Hängen soll der Paradiesvogel

  • Sulya, 19 Jahre , Avesgeweihte und einer der fröhlichsten Menschen der Welt. Einige munkeln, dass sie ein Kind Raidris sein könnte. Wie ihre Schwester, Leomara, übrigens auch. Diese beiden trafen sich nun nach vielen Jahren endlich wieder und da niemand aus der Familie direkt bekannt ist, schworen sie sich, sich nie wieder aus den Augen zu verlieren. Sie sind nicht nur einfache Schwestern, sondern Zwillinge und nur in ihrer Art zu unterscheiden. Leomara ist fast das Gegenteil von Sulya und so stellte sie ihr Leben in den Dienst des Herren Nandus. Jedenfalls war ihnen ein Abenteuerleben vorherbestimmt und so kam es wie es kommen musste. Alsbald zogen sie mit Elfe, Magier und Krieger gemeinsam durch die Lande. SO bestritten sie einige wenige Abenteuer und flogen sogar auf einem Drachen. Aber kommen wir zum tragischen Teil der Geschichte...


    ....mit einem wichtigen Auftrag bedacht, wurde Sulya samt ihrer Gruppe am Abend in einer Taverne an der Reichsstraße überfallen. Es war klar, dass die Schurken Borbaradianer sind. Mit Armbrust, Willen und schnellem Handeln konnten sie den Überfall vereiteln. Doch während die Wunden geleckt und die vergifteten Pferde versorgt wurden, ging Sulya im Alleingang zum nahen Waldstück, um den Schurken zu folgen. Völlig unbedacht, wurde sie schnell von vier der Bösewichte überwältigt und entführt. Ihre Schwester konnte die Tragödie von weitem vage in der Dunkelheit erkennen und folgte den Häschern mit einigen Gefährten in den Wald. Auf wenige Meter an sie herangekommen, mussten sie innehalten, da die Übermacht für sie und ihre Gefährten zu groß war. Ihre Schwester verlangte Sulya zurück, aber die Borbaradianer ließen dies nicht zu und verschwanden mit Sulya und dem Versprechen, dass ihr nichts geschehen werde, wenn sie bekommen, was sie möchten. Die Gruppen trennten sich mit den Worten der Borbaradianer, dass sie von ihnen hören werden.

    Während die Gruppe sich beriet, tat Sulya ihr bestes in der Gefangenschaft eine Lösung zu finden. Aber alle Sprüche und Überzeugungen waren zwecklos. Selbst die Flucht während des Rittes, als sie sich vom Tier warf, um sich im nahen Wald zu verstecken, war vergebens, denn sie wurde alsbald gefunden.

    Es war ein schöner Sonnentag, als sich die Borabardianer in kurzer Entfernung von der Reichsstraße 2 einen guten und kräftigen Baum aussuchten. Sie nahmen Sulya die Kleidung und warteten auf die Gefährten der Avesgeweihten. Mithilfe einer Strohpuppe, die die Kleidung Sulyas trug, machten die Borbaradianer sich auf die Gruppe aufmerksam, denn man konnte die Figur von der Straße aus erkennen. Als Sulyas Gefährten erkannt wurden, ritt der Späher nach Hinten und gab das Kommando alles vorzubereiten. So wurde Sulya auf das Pferd gestellt, mit verbundenen Händen und ihr wurde der Strick um den Hals gelegt, welcher um den gesunden, kräftigen Baum gebunden war. Aber nicht ohne List stand sie dort, denn sie konnte kurz zuvor noch heimlich einen scharfen Stein in ihre Hand schmuggeln und begann sogleich an den Handfesseln zu schneiden. Siegesgewiss, dass die Borbaradianer das bekommen werden, was sie begehren, warteten sie auf die Abenteuergruppe. Sulya verlor während des Wartens fast zweimal den Stein, aber sie konnte sich immer weiter durch die Handfesslen schneiden, dank der Hilfe ihres Gottes Aves.

    Zur Überraschung der Borbaradianer kam aber niemand. Denn was sie nicht wussten und Sulya sich mit trauriger Gewissheit denken konnte ist, dass der Auftrag und der Gegenstand den es zu transportieren galt, wichtiger ist, als das Leben eines ganzen Dorfes. Und so ritt ihre Schwester auf der Reichsstraße und beobachtete mit Tränen in den Augen die Strohpuppe, die die Kleidung ihrer Schwester trug. In dem Wissen, dass sie keine Meile entfernt ist, aber dennoch verloren sein wird, da sie nicht helfen können.

    Die Borbaradianer erkannten, dass die Gefährten Sulyas nicht kommen werden. Also gaben sie dem Pferd ohne Umschweife einen Klaps, auf das die Geweihte hängen soll. Der Moment, als Sulya das Pferd unter den Füßen verlor, und es nur ein Bruchteil ist, bis das Seil sich spannen würde und sie wie ein Fisch an der Angel hängt. Doch Aves gab ihr die Möglichkeit sich zu befreien und so zog sie sich galant wie eine Akrobatin an dem Seil nach oben auf den Baum hinauf. Die Anführerin verschwand bereits, während einer der Borbaradianer sichtlich genervt von der Störrigkeit ihrer Gefangenen eine Armbrust zu laden begann. Der erste Schuss verfehlte, aber der zweite traf und sie flog vom Baum hinunter. Komplett unterlegen, halbnackt und ohne Pferd lag sie nun da. Fliehen war keine Option, also galt es zu hoffen, sie würden glauben, man sei bereits tot. Der Keim der Hoffnung spross, als die Frage kam :"Ist sie tot?" - "Keine Ahnung!". Sie hatten es immerhin eilig, also wenden sie vielleicht ihre Pferde. Der Schmerz in der Brust, das warme Blut am unteren Bauchbereich und das kühle Gras in der Sommersonne erschienen unglaublich intensiv. Genau so die leichten Huftritte, die sich näherten und das von Leder durchzogene Geräusch, als der Reiter vom Pferd abstieg und genau neben ihr im Gras aufkam. Die Schritte waren ganz nah, man konnte das Leder der Stiefel riechen. Was war das? Ein Messer, welches aus einer Scheide gezogen wird.....

    Die langen Haare wurden nach hinten gerissen und ohne Vorwarnung öffnete das Messer den Hals der jungen Geweihten, die das warme Blut auf ihrem von der Sonne erwärmten Körper den Hals herunterfließen spürte. Den letzten Blick auf den Baum gerichtet, der ihr Verhängnis wurde und mit den Gedanken bei ihrer Zwillingsschwester, die nun ohne sie leben muss und so war das letzte Gefühl, bevor sie die Schwingen Golgaris hörte, eine Mischung aus Trauer, Reue und Hoffnung.


    So geschehen im Ingerimm 1016 Bf.

    Einmal editiert, zuletzt von PRAios (16. Dezember 2022 um 14:06)

  • Das ist eine weitere traurige und tragische Geschichte auf dem hiesigen Boronanger. ;(

  • Wie schade, ;( sie hätte nach allem eine Rettung verdient. Sehr hartnäckig von diesem Reiter. Da bleibt jede Menge Freiraum für die Rache der Schwester. :saint:

    Möge Sulya in Frieden ruhen.

  • Never split the Party heißt es doch.

    Wenn man es genau nimmt, ist sie erst in diese Lage gekommen, weil sie auf eigene Faust in den nahen Wald ging.

    Wären sie dann zu den Borbadianern gegangen, um Sulya zu retten, hätte die Gruppe hartgesottener Söldner sie vermutlich alle getötet.


    Das Ende ist so traurig ;( und erscheint so überflüssig.

    Das ist es wohl. Ziemlich traurig und bitter zugleich. Aber überflüssig auf keinen Fall. Das zu transportierende Artefakt war zu wichtig und dazu sind die Helden noch gar keine Helden, sondern niederstufige Abenteurer.

    Der Rahjakavalier drehte sogar noch um, wurde aber von der Gruppe zurückbeordert, weil die Mission wichtiger war als jedes Lebewesen, egal wie sehr man damit Rahja verprellte.

    Am Ende hätte man sie vielleicht wirklich retten können, da sie mit dem Stein tatsächlich ihre Fesseln lösen konnte ( woran ich nicht geglaubt habe, weil ich schwere Proben verlangte). Aber überflüssig ist es nicht. Es war konsequent und die Borbaradianer haben einfach ihren Job gemacht.

    Das Heldenleben ist nunmal leider grausam und entbehrungsreich :-/

    Einmal editiert, zuletzt von PRAios (9. März 2023 um 14:05)