eingehalten — das Leben ist schon hart genug ...

    [...]

    Betrachten Sie dieses Opfer von 10 Prozent als aventurisches Gegenstück einer Versicherung: 'Wenn es mir einmal wirklich schlecht.geht, wird er an mich denken!'

    [....]" (Seite 83 f.)

    Es geht eben viel darum "Vorauszahlung" zu leisten.

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    Ergebnis 'Ich'

    Edited once, last by Sturmkind (July 10, 2024 at 5:26 PM).

  • So ganz plausibel ist Aventurien an vielen Stellen ja nicht. Bleibt ja jedem SL frei wie man das dann modelliert/darstellt. Grundsätzlich könnte man aber zwischen "profanen Worten" und karmalen Zaubern unterscheiden.

    Eine karmalen Grabsegen braucht man z.B. nicht, ich denke auch nicht das den jeder Tagelöhner bekommt. Ein Erntesegen ist nicht billig was die KaP angeht. Regenerieren zwar, aber diese Ressourcen trotzdem je Zeit begrenzt und nicht unendlich verfügbar. Kann aber sehr viel Geld erzeugen. Also sehr gefragt.

    Also kriegt man ggf. die kurze Totenrede umsonst, wenn der Boronpriester Vorort ist - den karmalen Grabsegen nur unter umständen - wer sicher gehen will spendet/zahlt.

    Den bekommt entsprechend dann derjenige der am besten zahlt ... äh spendet. Mag sein, dass es hier auch altruistisch Ansätze gibt, bzw. ist ein Liturgie/Segen usw. manchmal auch angebracht, ganz ohne Spende.

    Ggf. gibt es Szenarien wie: eine Region war durch Missernten geplagt. Da würde ich dann vermuten, dass die Peraine-Kirche Leute schickt und diese dann für Ihre Dienste auch entsprechend bezahlt, schon weil ein einzelner Perainepriester das wahrscheinlich gar nicht schafft. Wenn sich ländliche Geweihte ggf. selbst finanzieren können und sogar noch zusätzlich "Spenden" akquirieren, ist das im Sinne der Kirche. Die sind vor ort und die Kirche hat nur Einnahmen, keine Ausgaben.

    Persönlich würde ich Geweihte aber auch nicht als "Heilige" oder Asketen sehen, aber mein Aventurien ist grauer. Wenn die persönlich gut verdienen und die Kirche auch gut verdient (dadurch steigt ihr Ansehen in der Kirche -> Karrierechance) - ist doch alles gut. Die Weihe erfolgt durch die Kirche, nur echte Heillige werden durch die Götter selbst geweiht und so zu Karmal-Zauberern.

    Und davon gibt es sehr wenige. Der Katholizismus als weltliche Kirche ist IMO gar nicht so weit entfernt in vielen Punkten.

    Vom Tempelzehnt alleine (durch 12, ist das wirklich so? Manche Götter sind stark regional) wird nicht genug rum kommen, daher sollten die Kirchen eben auch nach weiteren Einkommen und Spenden streben. In Städten lässt sich mit Tempel natürlich mehr generieren.

    Kann mir auch nicht vorstellen wie Tagelöhner den Zehnt entrichten sollten. Es gibt ja auch kein "Jahreseinkommen", oft ist ja Geld nicht mal Haupt-Zahlungsmittel im ländlichen, IMO. Kann nur freiwillig erfolgen bei denen. I

    Das wären Unfreie im Dienste des Lehensherren. Der zahlt dann dann schon den Zehnt für seine Ernte. Die würden dann ja doppelt blechen. Tagelöhner sind so arm, dass sie von ihrem Mini-Acker und den 3 Hühnern vorm Haus nicht überleben könnten, also neben dem Frondienst noch zusätzlich Tagelohnarbeit machen müssen um überhaupt zu überleben. Also die ganz armen Unfreien. Aber: Nur meine persönliche Auffassung Interpretation - mit historisch korrekt hat das rein gar nichts zu tun (davon hab ich auch keine Ahnung).

    Edited 4 times, last by Jandon (July 10, 2024 at 7:19 PM).

  • Schattenkatze July 10, 2024 at 7:26 PM

    Added the label TDE Universal
  • Firungeweihte sind Jäger, Ingerimm-Priester auch Handwerker; allgemein für alle lässt es nicht beantworten. Mir ist bekannt dass einzelne Priester für einen Tempelbau anscheinend spenden sammeln dürfen - wenn der Haupttempel selbst kein Interesse daran verfolgt ... oder die Autoren haben nicht weitergedacht.

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  • Eine karmalen Grabsegen braucht man z.B. nicht, ich denke auch nicht das den jeder Tagelöhner bekommt.

    Das ist eine neue DSA 5-Setzung. In DSA 4 gilt der Grabsegen noh als "absolute Notwendigkeit" und kein Priester könne ablehnen, den zu wirken. (WdG, S. 252). Das wurde hier mal diskutiert: Grabsegen

    Ich glaube mich zu erinnern, dass der Tempelzehnt in Aventurien von den weltlichen Herrschern eingetrieben und dann entsprechend weitergeleitet wird.

    So kenne ich es auch. Im (alten?) Briefspiel ist es so angegeben.
    In WdG, S. 23 geht der Tempelzehnt doch direkt an den Tempel: "Der sesshafte Aventurier bezahlt neben den Abgaben an den Lehnsherrn oder diversen städtischen Steuern meist einen Tempelzehnt an den nächsten (oder gewählten) Tempel und erhofft sich dafür Segen und Seelsorge." (WdG, S. 23)

    In dem Fall natürlich wird der Zehnt oft auch die Form von Naturalien haben.

    Diese Dinge sind in Hintergrundbänden nicht groß aufgedröselt: Der Zehnt dient dazu, die Tempel und ihre Belegschaften zu unterhalten. Wie das genau geht mit Nachhalten der Verteilung und der Buchhaltung, das ist nicht weiter ausgearbeitet. Aber es ist in AB und Hintergrundbänden durchaus schon mal zu finden, dass es wohlhabendere und ärmere Tempel gibt (weil abgelegene Tempel weniger Zehnt erhalten als die in einer Stadt).
    Durch den Zehnt werden Tempel und ihre Belegschaft finanziert. Spenden sind meist an die Gottheit gerichtet und fallen meist in eher gottgefälligen Gaben aus (die dann den Tempel dekorieren). Nicht immer, manchmal wird halt doch Geld gespendet. Bei dem denke ich, dass es dann für Aufgabenfeld-Belange genutzt wird - aber vielleicht eher dafür Saatgut zu kaufen (für die umliegenden Felder der Bauern), oder vielleicht Heilkräuter und Verbände und Medizin (für die Kranken), als das Tempeldach neu decken zu lassen oder Essen für den Geweihten zu bezahlen.

    Wobei ich mir bei ländlichen Travia- und auch bestimmt Peraine-Geweihten durchaus den eigenen Kräutergarten annehmen. Gerade wieder größere Tempel und Kloster (verschiedenen Kirchen zugehörig) haben so etwas laut Beschreibung tatsächlich.

    dass seit Rohal kein Geweihter mehr Land besitzen darf als er selbst mit den eigenen Händen bewirtschaften kann.

    Besitzen dürfen sie seit 1014 BF. Man verbaut sich womöglich nur die kirchliche Karriere, wenn man zwei Institutionen Treue geschworen hat. Dazu kommen einige Kirchen, die mittlerweile selber weltliche Herrschaftsgebiete haben (auf dem Boden des MR).
    Sich einen Karten mit Gemüse, Obst und Kräutern auf dem Tempelgrundstück zu halten ist auch etwas anderes, als ein Lehen zu haben.

  • Irgendwo in den unendlichen Weiten dieses Forums hab ich es bereits mal zitiert; die Entdeckung des Tempelzehn 1989.
    Nebenbei im Götter-SH1 dachte man auch mal(S.63-64) über Das Ritual des Boron - Jenseitsvorstellung und Begräbsnisritual nach.
    Wichtiger ist das Schlußkapitel 8S.64):Tempelzhent und freiwillige Opfer (optimale Regel)
    Auch die Priesterschaft der Zwölfer lebt nicht vom Brot allein, ja auch die Götter selbst sehen es gerne, wenn die Sterblichen ihren Glauben durch regelmäßige Abgaben stärken, als stete Erinnerung an die übergeordnete Macht der Zwölf. ... daher verlangen die Zwölfe einne ihrer Stellung entsprechenden Obolus, manche weniger wie Tsa, andere wie Praios schon mehr als ein Silberling pro Monat.
    Im Spiel bedeutet dies, daß alle zwölfergöttergläubige Aventurier von ihrem järhlichen Einnahmen (nivht Gewinn) den "Zehnt" an den Tempel des Gottes, dem sie huldigen, abführen müssen, sollen ihne die Götter gewogen bleiben. Die Bezeichnung "Zewhnt" bedeutet nicht immer, daß er sich dabei um ein Zehntel der Einnahmen handeln muß, Praios z.B. seiht ein Fünftel lieber, während Peraine mit einem Zwnagzigstel vorliebnimmt ...
    Will jemand jedoch ein ausgesprochen gottgefälliges Leben führen (wie viele Geweihte) usw. , so sehen die Götter es gerne, wenn man bereit ist, sich vom doppelten Betrag zu trennen und os die Götter zu preisen ... Zusätzliche Gaben sind immer gerne gesehen. Hierbei muß es sich nicht unbedingt um bare Münze handeln, auch der Gottheit besonders gefällige Gegenstände oder ein Gelübde können hier ... Wunder wirken.
    (Das Geweihte ihre Tempel selbst "überschüssiges" Geld zukommen lassen, ist gar nicht so unrealistisch - die Templer wurden so sehr reich!)

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  • Ich finde die Eingangsfrage etwas zu pauschal gestellt, denn aus meiner Sicht hängt es von vielen Faktoren ab.

    Um welche Kirchen handelt es sich?

    Wo befindet sich der Priester?

    Welche Einstellung/Erfahrungen hat das Gegenüber mit anderen Priestern gemacht?

    Welche Stellung hat die Kirche in der Gegend?

    In welcher Angelegenheit ist der Priester unterwegs?

    Ist er auf der Durchreise oder länger resident?

    ...uvm.

    Eine bescheidene Traviageweihte im Bornland wird sicherlich anders behandelt, als ein herrisch auftretender Praiot, der erwartet, dass ihm der Ar*** nachgetragen wird.

    Die Regeln wurden ja schon zitiert, aber am Ende zählt ja auch das Miteinander ingame.

  • Bekanntlich sind die Pra- und Ron-Tempel die reichsten - bei adliger Kundschaft kein Wunder. Die Volkstempel (Per & Tra) hingegen sehen eher ärmlich aus; Travia gibt zudem viel von den Einnahmen an die Bedürftigen zurück, oft reicht das Geld nicht. Aus dem Grangor-Abenteuer wissen wir das alle (?) Tempel (nach antiken Vorbild?) eine Schatzkammer besitzen. Jeder Tempel alleine muss mit seinem Einnahmen auskommen; es ist wohl nicht schicklich den Haupttempel anzubetteln.

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  • Ich würde sagen, die Antwort ist extrem vielfältig.

    Ja, es gibt den Tempelzehnt. Der allerdings nicht gleichmäßig aufgeteilt wird, da er an vom Geber bestimmte Tempel gehen kann. Allerdings ist natürlich üblich, lokale Tempel, zu deren Messen man auch geht, zu bevorzugen.Dann gibt es noch Spenden. Und das können nicht nur Geldmittel, sondern auch Privilegien sein, wie Einkünfte aus gewissen Quellen für eine gewisse Zeit oder Dauer.

    Mit diesem Geld werden Tempel wirtschaften müssen und ein Kostenpunkt wird sein, die Geweihten zu unterhalten. Das kann in Form von Sachleistungen geschehen, gerade bei Geweihten, die im Tempel wohnen, es kann aber auch eine Form von Lohn/Einkommen sein, mit dem der Geweihte sich selbst unterhalten muss (gerade bei denen, die woanders wohnen oder auf Reisen sind). Oder Mischungen davon.

    Zusätzlich können viele Geweihte Geld verdienen und/oder besitzen ein eigenes Vermögen. Das sollte allerdings immer höchstens ein Nebenberuf sein - der Geweihte sollte hauptberuflich als Priester arbeiten, nicht als Handwerker oder Jäger oder wasauchimmer. Entsprechend sollte ein wesentlicher Teil seines Einkommens immer aus Lohn/Spenden kommen. Natürlich gibt es auch noch Geweihte mit Armutsgelübde, die eben keinen eigenen Besitz haben.