Liturgien schlechter als Zauber

  • Hallöchen, mir ist aufgefallen, dass die Zauber in DSA viel mehr bringen als die Liturgien von Geweihten. Natürlich hängt es davon ab, welchen Geweihten man spielt, aber zum Beispiel sind Travia, Peraine, Ifirn, Boron, Rahja usw. eigentlich in einem Kampf nicht wirklich nützlich. Was sagt ihr dazu?

    Neldë Cormar Eldaron Aranen nu i vilya,
    Otso Heruin Naucoron ondeva mardentassen,
    Nertë Firimë Nérin yar i Nuron martyar,
    Minë i Morë Herun mormahalmaryassë
    Mornórëo Nóressë yassë i Fuini caitar.
    Minë Corma turië të ilyë, Minë Corma hirië të,
    Minë Corma hostië të ilyë ar mordossë nutië të
    Mornórëo Nóressë yassë i Fuini caitar.

  • Nun ja, die genannten Gottheiten sind ja auch nicht gerade welche, deren Geweihte üblicherweise an der Front stehen?

    Ich finde es eigentlich ganz schön an DSA, dass es auch die Spielmechaniken gibt, um was anderes als Kämpfe zu spielen.

    In DSA 5 kenne ich mich nicht aus, aber in DSA 4 können die Geweihten von Travia und Peraine ziemlich gute Sachen, wenn man sich in der Wildnis verlaufen hat. Was ja auch ein Abenteuer sein kann.

    Perainegeweihte sind üblicherweise Pazifisten die alles heilen was nicht bei drei auf dem Baum ist, es würde mich etwas befremden, wenn die Kampfliturgien hätten. Dafür sind sie nach dem Kampf sehr gut dabei zu haben.

    Boron und Rahja, naja gut, da kann man streiten. Die haben ja geweihte Kämpfer.

  • Liturgien gehen über Zauber, wenn es darum geht, wer wen z.B. aufhebt. Göttliches Wirken ist Magie immer überlegen. So der Hintergrund.

    Was die einzelnen Zauber und Liturgien, d.h. ihre Wirkung im Vergleich angeht, würde ich sagen, hält sich das die Waage.

    Was den einzelnen Zauberer bzw. Geweihten im Vergleich angeht, sehe ich Geweihte klar im Vorteil. Während Zauberern oft Mißtrauen entgegen gebracht wird, werden Geweihte geehrt.

    Schon von daher haben sie im Spiel oft einen gesellschaftlichen Bonus.

    Der gemeine Straßenräuber denkt vielleicht, das Mädel (Hexe) und der alte Kauz (Druide) sind eine leichte Beute, Geweihte würde er wohl nicht so einfach nicht angreifen (Frevel).

  • Ein nicht unerheblicher Teil der Zauber und magischen Professionen "bringen" auch nicht viel, wenn die Messlatte ein kampflastiges Abenteuer ist.

    Ein Puniner Analysemagier ist im Kampf etwa so effektiv wie der oben aufgeführte Borongeweihte.

    Zauberkundige können sich leichter diversifizieren und mit der Zeit kann auch der Puniner einen Ignifaxius wirken...falls er im Kampf wirklich den Mut dazu aufbringt.

    Geweihte sind teilweise sehr spezialisiert und dann eigentlich in ihrem Gebiet schnell "besser" als ein Zauberkundler ohne die gesellschaftlichen Einschränkungen.

    In seinem Gebiet steht der Ifirn Geweihte dem Druiden o.Ä. mMn in nichts nach.

    "Pertinatia sapientiaque ad cognitionem cursus sunt."

  • Man sollte auch nicht vergessen das Magie mehr einschränkt durch Bann des Eisens.

    Na ja, das sehe ich jetzt nicht als sehr stichhaltig, denn die Geweihten der von Parmandur als zu schwach im Kampf angesehenen Gottheiten laufen auch ohne Bann des Eisens nur selten im Kettenhemd rum.

    Natürlich hindert nichts (außer eventuell zu geringem KK Wert ...) den Tsageweihten, der den Orks Pazifismus predigen will, daran, durch eine Vollplatte sicherzustellen, dass er seine friedensstiftende Liturgie fertig sprechen kann ohne vorher zu sterben (wobei das Angegriffenwerden auch die Liturgie unterbrechen dürfte), aber es dürfte dennoch eine seltene Ausnahme bleiben.


    Vielleicht würde ein Umsteigen auf DSA 4 das Problem lösen? In DSA 4 war die in DSA 5 optionale Unmöglichkeit von karmalen Patzern der Standard, Rahja hatte eine Liturgie die unverwundbar machte (für Säbeltänzer extrem praktisch) und Boron hatte eine Liturgie die mehrere Untote auf einmal in die ewige Ruhe schickte. (Nachdem die Hauptgegner von Golgariten Untote sind, macht das Borongeweihte sehr effizient im Kampf - nun, in den Kämpfen, für die sie ausgelegt sind.)

    Dagegen spricht, dass Gildenmagier in DSA 4 sehr, sehr mächtig sind, vermutlich auch mächtiger als Geweihte, ich hörte, das sei in DSA 5 nicht mehr so extrem.


    Und natürlich muss man auch mal umdenken: Dem Gegner seinen Angriff auszureden, ist auch ein Sieg. Und Geweihte sind gegen Angriffe von halbwegs zwölfgöttergläubigen Personen quasi immun. (Da kommt's natürlich drauf an, wie idealistisch das eigene Aventurien ist, oder eben nicht. Wenn man Game of Thrones nachspielt und jeder abgerissene Straßenräuber ein eingefleischter Frevler, dann bringt es natürlich wenig, geweiht zu sein. )

    Natürlich hängt der Spielspaß den man mit Geweihten hat immer extrem von der SL ab. Wenn da im Abenteuer steht, es findet ein Kampf statt, und darum auch ein Kampf stattfinden muss, dann hat man mit einer Tsageweihten eher weniger Spaß.

    Bei jemandem, die oder der sich die Mühe macht, das Abenteuer so umzuschreiben, dass es auch ohne Kampf gehen kann, kann es schon ganz anders aussehen. Aber natürlich braucht es dafür eine passende Gruppe. Nicht alle SpielerInnen sind erfreut, wenn es ohne Kampf abgeht.

  • Hallöchen, mir ist aufgefallen, dass die Zauber in DSA viel mehr bringen als die Liturgien von Geweihten. Natürlich hängt es davon ab, welchen Geweihten man spielt, aber zum Beispiel sind Travia, Peraine, Ifirn, Boron, Rahja usw. eigentlich in einem Kampf nicht wirklich nützlich. Was sagt ihr dazu?

    Also das Liturgien schon von Anfang an viel zu schwach waren und dank unzähliger Zusatzregeln für Magier mittlerweile komplett witzlos sind, da stimme ich dir zu. Aber Travia, Peraine, Ifirn und Rahja Geweihte sollen auch nicht im Kampf nützlich sein. Und bei Boron muss ich ganz klar widersprechen, im Kampf gegen Untote sind die zum Glück immer noch OP.

    Man sollte auch nicht vergessen das Magie mehr einschränkt durch Bann des Eisens.

    Ich hoffe das ist ein Scherz :D Geweihte sind allein durch ihren Moralkodex und ihre geringe Auswahl an Liturgien schon extrem eingeschränkt im Vergleich zu Magiern.

    Vielleicht würde ein Umsteigen auf DSA 4 das Problem lösen?

    Nach meiner Erfahrung nicht wirklich. Liturgien waren zwar generell stärker, aber man konnte sie auch fast nie benutzen, im Vergleich zum Gildenmagier war man da auch nicht besonders toll. Es war einfach so das bei DSA 4 übernatürlich Charaktere generell viel stärker waren als profane Helden, aber davon hatten Zauberer definitiv mehr als Geweihte. Was vor allem an den Karma Regeln lag.


    Zu Beginn von DSA 5 fand ich das Verhältnis gut ausgeglichen, einige der Liturgien waren mir persönlich ein wenig zu schwach (Ein Heilsegen sollte meiner Meinung nach besser sein als ein Balsam), aber generell war alles mehr oder weniger fair. Seit dem aber gefühlt 25 neue Magierbücher rausgekommen sind sind die Geweihten solche Witzfiguren geworden dass es einfach nur weh tut. Der Heilmagier mit seinem Kraftspeicher und Reverslis Fulminictus lacht den Perainegeweihten mit seinem Heilsegen nur noch aus.

  • Hallöchen, mir ist aufgefallen, dass die Zauber in DSA viel mehr bringen als die Liturgien von Geweihten. Natürlich hängt es davon ab, welchen Geweihten man spielt, aber zum Beispiel sind Travia, Peraine, Ifirn, Boron, Rahja usw. eigentlich in einem Kampf nicht wirklich nützlich. Was sagt ihr dazu?

    Es gibt große Unterschiede der Professionen, egal ob weltlich oder übernatürlich, bezüglich der Kampffähigkeit.

    Du musst bedenken, dass nicht alle vorgestellten Professionen sich für das Abenteurerleben eigenen, sondern auch zur regelgerechten Darstellung eines NPC durch die Spielleitung dienen.

    Und es ist wohl leicht verständlich, dass ein Krieger, der die letzten Jahre seines Lebens damit zubrachte von früh bis abend den Kampf zu trainieren, besser im Kampf abschneidet, als ein Zuckerbäcker, der die Jahre nutzte, um exquisites Gebäck backen zu lernen.

    So ist es auch innerhalb der Kirchen. Die Göttin des Lebens Tsa stellt ihren Anhängern weniger Werkzeuge des Tötens bereit, als der Söldnergott Kor oder die Abenteurergöttin, ehemals Kriegsgöttin Rondra.

    Magier sind ein eigenes Gebiet in DSA5 - bis etwa 1400 AP sind sie zum Großteil Gelehrte und One-Trick-Ponies, bevor sie langsam ihr Portfolio erweitern können und sich weiter entwickeln. Ein gut geskillter Rondrageweihter dürfte die meisten Magier aus den Samtpantinen heben, bevor sie die dritte Kampfrunde erreichen (und jetzt um Himmels Willen keine Nerddiskussion a la "Eigentlich, wenn der Magier mit seinem Applicatus zwei Feuerbälle und einen Paralysis in seinem...").