Wer spielt das Vertrautentier?

  • Aber die Umsetzung des Wesens auf dem Bogen ist Sache der Spielleitung.

    Und genau hier sehe ich das Problem und auch den Grund, warum ich gerade diesen Punkt eher in Spielerhand lasse. Wenn ich einen NPC erstelle oder einen solchen aus einem vorgefertigten AB leben einhauche, dann geschieht das nach meinen Vorstellungen. Beim offiziellen AB mag es dem Schreiber nicht wirklich stören, wenn ich NPC XY anders darstelle oder rüberbringe, als es von ihm angedacht war. Bei einem Vertrauten ist das aber anders, wenn der Spieler sich Gedanken um das Wesen seinen Tieres macht, soll er das auch möglichst selber darstellen. Als SL sehe ich mich da keinesfalls in der Schuld, einen vom ihm erstellten NPC so darstellen zu müssen, wie er sich das vorstellt.

    Trotzdem würde ich keinen Weg hier als Grundlegend korrekt oder falsch erklären. Am Ende kommt es ein wenig darauf an, wie sich Spieler und SL hier absprechen. Wenn ein Spieler in seinem Vertrauten nur einen Wertekasten sieht, der auf gewisse Sonderfertigkeiten oder Fähigkeiten reagiert, bin ich auch als SL gerne bereit den entsprechenden Vertrauten als von mir gesteuerten NPC laufen zu lassen. Damit gibt der Spieler aber auch voll und ganz die Kontrolle über das Wesen des Begleiters an mich ab. Auf eine Diskussion darüber, dass sich der Spieler das aber anders vorgestellt hat, lasse ich mich dann vermutlich gar nicht erst ein.

    Als Spieler, mache ich mir meist sehr viele Gedanken über den Hintergrund meiner Charakteren um für mich als Spieler dahinter ein genaueres Bild zu bekommen, was ihn zu dem gemacht hat, was ich mit ihm darstellen möchte. Ist ein Vertrautentier teil des Charakterkonzept, mache ich mir eben auch Gedanken wie der Char und das Vertrautentier zusammengekommen sind. Auch das Vertrautentier bekommt dabei ein eigenständiges Wesen und kein SL könnte das vermutlich so darstellen, wie es in meinem Kopf passt. Daher übernehme ich gerne auch selbst die Kontrolle über den Vertrauten. Ich bringe diesen in das Rollenspiel der Gruppe ein und sorge selbstständig dafür, das es für die Gruppe ein präsenter Begleiter ist. Das bedeutet aber ja keinesfalls Selbstgespräche, den für diesen Part kann dann jederzeit der SL einspringen. Auch bleibt der Vertraute immer noch ein eigenständiges Wesen und wann immer ich dieses darum bitte XY zu tun, bleibt es in der Hand des SL ob es auch geschieht.

    Beide Varianten sind sicherlich vertretbar und in den meisten Gruppen wird sich wohl etwas dazwischen finden. Persönlich übernehme ich als Spieler lieber selber den Part der Darstellung meines Begleiters und habe auch die Erfahrung gemacht das dadurch ein solcher viel präsenter in der Gruppe erscheint.

    Edit:

    Ich würde hier aber gerne Vertraute, wie auch dauerhafte Begleiter, eines Spielers, von beschworenen oder anderen kurzfristigen Begleitern unterscheiden. Ein beschworener Elementar oder Dämon sind auch für mich eher in der Hand vom SL. Meine Aussagen beziehen sich hier wirklich nur auf Vertraute sowie wirklich dauerhafte Begleiter eines Charakters.

  • ich würde ehrlich gesagt erwarten das mein Vertrautentier vom Meister gelenkt wird. Macht ihr das alle anders?

    Stimmt, obwohl ich das echt noch nicht erlebt habe, währe es möglich, dass der Meister den Vertrauten spielt. Wenn ich meistere würde ich so eine Meisterperson aber nur mit Vorsicht übernehmen. Ich als Spieler hatte meinen Raben auch nicht abgegeben.

    Für mich ist der Vertraute ein NSC und damit eine Meisterfigur. Da ich inzwischen über unzählige Seiten Wie weit reichen SL Befugnisse über NSC von Spielern gelernt habe, dass offensichtlich viele Spieler schon bei Familie und Co. die Schutzkuppel ausbreiten, gilt das für einen Begleiter mit Werten und Steigerungen erst Recht. Der Vertraute ist eben ein SNSC mehr, von dem man als SL nur mit Bedacht Gebrauch machen sollte.

    Meine Erfahrungen in 30 Jahren DSA sind aber genau umgekehrt. Ich habe noch keinen Spieler erlebt, der den Vertrauen selbst gespielt hat. Als Spieler hätte ich auch überhaupt keine Lust dazu zwei SC zu spielen und erst Recht nicht mit mir selbst zu spielen. ;)

    So lange das Ganze nicht überhand nimmt und das Duo zur Belastung wird (doppelte Spielzeit, Langeweilig für Gruppe...) oder die Vorstellung vom "Vermögen" des Tieres übertrieben wird, sehe ich kein großes Problem damit, dass der Vertraute vom Spieler gespielt wird.

    Gerade bei der aktiven Lenkung habe ich aber Bedenken. Vertraute sind keine Menschen, sondern immer noch Tiere und wenn sich der Vertraute all zu menschlich benimmt und wie ein Held gespielt wird "Mensch der fliegen kann", eine Katze die ein Haus wie ein Einbrecher infiltriert etc. oder gar eigene Abenteuer erlebt würde ich dem ganzen einen Riegel vorschieben.

    In den vielen Jahren DSA waren die Vertrauten stets mehr "NSC" als "SC" und wurden auch vom SL gelenkt. Natürlich binden die Spieler den Vertrauten durchaus auch selbstständig ein "spielen ihn an", aber bisher noch nie in dem Umfang, dass sie ihn gezielt gelenkt hätten oder Monologe geführt hätten.

  • Als Spieler hätte ich auch überhaupt keine Lust dazu zwei SC zu spielen und erst Recht nicht mit mir selbst zu spielen.

    Ich sehe das nun schon oft gernannte Argument nicht.

    Man spielt doch nicht mit sich selbst, wenn man das Vertrautentier auf Mission schickt, oder es im Kampf verwaltet oder erwähnt, dass das Tier im Wald umherfliegt. Sollte etwas im Wald sein, dann kann man als SL das Tier spielen und bescheid geben und die Helden dorthinführen. Das ist doch kein "mit sich selber spielen". Das ist Standard P&P.

    Der Vertraute ist eben ein SNSC mehr, von dem man als SL nur mit Bedacht Gebrauch machen sollte.

    Weil es eigentlich doch überwiegend von den Spieler:Innen geführt werden sollte?

  • Und genau hier sehe ich das Problem und auch den Grund, warum ich gerade diesen Punkt eher in Spielerhand lasse. Wenn ich einen NPC erstelle oder einen solchen aus einem vorgefertigten AB leben einhauche, dann geschieht das nach meinen Vorstellungen. Beim offiziellen AB mag es dem Schreiber nicht wirklich stören, wenn ich NPC XY anders darstelle oder rüberbringe, als es von ihm angedacht war. Bei einem Vertrauten ist das aber anders, wenn der Spieler sich Gedanken um das Wesen seinen Tieres macht, soll er das auch möglichst selber darstellen. Als SL sehe ich mich da keinesfalls in der Schuld, einen vom ihm erstellten NPC so darstellen zu müssen, wie er sich das vorstellt.

    Es wird von mir eben im Vorfeld klar kommuniziert, dass der Spieler einen NSC erstellt und ich (als SL) diesen verkörpern werde. Wenn er sich also sehr explizite Gedanken zu dem Vertrautentier macht, dann kann er mir diese im Vorfeld gerne mitteilen. Aber in erster Linie sollten die Werte des Tiers diese Gedanken widerspiegeln.

    Trotzdem würde ich keinen Weg hier als Grundlegend korrekt oder falsch erklären.

    Das stimmt.

    Persönlich übernehme ich als Spieler lieber selber den Part der Darstellung meines Begleiters und habe auch die Erfahrung gemacht das dadurch ein solcher viel präsenter in der Gruppe erscheint.

    Ich habe leider genau die gegenteilige Erfahrung machen dürfen, wenn ich nicht an Tierbegleiter dachte, dachte meine Spieler schon gar nicht dran.
    Sie können mich ja sowohl OC als IC immer an den Einsatz erinnern, indem sie nachfragen "Wie reagiert den XY auf die Situation" oder einfach einen Befehl geben und somit IC den Tiergefährten sofort einbinden.

    In DSA5 hat ein Tier nicht einen einzigen LO-Wert, sondern im Prinzip zu jeder Person eine eigene LO.

    Vertrautentiere erhalten KEINEN Bonus auf die LO zum Vertrauten. Allerdings ist die LO-Probe für das Vertrautentier um 2 erleichtert (ATG S.103).

    Bei Vertrautentieren, welche ich als 'domestiziert' gelten hat ein misslingen der LO-Probe nur die Auswirkung, dass der Befehl nicht ausgeführt wird.

    Krits und Patzer verbessern oder verschlechtern die LO. (um 1W3+1 bis auf einen Wert von 0)

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Man spielt doch nicht mit sich selbst, wenn man das Vertrautentier auf Mission schickt, oder es im Kampf verwaltet oder erwähnt, dass das Tier im Wald umherfliegt.

    Abgesehen vom Kampf (da sollte der Spieler mMn sogar die Lenkung übernehmen -> selbst schuld, wenn dem Tier etwas passiert), sind das Beispiele für das, was ich mit

    "Natürlich binden die Spieler den Vertrauten durchaus auch selbstständig ein "spielen ihn an", aber bisher noch nie in dem Umfang, dass sie ihn gezielt gelenkt hätten oder Monologe geführt hätten." meinte.

    Da wird der Vertraute angespielt, vielleicht auch mit ihm etwas interagiert, aber der Vertraute wird NICHT gespielt (mit Charakter, Persönlichkeit und eigenen "Abenteuern"). Also keine aktive Lenkung, im Sinn von der Spieler geht in Vetrautengestalt auf die Mission, durchfliegt den simulierten Wald (wie es sein Held bei einem Spaziergang durch den Wald erleben würde) oder (nicht im Zitat genannt) führt ein Gespäch mit dem SC (z.B. über die Erlebnisse vom Flug durch den Wald, die Mission oder einfach einen Lagerfeuerplausch). Der Vertraute ist hier weitaus mehr NSC als SC

    Dashalb stimme ich Dir auch voll zu "Das ist" (auch meiner Erfahrung nach) "Standard P&P" und der Vertraute wird nicht vom Spieler gespielt.

    Weil es eigentlich doch überwiegend von den Spieler:Innen geführt werden sollte?

    Das wird ausführlich in dem verlinkten Beitrag diskutiert. Die Kurzform aus meiner Sicht: Viele Spieler reagieren offensichtlich empfindlich, wenn sich jemand an ihren heiligen NSC vergreift und für einige ist es von vorneherein "absolut selbstverständlich", dass diese keine NSC sind, die vom SL "benutzt" werden dürfen bzw. falls sie "benutzt" werden dürfen, nur mit mehr oder weniger strengen Auflagen (z.B. Benutzung nur wie vom Spieler vorgesehen und in enger Absprache).

    Nach meinem Verständnis sind das damit keine NSC mehr (NSC sind schließlich Nichtspielerfiguren und damit Figuren des SL) und für einen Vertrauten, der im Gegensatz zu den meisten anderen NSC i.d.R. in allen Abenteuern dabei ist, gilt das natürlich umso mehr, denn im Gegensatz zu den meisten anderen SNSC (Spielernichtspielercharakteren) ist er kein optionales Hintergrundrauschen. Ganz besonders dann nicht, wenn er umfassend gespielt wird (nicht wie im ersten Zitat eingebunden, sondern gelenkt auf die Mission geht oder in Monologen verkörpert wird [andere können den Vetrauten ja nicht sprechen hören]).

    Aus meiner Sicht ist es also nicht "Weil es eigentlich doch überwiegend von den Spieler:Innen geführt werden sollte", sondern weil scheinbar viele Spieler ein gewaltiges Problem damit haben, wenn der Vertraute vom SL benutzt oder gar gespielt wird. Deshalb auch "sollen solche Spieler ihn eben spielen, solange es sich nicht negativ auf Spiel auswirkt" -> kein trauriger oder verärgerter Spieler, aber auch kein SL als unmächtiger Sklave des Spielers.

    Einmal editiert, zuletzt von x76 (18. August 2022 um 14:20)

  • Ich verfolge sehr gespannt die Diskussion, denn ich werde am Sonntag das erste mal meinen Geoden in unserer neuen Heldengruppe (nur die SCs sind neu) spielen.

    Der Vertraute ist ein Hund und wird, so stellen wir uns das vor, von mir selbst gespielt werden. Im Zwiegespäch übernimmt der SL.

    Das Viech ist noch jung (etwa ein Jahr alt) und wird den armen Geoden (und die anderen SCs) ganz schön stressen, wie junge Hunde nun mal sind. Dabei ist mir wichtig, den Vertrauten als eigene Persönlichkeit zu sehen und nicht als Werkzeug des Geoden.

    Mal sehen wie der Hund ankommt.

    Hängt natürlich auch vom Tier ab. Bei einer Kröte, naja was macht die denn schon groß, außer fressen...(und ein Zwiegespräch führen).

  • Aus meiner Sicht ist es also nicht "Weil es eigentlich doch überwiegend von den Spieler:Innen geführt werden sollte", sondern weil scheinbar viele Spieler ein gewaltiges Problem damit haben, wenn der Vertraute vom SL benutzt oder gar gespielt wird.

    Zumindest in dieser Diskussion habe ich das nicht rausgelesen, und auch sonst kann ich mich an keine Äußerungen dieser Art erinnern.

    Ich als Spielerin möchte die Tiere spielen, weil ich sie mir ja ausgedacht habe, und ich sie gerne spielen möchte. Das hat nichts mit mangelndem Vertrauen zu tun.

    Als SL sehe ich Tiere bei den Spielern und ihren SC, die das Tier haben wollten: Es ist deren Erfindung.

    In unseren Gruppen halten das alle, die mal leiten, so.

    Als Spielerin hätte ich auch keine Lust, womöglich öfter beim Spielen zu fragen/zu erinnern, was mit dem Tierchen ist.

    Gerade bei Tieren führt man ja - auch beim Vertrautentier - eben keine "Selbstgespräche", da die Interaktion eines Tieres mit den SC eine ganz andere ist, als als Mensch/Zwerg/Elf/etc. wäre.

  • Als Spielerin hätte ich auch keine Lust, womöglich öfter beim Spielen zu fragen/zu erinnern, was mit dem Tierchen ist.

    Das ist nach meiner Erfahrung aber schlimmer wenn Spieler ihre Tiere selber spielen... ich bin leider zu oft an Spieler und Gruppen geraten, wo zum Beginn einer Rast und am Ende einer Rast, das Tier gefüttert wurde, und dazwischen gekonnt ignoriert.

    Ich weiß das es anders ist wenn du Tiergefährten hast, aber leider ist das glaube ich nicht die Norm.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Als Spieler, mache ich mir meist sehr viele Gedanken über den Hintergrund meiner Charakteren um für mich als Spieler dahinter ein genaueres Bild zu bekommen, was ihn zu dem gemacht hat, was ich mit ihm darstellen möchte. Ist ein Vertrautentier teil des Charakterkonzept, mache ich mir eben auch Gedanken wie der Char und das Vertrautentier zusammengekommen sind. Auch das Vertrautentier bekommt dabei ein eigenständiges Wesen und kein SL könnte das vermutlich so darstellen, wie es in meinem Kopf passt. Daher übernehme ich gerne auch selbst die Kontrolle über den Vertrauten. Ich bringe diesen in das Rollenspiel der Gruppe ein und sorge selbstständig dafür, das es für die Gruppe ein präsenter Begleiter ist. Das bedeutet aber ja keinesfalls Selbstgespräche, den für diesen Part kann dann jederzeit der SL einspringen. Auch bleibt der Vertraute immer noch ein eigenständiges Wesen und wann immer ich dieses darum bitte XY zu tun, bleibt es in der Hand des SL ob es auch geschieht.

    Ja. Ist eine schwierige Angelegenheit.

    Nachdem ich es mal erlebt habe, dass ein SL das Love Interest meines Chars komplett verdreht und zerstört hat, tendiere ich auch dazu, Vertrautentiere lieber selber zu spielen. Schließlich ist so ein Vertrautentier noch wichtiger als ein Love Interest.

    Wenn eine Vertrauensbasis da ist, wäre ich aber schon dafür, dass die SL das Vertrautentier zeitweise übernimmt, um das Selbstgesprächeproblem zu vermeiden.

  • Nachdem ich es mal erlebt habe, dass ein SL das Love Interest meines Chars komplett verdreht und zerstört hat, tendiere ich auch dazu, Vertrautentiere lieber selber zu spielen. Schließlich ist so ein Vertrautentier noch wichtiger als ein Love Interest.

    Wenn er es ingame verdreht und zerstört hat, dann fände ich es nicht mal schlimm, ist halt "Charakter-Plot" mit sowas dann umzugehen. Wenn er es aber ohne dir Mitsprache Recht einzuräumen einfach verdreht dargestellt hat und dir den NSC dadurch zerstört hat, ist das schlechter "Stil", wenn es nach meinem Geschmack geht.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Wenn er es ingame verdreht und zerstört hat, dann fände ich es nicht mal schlimm, ist halt "Charakter-Plot" mit sowas dann umzugehen. Wenn er es aber ohne dir Mitsprache Recht einzuräumen einfach verdreht dargestellt hat und dir den NSC dadurch zerstört hat, ist das schlechter "Stil", wenn es nach meinem Geschmack geht.

    Er hat behauptet, die Eltern des Love Interests finden die Persönlichkeit des Love Interests die in meiner Hintergrundgeschichte beschrieben war jetzt doof, und haben (ohne magische Mittel, wohlgemerkt) eine Persönlichkeitstransplantation herbeigeführt. Offenkundig weil er, der SL, die Hintergrundgeschichte doof fand. Aber den Hintern in der Hose, das einfach zu sagen, und auf eine Thematisierung einfach zu verzichten, hatte er natürlich auch nicht.

    Also nein, nichts wovon man noch glauben könnte, es sei gut gemeint gewesen. Bei einem "Oh nein, dein Love Interest wurde von Schurken entführt und muss gerettet werden" Plot hätte ich ja gutmütig mitgespielt, und es auch eher tolerierbar gefunden, wenn die Rettung dank fehlendem Würfelglück nicht klappt. Auch ein "Dein Love Interest hat sich anderweitig verliebt - Pech für dich" wäre okay gewesen.
    Aber ein "Mir passt das Love Interest, das du dir für deinen Char ausgedacht hast nicht, ich änder das jetzt" ist nie zu rechtfertigen, egal wie Dark 'n Gritty man spielt. Selbst in einer Gruppe in der Charaktertod und Verstümmelung als übliches Risiko gälten, hätte ich das arschig gefunden.

    (Später kam dann zudem noch raus, dass er sowieso fand, ein SC dürfe nicht verheiratet sein, also von vornherein sowieso vorhatte, meinem Char in jedem Fall die Tour zu vermasseln. Was neben dem anderen arschigen Verhalten zusätzlich noch Railroading war.)

    Das ist natürlich ein Extremfall. Darüber, dass die Katzenvertraute sich von einem Schälchen Milch ablenken lässt, obwohl die Spielerin der Hexe es als selbstverständlich ansieht, dass erwachsene Katzen keine Milch vertragen, müsste man sich wohl nicht dermaßen ärgern.

    Aber auch sowas kann stören.

  • Offenkundig weil er, der SL, die Hintergrundgeschichte doof fand.

    Oder er sie vielleicht in einen Plot einarbeiten wollte?!
    Der Plot hätte ja auch sein können:

    "Seine Eltern verbiegen deine "Love Intrest" und er ist nicht selbstbewusst genug, um sich ihnen zu widersetzen. Wie geht ein Charakter damit um?"

    Das hätte von "Ich versuche ihn zu überreden wegzulaufen" bis hin zu "ich trenne mich von ihm", dann alles bedeuten können und wäre auch nur eine Form von Plot.


    Ich war nicht dabei. Deshalb ist es mir nicht möglich, die Situation objektiv einzuordnen, auf der anderen Seite ist es schon "schlechter Stil", da du dich subjektiv übergangen Gefühlt hast und der Grund scheinbar nicht klar kommuniziert wurde.

    Aber dennoch schien ja auch in dieser Gruppe der Konsens zu sein, dass der SL das Vertrautentier / die "Love Interest" spielte.

    Auch wenn dieser SL es in diesem Fall nicht gut hinbekommen hat.

    Das ist natürlich ein Extremfall. Darüber, dass die Katzenvertraute sich von einem Schälchen Milch ablenken lässt, obwohl die Spielerin der Hexe es als selbstverständlich ansieht, dass erwachsene Katzen keine Milch vertragen, müsste man sich wohl nicht dermaßen ärgern.

    Aber auch sowas kann stören.

    Das ist der Punkt, wenn meine Spieler der Meinung sind, dass ihr Vertrauter beurteilen kann was "gut für sie ist" muss ich sie enttäuschen.

    Tiere bewerten nach Geschmack und Instinkt und Tier-Milch erscheint ihnen nun mal köstlich.

    Das Vertrautentier versteht nicht den Zusammenhang zwischen einem Schälchen Milch und den kurz danach einsetzenden Bauchschmerzen.

    Was ist "Love Interest"?

    Eine Person oder ein Objekt das man liebt mit dem man aber keine Liebes-Beziehung pflegt wird im englischen "Love interest" genannt. (In unserem Fall ein NPC den Artemis500 in die Vorgeschichte ihres SCs geschrieben hat.)

    Eine wrtl. Übersetzung ins deutsche gibt es nicht, aber am besten passt wohl "Schwarm" oder "unerfüllt Geliebte(r)".

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

    2 Mal editiert, zuletzt von Sturmkind (19. August 2022 um 17:49)

  • War „Persönlichkeitstransplantation“ wirklich der ausgespielte Grund oder is das nur deine Beschreibung für die spontane Änderung? Weil das klingt so extrem strange und faul und billig und … das mir bissl die Worte fehlen was es da draussen für Meister gibt

  • Hier gibt es ein Thema, und alle anderen Themen sollen erst gar nicht aufgenommen und/oder fortgeführt werden.

  • Das ist der Punkt, wenn meine Spieler der Meinung sind, dass ihr Vertrauter beurteilen kann was "gut für sie ist" muss ich sie enttäuschen.

    Tiere bewerten nach Geschmack und Instinkt und Tier-Milch erscheint ihnen nun mal köstlich.

    Das Vertrautentier versteht nicht den Zusammenhang zwischen einem Schälchen Milch und den kurz danach einsetzenden Bauchschmerzen.

    Einem Hexenvertrauten wird das aber schon mal von der Hexe gesagt worden sein. ;)

    So ganz gewöhnliche Tiere sind es halt doch nicht.

    Aber: Das war nur ein Beispiel dafür, wie der Einsatz eines doch recht üblichen Klischees schon zu Konflikten führen kann.

    Sobald man das "naja, das tun wohl alle Katzen" Territorium verlässt und dem Tier andere Persönlichkeitszüge zuschreibt, wird's noch brenzliger.

    Zu meinen Erfahrungen mit schlechten SLs sei nur noch gesagt: Ja, das gibt es, und nachdem der besagte Typ sich danach noch viel schlimmeren Blödsinn geleistet hat, bin ich mir im Rückblick auch sicher, dass seine Gründe keine guten waren.

    Das kann man aber anderswo genauer nachlesen.

  • Je mehr ich drüber nachdenke umso eher finde ich, das auch der Spieler dazu beitragen kann den vertrauten darzustellen, solange der Meister (im gegesatz zu regulären Helden) ein nennen wirs zugriffsveto behält. Wer dann gerade dazu beiträgt das vieh in der gruppe lebendig zu halten ist dann an sich egal, je mehr umso besser. Für manches ist eben der Meister besser geeignet gerade für dinge wo proben involviert sind oder zwiesprache usw.

    Aber ja das setzt gutes zusammenspiel und vertrauen zwischen Hexenspielerin und Meister voraus, wobeis ohne eh kein gutes rollenspiel wird mMn

  • Einem Hexenvertrauten wird das aber schon mal von der Hexe gesagt worden sein. ;)

    Sehe ich anders, ein Vertrautentier ist kein Haustier und es ist nicht so das Hexen oder Geoden mit ihren vertrauten "sprechen" könnten.

    Erstmal muss die Hexe selber eine Verbindung zwischen Milch und dem Unwohlsein ihres Vertrauten herstellen, denn "Laktose" und "Laktose-Intoleranz" sind bestimmt keine Begriffe die in Aventurien geläufig sind.

    Vielleicht hat die Hexe den Zusammenhang irgendwann hergestellt. Der Vertrautentrick "Zwiegespräch" hilft bei sowas sicher.

    Oder Sonderfertigkeiten wie "Vieharzt".

    Aber allumfassend würde ich hier nicht von so etwas ausgehen, sondern eher situativ entscheiden, ob solch eine Erkenntnis in der Verbindung existiert und wenn ob diese Erkenntnis reicht das Vertrautentier davon abzuhalten. (Zum Beispiel könnte es "eigenwillig", ein "talentierter Bettler" oder "gedankenlos" sein.)

    Sobald man das "naja, das tun wohl alle Katzen" Territorium verlässt und dem Tier andere Persönlichkeitszüge zuschreibt, wird's noch brenzliger.

    Nicht wenn die Kommunikation zwischen Spieler und Spielleiter stimmt.

    Zu meinen Erfahrungen mit schlechten SLs sei nur noch gesagt: Ja, das gibt es, und nachdem der besagte Typ sich danach noch viel schlimmeren Blödsinn geleistet hat, bin ich mir im Rückblick auch sicher, dass seine Gründe keine guten waren.

    Das kann man aber anderswo genauer nachlesen.

    Genauso wie es schlechte Spieler gibt, die keine Kommunikation anstreben, wenn sie etwas stört oder die Kommunikation direkt falsch anstreben.

    Kommunikation ist immer Zweiseitig und bei solchen Sachen ist es immer eine Frage der Kommunikation.

    Wenn ein Spieler bei mir darauf bestehen würde, sein Tier selber zu spielen, dann würde ich das solange mit machen solange ich merke, das es nicht "abused" wird. Dann würde ich das Gespräch mit dem Spieler suchen nach dem Motto: "Hey so kannst du dein Tier nicht immer einsetzen, das ist kein 3ter Arm. Es kann die Tricks die es auf dem Boden hat und ansonsten verhält es ich wie ein Tier, nicht wie ein zweiter SC den du kontrollierst."

    Und entweder der Spieler nimmt diese Kritik an und ändert seine Spielweise oder er nimmt die Kritik nicht an... dann würde ich tatsächlich keine andere Möglichkeit sehen, als ihm das Tier zu entziehen (Vertrauter und Teil des Konzeptes hin oder her) oder er nimmt die Kritik an aber schafft es nicht sich vom Spielstil anzupassen, dann müsste ich Geduld beweisen und ihm die Zeit geben sein Rollenspiel zu verbessern und ihn dabei unterstützen in dem ich in Situationen in denen wieder "abuses" passieren, ihn darauf aufmerksam mache und ggf. die Kontrolle über das Tier übernehme.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'