Ahoi.
Ich wurde bei der letzten Spielesession mit dem Spruch eines Magiers konfrontiert, den ich nicht kannte und ohne Fragen habe durchgehen lassen, weil ich beim Thema Magie noch etwas auf wackeligen Beinen stehe. Die Gruppe hat gegen drei Vampirhunde gekämpft (von einer Vampirin erschaffen, die Tochter eines Erzvampis ist). Einer davon wurde von dem Magier mit einem Spruch angehoben (er hing wehrlos in der Luft), den er Corpokinesis genannt hat. Der Hund war in der Luft dann leicht zu erledigen.
Ich habe die Spielerin dann später per Mail gefragt, was für ein Spruch das war und den Namen sowie die Erklärung bekommen, dass er ein Produkt der Zauberwerkstatt sei. Den Begriff kannte ich nicht und habe mich jetzt mal kundiger gemacht. Sie hat ihn also selbst gebaut. Er ist eine Abwandlung des Motoricus ohne dessen Beschränkung auf unbelebte Materie.
Da wir mit einigen Verzögerungen zu Kämpfen haben vor dem nächsten Spieleabend habe ich mit der Spielerin über den Spruch noch nicht gesprochen, möchte ich aber demnächst und mir hier Infos und Meinungen einholen.
Grundlegende Vorbehalte: Zunächst einmal denke ich, sie hätte mich als Meister grundsätzlich über einen Spruch informieren sollen, der sich jenseits des Regelkanons bewegt. Und ich vermute, ich hätte den Spruch dann entweder nicht zugelassen oder an Auflagen geknüpft, denn ich finde, damit hat sie einen hammermächtigen Spruch in der Hand, den in meinen Augen auch der Magier nicht wirklich hergibt. Der bewegt sich bei 9000 AP.
Was mir auffällt, ist, dass er zudem keine Matrixkontrolle in seinem Datenblatt hat; zwar Matrixverständnis, -regeneration, auch Zauberkontrolle, aber das sind ja nur ähnlich klingende SF mit anderen Auswirkungen. Hätte er einen solchen Spruch ohne MK überhaupt entwickeln können? Der Motoricus ist bei 17.
Das sind die grundlegenden Überlegungen zu den Punkten, a) sie hätte mich informieren sollen, und b) konnte der Char das überhaupt (?). Bis auf den Punkt, dass ich gerne informiert gewesen wäre, möchte ich mit b) aber erst einmal zurückhaltend umgehen und schauen, wie die Spielerin auf meine Vorbehalte reagiert. Und mich würde interessieren, ob Ihr meine Vorbehalte teilt oder ob ich überreagiere:
Der Motoricus im Vergleich zu seiner "Erweiterung": In meinen Augen ist der Motoricus bewusst so gestaltet, dass er sich gegen unbelebte Materie richtet, weil sonst jeder Gegner leicht auszuschalten wäre; das zumindest war bisher meine Grundüberlegung. Das gilt vor allem gegen Gegner, die nicht bekleidet sind; etwa Dämonen, Tiere jeglicher Art u.ä. Wobei bei bekleideten Gegnern natürlich auch der Grundmotoricus angewandt werden kann, um einen Gegner in die Luft zu heben. Den kann der Magier mit ZfP 17 ziemlich gut; erstaunlich, dass er das bisher im Kampf nicht gemacht hat. Gibt es dafür vielleicht einen Grund, den ich nicht sehe? Also ein Grund, warum der Spruch evtl. für Kämpfe nicht so geeignet ist?
Technisches. Möglichkeiten zur Gegenwehr: Wenn ich von dem erweiterten Spruch ausgehe, dem "Corpokinesis" und erst mal zugrunde lege, dass der Spruch möglich ist, denke ich, es sollte neben dem Gewicht des Opfers auch eine Möglichkeit offenstehen, dass dieses sich mit KK gegen den Spruch wehren kann. Soweit ich das überblicke, entspricht die KK des Motoricus einem Wert von ZfP/2 +7. Das wären bei dem Motioricus des Magiers 17/2 = 9+7 = 16, und bei dem „Corpokinesis“ 7/2+7 = 10,5. Die Vampirin ist viel stärker (26), aber auch der Vampirhund war stärker als 10,5. Eigentlich hätte ich die hier eine Probe würfeln lassen können, damit er dem Spruch entgeht, oder? Wenn jemand an mir zieht, kann ich dem was entgegensetzen. Und Wesen wie Vampire und Co. haben an dem Punkt anders als der Magier auch nicht mit Erschöpfung zu kämpfen
Was also meint Ihr? Ist der Spruch so mächtig, wie ich ihn mir in meinem Kopf zurechtlege oder ist der durchaus händelbar? Am Ende ist meine Sorge, dass ich es hier mit etwas zu tun habe, mit dem die Spielerin auch sehr mächtige und coole Gegner einfach so aushebeln kann. Und an dem Punkt würde mein Spaß an der Sache nachhaltig leiden.
Ich hatte mir überlegt, für den Fall, dass er so mächtig ist, wie ich ihn zurzeit sehe, ihn an Bedingungen zu binden, wenn ich ihn für das weitere Spiel zulasse: Er bekommt entweder eine Erschwernis, die maximal ein 30:70 Gelingen ermöglicht oder ich lasse ihn nur gegen natürliche Wesen wirksam werden (also sowas wie Vampire, Dämonen etwa ausgenommen). Ansonsten denke ich, sollten die Opfer mindestens die Möglichkeit bekommen, sich dagegen zu wehren, oder?
Was meint Ihr?