Was könnte ein guter Tatort sein?

  • Moin.

    Ich entdecke in dem Abenteuer, das ich am Sa leiten soll, gerade einen kleinen Logikfehler, für den ich gerade keine gute Alternative habe: Nach dem Plot werden zwei Menschen eines kleinen Dorfes von einem Werwolf getötet; eine Leiche wird bei einer alten Mühle in der Nähe gefunden; da Wolfis meistens Nachts unterwegs sind, was soll die Person dort gemacht haben? Ich habe jetzt Pilzsammeln angegeben, aber das macht nachts auch keinen Sinn eigentlich; na ja, vielleicht war die Person Pilze sammeln, hat sich ausgeruht und ist eingeschlafen. Sowas vielleicht. Das würde wahrscheinlich auch keiner unbedingt hinterfragen. Allerdings:

    Eine andere Leiche soll bei der Palisade des Dorfes gefunden worden sein; also wirklich ganz in der Nähe der Häuser. Und das macht in meinen Augen wirklich gar keinen Sinn, denn die Schreie wären doch bestimmt gehört worden. Die Leute hätten versucht, einzugreifen. Deshalb suche ich gerade dafür jetzt einen besseren Tatort. Der Tote war der Gehilfe des Schmieds, ein junger Mann. Was könnte der außerhalb des Dorfes gemacht haben und dort dann ermordet und gefunden worden sein?

    Habt Ihr Ideen? Wenn ja, freue ich mich darauf :)

  • Unterwegs zu einem heimlichen Stelldichein?

    Spät noch (oder besonders früh schon) unterwegs? Der Schmiedegeselle war vielleicht auf dem Weg von oder zu einem Nachbardorf, um dorthin etwas zu bringen oder zu holen.

    Ähnliches kann für den anderen Toten gelten, je nachdem, was der so von der Profession her macht. Vielleicht ist er Hirte und war nachts bei seinen Schafen oder Ziegen (in Tobrien gibt es viele Schafe).

    Die müssen ja nicht da umgebracht worden sein, wo sie liegen, sondern wurden vielleicht erst, nachdem sie tot waren, dahin geschleppt.

  • Unterwegs zu einem heimlichen Stelldichein?

    Die Idee finde ich gut, wobei es nicht einmal ein romantisches Treffen sein muss. Es gibt viele andere Möglichkeiten, warum man sich draußen treffen möchte, ohne das man es im Dorf mitbekommt soll (Nachts kann man sich vermutlich leichter fortstehlen als bei Tag). Vielleicht ein Hehler? Ein "Lieferant"? "Ein Bote?"

    Vorschlag: Der Schmied kommt zum Treffpunkt an der Mühle und die beiden werden angegriffen. Der Partner wird dort getötet und der Schmied schwer verletzt. Mit letzter Kraft schafft er es noch sich bis kurz vors Dorf zu schleppen und stirbt. Da ist er aber bereits viel zu schwach, um nach Hilfe zu rufen. Deshalb bemerkt auch niemand, dass er kurz vor dem rettenden Tor verendet ist.

  • Sind die Opfer erst am Morgen gefunden worden ist "Nachts" reine Vermutung; könnte am Spätabends oder Frühmorgens passieren.

    Was wissen wir von den Opfern? Ein Bauer könnte wegen Geräusche zum Stall gehen usw. Oder aufs "Klo" ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Vielen Dank für das Feedback und die coolen Ideen.

    Noch ein paar Details: Ermordet werden beide von einem Werwolf; das ist also Nachts geschehen.

    Ich habe beide Opfer mit der Idee gebaut, eine kleine Hintergrundgeschichte zu dem Dorf zu erzählen: In dem kleinen Dorf gibt es kaum noch junge Leute; der Grund sind die beständigen Auseinandersetzungen mit den Schwarzen Landen. Die meisten der (eh wenigen) jungen Leute sind im Krieg gefallen; diese kleine Geschichte will ich erzählen und dafür immer mal wieder kleine Stichworte bringen: Zunächst wird den Helden auffallen, wenn sie in einer Wirtschaft sind, bei der sie Unterkunft für die Nacht suchen werden, dass dort keine jungen Leute zu Gast sind (Trinken/Essen). Ganz nebenbei; dem werde ich da noch keine Bedeutung beimessen. Dann kommen die Toten: Aus der ersten habe ich eine alte Frau gemacht, eine Witwe; in einem Nebensatz können die Helden, wenn sie nach den Toten fragen, erfahren, dass Ihr Mann und Sohn tot sind und sie beabsichtigte, demnächst nach Perainefurten zu ihrer Tochter zu gehen; jetzt ist sie tot. Das werde ich nicht weiter unterfüttern, höchstens die Helden fragen nach. Ich habe hier auch eine Witwe gewählt, weil ich nicht noch weitere NPC erfinden wollte, die Anlaufstelle für die Helden sein können; ist mein erstes Spiel am Tisch und das ist eh schon herausfordernd. Aber eine solche Anlaufstelle will ich ihnen geben: Der Schmiedegeselle; es wird explizit der Name des Schmieds erwähnt und ich hoffe, die Spieler springen auf den Zug und suchen den auf; im Gespräch mit dem werde ich versuchen, seine Trauer und Verzweiflung hervorzuheben; woher soll er einen neuen Gesellen nehmen, es sind keine jungen Leute mehr da; das Dorf war vor Borbarad ein wachsender Ort, ein gutes Leben, jetzt verlassen immer mehr Menschen den Ort; manche Häuser stehen leer; er denkt jetzt selbst darüber nach, aber es ist doch sein Zuhause.

    Das ist zwar Fluff und für die eigentliche Story unrelevant, aber ich mag sowas.

    Das als Hintergrund, warum ich diese Opfer gewählt habe.

    Die Morde sind außerhalb des Dorfes geschehen; wären sie innerhalb geschehen, wären die Schreie kaum zu überhören gewesen; siehe mein Eingangspost.


    An ein Rendezvous des Schmieds hatte ich auch schon gedacht; nur ein Nachbardorf in erreichbarer Nähe gibt es nicht. Das Dorf ist abgeschieden. Und ich möchte ihm nicht ein negatives Image anhängen, deshalb kann und soll er auch kein Hehler sein.

    Bei der Frau hatte ich halt an Pilze oder Kräuter gedacht, weil das zu einer alten Frau passen könnte.

  • Wenn der Nächste Ort einen Tagesmarsch oder noch weiter entfernt ist, erklärt es, warum er besonders früh aufbrach oder spät zurück kam: draußen schlafen möchte man nicht, also lange laufen.

    Auch eine alte Frau kann ihre Schafe hüten, wenn sie niemanden hat, der das für sie macht.

  • Auch eine alte Frau kann ihre Schafe hüten, wenn sie niemanden hat, der das für sie macht.

    Das ist ein sehr guter Punkt. Die alte Frau hat ein gutes Stücken hinter Mühle nach einem kleinen Feld gesehen, das sie trotz ihres Alters noch bearbeitet hat; auch hatte sie ein paar Schafe dort. Das erklärt auch, warum sie spät unterwegs war. Und ermordet wurde sie dann auf dem Weg; die Dörfler vermuten, dass sie dort auf dem Weg noch ein paar Kräuter sammeln wollte (da war es dann schon so dunkel, dass Wolftime angesagt war). Ich denke, das passt.

    Wenn der Nächste Ort einen Tagesmarsch oder noch weiter entfernt ist, erklärt es, warum er besonders früh aufbrach oder spät zurück kam: draußen schlafen möchte man nicht, also lange laufen.

    Na ja, ich habe ein Fantasiedorf erfunden; dann erfinde ich einfach noch ein zweites; das ist etwa einen Tagesritt entfernt: Kleineichen. Die Eltern des Schmiedegesellen leben dort; er hat sie besucht und wurde auf dem Rückweg in einem Waldstück in der Nähe des Dorfes ermordet. Auch sein Pferd war vollkommen zerfleischt.

    So. Ich denke, das sollte passen, oder?

    2 Mal editiert, zuletzt von AhiraRules (7. Oktober 2022 um 11:32)

  • Ich weiß ja aus den anderen Fäden, dass es ein fiktives Dorf ist, hätte ja sein können, dass andere nicht-fiktive tatsächlich irgendwo an die 40 Meilen weiter zu finden sind. Oder ein einzelnes Gehört so weit weg, wo er vielleicht etwas repariert hat, oder Familie besucht.

    Aber ein anderes fiktives Dorf geht auch völlig problemlos.

  • Die Morde sind außerhalb des Dorfes geschehen; wären sie innerhalb geschehen, wären die Schreie kaum zu überhören gewesen; siehe mein Eingangspost.

    So würde ich da nicht rangehen.

    Ich überlege mir zuerst, wer es gewesen ist, und warum, und dann, wie er es angestellt hat, bisher damit davonzukommen.

    Die Frage ist doch: Wenn ein Werwolf umgeht, was tut er? Wem begegnet er zuerst?

    (Und wer ist er tagsüber? Ein Dorfbewohner würde wohl zuerst einem anderen Dorfbewohner begegnen. Im Dorf.)

    Ich habe mich damit nicht eingehend beschäftigt, aber meines Wissens sind Werwölfe in DSA die Opfer eines übertragbaren Fluchs, und anders als Vampire auch nicht zu strategischer Planung in der Lage? :/

    Ein menschlicher Mörder kann sich überlegen, was zu riskant ist, aber würde ein Werwolf das tun?

    Thema Schreie: Vielleicht hat ja jemand Schreie gehört, und war so unklug, selbst zu Hilfe eilen zu wollen ... dann sind's zwei Leichen statt einer.

    Der nächste war schlauer und hat Hilfe geholt, die dann aber zu spät eintraf ...

    Jetzt mal ganz abgesehen davon, dass ich auch nicht annehmen würde, dass jeder Aventurier ein Held ist. Man spielt Helden - aber die NSC können auch ruhig mal Hasenfüße sein, die bei Schreien in der Nacht lieber die Fensterläden verriegeln.

    (Solche Zeugen dazu zu bringen, zuzugeben, dass sie was gehört haben, aber zu feige waren, zu Hilfe zu eilen oder auch nur das Haus zu verlassen um Verstärkung zu holen ... ist doch auch eine gute Aufgabe für SC.)

    Reale Wölfe könnten, wenn sie's denn wollten, jemandem wohl auch fix genug an die Kehle springen, dass da nicht mehr viel Zeit zum Schreien ist, aber die DSA-Kampfregeln machen das zugegebenermaßen etwas knifflig. (Zumal Lykanthropie keine sehr gefährliche Seuche wäre, wenn Werwölfe ihre Opfer immer sofort töten würden. Eventuell ist es Teil des Fluchs, dass die Werwölfe sich beim Töten Zeit lassen. :/ )

    Das ist ein sehr guter Punkt. Die alte Frau hat ein gutes Stücken hinter Mühle nach einem kleinen Feld gesehen, das sie trotz ihres Alters noch bearbeitet hat; auch hatte sie ein paar Schafe dort. Das erklärt auch, warum sie spät unterwegs war. Und ermordet wurde sie dann auf dem Weg; die Dörfler vermuten, dass sie dort auf dem Weg noch ein paar Kräuter sammeln wollte (da war es dann schon so dunkel, dass Wolftime angesagt war). Ich denke, das passt.

    Ich weiß nicht recht. Kräuter sammeln im Dunkeln?

    Dann eher: Zu lange Kräuter gesammelt und auf dem Heimweg nicht mehr vor der Dunkelheit heimgekommen.

  • Oje, wir sind ja in der Ex-Warunkei!! (Bereits MP1 hatte den Herrn Transylvanien als Gast. ;) )

    Genauere Infos zum HW

    Die (Wasser?)Mühle steht am Flußlauf des Dorfes, besser die Trümmer. Der Tote wurde am Morgen aufgefunden - was er auch immer dort wollte. Wasser holen?

    Leider verfügt das HW weder über einen Ortsplan, noch irgendeinen Hinweis (außer den Namen; Sumudan & Tsaja) zu den Opfern.

    Es gibt Dorfgerüchte, u.a. die Opfer wiesen Klauen und Bißspuren eines großen Tieres auf; in der Nähe liegt ein dämonischer Wald und es gehen Untote um.

    Fundorte und Jahreszeit

    Die Morde passierten innerhalb der Palisaden (siehe S.7; Fundorte), es ist -laut HW- Herbstmonat Travia - Erntezeit!

    AhiraRules Du hättest uns vorher genauere Angaben aus dem HW machen können.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)