Männliche Hexen

  • Um WdZ, S. 310 diesbezüglich komplett zu zitieren: "Der überwältigende Anteil der Hexen sind Frauen, die sich der unbewussten, instinktiven, sinnlichen Seite der Magie verschrieben haben und die deswegen meist nichts so sehr verachten wie das Wälzen von Büchern und Kategorisieren von Sprüchen. Die vorwiegende Auswahl von Frauen als Hexen stammt vermutlich noch aus den Überlieferungen aus dem Güldenland, wird in den heutigen Tagen aber nicht mehr ganz so eng gesehen. Dennoch sind Hexer sehr selten."

    Das ist nicht viel und gibt eher einen rudimentären IT-Erklärungsansatz. Ich lese daraus, dass sie oft keine männlichen Kinder in der satuarischen Tradition ausbilden woll(t)en, weil es Jungen sind und traditionell nun mal vorrangig Mädchen genommen werden (einfach nur aus Tradition, da dieser Tradition aber soweit nicht zu unterliegen scheint, dass Jungen eigentlich aus einem Grunde schlechter geeignet wären - was es zu einer in meinen Augen dann merkwürdigen Tradition macht (aber wie ich schon oben schrieb: Detailliertere Ausarbeitungen fände ich nicht schlecht)), aber eindeutig ist, dass diese Traditionen schon lockerer betrachtet werden, aber Hexer dennoch selten sind.

    (So wie es in Andergast eigentlich keinen Sinn macht, körperlich ebenso gut tauglichen Mädchen eine kämpferische Ausbildung verwehren und sie auf Tätigkeiten im Kleid und im Haus vorrangig anzusetzen, und Frauen in Hosen als anstößig empfunden wird in der Andergaster Gesellschaft.)

  • Jein, bei DSA können Fraune köperlich mit dem Manne mithalten, wie öfters die Thorwalerinnen beweisen - das Köperliche hat aber ansonsten keinen Einfluß was eine "Frau ist" oder ausmacht (als nur Kinder zu gebären); dies wird in den Romanen ja deutlich; also doch eher ne Katze :) Bedeutet ja nicht das manche Frauen (gerade unter Rondra und Amazonen) eher Hund sind.

    Und wenn ein Mann so hext - ist entweder ein begnadeter Künstler oder Rahjageweihter verloren gegangen (und so ähnlich würde ich vermutlich einen Hex spielen).

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Wobei fraglich ist, in wieweit Romane und die dort transportierten Bilder (ebenso wie die tatsächlichen Bilder in Publikationen) den eigentlich gemachten Setzungen entsprechen. Autoren können da durchaus schon mal leicht und vermutlich unbewusst in irdisch bekannte Klischees und Vorstellungen rutschen. Ich für meinen Teil habe noch nichts in den Hintergrundsetzungen aus Regelwerken gefunden, die unterschiedliche Emotionen mit Geschlechtern verknüpft oder gar eindeutig vorgibt.

    Oder wie WdZ, S. 309 besagt: "Für die Hexen und Hexer sind Leidenschaft und Magie untrennbar miteinander verwoben." Man beachte die eindeutige Inkludierung der Hexer, und dass die wenigen Männer in der satuarischen Zauberwirkung nicht damit erklärt werden, Männer und Frauen hätten nun einmal unterschiedliche Emotionen-Bandbreiten und -Auslebungsarten.

  • Ich würde die Ausgangsfrage mit einem eindeutigen Ja in beantworten und das ist ja auch kaum zu diskutieren: Ja, man kann männliche Vertreter der Profession "Hexe" spielen.

    Die Frage nach der Sinnhaftigkeit ist kaum pauschal zu beantworten. Prinzipiell gibt es nichts, was einem solchen Charakterkonzept den Sinn entzieht. Heldenfiguren sind in der Regel Ausnahmefälle. Viele Charakterkonzepte spielen damit, etwas zu sein, was sich vom Durchschnitt hervorhebt. Es gibt Nachteile und Vorteile, die das etwas abbilden (Randgruppe, guter/schlechter Ruf).

    Die Tatsache, dass es quantitativ weniger Hexer als Hexen gibt, kann eine Relevanz für das Charakterkonzept haben. Wie genau sich diese dann auswirkt, kann ja individuell ausgestaltet werden. Und da gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, die hier mehr oder weniger Bedeutung des Geschlechts einräumen:

    - Ja, es ist seltener. Aber es wirklich kein großes Ding mehr (quasi nur noch ein Relikt aus der Vergangenheit, wie es WdZ andeutet).

    - Es ist selten und der Charakter wird damit durchaus gelegentlich mal konfrontiert, es bleibt aber eine harmlose Randerscheinung

    - Der Charakter besitzt einen Sonderstatus, der sich im Umgang mit anderen Hexen (oder auch Nicht-Hexen) oft bemerkbar macht. Der rührt allein schon daher, dass eine quantitative Sonderstellung in fast jeder Gesellschaft auch zu irgendeinem besonderen qualitativen Status führt. Dieser kann sich dann aber auch unterschiedlich gestalten:

    a) Der Hexer gerät in eine Außenseiterrolle (Nachteil "Randgruppe" dazu packen?), was ja durchaus ein Charakterkonzept bereichern kann.

    b) Der Hexer wird sehr begehrt, gerade aus Hexennächten ist er allein aufgrund seines Geschlechts "der letzte Schrei", um den sich vielleicht am Ende noch gestritten wird.

    Ich spiele seit vielen Jahren (2012) einen Hexer. Um die Jahrtausendwende begann sein Abenteuerleben, aktuell ist er der erste Gezeichnete in unserer G7-Runde, die seit 2018 läuft. Das folgende Charakterkonzept ist sicherlich nicht für jeden Hexer geeignet, es berücksichtigt durchaus auch den Status des auserwählt sein der Gezeichneten:

    Die Mutter des Hexers gebar ein Ei, aus dem eine weibliche Hexe schlüpfte. Die wurde dann schnell zu einem Star im Zirkel. Allerdings folgte noch ein weiteres Kind, ein magiebegabter Junge. Die Mutter (alte Hexe, Oberste des Zirkels) behauptete, das auch der Junge aus einem schwarzen Ei geschlüpft sei. Dafür wurde sie dann größtenteils verlacht. Viele gingen davon aus, dass sie damit nur ihre Machtposition im hohen Alter stärken wollte oder sich eben über ihre Eigeburten profilieren wollte. Wie dem auch sei, der Junge wächst heran und wird zu einem sehr begabten Hexer, später wird auch deutlich, dass er nicht so schnell altert wie eigentlich erwartet (die Gerüchteküche kocht dann wieder auf - hatte die Mutter doch nicht gelogen? Kann das sein?). Wir haben die Eigeburt also letztendlich offen gelassen und als Mysterium offen gelassen.

    Als Mann unter Frauen war der Hexer durchaus in einer Sonderrolle. Diese war aber weder prinzipiell negativ noch positiv. Es gab Situationen, in denen ihn sein Geschlecht unter Schwestern begehrt gemacht haben. Es gab aber auch Situationen (in Konflikten), in denen ein als eigenartig eingestuftes Verhalten dann auf sein Geschlecht bezogen wurde. Ich halte es für unrealistisch, dass eine solche mathematische Minderheit überhaupt keinen Einfluss auf den sozialen Umgang hat. Aber wann es welchen Einfluss hat, hängt dann eben von dem Verhalten aller Beteiligten und dem Erlebten ab. Im Falle meines Hexers hat es immer für interessante Momente geführt und es macht stets Spaß, in vielen Situationen zu überlegen, ob und wie sich das Geschlecht auf den Umgang auswirken könnte.

  • Das ist nicht viel und gibt eher einen rudimentären IT-Erklärungsansatz. Ich lese daraus, dass sie oft keine männlichen Kinder in der satuarischen Tradition ausbilden woll(t)en, weil es Jungen sind und traditionell nun mal vorrangig Mädchen genommen werden (einfach nur aus Tradition, da dieser Tradition aber soweit nicht zu unterliegen scheint, dass Jungen eigentlich aus einem Grunde schlechter geeignet wären - was es zu einer in meinen Augen dann merkwürdigen Tradition macht (aber wie ich schon oben schrieb: Detailliertere Ausarbeitungen fände ich nicht schlecht)), aber eindeutig ist, dass diese Traditionen schon lockerer betrachtet werden, aber Hexer dennoch selten sind.

    Nein, das ist richtig, der einzige Grund den man in den Quellen findet, wie das bestehende Ungleichgewicht Zustande kommt ist der traditionelle und teilweise religiös begründete Sexismus der 'Töchter Satuarias'.

    Die leidenschaftliche und unterbewusste Magie, die sie praktizieren, wird von ihnen als - weibliche Seite der Magie - bezeichnet. (MdSA S. 41)
    Die Tradition begründet sich ja auf der religiösen Überzeugung, das Sumu - als Mutter - im sterben, ihre letzten Kräfte nutze, um Satuaria - ihrer Tochter - das leben schenkte.

    Auch wenn Männer und Frauen in Aventurien gleiche Grundvoraussetzungen erhalten, so ist dieser Welt kultureller und traditioneller Sexismus ja nicht fremd oder würde keine Rolle bei Professionswahl spielen. Nur weil nirgendwo geschrieben steht, dass Männer schlechter gelitten sind, in den Zirkeln, kann man diesen Rückschluss schon dem Kontext entnehmen.

    Diesen Sexismus als verwerflich, unanstrebenswert und falsch zu beurteilen liegt ja an unserer kulturellen Moralvorstellung.

    Die Hexen haben ja eine vollkommen andere Moralvorstellung, wie WdZ Seite 310 schön beschreibt:

    "Hexen akzeptieren die vereinfachende Unterscheidung

    der meisten Menschen zwischen ‘Gut’ und ‘Böse’ nicht, denn

    für sie ist (fast) alles schließlich nur Ausdruck von Emotionen: Es ist

    ihr völlig selbstverständlich, einer Schwangeren die Wehen zu erleichtern

    und dem Kind auf die Welt zu helfen, gleichzeitig aber dem Dorf,

    dessen Bewohner die Hexe mit Steinen in den Wald gejagt haben,

    einen vernichtenden Hagelsturm zu schicken und somit die Ernte für

    den nächsten Winter zu zerstören und die Hälfte des Viehs zu töten."

    Für die meisten Menschen unserer Moral ist Sexismus etwas 'böses' aber Hexen sehen es nicht als böse an, dass sie ihre Tradition und Kultur im Sinne 'weiblich' dominiert ist, sie gestehen den Männern andere Domänen zu, wie zum Beispiel die Gildenmagie, was in ihren Augen ausgleichende Gerechtigkeit ist.

    (WdZ schreibt das Zirkel-Vorsteherinnen meist als gestrenge Matriarchin betrachtet werden, was nur möglich ist wenn sie ihren Zirkel als Matriarchat betrachten.)

    Es mag sein, dass sie Hexern gegenüber fair und aufgeschlossen sein können, aber das würde dem Kontext nach vom Stereotyp eher abweichen.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Hexe, männlich ist definitiv ein Außenseiter im Zirkel. Vielleicht nimmt ihn sogar garkein Zirkel auf. Und die Suche nach einem Zirkel kann auch ein Abenteuergrund sein.

    Die gefühlsbetonte Magie sollte aber ein fester Bestandteil eines solchen Charakters sein. Ich sehe das als Bedingung zum Erlernen der Hexischen Tradition.

    Natürlich kann man alles drehen wie man will und seinem eigenen Spielstil anpassen. Offizielles Aventurien ist es dann aber nicht mehr.

    Ein aranischer Hexenzirkel wird sicher mehr Vorbehalte gegenüber Männern haben als ein thorwalscher Zirkel.

    Und in Andergast wird der Bub wohl eher zum Druiden geschickt (oder vom Druiden geholt...).

    Auf jeden Fall muss man Bock auf so einen speziellen Charakter haben, einfach nur Hexe(r) sein, weil die Sprüche cool sind finde ich nicht so gut.

  • Hexe, männlich ist definitiv ein Außenseiter im Zirkel. Vielleicht nimmt ihn sogar garkein Zirkel auf.

    Das ist mir eine deutlich zu absolut formulierte Aussage, die m.E. kaum haltbar ist.

    Und die Suche nach einem Zirkel kann auch ein Abenteuergrund sein.

    [eigene Hervorhebung]

    Genau, es kann ein Abenteuergrund sein.

  • Nein, das ist richtig, der einzige Grund den man in den Quellen findet, wie das bestehende Ungleichgewicht Zustande kommt ist der traditionelle und teilweise religiös begründete Sexismus der 'Töchter Satuarias'.

    Die leidenschaftliche und unterbewusste Magie, die sie praktizieren, wird von ihnen als - weibliche Seite der Magie - bezeichnet. (MdSA S. 41)

    In den entsprechenden - und neueren - Stellen in WdZ, die ich im Zuge des Fadens hier zitiert habe, gibt es nicht diese Erklärungsansätze.

    Die leidenschaftliche und bewusst leidenschaftliche Art der Magie wird von Hexen und Hexen praktiziert. Die 'weibliche Seite' ist in dieser Bezeichnung auch nicht in WdZ eingegangen.


    Die Hexen haben ja eine vollkommen andere Moralvorstellung, wie WdZ Seite 310 schön beschreibt:

    Sehr viele Kulturen und auch Professionen haben ganz andere Moralvorstellungen. Insbesondere, wenn Religion dahinter steht.

  • Nein, das ist richtig, der einzige Grund den man in den Quellen findet, wie das bestehende Ungleichgewicht Zustande kommt ist der traditionelle und teilweise religiös begründete Sexismus der 'Töchter Satuarias'.

    Die leidenschaftliche und unterbewusste Magie, die sie praktizieren, wird von ihnen als - weibliche Seite der Magie - bezeichnet. (MdSA S. 41)

    In den entsprechenden - und neueren - Stellen in WdZ, die ich im Zuge des Fadens hier zitiert habe, gibt es nicht diese Erklärungsansätze.

    Die leidenschaftliche und bewusst leidenschaftliche Art der Magie wird von Hexen und Hexen praktiziert. Die 'weibliche Seite' ist in dieser Bezeichnung auch nicht in WdZ eingegangen.

    Und die noch aktuellere Quelle des DSA5 Regelwerks sagt:
    "Die meisten Hexen sind Frauen, und die wenigen männlichen Hexer werden von ihren Kolleginnen mit Misstrauen beobachtet."

    Die Hexen haben ja eine vollkommen andere Moralvorstellung, wie WdZ Seite 310 schön beschreibt:

    Sehr viele Kulturen und auch Professionen haben ganz andere Moralvorstellungen. Insbesondere, wenn Religion dahinter steht.

    Natürlich, ich wollte nicht implizieren, dass die Hexen als einzige Sexismus über Moral vertretbar machen.

    Aber es ist eindeutig nicht dem Stereotyp entsprechend, dass Hexer innerhalb der Zirkel Gleichberechtigung erfahren.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • (Leider fand nicht viel (etwa 2/3?)) zur Hexe von DSA3+CS ins DSA4.0, und der vorbereitete Hexenband mußte DSA5.0 weichen.)

    Im CS steht, S.70, etwas zur "Beziehung" der Hexen zu Saturia: "Sie glauben das es einen harmonischen Kraftfluß zwischen ihnen und der Ersten Tochter braucht, damit sie vernünftig zaubern können."

    Die verschiedenen Wesensarten der Hexne spiegelt isch dann auch in den (noch 5) Schwesternschaften und deren Vertrauten (jedenfalls noch im CS) wieder.

    Es mag erstaunen, aber die Spieler hatten wohl keine Fragen zur männl. Hexe gestellt, jedenfalls steht dazu nichts - eher habe ich das Gefühl, das daran nicht gedacht wurde.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Aber es ist eindeutig nicht dem Stereotyp entsprechend, dass Hexer innerhalb der Zirkel Gleichberechtigung erfahren.

    Jetzt bestenfalls wieder (nicht immer):

    "Die meisten Hexen sind Frauen, und die wenigen männlichen Hexer werden von ihren Kolleginnen mit Misstrauen beobachtet."

    Denn das Misstrauen gab es zwischendurch während der 4. Edition nicht.

    Ist den angegeben, worauf das Misstrauen sich begründet?

    Es mag erstaunen, aber die Spieler hatten wohl keine Fragen zur männl. Hexe gestellt, jedenfalls steht dazu nichts -

    Ich war auch überrascht, als ich gestern Morgen im CS nachgelesen habe, und da auch nichts zu fand, nicht einmal nebenbei etwas.

  • Hexen bilden hauptsächlich Mädchen aus, weil ihre Tradition aus einer güldenländischen Nur-Frauen-Sekte stammt, die Satuaria als Göttin der Weiblichkeit verehrte.

    Das hat eben nicht zwingend etwas mit "Emotionen sind weiblich" zu tun. Schaut man nämlich die güldenländische Tradition heute an, von der der Hexenkult ein (entfernter) Ableger ist, findet man :

    - Einen reinen Männerkult um Levthan als Männlichkeitsgott als ausgleichendes Gegenstück, das es nie nach Aventurien geschafft hat

    - Die Ansicht, dass Disziplin und Selbstkontrolle weiblich sind und ungezügelte Emotionen eine männliche Sache (die im Levthan-Kult auch gefeiert werden).

    Die heutigen aventurischen Hexen haben es nicht mit Disziplin und Selbstkontrolle, ganz im Gegenteil. Wann genau sich das geändert hat, ist unklar. Sie verehren Satuaria immer noch als Weiblichkeitsgöttin und sie halten das Ausleben der Gefühle hoch, aber das heißt noch nicht, dass sie Frauen für emotionaler halten. Oder dass sie glaubten, Männer könnten satuarische Magie schlechter erlernen. Es ist einfach eine alte Tradition basierend auf einer religiösen Sekte.

  • Bei den Achaz - und auch Myranor - ist der männl. Gegenpart von Saturia Satinav, nicht Levthan (was ich auch aventurisch verstehe).

    DSA hats aber nicht so mit Zahlen & Zählen: Also wenn 9 von 10 Hexen Frauen sind ... dann sind bei 300 Hexen wieviele Männer darunter? 30? Wie können da männl. Hexden "ganz selten" sein? :rolleyes:

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • DSA hats aber nicht so mit Zahlen & Zählen: Also wenn 9 von 10 Hexen Frauen sind ... dann sind bei 300 Hexen wieviele Männer darunter? 30? Wie können da männl. Hexden "ganz selten" sein?

    Achtung, DSA3-Content. In der Mysteria Arkana waren Zahlen angegeben: 3.500 Hexen, macht 350 Hexer. Zum Vergleich: 1.000 Druiden, macht 200 Druidinnen, verbleiben 800. Es gibt also fast halb so viele Hexer wie Druiden. Geoden gibt es nur 100, also dreieinhalb mal so viele Hexer.

  • Ist das mit dem Misstrauen denn überhaupt ein bewusstes Zurück zu DSA3, oder hat man einfach nicht daran gedacht, dass das bei DSA4 gar nicht mehr so war? Und ist dann jetzt auch die Setzung von DSA4 aufgehoben, dass bei Affenhexen Männer relativ normal sind?

    Ich habe übrigens mit meinem Puniner Magier ein ähnliches Problem, wenn ich den rollengerecht spielen würde, würde ich ihn eben nicht spielen, dann säße er nämlich vor seinen Büchern. Ich sehe seine Abenteuerlust einfach als heimliches Laster, das er sich selbst nicht eingesteht. Fertig. Der Sinn des Hintergrundes ist ja die Vertiefung des Spiels und nicht seine Verhinderung. Ich will damit nur noch einmal ausführlich begründen, dass ich der Meinung bin, wer eine männliche Hexe spielen will, der sollte das auch tun und einfach den Hintergrund ignorieren.

  • DSA hats aber nicht so mit Zahlen & Zählen: Also wenn 9 von 10 Hexen Frauen sind ... dann sind bei 300 Hexen wieviele Männer darunter? 30? Wie können da männl. Hexden "ganz selten" sein? :rolleyes:

    In meinen Augen machst du hier einen gravierenden Fehler. Du schließt von Regelmechanik im Rahmen der Generierung auf die tatsächliche IT-Verteilung. Das muss aber keinesfalls so sein. Korrekt wäre die Aussage:

    "9 von 10 SCs, für die diese Profession und auch die Zufallsbestimmung des Geschlechts ausgewählt wird, sind weiblich."

    Diese Zufallstabellen sollen einen Überblick darüber geben, was prinzipiell üblich/möglich/unwahrscheinlich ist. Mit einem W-20-Wurf lässt sich doch kaum die Realität der statistischen Verteilung abbilden. Offenkundig wollte man eine nicht ganz so geringe Chance lassen, dass SpielerInnen auch männliche Vertreter spielen können. Das wäre kaum der Fall gewesen, wenn man man eine 1-2 auf einem W-100 hätte würfeln müssen.

    Ich will damit keine Aussage über die tatsächliche Verteilung treffen, sondern nur davor warnen, Generierungstabellen als bindend für die tatsächliche Verteilung in der aventurischen Realität zu machen.

  • Der Sinn des Hintergrundes ist ja die Vertiefung des Spiels und nicht seine Verhinderung.

    Der Kommentar hat mir sehr gut gefallen.

    Wenn es praktisch 90% weibliche Hexen sind, dann steht dahinter halt schon ein ziemlicher Aufwand. Denn solange Hexen genauso männliche wie weibliche Kinder haben und solange dabei die Magie-Wahrscheinlichkeit für beide Geschlechter gleich ist, verlieren sie eben fast 50% ihres potentials für neue Mitglieder, was halt bissl seltsam wäre wenn sie dann trotzdem die 2t-größte Gruppe Magiebegabter darstellen nach den GMs. Oder sie müssten halt viel tauschen magischer Junge mit Hexenmutter gegen magisches Mädchen von sonstwem. Also kann schon sein, kommt mir aber seltsam vor.

  • Wenn es praktisch 90% weibliche Hexen sind, dann steht dahinter halt schon ein ziemlicher Aufwand.

    Nö, wieso Aufwand? Sie bilden halt einfach Mädchen statt Jungs aus. Der Ausbildungsaufwand bleibt sich gleich.

    Habe neulich von Eltern im Bekanntenkreis gehört, dass es fast unmöglich ist, Fantasybücher für Kinder zu finden in denen ein Mädchen die einzige Hauptperson ist. Steht da Aufwand dahinter? Nö, die Verlage verlegen einfach keine Bücher über Mädchen. (Und würden wahrscheinlich nicht mal zugeben, dass sie Protagonistinnen nicht mögen. Oder merken es selbst gar nicht. Explizit gegenüber männlichen Hexen misstrauische Hexen haben so gesehen Rechtfertigung für ein deutlich stärkeres Ungleichgewicht, selbst wenn das Misstrauen minimalst ist.)

    Magiebegabte haben ja anscheinend, außer sie sind Elfen, keine Garantie auf magiebegabte Kinder, daher dürfte es ohnehin Tradition sein, sich Lehrlinge zu suchen, wenn gerade keine begabte Tochter vorhanden ist.

    Wenn man die 10% Hexer als inneraventurischen Maßstab nimmt, dann ist der leicht damit erklärt, dass Hexen nur und ausschließlich magisch begabte Söhne ausbilden, bei der Suche nach Lehrlingen außerhalb der Familie aber Mädchen bevorzugen.

    Warum die fahrende Gemeinschaft jetzt ausgerechnet mehr Männeranteil haben soll, erklärt sich daraus allerdings nicht - aber das ist meines Wissens auch gar nicht erklärt, sondern einfach so gesetzt.

  • Warum die fahrende Gemeinschaft jetzt ausgerechnet mehr Männeranteil haben soll, erklärt sich daraus allerdings nicht - aber das ist meines Wissens auch gar nicht erklärt, sondern einfach so gesetzt

    Dazu zwei Theorien (erklärt ist das mWn nicht).

    1. Wer immer von Ort zu Ort zieht (wie es viele Affenhexen tun), nimmt vielleicht eher mit, was er kriegen kann, in dem Sinne auch häufiger magiebegabte Jungen. Einfach, weil man ja kein "Rekrutierungsnetz" spinnen kann wie viele der traditionsreichen Zirkel.

    2. Wer mit Artisten und ähnlichem fahrenden Volk unterwegs ist, macht Bekanntschaft mit Schelmen, Scharlatanen und Gildemagiern (z.B. Zorganer Ilusionisten). Da überdenkt man sicher einige von "daheim" mitgenommene Vorurteile.

  • Nö, wieso Aufwand?

    Aus den genannten Gründen. Wenn Hexen die hälfte ihrer magiebegabten Kinder abgeben an andere Traditionen, dann müssen sie zwangsläufig diese ersetzen, und noch mehr, um die population aufrechtzuerhalten.

    Wenn wir davon ausgehen das Hexen genauso häufig magische Kinder kriegen wie andere auch und wenn sie gleichverteilt männlich/weibliche magische Kinder kriegen, dann is das halt schon viel was da fehlt.

    Ich meine es gab sone Angabe 1:150 magisch begabt, 1:75 wenn ein Elternteil magisch is und 1:35 oder sowas wenn beide.

    Also wenn wir 3500 Hexen haben und die kriegen alle (im Mittel) 4 Kinder, dann sind das 14000 Kinder. Davon sind dann im aller besten Fall nach obigen Zahlen 400 magische Kinder. Davon geben sie dann 200 weg weil sie männlich sind.

    Heisst 200 bleiben übrig. Heisst 3300 magische mädchen müssen von sonstwoher kommen.

    Heisst auch wenn GMs primär gleichverteilt sind müssen die ganzen magischeb Mädels ja herkommen bzw die Frage wär dann wo die ganzen jungs die statistisch dazu gehören hin sind.

    Man braucht etwa eine Population von 1mio normalos um genug magische Kinder zu produzieren um die Hexenschaft mit Nachwuchs zu versorgen. Die magischen Jungs die dabei übrig bleiben bilden dann Druiden und werden wohl mehrheitlich einfach ihre Macht verlieren. Oder es müsste entsprechend mehr männliche GMs oder Scharlatane oder sonstiges geben.