Kompetenz eines Helden - oder auch: profan vs. magisch vs. karmal

  • Mit 1100 AP ist ein Ronnie eine Flasche.

    Ich nehme jetzt mal einen Ronnie aus Donnerbach:

    Ausgaben/EinnahmenAP
    Spezies Mensch0
    Eigenschaften im Wert von 555
    Kulturpaket Nordaventurier25
    Professionspaket "Traditionalist"295
    Vorteil "Geweihter"25
    Tradition (Rondrakirche)150
    Prinzipientreue II (Moralkodex der Rondrakirche)-20
    Verpflichtung II (Kirche, Tempel)-20
    Gesamt:1010

    Zzgl.:

    AusgabeAP (Rest 90 AP)
    Rondras-Schutz-Stil15
    Liturgiestil (Vigilanten) 10
    Vorteil (Zäher Hund)20 (45 von 80)
    Vorteil (Begabung Selbstbeherrschung)24 (69 von 80)
    Vorteil (Hart im nehmen)3 (72 von 80)
    Vorteil (Reich 3)3 (75 von 80)
    Nachteil (Pechmagnet)-5 (45 von 80)
    Nachteile (Schlechte Eigenschaften: Autoritätsglaube; Neugier)- 10 (55 von 80)
    Unfähig (Pflanzenkunde; Alchemie)-6 (61 von 80)
    Belastungsgewöhnung I20
    Schnellziehen (Schwerter)10
    Gesamt84 (1094)

    Ja eine richtige "Flasche"

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Ja eine richtige "Flasche"

    Mal sehen:
    Sinneschärfe 3: Wird von jeder Verbergenprobe statchecked, die mehr als eine QS 1 schafft.

    Körperbeherrschung 4: Hat Schwierigkeiten sich aus dem Kampf zu lösen oder nicht zu stolpern, wenn man mal wegrutscht. Außerdem ist es kaum Möglich sich aus einer Fessel zu befreien, wenn das mal vorkommen sollte. Je nachdem wie du die Eigenschaften verteilt hast wird der auch gerade so ne 50% Chance haben.

    Kraftakt 4: Gleiches Problem. Der Ronnie hat vielleicht KK 15, aber verliert trotzdem im Armdrücken. Das Kompendium z.B. gibt als Beispiel fürs Stemmen eines 50 Kilo Gewichts Kraftakt +-0 an. Das klappt halt auch nur in 3 von 4 Fällen.

    Bekehren 3: Wer wird sich schon davon wirklich Bekehren lassen?

    Über Wissenstalente braucht man gar nicht erst reden, wenn du nicht auch noch KL höher als 12 hast, aber die sind auch eigentlich nicht der Fokus. Die Waffentalente sind halt auch nicht viel besser. In der Hauptkampftechnik ne 12 zu haben ist halt schon wenig. Selbst mit Bonus aus MU und KK hat man dann maximal 14/8 als AT/PA. Ob man sowas von einem Diener der Kriegsgöttin erwarten kann, ist sicher ein Streitpunkt. Ein Hirte hat allerdings auch schon 10 Punkte in Stangenwaffen und kann damit fast genauso gut mit seiner Hauptwaffe treffen wie ein Geweihter der darauf ausgelegt ist.

    Die Liturgien selbst sehen halt auch nicht besser aus. Ehrenhaftigkeit und Schutz der Wehrlosen gehen beide Gegen SK und sind meistens um -1 erschwert und werden dann halt nicht oft durchgehen. Schmerzresistenz klappt wahrscheinlich, aber hält dann nicht wirklich lange.

    Den Ronnie kann halt echt nicht wirklich etwas außer Selbstbeherrschung. Da bringt einem der Traditionsbonus auch nichts, wenn man dann weder trifft noch verteidigen kann, weil die Werte schlecht sind.

  • Ja eine richtige "Flasche"

    Mal sehen:
    Sinneschärfe 3: Wird von jeder Verbergenprobe statchecked, die mehr als eine QS 1 schafft.

    Kann man da nicht Schips einsetzen? :)

    Nein, ernsthaft mal als Frage von jemanden, der anfängt. Fangen unsere Charaktere nicht auch erst an und müssen "kompetent für Anfänger" sein?

    "Warum werde ich gefragt, weshalb ich ein paar Brocken Ologhaijan kann - aber niemand will wissen, warum ich fließend Garethi spreche?"

  • Nein, ernsthaft mal als Frage von jemanden, der anfängt. Fangen unsere Charaktere nicht auch erst an und müssen "kompetent für Anfänger" sein?

    Kannst du tatsächlich, aber nur einen pro Probe und dann kannst du entweder nochmal neu Würfeln oder die QS auf 2 anheben. Da man in den meisten Fällen nicht vorher weiß, ob die Sinnesschärfe jetzt dazu dient einen Hinterhalt zu entdecken oder einfach nur irgendwas zu bemerken, ist es halt nicht sinnvoll auf jede Sinnesschärfe Schicksalspunkte zu hauen. Man hat ja schließlich nur 3 davon und die kommen nicht so schnell wieder wie andere Ressourcen.^^

  • Sinneschärfe 3: Wird von jeder Verbergenprobe statchecked, die mehr als eine QS 1 schafft.

    Das ist definitiv nen Problem, wenn bei Vergleichsproben rein der höhere FP-/QS-Wert entscheidet, weil wie du ja sagst hier Leute gewisser FWs in zB Verbergen (gesteigert nach C) nicht mehr entdeckt werden könen, wenn man nicht für deutlich mehr AP Sinnenschärfe (gesteigert nach D) entsprechend hoch hat. Lieber wäre mir glaube ich eine Situation, in der der „Verteidiger“ seine Probe erschwert bekommt je nach FP/QS.

    Ist halt die Frage was man will: unentdeckbare Schleicher bzw Leute vor denen man sich nicht verstecken kann einerseits oder andererseits das eben selbst der beste Dieb von einem einfachen Gardisten entdeckt werden kann (wenn dem eine entsprechend krass erschwerte Probe gelingt). Mir persönlich erscheint letzteres realistischer und zugegeben Meisterfreundlicher. Ersteres (also RAW) fühlt sich cineastischer an. Denke das führt sicher auch dazu das man Leute die keine hohe QS schaffen eher als inkompetent sieht.

  • WizardNemo womit wir wieder beim Thema: "Erwartungshaltung" wären.

    DU erwartest das ein Kämpfer auf 1100 AP einen Schleicher mit QS3 entlarven kann.

    DU erwartest das die primäre KT, das vom EG gesetzte Limit von 12 überschreitet.

    DU erwartest das ein Rondrageweihter auf diesem Level nicht nur Kämpfer, sondern auch gekonnter Missionar ist.

    Ich mache keinem daraus einen Vorwurf, das ist so weil hier viele noch in DSA4 verhaftet sind wo das die Erwartungen waren, die erfüllt wurden... leider!

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Ich mache keinem daraus einen Vorwurf, das ist so weil hier viele noch in DSA4 verhaftet sind wo das die Erwartungen waren, die erfüllt wurden... leider!

    Das liest sich bissl wie „du kannst nix für deine dummheit, du bist halt noch geschädigt von DSA4, aber in meiner Großmütigkeit vergebe ich dir“. Auch die DUs in Großbuchstaben hat was übertrieben thearalisches, sowas von „in your face“ und ganz insgesamt hat dein Posting in meinen Augen einen bzw mehrere unschöne Untertöne. Vllt einfach mal deinen Modus bissl zurückfahren? Der ist oft genug schon unangenehm genug.

  • Ich mache keinem daraus einen Vorwurf, das ist so weil hier viele noch in DSA4 verhaftet sind wo das die Erwartungen waren, die erfüllt wurden... leider!

    Das liest sich bissl wie „du kannst nix für deine dummheit, du bist halt noch geschädigt von DSA4, aber in meiner Großmütigkeit vergebe ich dir“. Auch die DUs in Großbuchstaben hat was übertrieben thearalisches, sowas von „in your face“ und ganz insgesamt hat dein Posting in meinen Augen einen bzw mehrere unschöne Untertöne. Vllt einfach mal deinen Modus bissl zurückfahren? Der ist oft genug schon unangenehm genug.

    Ich kann zwar nichts für deine Interpretation meiner Texte, aber ich entschuldige mich wenn mein Post dich persönlich verletzt haben sollte.

    Ich sage das DSA4 eine schlechte Erwartungshaltung erzeugt hat! Wohl gemerkt eine Erwartungshaltung die ich als schlecht bewerte!

    Ich bewerte DSA5 wie folgt:

    SCs sprengen die Aventurischen Maßstäbe:

    Profane SCs tun dies über Talentwerte und Sonderfertigkeiten. Mit 1100 AP eine KT auf 13 oder gar 14 zu besitzen ist nicht einfach "kompetent" es ist "herausragend", wie der Name des Vorteils den man dafür erwerben muss ja schon ausdrückt "Herrausragende Kampftechnik".

    Geweihte sprengen die Maßstäbe über Karma, besonders Mirakel sind ein mächtiges Mittel, das Profane nicht besitzen. Dafür macht der Geweihte Abstriche in Sonderfertigkeiten und Talentwerten.

    Zauberer sprengen die Maßstäbe über AE, ihre Zauber haben eine solche Vielfalt und Flexibilität das ein Zauberer alles sein kann...

    DSA4 hat irgendwie das Bild geschaffen das ein ein geweihter SC 105% und ein Zauberer sogar 110% dessen sein muss, was ein Profaner SC ist. Es hat z.B. keinen Spaß gemacht einen profanen Gelehrten in ein Gruppe zu stecken, in der schon ein Gildenmagier vorhanden war. Der Gildenmagier konnte alle profanen Proben so gut erfüllen wie der profane Gelehrte und hatte zusätzlich noch die Magie im Repertoire.

    Beide waren von GP und AP zwar auf dem gleichen Stand und doch war alles für den Vollzauberer so günstig, dass der profane Gelehrte (mir und vielen Spielern meiner Bubble) so wenig Spaß gemacht hat, dass wir in vielen Runden lieber wieder zu DSA3 zurückgekehrt sind.

    Der Gelehrte im Vergleich zum Gildenmagier ist wohlgemerkt nur ein Beispiel.

    Im Prinzip konnte man das auf jede Spezialisierung ausdehnen:

    Gesellschafter haben sich den 'Schönen der Nacht' und Scharlatanen gegenüber unterlegen gefühlt.

    Wildniskundige haben sich den Waldelfen, Dienern Sumu und Schamanen gegenüber unterlegen gefühlt.

    Und das von Start an. Im hohen AP bereich, haben dann die magischen Professionen so sehr "gespliced" (sich breitgefächert aufgebaut), dass sie praktisch keine Heldengruppe mehr brauchten.

    DSA5 folgt einem anderen Ansatz:

    Auch hier ist nicht alles gleich weshalb es auch einen Werte unterschied in Punkto "Höhe der Werte" gibt.

    Wer immer alles gleich haben will kann gerne Aventurien 5e spielen.

    Da kratzt der Gildenmagier nicht an den Skills eines Kriegers oder eines Jägers.

    Jeder der sagt "die Fähigkeiten sind mir aber zu teuer" oder "Hier haben sie eine paywall erschaffen", sage ich:

    Wenn ihr euch bewusst seit dass eure Erwartungshaltung eine abweichende ist. Dann liegt doch kein Problem vor. Wir alle wollen nur Spaß haben.

    Ich selber schreibe gerade am ersten Kapitel des DSAs das MEINE Erwartungshaltungen erfüllt.

    Was aber macht DSA5 in meinen Augen besser und warum habe ich einen eigenen Faden zu dem Thema eröffnen wollen, um in eine Diskussionsrunde zu starten:

    Nicht um ein Problem zu lösen.

    Nicht um eine Definition für das Wort 'Kompetenz' zu finden (welches eben subjektiv ist).

    Ich wollte einen offen talk mit euren Meinung und Erwartungshaltungen führen, um mir input zu holen, welche Meinungen außerhalb meiner Bubble herum fliegen.

    Ich "bashe" hier nicht auf euch oder eurer Meinung rum, ich versuche zu ihrem Kern vorzudringen und sie nachzuvollziehen, ich beleidige nicht und Gegenargumente meinerseits sind nie persönlich gemeint, um jemanden hier aufzuzeigen, wie sehr er auf dem Holzweg ist.

    Ich denke häufig sehr algorithmisch und ich sehe hier eine Gleichung mit 2 entscheidenden Variablen:

    x = der AP Wert von DSA5 Charakteren

    y = die Erwartungshaltung an die Werte eines Charakters

    Wenn wir also über RAW diskutieren dann ist x keine Variable mehr, sondern ein fixer Vergleichswert.

    Wenn x in der Gleichung also fix ist, kann ich von meiner Seite aus nur noch y verändern. Oder mir den Spaß verderben lassen.

    Ich brauchte auch ein paar Jahre, um y an DSA5 anzupassen, doch heute finde ich macht DSA5 einen verdammt guten Job jedem Heldentypus (Profan / Magisch / Karmal) seinen fairen Platz einzuräumen.

    Ich finde es gut und richtig, für das System, dass Zauberer mit niedrigeren Werten und/oder weniger Sonderfertigkeiten ins Spiel hineinstarten. Denn irgendwann holen sie die anderen Charaktere ein (nicht alle anderen gleichzeitig aber dennoch). Dafür sorgen die Soft-Limits und die AP-Skalierung.

    Ich opfere Talentwert und Flexibilität in der Helderschaffung um ein Konzept zu spielen das zaubern kann, dass finde ich den Professionen gegenüber, die es nicht können, einfach nur fair.

    Auf und über den Punkt, der die anderen einholt hinaus, als Spieler hinzuarbeiten und meine SC hinarbeiten zu lassen, macht mir eine Menge Spaß. Des weiteren habe ich mich auch noch nie als Gildenmagier nutzlos gefühlt, alleine mit dem Zaubertrick Feuerfinger, kann ich als Zauberer schon besser ein Feuer anzünden als es ein Naturcharakter jemals schaffen wird. Magie vermittelt also dennoch, auch auf so niedrigem AP-Stand ein Gefühl von Macht. **insert evil laughter here**

    In DSA4 gab es dieses Gefühl nicht, Zauberer starteten auf dem gleichen Level wie Profane und je mehr AP man ihnen gab, desto mehr rannten sie ihnen weg.

    Was man in einem freien Punktekauf-System nicht erreichen wird ist meiner Meinung nach, das man gleich startet und immer auf gleichem Stand bleibt.

    Das gelingt nur wenn ALLE die gleichen ALLUMFASSENDEN Grundvoraussetzungen haben.

    Alle sind magisch begabt und Geweihte.

    Oder keiner ist magisch begabt und Geweihte.

    Aber beides würde in meinen Augen sich nicht wie DSA anfühlen.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

    2 Mal editiert, zuletzt von Sturmkind (10. März 2023 um 13:43)

  • Fangen unsere Charaktere nicht auch erst an und müssen "kompetent für Anfänger" sein?

    Ja genauso sehe ich das auch.

    Zumal ich beim Rondrageweihten den Vigilanten Stil und das Kulturpaket weggelassen hätte. MAn darf Charaktere "frei" generieren - ich hätte tatsächlich noch "Liturgien" getauscht, v.A. Zweihänder und Schild gesteigert (dann mit Schild und AHH(Einhändig)) gekämpft. Das spart auch AP.

    Dennoch ist der 19jährige Geweihte ein "Anfänger", ebenso wie der 19jährige Magier. Die kommen "frisch" aus ihrer behüteten Umgebung. Kennen die Welt noch nicht. Vielleicht haben sie noch niemals Rahja geopfert und ein Kampf mit einem Ork ist eine Herausforderung.

    Viele Spieler scheinen aber wenn sie an Magier denken einen Gandalf im Kopf zu haben. Uralt und weise. Jeder Zauber gelingt und seine einzige Limitation ist die Selbstbeherrschung und der Drang, andere für ihre Probleme selbst eigene Lösungen finden zu lassen.

    Beim Rondrageweihten denken sie vermutlich an einen 35 jährigen Schlachterfahrenen Recken, der so gefestigt in sich und den kein Rückschlag erschüttern kann. DAs liegt vielleicht daran, dass wir selbst "älter sind"...

    Ich denke beim Start-Charakter an einen pickligen, unsicheren grad-nicht-mehr-Jugendlichen, dessen Baar so dünn ist, wie das Haupthaar des 60 jährigen Onkels. Der zwar die Prinzipien der Zauberei/ Rondra verinnerlicht hat und mit besten Wollen in die Welt hinauszieht (im Auftrag der Akademie/ Kirche), aber alleine wohl kaum bestehen kann. Die beiden treffen dann auf den Jäger Alrik, der seit er 15 ist, allein in der Wildnis zurechtkommt (ohne den sie vermutlich in einer lauen Sommernacht eine üble Erkältung und Verzerrung holenwürden, weil vorn das Feuer wärmt, hinten der kühle Wind langzieht und vom Kampieren im Walde haben sie keine Ahnung).

    Ich denke beim Stark-Charakter an jemandem, der die Begegnung mit einem Untoten: Skelett, einem Ork eine Herausforderung ist. Der eine Höhlenspinne zu dritt bekämpfen muss und der eine Oger alleine nicht besiegen kann.

    Meine zwei Kreuzer.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Das Thema Erwartungshaltung finde ich spannend im Bezug auf das Thema. Messen wir die Kompetenz der Charaktere hierbei relativ im Vergleich zu anderen Charakteren (z. B. der Firungeweihte gegen den profanen Jäger) oder absolut in Erfolgschancen?

    Und wie sollten wir die Kompetenz bewerten?

    Man kann argumentieren, dass ein Schleicher, der QS 3 erreicht hat, nicht von einem Charakter entdeckt werden kann, der, erfahren erstellt, nur QS 1 oder 2 erreichen kann. Das wäre der relative Vergleich.

    Oder man argumentiert, dass ein erfahrener Kämpfer mit KT 12 und MU 14 ohne Manöver eine 70 % Trefferchance hat, bevor der Gegner sich wehrt. Mit Finte 1 entsprechend nur 65 % und mit Wuchtschlag I nur 60 %.
    Hier kann man dann wieder nach persönlichem Geschmack sagen, dass das zu gut, zu schlecht oder genau richtig ist.

    Als dritte Option kann man auch sagen: Der erfahrene Firungeweihte hat in seiner Ausbildung unter anderem gelernt, mit dem Bogen zu schießen und dementsprechend einen KT-Wert von 12. Der profane Bogenschütze hat fast seine gesamte Zeit darauf verbracht zu lernen, mit dem Bogen zu schießen und auch KT 12. Natürlich kann da noch etwas Variation durch unterschiedliche FF-Werte entstehen, aber man könnte leicht vereinfacht sagen: Der, der "sein ganzes Leben" damit verbracht hat, schießt genau so gut, wie der, bei dem Bogenschießen nur eine von vielen Lektionen war.

    Wie ist eure Meinung?

    Sturmkind deine Meinung würde mich besonders interessieren, da du das Thema durch eine "abweichende" Meinung bereicherst. :)

  • Ich erwarte "die 12" mit dem Bogen bei Jäger und Firungeweihten. Aber ich erwarte auch im späteren Verlauf etwa die gleichen Werte bei allen weltlichen Kernkompetenzen der beiden Charaktere. In der Praxis wird der Firungeweihte hinterher hinken, weil er seine karmalen Fertigkeiten steigern wird.

    Der Firungeweihte müsste also ein genauso guter Waldläufer wie der Jäger sein - von erfahren bis legendär. Nur hat der Firungeweihte durch den Einsatz seiner karmalen Kräfte die Möglichkeit noch besser zu sein, bis er keine KE mehr hat.

    Nur so kann der Firuni seinem Ansruch gerecht werden, härter zu sich zu sein und in der Wildnis besser zu bestehen als jeder normale Jäger.

    Ein Firuni sollte auch ohne Einsatz von KE Vorbild für alle Jäger sein. Durch Einstellung aber auch durch Leistung.

  • Also ich orientiere mich bei der Einschätzung daran was das Regelwerk so als Gegner vorgibt. Nehmen wir mal den Räuber. Bei dem Gegnertypen gibt es oft noch eine erfahrene und eine kompetente Version mit etwas höheren Werten. Wenn ich die mir anschaue seh ich direkt, dass dieser mit 13/8 AT/PA kämpft, mit Finte I direkt auch eine Kampf-SF dabei hat, Sinnesschärfe 6, Verbergen 9 und sogar Einschüchtern 8 dabei hat! Wenn ich also denke, dass ich einem "erfahrenen" Helden einen erfahrenen NPC entgegen stellen kann, weil das dann ein angemessener Kampf ist, wird der Rondrageweihte wahrscheinlich einfach abgezogen. Allein durch Einschüchtern 8 und die fehlende Willenskraft des Ronnie kann man diesen einmal anschreien und die Räuberbande freut sich, weil sie jetzt nen Rondrakamm und eine schöne neue Rüstung haben, während der Geweihte nackt zu seinem Tempel zurücklaufen kann.

    Selbst der Gardist hat eine bessere Ausbildung als ein Rondrageweihter erhalten. Bei 1100 AP hat der Geweihte halt von den Werten her nicht mal seine Weihe erhalten, sondern ist eher noch in der Ausbildung. Das passt dann auch besser zu dem "Pickelgesicht" das sich hier viele vorstellen. Warum so einer ohne einen erfahrenen Leumund in die Welt ziehen darf, weiß dann auch niemand, aber wenn das so die Geweihten der Welt sind dann kann man sich, ganz in Manier der Magierphilosophen, durchaus fragen warum man diese respektieren sollte.

    Generell sind aber einfach die Namen der Erfahrungsgrade falsch gewählt, sobald man sie auf Übernatürliche bezieht. Ein erfahrener Geweihter ist eigentlich auf dem gleichen Level wie ein unerfahrener Profaner und ein Kompetenter halt auf dem Level von erfahrenen Profanen. Wenn man das so spielen will gern, aber jede zweite Probe nicht zu schaffen, weil man einfach nicht die Werte hat, ist halt für alle beteiligten unspaßig. Schwimmen und Klettern kann Der Beispielronnie auch nicht. Eine Mauer und einen Fluss zu überqueren wird also schon zum Problem.

  • Also ich orientiere mich bei der Einschätzung daran was das Regelwerk so als Gegner vorgibt. Nehmen wir mal den Räuber. Bei dem Gegnertypen gibt es oft noch eine erfahrene und eine kompetente Version mit etwas höheren Werten. Wenn ich die mir anschaue seh ich direkt, dass dieser mit 13/8 AT/PA kämpft, mit Finte I direkt auch eine Kampf-SF dabei hat, Sinnesschärfe 6, Verbergen 9 und sogar Einschüchtern 8 dabei hat! Wenn ich also denke, dass ich einem "erfahrenen" Helden einen erfahrenen NPC entgegen stellen kann, weil das dann ein angemessener Kampf ist, wird der Rondrageweihte wahrscheinlich einfach abgezogen. Allein durch Einschüchtern 8 und die fehlende Willenskraft des Ronnie kann man diesen einmal anschreien und die Räuberbande freut sich, weil sie jetzt nen Rondrakamm und eine schöne neue Rüstung haben, während der Geweihte nackt zu seinem Tempel zurücklaufen kann.

    Selbst der Gardist hat eine bessere Ausbildung als ein Rondrageweihter erhalten. Bei 1100 AP hat der Geweihte halt von den Werten her nicht mal seine Weihe erhalten, sondern ist eher noch in der Ausbildung. Das passt dann auch besser zu dem "Pickelgesicht" das sich hier viele vorstellen. Warum so einer ohne einen erfahrenen Leumund in die Welt ziehen darf, weiß dann auch niemand, aber wenn das so die Geweihten der Welt sind dann kann man sich, ganz in Manier der Magierphilosophen, durchaus fragen warum man diese respektieren sollte.

    Generell sind aber einfach die Namen der Erfahrungsgrade falsch gewählt, sobald man sie auf Übernatürliche bezieht. Ein erfahrener Geweihter ist eigentlich auf dem gleichen Level wie ein unerfahrener Profaner und ein Kompetenter halt auf dem Level von erfahrenen Profanen. Wenn man das so spielen will gern, aber jede zweite Probe nicht zu schaffen, weil man einfach nicht die Werte hat, ist halt für alle beteiligten unspaßig. Schwimmen und Klettern kann Der Beispielronnie auch nicht. Eine Mauer und einen Fluss zu überqueren wird also schon zum Problem.

    Der Ronnie wird nicht wegrennen sondern weiterkämpfen. Er bekommt höchstens Fucht-Stufen durch das Einschüchtern, wenn er denn weiterkämpfen will.
    Davon kann er die Erste dank des Ronnie-Seins ignorieren.
    Furcht-Stufe zwei und drei sind dank Mirakel im Kampf ausgleichbar.
    Und da reden wir von Willenskraft-Wert 4 aus dem Startpaket des Ronnie und noch nicht darüber, wie es aussieht, wenn er die vor Spielbeginn gesteigert hat.

    Aber allgemein ist diese Form der Gegenüberstellung kein guter Ansatz, weil vorgenerierte NSC-Gegner nicht genau wie SC erstellt wurden, sondern eben spezifischer in ihren Werte auf das zugeschnitten wurden, wofür man sie als NSC einsetzt.

    NSC müssen nichts anderes können als genau da, wofür man sie in die Story wirft. Die müssen nicht vielseitig sein. SC schon.
    NSC sind isoliert von der Welt generiert worden, SC mit Blick auf Gruppenspiel.
    Das als Vergleich heranziehen zu wollen ist also kein guter Ansatz, weil die Charaktere mit unterschiedlichen Prämissen erstellt wurden.

    "Blut sühnt alle Makel, seine reinigende Kraft ist unübertroffen" - Rondra Vademecum

    "Astralenergie als begrenzte Ressource" - Rohals Erben, S. 39, 2022

  • An nur einem Wert das Ganze fest zu machen ist ja nicht Zielführend.

    Die Unterschiedlichen Blickwinkel die hier aufeinander prallen sind die:

    1.

    a) Geweihte und Zauberer geben effektiv bei der Heldenerschaffung nicht die gleiche Anzahl an AP aus wie profane Helden, denn der Vorteil für 25 AP und die Tradition sind keine Ausgaben die einen Spielwert schaffen, sondern reine paywalls, welche eigentlich einen effektiven Wert von 0 AP besitzen sollten.

    b) Geweihte und Zauberer geben effektiv bei der Heldenerschaffung nicht die gleiche Anzahl an AP aus wie profane Helden, die Vorteile und Traditionen sind keine fair bepreisten Ausgaben, ihr Spielwert ist viel niedriger als ihre Kosten aussagen.

    2. (meine kontroverse Meinung)

    Es gibt in DSA5 keine paywalls aus dem einfachen Grund das jede Sonderfertigkeit, willkürlich bepreist wurde. (Die Redax zu Abstraktion fähig ist, wie hier an anderer Stelle schonmal fiel.)

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Das Thema Erwartungshaltung finde ich spannend im Bezug auf das Thema. Messen wir die Kompetenz der Charaktere hierbei relativ im Vergleich zu anderen Charakteren (z. B. der Firungeweihte gegen den profanen Jäger) oder absolut in Erfolgschancen?

    Und wie sollten wir die Kompetenz bewerten?

    Kompetenz kann Fähigkeit bedeuten und Zuständigkeit.

    Eine Probe gilt mit QS 1 als bestanden.

    Gehe ich bei Geweihten (wie bei Profanen) davon aus, dass ihre Eigenschaften "klug platziert" sind, werden sie viele Proben rein statistisch schaffen - frisch aus Tüte der Heldenerschaffung geschlüpft. Gehen wir davon aus, dass nicht für jeden Held der Kampf gegen Gegner (höherer Stufen) die Zuständigkeit ist, und das nicht jede Probe in den Anfänger-Abenteuern erschwert ist, so wird der Held seine Sache gut machen für einen Rookie.

    Er wird schnell Punkte kriegen, die er in die Talente etc. investieren kann, die dem nun auf die Welt losgelassenen plötzlich als wichtiger erscheinen, als das Studium von Heiligengeschichten, weil die Wirklichkeit ihm zeigt, welche "Prüfungen es zu bestehen gibt".

    (Ich würde auch sagen, dass ein Jäger weit mehr macht, als immer nur Bogenschießen, er muss auch "die üblichen" Wildnisfähigkeiten hoch haben. Jäger heißt ja auch: an einem Hof aka Punkte für Etikette etc. oder als "Handwerk", dann muss er "verkaufen und rechnen" können. Etwas, was der Firuni (ist er nicht Jagdmeister in Tobrien) alles spart und für Liturgien ausgeben kann :) )

    Ich als Spieler würde diesen Charakter als kompetent betrachten. Und ich (auf die Frage kann man glaube ich nur "persönliche Ansichten" äußern) finde mich als "Geburtshelferin" dieses jungen Heldenwesens auch als kompetent. Denn ich habe einen Chara gebastelt, der mir Spaß macht. Der auf Herausforderungen trifft, die spannend sind. Der Taten vollbringt, die darum episch sind, weil ihr Erfolg nicht selbstverständlich ist. Den ersten Blattschuss vergisst man nicht :) ! Der erste erlegte Ork ist was besonderes, weil es eben knapp war. Das hab "ich" nur geschafft, weil "ich" überdurchschnittlich bin.

    Klar, spiele ich mit meinem 1100 Punkte Char gleich das Finale der Gezeichneten, werde ich (so vermute ich) mich ziemlich unfähig finden ... aber darum sind Abenteuer ja auch angepasst/anpassbar.

    Fühlt es sich nicht kompetenter an, wenn man durch gutes Teamspiel, kluge Pläne und mit notwendigem Mut eine Herausforderung/einen Gegner besiegt hat, als wenn man bei der Hälfte der Proben abwinkt, weil sie "automatisch" geschafft sind? Und wenn der Meister Dinge aus dem Hut zaubern muss, die zu treffen eigentlich höchst unwahrscheinlich ist? (was wieder ganz an den Anfang dieses Fadens führt).

    "Warum werde ich gefragt, weshalb ich ein paar Brocken Ologhaijan kann - aber niemand will wissen, warum ich fließend Garethi spreche?"

    2 Mal editiert, zuletzt von Jaenis (10. März 2023 um 17:58)

  • Kompetenz kann Fähigkeit bedeuten und Zuständigkeit.

    Eine Probe gilt mit QS 1 als bestanden.

    Das ist richtig, aber bestanden ist nicht gleich bestanden. Sehr viele Proben in offiziellen Abenteuern sind QS-abhängig. Insbesondere bei Wissensabfragen gibt es neue Informationen jeweils bei QS 1,2 und 3+ und das auch schon bei Anfängerabenteuern. Insbesondere bei Tier und Pflanzenkunde erhält man die wirklich relevanten Informationen erst ab QS 3. Beim Baumdrachen als Beispiel erfährt man z.B. wie man seinem Feueratem leichter entgeht und erhält einen Bonus auf AW.

    Ich hab auch einfach mal nach Abenteuern gesucht die auch für erfahren oder niedriger geschrieben wurden und durch Offenbarung des Himmels gescrollt. Die Proben am Anfang sind alle noch relativ leicht mit Erleichterungen von +2 bis +4, aber ohne Spoiler gibt es im späteren Verlauf dann wieder Proben die auf +-0 gehen und QS-abhängig sind. Genau deswegen behaupte ich ja, dass man als Übi unter 1300/1400 AP wenig spaß haben wird. Vorallem ist es auch eigentlich nicht nötig noch zusätzlich über die Traditionskosten zu limitieren, da ein Magier ohne AsP oder ein Geweihter ohne KaP nicht mehr von einem profanen Helden zu unterscheiden ist. Eine niedrige Regeneration der astralen Kräfte hätte schon gereicht. Dann muss man sich zwar überlegen wann man Magie einsetzt, aber hat noch profane Talente, um nicht vollkommen nutzlos zu sein.

  • Ist da nicht genau, was man erreichen soll? Warum sollte ein Geweihter und Magier schon auf solche Sachen QS kommen und nicht den profanen solche Sachen überlassen?

    Denn genau darum geht es doch, man wollte die attaktivität von profanen verbessern und nicht von magibegabte gleich überflügelt werden.

  • Zauber steigern sich genauso wie Talente. Für jeden B-Zauber auf 10 kann ich ein Wissenstalent nicht auf 10 bringen ohne irgendwo anders Abstriche machen zu müssen. Ein Zauberer ist solange stärker wie er Zaubern kann. Sobald aber die AsP leer sind ist das ein profaner, der 200 AP weniger in Talente investiert hat. Inwiefern ist es jetzt unattraktiv einen Profanen zu spielen? 7 Zauber die nach B steigern auf 7 zu bringen kostet 112 AP, die man dann in Wissenstalente hätte stecken können. Ein profaner Gelehrter wird also immer noch besser sein als ein Magier, aber der Magier könnte auch noch mitspielen, wenn er mal patzt und seine AsP nicht mehr nutzen kann oder einmal viel Zaubern musste.

    Einmal editiert, zuletzt von WizardNemo (11. März 2023 um 01:09)

  • Ich habe noch einen weitern Punkt. Vorteile, wie magische Einstimmung, verbess. Astrale Reg., Affinitäten usw. sich zu kaufen sind bei 1100AP nur über eine Reduzierung der Eigenschaften oder durch ein abgespecktes Professionspaket zu erreichen. Ein Magier mit 1200AP oder mehr bei der Generierung kann da ganz anders zulangen.

    Ich habe es nicht mehr ganz im Kopf, aber das Professionspaket für einen Ronnie, ich glaube es war der Rhodensteiner kostet rund 420AP oder so, das Paket ist doch nie und nimmer auf 1100 StartAP ausgelegt. Also bei den "Preisen" sind Vorteile einfach nicht drin. Unfair gegen einen mit 1400AP generierten Charakter.

    Zu Profan vs. Übernatürl.: Durch nur 7-10 Zauber (10 ist schon viel) ist ein Zauberer ja auch nicht mehr in allen Gebieten mit seiner Magie vertreten. Viele sind Spezialisten. Wenn die nun auch noch über ihre profanen Fertigkeiten nichts besonderes beitragen können...naja so lala eben.

    Gerade in kleineren Gruppen übernimmt doch oft der Magier den Gelehrten-Part, der Scharlie/die Hexe den Gesellschaftpart, der Ronnie den Kämpfer, der Elf/Druide/Hexe den Naturpart und sie haben gar kein profanes Pendant.

    Ein Medicus und ein Perainegeweihter in einer Gruppe ist schon ungewöhnlich, bei nur 3-4 Helden. Oder ein Firuni und ein Jäger.

    Ich glaube nicht, dass in DSA 5 die Übernatürlichen die Profanen ausstechen würden, wenn sie keine Traditionskosten zu zahlen hätten.

    Ich behaupte, die Redax hat den Machtverlust der Zauberer und Geweihten im GRW selbst bemerkt und dann mit Zaubererweiterungen Sonderfertigkeiten und dem ganzen Kram versucht nachträglich gegen zu steuern. Und wenn ich nun böse will, war das Absicht, die Zauberer und Geweihten soweit unten anzusetzen, damit sich die Spieler den ganzen Stoff auch kaufen. ;)

    Damit, also mit den ganzen Erweiterungsgeschichten, geht aber auch eine Korrelation von Komplexität und Macht einher. Oder "Kompliziertheit" und Macht.

    Einen Zauberer kann man natürlich mit den Erweiterungsbänden und einem gründlichen Regelstudium so ausmaxen, dass er überlegen ist...

    allerdings wirkt so eine Figur auf mich so gekünstelt wie CR7 oder der Russe in Rocky. Das geht aber wie gesagt nur, wenn man mehr Zeit und Aufwand ins Regelwerk steckt als der Spieler eines, sagen wir mal, Streuners. Und darauf haben viele Spieler keinen Bock und spielen lieber Profane.