Können die jüngeren Generationen, die noch kommen, überhaupt Pen and Paper begreifen?

  • In anderen Foren über Literatur haben auch manche berichtet, dass sich Kinder nicht vorstellen konnten, dass es eine Zeit ohne Smartphones gab und die es unlogisch fanden, dass es in dem Kinderbuch Janosch keine Handys gibt.

    Das ist ein Mangel an Bildung, und vielleicht die Folge der Herumzensiererei an Kinderbüchern. (Nebenbei, Janosch ist der Autor, von dem gibt's mehrere Bücher ... oder hat er eins nach sich benannt?)

    Wenn man alle Kinderbücher so bearbeitet, dass sie aussehen als wären sie heute geschrieben, dann muss es kaum wundern, dass sich Kinder nicht mehr vorstellen können, dass es früher mal anders war.

    Ist ja schön, wenn die Kleinen wenigstens noch den ein oder anderen Klassiker aus früheren Zeiten lesen dürfen ...

    Dass Kinder sich nicht mehr wirklich vorstellen können, wie man ohne Internet überlebt haben soll, ist eine Sache (nicht mal ich kann es mir heute noch vorstellen, und ich hab die Zeit erlebt, wo man für Referate noch in der Bücherei recherchieren musste!), aber rein theoretisch zu wissen, dass die Dinge früher anders waren ist doch Allgemeinbildung. Das können Kinder lernen, und lernen viele sicher auch.

    Der niedrige Bildungsstand bei einigen Kindern ist sicher beklagenswert, aber das würde ich nicht verallgemeinern. Zumal, Kinder in dem Zielgruppenalter von Janosch sind auch noch recht klein. Die werden auch noch mehr über die Welt lernen, selbst wenn ihre Eltern ihnen sonst nur Bücher vorlesen in denen Smartphones vorkommen. (Interessanterweise kommen Bücher in Smartphones meist gar nicht so oft vor wie man meinen würde ... man setzt die Dinger gern außer Gefecht, damit der Plot funktioniert.)

  • Wieso?

    Weil jede Generation aufs neue über die Jugend von Heute (TM) zu meckern einfach lahm ist. Deswegen.

    Ich bin ja selbst Generation Millennial.

    Und ich lästere ja nicht über die nächste Generation. Ich lästere über eine Generation, die noch gar nicht geboren ist.

    Ich habe einfach Angst, dass mein Hobby verschwindet, wenn ich 80 bin.

  • Ich habe einfach Angst, dass mein Hobby verschwindet, wenn ich 80 bin.

    Pfft, keine Sorge. Da werden eher andere Zeitgeisterscheinungen, die du jetzt für super zentral für deine Persönlichkeit hältst, verschwinden, bevor Pen&Paper verschwindet. Pen&Paper gibt's jetzt seit über 30 Jahren, das wird nicht den Weg des Tamagotchi gehen.

    Wenn die jungen Leute nicht mehr Pen&Paper spielen wenn du 80 bist, kann dir das wurst sein. Dann machste einfach einen Aushang im Altersheim, dass du ne Gruppe suchst, da finden ich schon genug. :D

  • Ich habe das Bedenken, dass die das System und die Herangehensweise nicht verstehen werden und dann frustriert sind, wenn sich Charaktere nicht wie in Computerspielen verhalten, sondern wie in "Echt".

    Also, dass sie auch mal lügen und es ausnutzen, wenn man zu viel Wissen preisgibt.

    Ich habe meine Facharbeit als Erzieher über Förderung sozialer Kompetenzen mit Jugendlichen im Heimkontext zw. 12-16 Jahren durch das Rollenspiel DSA geschrieben.

    Und ganz ehrlich, es war fantastisch. Gruppenpädagogische Prozesse, Lernerfahrungen durch erleben etc.

    Jugendliche (und Kinder) werden immer Spielen und Spielen wollen. Computerspielen mag EINE Freizeitbeschäftigung sein, die meisten Menschen mögen es jedoch mehr in einer

    Runde mit real existierenden Menschen zu sitzen und etwas zu erleben.

    Alle Jugendlichen die ich in meiner Untersuchung hatte bzw. dem Angebot, waren Verhaltensauffällig und konnten im Rollenspiel wirklich glänzen.