Abenteurer zur Ruhe setzen - Wie, Wo, Warum?

  • Aus dem "Ist (zuviel) Geld schlecht für SC-Motivation" Thread entstand die Diskussion über das zur-Ruhe-setzen von Abenteurern. Wie seht ihr das? Habt ihr vor eurem Helden nach langem Abenteuerleben einen gesegneten Lebensabend zu schenken, so Boron (oder Äquivalent) einen nicht zu früh zu sich holt? Die Mittel vorausgesetzt... was würdet ihr brauchen (oder glauben zu brauchen, oder einfach gerne haben) für so einen Ruhestand?

    Dass das beim Magier ganz anders aussehen wird, als beim ausgezogenen Knappen (vielleicht bis dahin auch Ritter), und wieder ganz anders als Geweihte und Elfen ist klar...

    Also, was meint ihr, was würdet ihr denken wie euer Held/eure Helden/eure Gruppe/Freunde/Einfach nur generische Abenteurer den Hut an den Nagel hängen würden, und wie groß muss das Polster dazu sein?

    Oder ist es wahrscheinlicher dass man verarmt in einem Straßengraben liegen wird, nach dem Versuch die Welt zu retten?

  • Zur Ruhe gesetzt habe ich meinen Fasarer Schwarzmagier (DSA 3, Stufe 21) in einem Turm in Mhanadistan. Letztes AB "Krieg der Magier", dann Feierabend.

    Alle anderen Charaktere sind nur geparkt oder gestorben (G7). Charaktere, die mir keinen Spass gemacht haben oder nur für one-shots waren, sind verschütt gegangen...

  • Der einzige SC von mir, der in ausgespielte SC-Rente ging, war mein DSA 3 Scharlatan, mit etwa gerade mal um die 3.000 AP. Reich war er nicht (keine vierstellige Dukatensumme, kann gut sein, dass es nicht mal eine dreistellige war). Er hat einen Heiratsantrag von seiner ab-und-an-Beziehung, einer NSC-Magierin, bekommen (nicht umgekehrt^^), hatte in einem der vorherigen AB im Horasreich einen niedrigen Titular-Adelsrang erhalten und von daher gute Beziehungen im Horasreich, nachdem die Gruppe einem Comto zu Diensten sein konnte, und lebt da nun verheiratet und als Jahrmarktszauberer, wenn wohl auch weniger auf Jahrmärkten auftretend, als eben gern engagiert bei Festen von Adligen.

    Wie gut der Lebensstandard ist, habe ich nie nachgehalten, ebenso wenig, wo oder wie sie leben. In meiner Vorstellung wird es schon reichen, was er und seine gildenmagische Frau verdienen, keine großen Sprünge, und für ihren Unterhalt müssen sie schon was tun.


    Der (ab und an bespielte) Halbelf, der mit seiner Gjalsker Stammeskriegerin den Herzensbund eingehen wird, wird kein Geld brauchen, wenn er irgend wann mal nicht mehr auszieht.

    Die Ritterin aus der 7G hat wie andere SC aus der Gruppe am Ende einen hohen Adelsrang erhalten, mein Haupt-Charakter aus der 7G ist ebenfalls gut versorgt. Die Gruppe ist so ziemlich in Rente (bis auf hoffentlich eventuell-vielleicht später noch Einsätze für die letzten losen Fäden) und mehr als gut versorgt.

    Meine Streunerin könnte wohl in SC-Rente gehen (mit einer tatsächlich mittlerweile höheren vierstelligen Summe, die zu einem guten Teil ergaunert, erlogen und gestohlen wurde, dazu einem Haus in Gareth (Meilersgrund), das durch Ideen und Handel in Besitz kam), aber die Welt ist doch noch voll mit phexgefälligen Herausforderungen und unvorsichtigen Besitzern von Wertgegenständen. Was sie jetzt hat ist toll und mehr, als sie sich jemals hat erträumt, aber ihre persönlichen Motivationen und Bestrebungen sind damit noch nicht erfüllt.

    Persönlich finde ich die Vorstellung jedoch angenehm, dass SC auch nach ihrem Abenteurer-Leben den präferierten Umständen gemäß untergebracht sind.

  • Ich halte die Ziele und Motivationen von Abenteurer für absolut universell und individuell.

    Zwerge gehen auf Abenteuerfahrt, um sich einen Namen zu machen und so eine Dame auf sich aufmerksam zu machen und dann eine Famalie zu gründen.

    a) Muss nicht jeder Zwerg aus diesem Grund auf Abenteuerfahrt gehen.

    b) Kann sich der Grund temporär oder permanent verändern.

    c) Können die Umstände ihn zwingen nicht nach eigenem Willen zu handeln (unfreiwilliger Abbruch der Abenteuerfahrt)

    Und diese 3 Punkte gelten für alle Abenteurer universell.

    Initiale Motivation kann zum Beispiel ein geringer Lebensstil gewesen sein (das Waisenkind, welches zum Streuner wird).

    Aber unterwegs verliebt man sich oder lernt auf einmal das Reichtum gar nicht wichtig ist für das eigene Glück sondern das es Prinzipien gibt, die einem selber viel mehr bedeuten.

    Ein "zur Ruhe setzen" muss ja auch nicht permanent sein. Ein Magier findet einen arcanen Knotenpunkt in der Wildnis und möchte dort nun sein angesammeltes Vermögen nutzen und einen Magierturm mit Alchemielabor, Zauberwerkstatt und Bibliothek bauen.

    Nachdem der Turm steht fällt ihm aber auf, dass das studieren dort ihm keine Freude macht, also reist er wieder umher aber hat ein Heim in das er zurückkehren kann, dass er vielleicht als "Basis" für seine Abenteuer verwendet.

    Mein eigener Waldelf Sailias hat seine Gruppe nun verlassen weil er Kontakte zu der Schwanenhüter-Sippe aufgenommen hat, die er ausbauen möchte und einfach eine Pause von dem ganzen badoc der Menschen benötigt. (Und OT weil ich die nächste Kampange leiten werde und er ein wenig elfisches Zeug lernen soll für das mir anfangs die AP fehlten.)

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Bei Nichtmenschen ist es eh etwas anderes. Zwerge und Elfen können ja durchaus nach hundert Jahren nochmal Lust auf Abenteuerfahrten bekommen, daher würde ich zur Ruhe setzten eher als vorübergehend definieren.

    Ein Elf "setzt sich endgültig zur Ruhe", wenn sein Lebensziel erfüllt ist - und scheidet dahin.