Der Thorwal-Band war eine verpatzte Chance, das Orkreich als eine echte Bedrohung darzustellen.

  • Meiner Meinung nach hat der Plot um den Aikar Brazoragh und die Orks das massive Problem, dass weder er noch sein Reich wie eine ernst zu nehmende Bedrohung wirken. Ihr erster und einziger erfolgreicher Eroberungskrieg war vor über 30 Jahren.

    Das thorwalsche Hinterland und das Gjalskerland werden kaum bespielt. Man hätte die Orks Waskir, Svegan, Morthak, Lyrgach und Enqui erobern lassen können, ohne dass ein wichtiger Teil der Spielwelt zu stark verändert worden wäre. Trotzdem hätte es gezeigt, dass sich die Orks auf Eroberung verstehen, und Ashim hätte damit, wie der letzte Aikar, ein orkisches Nordreich geschaffen.

    Stattdessen wird der nominell gefährliche Nachbar von Thorwal und dem Gjalskerland im Band kaum angesprochen.

    Einmal editiert, zuletzt von ooork (11. März 2023 um 23:41)

  • Thorwal ist im Inland nicht so stark wie es vielelicht aussieht, denn "Thorwal" liegt entlang der Küste. Deswegen wäre es ein leichtes für die Orks (gewesen) dort einfach reinzumaschieren (wie bei Schicksalklinge thematisiert). Die Region um Enqui ist unbedeutetend; da ist nichts.

    Das "Orkreich" ist eine große Wiese, auf der mal hier oder dort Zelte - noch seltener Orte - stehen. Eine Wiese die fast überall von Beregen umgeben ist - das ist gleichzeitig die Sicherheit, das nicht Thorwal und Mittelreich dieses Reich plattmachen. Diesen Schutz auszudehnen, war nie im Sinne des Aikars - der strebt eine völlige größere Macht an.

    Wenn ein Band die Aufgabe hat die Orks als zukünftige Gefahr darzustellen, wäre es ein Orkland-Band. Zudem waren die Orks nie ernsthaft an der Westküste interessiert.

    Und wie verwundbar Thorwal ist, zeigte als das HR sich für die Entführung des Tempelschiffes rächte, und Thorwal-Stadt beinahe in Schutt und Asche gefeuert hätte.

    Aventurien/Dere ist nun mal eine Spielwiese - da passiert das was Autorne gerade toll finden, und nicht was "realistisch" sein müßte.

    (Thorwal dürfte gar nicht funktionieren/überleben können wenn man dieses Land mit den Wikingern vergleicht.)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Meiner Meinung nach hat der Plot um den Aikar Brazoragh und die Orks das massive Problem, dass weder er noch sein Reich wie eine ernst zu nehmende Bedrohung wirken. Ihr erster und einziger erfolgreicher Eroberungskrieg war vor über 30 Jahren.

    Das stimmt durchaus. Man muss dazu sagen, dass es um 2010 durchaus andere Pläne gab und Thomas Finn ein Kampagnen-Konzept hatte, das den Plot um den Aikar vorantreiben sollte (entsprechende Vorarbeiten, die die Ereignisse einleiteten hatte es da in mehreren Publikationen auch schon gegeben). Mit der von Ulisses dann aber in die Wege geleiteten Zerschlagung der Kern-Redaktion wurde all das auf Eis gelegt. Das Ergebnis dieses Kahlschlags sieht man heute, nicht nur in Bezug auf das vor sich hin dümpelnde Ork-Reich.
    https://rezensionen.nandurion.de/2011/12/05/interview-mit-tom-finn/

  • Es geht mir doch nicht um irgendeine Art von Realismus, ich argumentiere dass das Framing des Orkreichs als Bedrohung nicht funktioniert wenn sie keine militärischen Erfolge vorweisen können die das Reich vergrößern.


    Mein vorgebrachtes Argument warum Thorwal und das Gjalskerland ein guter Boden für eine Eroberung gewesen wäre ist rein aus der Sicht des Spieldesigns.

  • Mein vorgebrachtes Argument warum Thorwal und das Gjalskerland ein guter Boden für eine Eroberung gewesen wäre ist rein aus der Sicht des Spieldesigns.

    Weiß nicht so recht ... Das Setting 'Von Orks besetztes Menschenland' gibt es ja schon im Svelltland. Ob ein zweites, im Grunde sehr ähnliches Setting wirklich eine Verbesserung es Spieldesigns wäre -- ich hab da meine Zweifel.

  • Unabhängig davon ob es für dich ein gutes Argument ist oder nicht, basiert es auf der Außensicht auf das Spiel, und nicht auf einer inner-aventurischen Sicht, wie es scheinbar gelesen wird.

  • Für mich bräuchte es, wollte man die Orks gefährlicher darstellen, nicht unbedingt militärische Erfolge im Sinne von Gebietsgewinnen sondern mehr eine kostante Drohkulisse, die zB zu verstärkten Befestigungen in Grenzregionen führt. Seis das Thorwall einige Beobachtungsposten unterhält oder das Mittelreich da zum Svelttal hin paar dickere Festungen baut und bemannt. Dazu vllt unregelmässige Scharmützel um die Reaktion des Gegners zu testen.

    Ich finde schon dass man das Orkland bissl mehr als „kurz vorm überkochen stehenden Topf“ darstellen könnte, als das gefühlt schwarze Loch das ich aktuell damit assoziiere.

  • Die "Gefahr" geht weniger von den Orks aus, sondern vom Stierkult unter Menschen - wie u.a. in Der Mondenkaiser und auch anderswo gezeigt wurde - und die machen gemeinsame Sahe mit den Orks.

    Wohin sowas führen zeigte bereits Almada und Aranien. Und was zuletzt im Svelltland alles abging ... und ja, der Hornturm (laut GRW = 1040 BF) steht kurz vor Vollendung ... seufz.

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    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Mag sein, nur RSH kümmert es kaum was hinter den Grenzen los ist - außer sie sind im selben Band. Abenteuer sind Grenzübergreifend.

    Und ich wollte mit den Quellen nur angeben das das Orkland (bzw. der Stierkult) sich nicht nur auf die Orks konzentriert - und Almada, Aranien und Horareich sind Regionen.

    Neu? - Regionalspielhilfen deckten den akutellen Stand ab, basierend was zuvor passierte, aber sie füllten selten einen verflossenen Zeitraum von 5+ Jahre auf.

    Die Thorwalspielhilfe war kurz nach GRW (1040 BF) angekündigt, im Almanach (1040 BF) steht der Hornturm kurz vor Vollendung ... seitdem sind die Jahre vergangen.

    Und es werden mehr Regelbände gekauft, das wußte man schon zu Schmidtspiele-Zeiten, ist auch nicht neu.

    Wenn es eine verpatzte Change gab, dann eine Sternenfall-SH ... die hätte ich mir sogar als Druck gekauft. ;(

    Aber jetzt jeder verpatzten Möglichgkeit beri DSA5 - und da gibt es vieles - hinterherzutrauen bringt nichts.

    SORRY- wer sind noch mal die Orks? :rolleyes:

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  • In DSA5 wurde viel an der Publikationsstruktur geändert, ich sehe keinen Grund warum Regionalbände nicht dazu benutzt werden könnten um neue Inhalte einzuführen, auch wenn das früher unüblich war.

  • Tun sie doch - auch früher - für die jeweilige Region. Regionale Trennung gibt es seit es DSA gibt - ganz nach "phantastischen Realismus".

    Aber vieles war erlebbar - und keine Nacherzählen; deswegen gab es Regionalkanzler und Briefspieler.

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  • Kann es sin das ihr einfach nicht die entsprechenden Kampagnen und Abenteuer kennt?

    In DSA5 sind die Orks definitiv eine Bedrohung aber eben nicht für Thorwal. Der Aikar und seine Schergen haben immer wieder Pläne die sie in die Tat umsetzen wollen, sei es nun in "Das Geheimnis des Drachenritters" oder "Die Donnerwacht".

    Der 4te Orkensturm war aus orkischer Sicht ein sehr erfolgreicher Kriegszug. Der Orkenhort konnte gefüllt werden bis vor Garth ist man gezogen hat im Nerden Land genommen und von Süden bis Osten das große Reich der Menschen verwüstet. Winhall, Greifenfurt, Lowangen alles glorreiche Schlachtfelder, die Beweisen das die Orks eine Bedrohung sind.

    Aus inneraventurisch-realistischer Sicht sind die Orks eine sehr große Bedrohung. Das bedarf wenig Klarstellung.

    Aus Spieldesign Sicht hat man eben mit "Bündnis der Wacht" (2018) und "Das Geheimnis der Drachenritter" (2019) schon einen guten Tonus angegeben was die Bedrohlichkeit der Orks angeht, finde ich.

    Fänd es Design-Technisch auch nicht schön hätten die Schwarzpelze ihren gesetzten "Kuschelkurs" mit den Thorwalern geändert.

    Gestade des Gottwals hätte ich für eher unangemessen empfunden.

    Generell kann man aber schon mal ein bisschen Meta mit der RSH verbreiten, das stimmt schon, wird ja gelegentlich durch den Mysteria Arkana Teil auch gemacht.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Als zukünftige Bedrohung sind ja im Almanach bereits drinnen. Die Aventurien-Spielhilfen sind auch am besten geeignet Konflikte zwischen Ländern vorzustellen, ebenso Vorurteile etc. Während die Region-SH sich auf Konflikte usw. innerhalb der Regionen konzentrieren.

    Deswegen gab es immer bei DSA - wie auch andere Rpgs - erst einmal eine Welrübersicht, ergänzend um detaillierte Länderbeschreibungen.

    So wurden die Thorwaler-Piraten in der Thorwalbox bereits als "Plage" der Westküste beschrieben.

    Ich erinnere mich das Thorwal ein Ersatz für Grimring beschaffen wollte, bevor erneut die Orks vor der Tür stehen.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Das der Aikar Brazoragh stiefmütterlich behandelt wird, ist ja schon lange ein Problem. Allein das es karmale Geweihte bei Levthan und Marbo quasi geschenkt gibt,

    während sich der gute Seit jahrzehnten bemüht, muss man wohl als schlag in die Orkf***e begreifen.

    Thorwal hat der Aikar nicht angegriffen, da ja die Schicksalsklinge das alles abwendet. Von daher gibts dafür schon mehr oder weniger ne gute Erklärung.

    Ich glaube, bevor man weiter schimpft, sollte man die neue Ork RSH abwarten. Eventuell werden die Weichen für nen guten Endkampf jetzt endlich gestellt.

    Der Aikar muss halt nur endlich mal die Box in seiner Schatzkammer öffnen, dann is alles easy (Vermutlich) und den Hornturm zuende bauen. :D

  • Das nur ein einziger Priester aus dem Güldenland rübersegelt, egal welcher Gottheit, würde dass "Problem" sofort lösen; aber wie msn mit Ork-Priestern dann umgeht, dazu gab es wohl kein gutes Konzept.

    Denn mit Priesterschaft würde die Orksgefahr unkalkulierbar!

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Also das Orkenreich ist eine Bedrohung für alle Nachbarn. Da Aventurien aber nun mal eine Rollenspiel-Spielwelt ist und keine Geostrategie-Simulation bestehen Thorwal und das Orkland in relativer Nähe zueinander trotz ihrer Gegensätze.

    Auf der anderen Seite muss man aber feststellen, das die Orks ausschließlich eine Landmacht sind. Über seefahrende Orks ist mir nichts bekannt. Die Thorwaler hingegen fast ausschließlich eine Seemacht. Da kann es für beide Parteien sinnvoll sein, sich nicht gegenseitig anzugreifen, da man den Gegner kaum fassen kann.

    Die Thorwaler können in einer Feldschlacht den Orks eigentlich nur unterliegen. Die Orks können die Städte und Häfen in Thorwal zwar erobern, aber die see-mobilen Thorwaler können immer wieder ausweichen und in ihrem Rücken landen und die Orks aufreiben. Die Orks müssten in Thorwal alle wichtigen Städte besetzen, alle Flotten vernichten und verhindern das die Thorwaler neue Flotten bauen. Andernfalls würde sich das Orkenreich im Westen auf dauer aufreiben. Aus orkischer Sicht ist die große Bedrohung im Südosten das Mittelreich. Ein im Grunde übermächtiger Gegner.

    Für die Orks ist es am attraktivsten im Süden, Osten oder Südosten Land einzunehmen. Als Landstreitmacht und mächtige Krieger die den Tod im Mann-gegen-Mann weniger führten als ihre Gegner haben sie die besten Chancen und das größte Bedrohungspotential.

    Was ich total unplausibel finde das sich die Orks nicht weiter im Osten, Richtung Bornland und im Süden auf Andergast ausdehnen. Beide Regionen kommen den Orks vom Terraint im Grunde entgegen und es gibt keinen probaten Gegner. Aber warscheinlich gilt auch hier das oben genannte.

    Für die Leuin!