Schwüre und Eide

  • Hallo an Alle,

    Ich habe so ein Thema noch nicht gefunden und würde daher ein neues aufmachen.

    Es geht um Schwüre und Eide.

    Vorrangig tatsächlich um den Treueschwur, den sogenannten Kaiserschwur, den jeder Provinzherrscher beim Reichskongress und prinzipiell bei Ernennung dem Kaiser/Kaiserin zu leisten hat.

    Gibt es dafür einen Wortlaut?

    Und wenn nicht, hätte jemand Ideen oder einfälle dafür.

    Aber darüber hinaus gibt es noch weitere Eide und Schwüre. Bei Rittern z.B. die ihren Herrn oder dem König/Königin treue geloben, Barone und Grafen und Junker die dem Lehnsherrn Treue geloben.

    Auch dafür wollte ich nach Ideen und Einfällen fragen.

    Oder gibt es vlt sogar offizielle Angaben dafür?

  • In DSA 4 ist das die Liturgie "Eidsegen", in der Grad II Variante "Heiliger Lehnseid". Im Praios-Vademecum steht zum Heiligen Lehnseid: "Wenn du gerufen wirst, den Segen über einen Heiligen Lehnseid zu sprechen, so mische das Blut von Lehnsherr und Lehensempfänger in der Schale. Der Eid des Lehnsherrn soll dessen Pflicht zur Fürsorge und zum Schutz bekräftigen, jener des Empfängers dessen Treue und Untertanenpflicht besiegeln. Der Lehensempfänger knie während des Schwurs vor seinem Lehnsherrn, die gefalteten Hände in jene des Herren gelegt." (S. 35)

    Der Text zum Eidsegen variiert ein wenig zwischen WdG und Vademecum im Wortlaut, jedoch nicht in seiner Implikation.

    Aus dem Vademecum, S. 35: "Heiliger Herr Praios, blicke hernieder und segne diesen Schwur. Seine Worte, ihr Sinn und ihre Bedeutung sollen heilig sein. Er wird aus freien Stücken geschworen, ohne Dunkelsinn oder Tücke im Geist, und dir als Hüter anempfohlen. Wer jedoch diesen Schwur tut, um seine Bedeutung zu verzerren, wer den anderen gegen seinen Willen zwingt oder wer den heiligen Eid schließlich bricht, den möge deine göttliche Strafe ereilen!"

    Dann folgen Part von Lehensempfänger und Lehnsgeber beim Lehenseid.

    Ich nehme mal an, dass es keinen Unterschied macht, ob der Ritter dem Baron schwört, oder der Graf der Kaiserin.

    In "Die Reisende Kaiserin" wird sich gar nicht zum Lehnseid oder Kaiserschwur ausgelassen.


    Im Rondra-Vademecum gibt es nich den Schwur zwischen Knappe/Knappin und Schwertvater/-mutter:

    "Da ein Ritter ein Kind in Knappenschaft nimmt, mag er dich darum ersuchen, dies’ Band zu segnen. Lass also den Ritter vortreten und heiße ihn, sich die Faust mit dem geweihten Dolche zu ritzen. Sein Blut biete er der Herrin auf glühenden Kohlen dar und spreche derweil folgendes:

    Herrin Rondra! Donnernde! Bei meinem Blute schwöre ich, [Name des Knappen] in den Tugenden der Ritterschaft zu unterweisen, ihn das Kämpfen wie das Reiten zu lehren und ihn in den Pflichten eines Lehnsmannes zu unterweisen. Ich werde deine Gebote und Lehren in hohen Ehren halten, sie [Name] getreulich vermitteln, ebenso wie die Lehren deiner göttlichen Geschwister. Schutz, Heim und Beistand will ich ihm geben, bis er würdig ist, die Bürde der Ritterschaft zu tragen. So sei es!

    Sodann reiche den blutbenetzten Dolch an den Knappen weiter. Dieser fahre fort mit den Worten:

    Herrin Rondra! Sturmherrin! Bei meinem Blut schwöre ich, [Name des Schwertvaters] ein guter Knappe zu sein. Ich werde gehorsam, fleißig und stets ehrerbietig sein. Ich werde mir seine Lehren zu Herzen nehmen, seinen Befehlen folgen und auf seinen Rat hören. Dies werde ich tun, bis er glaubt, ich sei bereit, die hehre Bürde der Ritterschaft zu deiner und seiner Ehre zu tragen. So sei es!

    Nachdem beide Schwüre geleistet sind, nimm’ die Hände der Schwörenden

    in die deinen und sprich den Eidsegen:

    Heilige Herrin Rondra und Heiliger Herr Praios, segnet diesen Schwur mit eurem Geiste. Die Worte sind gesprochen und mit Blut besiegelt, sie sollen ebenso heilig sein wie ihr Sinn und ihre Bedeutung. Aus freien Stücken wurden sie geschworen, ohne Dunkelsinn oder Tücke und Euch als Hütern anempfohlen.

    Entlasse nun die Hände, biete den Opferdolch oder das Rauchopfer der Göttin dar und besiegle das Ritual.

    Eidesblut, vermischt und zum Wohlgefallen der Donnernden vergossen. Es soll ihr zum Opfer gereichen und den Geist des Eides gen Alveran tragen.

    So sei es!"

    (S. 9/10)


    Dann gibt es noch den Blutschwur, den Rondrabund (Ehebund unter Rondra-Anhängern). Der nimmt da auch über eine Seite ein in Beschreibung der Gesten

    und Rituale und Worte.

    Erst sich reinigen, rituelles Blutopfer, dann die Worte sprechen:

    "Herrin Rondra, Beherrscherin des Sturmes, vor dir leiste ich dieses Gelübde: Wie mein Schwert an meiner Seite, stehe ich von nun an [Name] zur Seite. Aufrecht und stolz will ich gemeinsam mit ihm/ihr kämpfen, denn sein/ihr Kampf soll auch mein Kampf sein. Wer [Name] fordert, der fordert auch mich, denn in deinem Namen stehen wir uns näher als Bruder und Schwester, als Vater und Sohn, Mutter und Tochter. Meine Klinge soll [Name] dienen, und niemals wieder werde ich sie ziehen wider ihn/sie. Seite an Seite mit dir, [Name], bis in Rondras Hallen." (S. 10)

    Danach vom Bock speisen, dann die 12 Angriffe und 12 Wehren, die mit der gegenseitigen letzten Wunde enden, es gibt noch einen Segen vom Geweihten mit auf den Weg.


    In "Schild des Reiches", S. 7, heißt es über die Schwertleite (eigentlich wird da nichts direkt geschworen, aber schon zu etwas verpflichtet): "Im Namen des Herren Praios, seiner Schwester Rondra und der anderen unsterblichen Zehn, im Namen der Ehre, des Mutes und der göttlichen Kraft, im Namen der Treue, des Reiches und der kaiserlichen Majestät, im Namen der Liebe und der Achtung vor jeglicher gutherzigen Kreatur gürte ich dich mit dieser Klinge, die Euch fortan an Eure ehrenvolle, aber schwere Bürde erinnern wird. Schaut nun auf Ritter . . . !"

    Zur Schwertleite gehört: Am Abend vorher still und leise und höflich das Abendessen auftragen. Selber nichts essen, und dann die Nacht kniend vor dem Altar nur im Untergewand (wach) verbringen (Schwertmutter oder -vater wacht dabei). Mit dem Morgen ein reinigendes Band.

    Kettenhemd (selten Platte) angelegt. Schwertmutter/-vater gürtet Knappe/Knappin und spricht dabei obige Formel.

    Anlegen des nun eigenen Wappenrocks und der Sporen wird durch Knappen übernommen, oder befreundete Ritter.

    Dann Grüßen sich nun beide Ritter gegenseitig mit der Schwertfaust.


    In einem Roman wurde mal der Kriegereid erwähnt, den man mit Abschluss der Akademie spricht. Dazu habe ich bei einer früheren Suche aber nichts Konkretes und offizielles gefunden: Rondraschwur/Kriegereid

  • Moin.

    Vielen Dank für die lange Antwort.

    Gerade das mit den Eidsegen finde ich sehr interessant.

    Ich hätte gedacht, dass innerhalb von DSA schon einmal ein Wortlaut für den Schwur zwischen Lehnsherrn und Untertan ausgearbeitet worden wäre.