Männliche Hexen

  • Bitte nicht falsch verstehen, das ist nicht böse oder abwertend gemeint, nur ein Unterschied der mir nun schon extrem auffiel, aber an deinen Posts erstaunt mich immer wieder, wie wenig manche Spielertypen doch am narrativen Teil des Rollenspiels, dem Hintergrund Aventuriens und dem Hintergrund zu den Professionen liegt, Burbaki

    Alles kann, nichts muss, ist zwar ein erstrebenswertes Weltbild. Aber auch utopisch. Ich finde Hintergrund ist der gemeinsame Nenner auf dem DSA fußt.

    Und es ist Hintergrund das Hexen zaubern, in dem sie ihren Gefühlen freien lauf lassen und mit "Erdkraft" versetzen.

    Was du beschreibst ist kein Hexer, sondern ein magischer Tunichtgut mit Hexenzaubern.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Individuen können sich eben immer von ihrer Gruppe absetzen, erst recht wenn sie dort nicht voll akzeptiert werden (wie Männer in der Hexenschaft). Ich sehe da halt keinen widerspruch zum Hintergrund, eben weil es ja nicht um die „typische“ weibliche Hexe geht.

    Und selbst wenn man den bestehenden, offiziellen Hintergrund ignoriert/umdichtet, heisst das ja nicht, das man weniger am narrativen Teil des Rollenspiels interessiert ist, sondern nur, dass das Narrativ da ein anderes ist.

    Mein Standpunkt ist ganz simpel: für eine Gruppe kann man statistische Aussagen treffen wie „Hexen sind emotionaler als xyz“, daraus ergibt sich aber kein Zwang für das Individuum, mit der Gruppenidentität konform zu gehen. Es gibt immer Aussenseiten, Abweichler, Querdenker, Geradeausdenker, Ausgestossene usw, die eben nicht so sind wie der Mittelwert ihrer Gruppe. Im Gegenteil finde ich es schade, wenn konkrete Helden so stark stereotypisch gespielt werden, das sie einfach nur ein Anziehbild ihrer Gruppenidentität sind statt echte Individuen. Das hat was von Leute über ihre Gruppen zu definieren statt umgekehrt. Davon halte ich wenig bis garnix.

  • Individuen können sich eben immer von ihrer Gruppe absetzen, erst recht wenn sie dort nicht voll akzeptiert werden (wie Männer in der Hexenschaft). Ich sehe da halt keinen widerspruch zum Hintergrund, eben weil es ja nicht um die „typische“ weibliche Hexe geht.

    Verstehe ich halt anders. Es geht um den erlernten und weitergereichten Zugang der Hexen zu der Macht namens Magie.
    Einem Mann wird sehr selten das Recht zu gesprochen diese Sitten, Bräuche, Rituale, die Philosophie und die Techniken zu erlernen.

    Wenn er sich dann auch noch dem Verschließt was einer der Kerne dieser Tradition ist. Nämlich seine Emotionen zu ergründen und sie bewusst zu nutzen.

    Dann sehe ich schon einen Widerspruch zum Hintergrund.

    Er wird die Lektionen die man ihm beizubringen versucht hat, einfach nicht begreifen, eben weil ihm der Zugang zu seinen Emotionen fehlt.
    Und da er ein Mann ist, wird sogar seine Mutter es aufgegeben haben ihm die Tradition einhämmern zu wollen.
    Wenn man Geld hat wird man ihn vielleicht an eine Magier Akademie schicken, wenn auch unwahrscheinlich.

    Wahrscheinlicher wird er als Magiedilettant einfach eine Zirkelwache werden.

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    Ergebnis 'Ich'

  • Das kannst du ja gern so sehen. Nur der Punkt wo man anderen abrät irgendwas zu spielen weil es den eigenen Vorstellungen widerspricht ginge mir halt zu weit. DSA ist nicht besser je mehr man sich an den offiziellen Hintergrund hält und es ist auch nicht richtigeres Rollenspiel das zu tun. Und selbst wenn man es versucht, ist er halt vielfältig interpretierbar. Es gibt auch keine klare Magierheorie oder zwangsläufig als abschliessende Beschreibungen zu lesende Festlegungen dazu, wie genau Zauberei allgemein oder Zauberei einer bestimmten Tradition abläuft. Kurz: selbst der offizielle Hintergrund lässt da interpretationsspielraum. Wenn man denn will. Ich weis schon, du liest das alles sehr direkt aber das halt keine Notwendigkeit.

    Wenn ne Gruppe Hexen oder deren Magie anders sehen will, is das doch deren Bier. Solangs Spaß allen macht. Ein Hexer ist dann eben die Ausnahme, die die Regel bestätigt.

    Schlußendlich haben ja auch Männer emotionen. Nur weil sie im Mittel diese weniger ausleben oder sich davon kontrollieren lassen sind sie deswegen nicht automatisch emotionslose Roboter die niemals hexische Tradition erlernen können. Zumindest für mich nicht. Madaschwestern sind sicherlich auch deutlich rationaler als Wildkatzen vllt. Solche Sachen leben immer in einem Spektrum. Ich kenn keine Quelle die genau spezifiziert wie weit dieses Spektrum geht.

  • Da Männer da auch ungern gesehen sind vom Hintergrund her passt das sogar super zu DSA nen typen mit hexischen Sprüchen zu spielen, der sonst aber maximal verschont ist von dem dazugehörigen Gefühlts- und Glaubenskram.

    Hier muss ich Sturmkind teilweise beipflichten. Gerade der gefühlsmäßige Zugang macht die hexische Zauberei aus. Das wird ihm so oder beigebracht werden. Dass ihn der Glaube nicht erreicht und er sich von diesem irgendwann womöglich abwendet, kann gut sein. Aber auch der wird zunächst Teil seiner Erziehung sein.

    Wenn jemand einen komplett rationalen Zauberkundigen spielen will, warum sollte der zu einem Hexer greifen? Wobei als Kompromiss natürlich die gelehrsame Schlangenschwesternschaft denkbar wäre, aber auch dort wird zunächst der gefühlsmäßige Zugang zur Magie gelernt. Und den legt man eben nicht so einfach ab meiner Meinung nach.

  • Die männliche Hexe geht auf das Abenteuer https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Hexennacht zurück. Um 1988 waren die meisten DSA-Spieler männlichen Geschlechts, und das Geschlecht spielte ja nach den 1984-Regeln keine körperliche Rolle. Kaum überraschend das ebenfalls 1988 im https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Im_Zeichen_der_Kr%C3%B6te die erste (und seitdem einzige) männl. Hexe in einem Abenteuer vorkam. Er könnte aber genausgut ein Kräuterdruide sein ... aber wie viele Druidinnen kennt ihr seit 1985 in Abenteuern?

    Bei Hexe denken wir - dank Märchen - automatisch an die alte Frau, Kater und Besen, aber beim Druide an son älteren Typ in grauer Kutte und weißen Bart - kennt doch jeder aus Asterix, oder? :)

    Wieso tun wir uns mit männlichen Hexen so schwer - VERDAMMT noch mal! Die wenigen Hexen (männl.) sind vermutlich alle wie Bringimox, ruhige, zurückgezogene Hexen, und Natur- und Erdbezogen wie Druiden. Es wäre daher lächerlich einne Hexe wie eine Hexe zu spielen.

    PS: Es wurde bereits früh daraufhingewiesen, das der Begriff Hexer eher bei den Schwarzmagiern anzutreffen sei. Da muß sich der Mann dem Wort Hexe unterordnen.

    Wieso es so wenige/kaum männl. Hexen gibt, hat Sturmkind passend zusammengefaßt.
    Was fehlt, mag der Grund sein, Mutterliebe wird es kaum sein, eher das es keine (weibl.) Alternative als Schülerin gab, und deswegen der Sohn doch das Erbe übernehmen muß.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • PS: Es wurde bereits früh daraufhingewiesen, das der Begriff Hexer eher bei den Schwarzmagiern anzutreffen sei. Da muß sich der Mann dem Wort Hexe unterordnen.

    Ich glaube, da verwechselst du etwas. "Hexenmeister" ist der verpönte Begriff, da dieser impliziert man würde quasi Macht über Hexen haben. Deshalb heißen männliche Hexen nur "Hexer".

    Es sei denn, das hat sich im Laufe der Editionen verändert. Aber das ist mir noch im Gedächtnis.

  • Nur der Punkt wo man anderen abrät irgendwas zu spielen weil es den eigenen Vorstellungen widerspricht ginge mir halt zu weit.

    Das sehe ich halt anders. Wenn die Gruppe nach dem offiziellen Hintergrund spielen möchte, dann sollte der einzelne Spieler dies annehmen und umsetzen. Das Individuum sollte sich nach dem Gruppen-Konsens richten, nicht die Gruppe nach der Meinung des Individuums.

    Ich denke Parmandur ging es um die Hexer im offiziellen Hintergrund von DSA. Das alles möglich ist, wenn man nur weit genug von der offiziellen Setzung weg geht, ist den meisten Spielern und Spielleitern klar.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Das Individuum sollte sich nach dem Gruppen-Konsens richten, nicht die Gruppe nach der Meinung des Individuums

    Gut, da hat ja auch keiner was gegen gesagt. Mir gings mehr darum das die Gruppe „Hexen“ durch ihre Mitglieder bestimmt wird, nicht die Mitglieder durch einen Stereotyp „Hexe“.

    Ansonsten ist die hexische Tradition mMn garnicht so Gefühlsbasiert. Eher Gefühlsmodifiziert. Das sagt ja auch die Tradition. Die LE ist CH, nicht IN. Also weniger Einfühlungsvermögen und Bauchgefühl sondern mehr Ausstrahlung und Überzeugungskraft. Da gehts also mehr ums Darstellen, weniger die Gefühle dahinter. Eine Hexe die Wut fühlt wenn sie Wut darstellen will, hat es natürlich einfacher. Dafür gibts auch die passende Regel in der Tradition. Aber es geht eben mehr ums Darstellen, wie bei der anderen CH-Tradition, den Scharlatanen, als ums Einfühlen in sich oder die Welt wie zB bei den Elfen.

    Ansonsten denke ich spielen auch viele Zauberer hexischer Tradition wegen den Sprüchen. Und die kriegt man halt nur so. Und da sind Hexen auch keine Naturzauberer die die Druiden. Weder von den Zaubern noch sonstwas her wirklich. Vllt leben einige wenige Hexen so zurückgezogen im Wald wie Druiden, das wars dann aber auch mit der ähnlichkeit. Druiden sind defintitv kein männliches Pendant zu Hexen.

  • Ansonsten ist die hexische Tradition mMn garnicht so Gefühlsbasiert. Eher Gefühlsmodifiziert. Das sagt ja auch die Tradition. Die LE ist CH, nicht IN. Also weniger Einfühlungsvermögen und Bauchgefühl sondern mehr Ausstrahlung und Überzeugungskraft. Da gehts also mehr ums Darstellen, weniger die Gefühle dahinter. Eine Hexe die Wut fühlt wenn sie Wut darstellen will, hat es natürlich einfacher. Dafür gibts auch die passende Regel in der Tradition. Aber es geht eben mehr ums Darstellen, wie bei der anderen CH-Tradition, den Scharlatanen, als ums Einfühlen in sich oder die Welt wie zB bei den Elfen.

    Da muss man jetzt aufpassen, von welcher Regeledition man spricht und mit welcher man spielt. In der 4. war es noch Intuition und damit eben nicht das Darstellende, sondern das Fühlende.

  • Eine männliche Hexenvorsteher(in), brrr. ?(

    Stimmt zwar mit des DSA3-Ausage "Dementsprechend sind 9 von 10 Hexen Frauen (Die sehr selten vorkommenden männl. Hexen werden "Hexer" genannt, nicht "Hexenmeister

    ", denn das würde ja impolizieren, daß sie Macht über andere Hexen hätten.). " Und ich dachte der einzige "Mann" der Macht über die Hexen hätte wäre Levthan. :)

    (Intererssant ist das bei anderen Völkern, u.a. Achaz oder Myranor immer nur Frauen Satuaria dienen, während die Männer ihrem Bruder als Seite stehen; aber woher sollen dies die Hexen wissen ;) )

    Die Hexen beziehen ihre "Macht" aus der weiblichen Seite der Natur - und das läßt viel Spielraum.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Schlußendlich haben ja auch Männer emotionen. Nur weil sie im Mittel diese weniger ausleben oder sich davon kontrollieren lassen sind sie deswegen nicht automatisch emotionslose Roboter die niemals hexische Tradition erlernen können. Zumindest für mich nicht.

    Das ist sowieso realweltlich ein behämmertes Klischee.

    Gerade die Emotionen, die Hexen regeltechnisch aufgedrückt werden, nämlich Jähzorn und Rachsucht, leben Männer im Realleben deutlich öfter und stärker aus als Frauen, und werden dafür weniger abgestraft.

    Aber angeblich sind Männer trotzdem "weniger emotional" ... grade so als wären das keine Emotionen.


    Spiel ich die typische Stereotyp-Hexe in männlich habe ich ... bestenfalls einen ziemlich langweiligen, ziemlich typischen Mann mit magischen Fähigkeiten.


    Also wenn männliche Hexe, dann muss man das Klischee hinter sich lassen, wenn's irgendwie interessant sein soll. Also wohl das spielen, was Burbakil einen "femininen Frauenversteher" nennt, i.e. einen Mann der all die Emotionen zeigt die Männer im Realleben eher nicht zeigen, und sich dafür bei Jähzorn und Rachsucht eher zurücknimmt.

    Eine männliche Tochter der Erde etwa, ein Heiler, der sein Mitgefühl trainiert um besser heilen zu können, das wär mal interessant.

    Hingegen, ein Schöner der Nacht, der einer Frau die ihn abgewiesen hat einen hässlichen Fluch auf den Hals jagt? *gähn*.

  • Naja, Männer sind emotionel eher wie Hunde, angriffslustig, bissig und laut. Frauen sind da her wie Katzen ... (rasch umgucken ob Schattenkatze herumschleicht).

    Das wird witzig in Gravity Falls in einer Folge aufgegriffen. Und da sich hier keine Psychologen befinden, schließe ich das -irdische- hier.

    Ich lasse noch einmal DSA3 zu Wort kommen:

    Hexen sind Zauberkundige, die sich auf die unbewußte, instinktive, sinnliche Seite der Magie - sie nennen sie die weibliche - spezialisiert haben. (Nun folgte der Satz von 9-10 sind Frauen.) Die gefühlsbetonte Einstellung der H. zur Zauberei ist der Grund, warum viele Gildenm. Hexenzauber ablehnen und manchmal sogar fürchten.

    ...

    Eine gewisse Rachsucht muß man vielen Hexen zusprechen, auch sind sie, versucht von der Macht, die ihnen ihre Magie über ander Menschen gibt, häufig nicht frei von Grausamkeit. Diese dunklen Seiten des Hexenwesens ergeben sich wohl notwendigerweise aus ihrem Charakter, der vor allem von einen Zug geprägt ist: der Leidenschaftlichkeit.

    Was immer eine Hexe tut oder fühlt, sie ist mit ganzem Herzen dabei (Es folgt als Beispiel was die Hexe alles (mit allen Sinnen) empfindet wenn sie nur mit dem Besen durch die Lüfte fliegt; und beinahe die gleiche Götternähe fühlt wie ein Priester!). Die Liebe einer Hexe ust berauschend und verzehrend zugleich, ihr Haß furchteinflößend.

    (Die Maige des SA,1994, S.41)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Die männliche Hexe geht auf das Abenteuer https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Hexennacht zurück. Um 1988 waren die meisten DSA-Spieler männlichen Geschlechts, und das Geschlecht spielte ja nach den 1984-Regeln keine körperliche Rolle. Kaum überraschend das ebenfalls 1988 im https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Im_Zeichen_der_Kr%C3%B6te die erste (und seitdem einzige) männl. Hexe in einem Abenteuer vorkam. Er könnte aber genausgut ein Kräuterdruide sein ... aber wie viele Druidinnen kennt ihr seit 1985 in Abenteuern?

    Bei Hexe denken wir - dank Märchen - automatisch an die alte Frau, Kater und Besen, aber beim Druide an son älteren Typ in grauer Kutte und weißen Bart - kennt doch jeder aus Asterix, oder? :)

    Wieso tun wir uns mit männlichen Hexen so schwer - VERDAMMT noch mal! Die wenigen Hexen (männl.) sind vermutlich alle wie Bringimox, ruhige, zurückgezogene Hexen, und Natur- und Erdbezogen wie Druiden. Es wäre daher lächerlich einne Hexe wie eine Hexe zu spielen.

    PS: Es wurde bereits früh daraufhingewiesen, das der Begriff Hexer eher bei den Schwarzmagiern anzutreffen sei. Da muß sich der Mann dem Wort Hexe unterordnen.

    Wieso es so wenige/kaum männl. Hexen gibt, hat Sturmkind passend zusammengefaßt.
    Was fehlt, mag der Grund sein, Mutterliebe wird es kaum sein, eher das es keine (weibl.) Alternative als Schülerin gab, und deswegen der Sohn doch das Erbe übernehmen muß.

    Sehr schöne Zusammenfassung. Für mich wäre der einzige Grund für einen Hexer (also männliche Hexe), dass eine Hexe einen magisch begaten Jungen zur Welt bringt. Nicht jede Hexe wird ihrer Profession unkritisch gegenüberstehen. In den Hexenzirkeln wird sicherlich viel rumgezickt, da gibt es Konflikte, Feindschaften usw. Wie eine Frauen-Fußmannschaft nunmal so ist. ;) Vielleicht will so eine Hexe etwas besseres für Ihren Jungen. "Der Arme zwischen den ganzen rachsüchtigen Weibern." Und dann ist da auch noch die Praioskirche, im besten Falle nerfig für die Hexen, im schlimmsten Fall lebensbedrohlich. Sie gibt ihr Kind vielleicht an einen befreundeten Druidenzirkel oder auch an einen etwas weltoffenen, befreundeten Graumagier der für eine solide magische Ausbildung sorgt. Denn eines ist klar, wer selbst die magische Meisterschaft erreicht hat, ihre Vorzüge und ihre Macht gekostet hat, den Status den ein Vollzauberer genießt, das alles wird die Hexe auch für ihr Kind wollen, wenn sie es liebt.

    Der Hexer ist also möglich, aber die absolute Ausnahme für mich. Druidinnen sind sicherlich auch selten, aber vielleicht nicht so geschlechtsspezifisch. Zumindest nach meinem Empfingen.

    Für die Leuin!

  • Naja, Männer sind emotionel eher wie Hunde, angriffslustig, bissig und laut. Frauen sind da her wie Katzen

    Da wir von aventurischen Begebenheiten und Setzungen ausgehen sollten, sehe ich diese Rollenbild-Zuordnungen nicht gegeben. Frau haut drauf, Mann ist der sensible Dichter, oder umgekehrt, beides geht und passt in Erwartungshaltungen, die vorgeben, da es eigentlich keine an Geschlechter gekoppelten Vorstellungen gibt.

    Daher sehe ich kein Problem mit emotionalen Männern, oder dass vorrangig Frauen emotional sind/sein können und Männer weniger.

    Ich sehe auch in "Liebe, Hass, Freundschaft, Verachtung, Angst, Freude, Eifersucht, Wut" (WdZ, S. 309), keine besonders ungewöhnlichen Gefühle, und auch Hexer verbinden diese Gefühle mit ihrer Magie, das wird so ausdrücklich erwähnt.

    Das muss auch so sein, schließlich ist diese Verbindung von Emotionen (die ganze Palette) und Magie essentiell für hexische Zauberer.

    Auch ist die ursprüngliche Entstehung der satuarischen Repräsentation während der güldenländischen Besiedlung nach WdZ, S. 308) keine rein weibliche, auch wenn es an anderer Stelle heißt, dass es hauptsächlich Frauen Hexen sind, weil dies den Überlieferungen aus dem Güldenland entspricht (WdZ, S, 310).

    Dass Männer nicht oder weniger starker Emotionen fähig sein sollen, wird nicht erwähnt.

    Über Stand und Umgang über Hexer wird in WdZ zumindest nichts erwähnt, sie irgendwie zweitrangig oder weniger gut anzusehen wird allerdings ebenfalls nicht angedeutet. Es heißt nur, sie sind selten.

    da auch noch die Praioskirche [...] im schlimmsten Fall lebensbedrohlich.

    Wobei gerade die sich an das Gesetz haltende Praios-Kirche weiß, dass Hexe sein seit Rohals Zeiten nicht mehr verboten ist.

  • Da wir von aventurischen Begebenheiten und Setzungen ausgehen sollten, sehe ich diese Rollenbild-Zuordnungen nicht gegeben. Frau haut drauf, Mann ist der sensible Dichter, oder umgekehrt, beides geht und passt in Erwartungshaltungen, die vorgeben, da es eigentlich keine an Geschlechter gekoppelten Vorstellungen gibt.

    Das unterstreicht finde ich den Punkt, das hier eben klischeehafte, sexistische Vorurteile über Frauen aus dem Mittelalter mit Klischeedenken aus den 80ern zusammengepappt werden und in einer Welt, in der es per definition keine Unterschiede gibt, eben dann umgekehrt eigentlich heisst, die aventurischen Hexen sind eine Gruppe sexistischer Frauen, die (grundlos) Männer ausschliessen oder bestenfalls auf Basis des Satuaria=Fruchtbarkeitsgöttin-Aspekts.

    Bzw vllt nicht Grundlos. Es scheint da ja schon nen Deal mit Satuaria zu geben, sodass Hexen vermehrt (weibliche) magisch begabte Kinder zeugen. Ich meine dazu gabs auch Setzungen. Dann wäre der Männerausschluss einfach in deren Unfähigkeit zum Gebären begründet.

    Der aggressive Mann, die hysterische Frau, das sind halt alles so irdische Klischees, die auf Randgruppen basieren und schon hier die Welt nichtmal annähernd korrekt abbilden. In Aventurien hat halt jeder die Wahl dem zu genügen oder zu widersprechen wie er will, da gibts den hyterischen Mann und die aggro-Frau und alles dazwischen und keine Kombo wäre sonderlich ungewöhnlich, wie Schattenkatze ja schon sagte. Heisst was ich schon mehrfach sagte: macht einfach was ihr wollt.

  • Das heißt es IMHO nicht, denn inneraventurisch habe ich jetzt keine Quelle gefunden, die Männer als zweitrangig ansetzt in den Schwesternschaften, sondern als "selten", ohne dies weiter auszuführen. Obendrein wurde OT der Versuch gemacht, die IT-Begründung in ganz andere Richtungen anzulegen als dass Männer nicht so emotional wären oder sein könnten. Im Gegenteil, dass Hexer die emotionale Ausrichtung der Magie ebenfalls ausleben steht in zumindest WdG dabei.

    Dass da irgendwelche OT-Klischees aus irdischen Geschichten, in denen Hexen immer Frauen sind, übertragen wurden, als aventurische Hexen erfunden wurden, ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen. Aventurien ist allüberall voll mit irdischen Referenzen und Anspielungen, die dann durchaus mal im Kontrast zu anderen getroffenen Angaben steht.

    Immerhin wurde in Ansätzen versucht, das IT-Hexentum in seinen Ursprüngen und Begründungen etwas umzudefinieren (es entspricht den Überlieferungen, dass es vor allem Frauen sein sollten, das wird aber nicht mehr so eng gesehen). Das geschah wenigstens in WdZ (für mich leider) nur in (winzigen) Ansätzen, und deutlich größere Ausarbeitungen könnte die Thematik in meinen Augen gut vertragen. Aber grundsätzlich finde ich da nichts, dass Hexer vorsätzlich ausgeschlossen werden, und/oder dass Männer andere oder weniger Emotionen haben als Frauen.

    Ich habe auch nichts gefunden, dass Hexen vor allem Töchter bekommen. Eine Hexe wird ja auch nicht nur der-/diejenige, die/der magisches Kind einer Hexe/Hexer ist, sondern manchmal rutschen auch Kinder, die nicht Kinder von Hexen/Hexern sind, da hinein, weil eben eine Hexe/ein Hexer auf das magische Kind stieß.

  • Das heißt es IMHO nicht, denn inneraventurisch habe ich jetzt keine Quelle gefunden, die Männer als zweitrangig ansetzt in den Schwesternschaften, sondern als "selten", ohne dies weiter auszuführen.

    Okay, das habe ich anders im Kopf. Aber wenn das stimmt nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil :)

    Edit: wobei sie ja nur aus 2 Gründen selten sein können: entweder weil Hexen deutlich vermehrt weibliche magische Kinder kriegen oder weil sie sie seltener dazu ausbilden. Letzteres würde aber irgendwo schon eine Art geringschätzung oder nicht-eignung der männlich magischen Kinder implizieren.