"Nachträglicher" Vorteil Zauberer

  • Liebes Forum,

    der Vorteil Zauber sieht lt. Regelwerk eine spätere Vergabe nicht vor.

    Nun überlege ich, einem Helden doch Zugang zur Magie zu ermöglichen - dabei geht es nicht darum, aus ihm einen Magier zu machen, sondern eher auf dem Niveau des intuitiven Zauberers oder des Meistertalentierten, evtl. des Runenschöpfers. Klar, ich könnte ihm auch drei magische Ringe geben ... Aber das soll es eben nicht sein.

    Wie könnte nun der Weg dahin gelingen (jenseits von mächtigen Wundern der Göttin Hesinde)? Vielleicht bietet die Stein-Magie der Achaz oder Trolle Optionen, Denkmodelle, vielleicht ein Stein/Edelstein, der als ASP-Speicher dient? Dann müsste ja "nur" das Zauberwirken gelernt werden ...?

    Für Ideen wäre ich dankbar :heart:

    "Mut? Wenns nur das ist – Mut hab ich genug, um barfuß mitten durch die Hölle zu gehn." (SCHILLER: Die Räuber [1781/82], I.2)

    "Na, dann komm' mit nach Tharun ..."

  • Das einfachste wäre zu behaupten, der Charakter war schon immer Magiedilethant, aber niemand hat es gemerkt, weil es sehr schwach war. Jetzt wird es nur stärker.

    (Dieser Weg könnte ein nachträglichen Erwerb begründen. Strenggenommen ist es nicht zulässig, also nur über Hausregel möglich.)

    Alle Möglichkeiten, den Vorteil nachträglich zu erwerben, etwa großes Mada-/Feqswunder haben das selbe Problem. Sie stehen außerhalb der Regeln.

    Für Menschen, die gerne Zaubern wollen, aber die Gabe nicht besitzen hat Amazeroth ein geeignetes Paktgeschenkt. Kostet nur eine Seele.

    Etwas weniger problematisch sind Pakte mit Feen und Elementaren (Regeln in Vorbereitung). Das ist zwar keine echte Magie aber zumindest etwas übersinnliches.

    Auch Götterweihen sind im weiteren Leben möglich, um übersinnliche Fähigkeiten zu erwerben.

  • Bei Prinzessin Yppolita von Gareth wurde kurz nach der Geburt eine schwache, magische Begabung festgestellt, die sich dann aber wohl nicht wieder zeigte. Bis sie Knappin wurde und plötzlich, mitgerissen von einer Geschichte, intuitiv einen Zauber wirkte, der leider einen Schoßhund dahinraffte. Damals spekulierte man, dass vielleicht Borbarads Schindluder mit magischen Entladungen dafür gesorgt hätte, dass die Gabe unglaublich stark in ihr wieder aufflammte. Insofern könnte ich mir etwas Ähnliches für SC vorstellen, wenn sie, wie oben erwähnt, vorher schon "geeignet für Madas Gabe" waren. Nur bräuchte man eine andere magische Entladung als Borbarad. ;)

    Es gibt immer einen weiteren Alrik.

  • Oh, Yppokitas Hintergrund ist ein schlechter Beispiel; ist eine verzwickte Zwillingsgeschichte.

    Es gibt noch das "kostenlose" Borbaradismus. :)

    Maigedellitanten sind ja Menschen, bei denen zu spät das magische Erbe erkannt wurde, und fü eine Ausbildung zum Magier nicht mehr geeignet sind.

    Klärt so etwas mit eurer Gruppe - der Hintergrund läßt zu was eigentlich nicht zu.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Also regeltechnisch bist Du auf Hausregeln angewiesen. Das ist klar.

    Inneraventurisch ist es so, dass niemand genau weiß, warum jemand zaubern kann oder ob man es nachträglich irgendwie erlernen kann. Insofern kannst Du jede mögliche Ausrede benutzen: Nahema hat mit den Fingern geschnipst. Oder eine Hexe hat den Helden verflucht. Oder er hat eine magische Tätowierung/ein magisches Artefakt bekommen. Oder er wurde von einer Fee geküßt.

    Man kann aber auch einfach hergehen und es innerweltlich setzen, dass der Held jetzt doch zaubern kann. Wo wäre das denn ein Problem? Gut, seine engen Freunde und seine Familie würden sich über die neuen Fähigkeiten wundern, aber sonst?

  • In der Welt Tharun können Runensteine benützt werden, um jemanden Zauberkräfte zu verleihen. Tharun gehört zu einem gleichnamigen anderen Spiel, und verwendet ein eigenes Regelset, aber es ist möglich von Aventurien aus dorthin zu reisen, also wäre das eventuell eine plausible Möglichkeit.

  • Es gibt eine Legende, wonach das Wasser aus dem Dunklen Brunnen, siebenmal destilliert, Zauberkräfte verleien soll. Eine andere Geschichte erzählt, dass man die Zauberkraft eines Alikorns in einen Trank transferieren kann.

    Ich denke, ein mysteriöser Zaubertrank könnte das Mittel der Wahl sein, wenn man solch eine Gabe verleihen will. Solange man den nicht reproduzieren kann, halten sich die Auswirkungen in Grenzen.

  • Eventuell könnte auch in einen Astralsturm oder Astralkataklymus (Kritische Essenz – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt) geraten so etwas herbei führen. Ich würde aber vielleicht noch eine Besonderheit einbringen, da solche Stürme und Kataklysmen eigentlich "nur" zerstören, bzw. in einem gezielt herbei geführten Fall zur großen Aufladung vorhandener Astralkraft genutzt wurde (ja, das ist eine MI-Umschreibung).

    Vielleicht hat der Charakter ein bestimmtes Artefakt, dass auch als Astralspeicher dienen kann, und dann kommen Zeit, Ort, Gegenstand und purer Zufall in Gestalt des SC zusammen, und er hat eine kleine magische Begabung daraus mitgenommen.

    Oh, Yppokitas Hintergrund ist ein schlechter Beispiel

    Das stimmt. Das ist eher ein Beispiel für Extra-Wurst für NSC, das laut Regeln so gar nicht möglich ist.

  • Nachträglicher Magiedilitantus könnte ich mir noch vorstellen; anderswo werden Menschen nur von einer Spinne gebissen ... ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Um es inneraventurisch einzubauen könnte man auf die Idee des Nachteils ARTEFAKTGEBUNDEN zurückgreifen.
    Die Geschichte könnte dann folgendermaßen laufen: der Spieler*innen-Charakter war schon immer magische begabt, aber erst diese besondere Artefakt, dass man auf Reisen gefunden hat scheint die Möglichkeit zu geben, sich auf die Magie so zu fokussieren, dass sie sich als Zauber manifestiert.
    Oder soetwas in der Richtung.

    "Blut sühnt alle Makel, seine reinigende Kraft ist unübertroffen" - Rondra Vademecum

    "Astralenergie als begrenzte Ressource" - Rohals Erben, S. 39, 2022

  • Gerade mit dem Sternenfall und der überall stärker werdenden Magie (erwachen des Bornlandes usw.) sehe ich da kein problem ihm den Nachteil nachträglich zu gebe. Gerade als Magiedeletant bieten sich da möglichkeiten. Ich würde mir vorstellen das du als Meister für den Anfang das Zaubern übernimmst da der frisch gebackenne Zauberer das ja nicht gewohnt ist und daherunbewust (evtl. sogar ungewollt) zaubert. Um die neuartigkeit der Situation anschaulich zu machen wurde ich für den Anfang acu die QS auswürfeln um die unberechbarkeit der neuen Gabe darzustellen. Eventuel würde ich bei Hoher QS auch mehr ASP abziehen als normal und dem Spieler ausfuhrlich die Kopfschmerzen beschreiben wenn er seine Magier verbraucht hat.

    Runenschopfer halte ich dagegen für schwierig da diese in JAhrelanger Ausbildung lernen ihre Magie in die Runen fließen zu lassen.

  • Es gibt einige Nachteile, die die fehlende Ausbildung darstellen können. Etwa Wilde Magie oder schwächer Astralkörper.

    Teil der Hausregel, zum nachträglichen Erwerb des Vorteils, könnte sein, das dieser Vorteil durch Nachteile finanziert werden muss.

    Eine innerderische Begründung für den Erwerb des Vorteils, könnte auch ein längerer Aufenthalt in einer Feenwelt sein.

    So sind Schelme immer magiebegabt. Ob das jedoch von dem Aufenthalt in der Feenwelt kommt, Kobolde nur Magiebegabte Kinder entführen oder die nicht begabten nicht zurückkehren können ist nicht festgelegt.

  • So sind Schelme immer magiebegabt.

    Wie du bereits schreibst, es ist nicht klar, was Ursache und was Wirkung? Ist der Schelm magiebegabt weil er als Baby geklaut wurde, oder wurde er als Baby geklaut, weil er magiebegabt war?

    Nachträglich kann man den Vorteil kaufen ud so tun, als wäre es schon immer da gewesen. Problematisch wird es nur, wenn bereits ein Odem oder Analys auf den Spieler gesprochen wurde und als Ergebnis "nicht magisch" herauskam...das muss man dann "erklären" (Zauber war misslungen, Aura schwach, Astralkörper noch nicht in der Lage größere Mengen Astralkraft zu "halten")...

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Ganz lieben Dank für die vielen Ideen - daraus bastel ich mir etwas zusammen. Ein Hoch auf die Schwarmkreativität! :heart:

    "Mut? Wenns nur das ist – Mut hab ich genug, um barfuß mitten durch die Hölle zu gehn." (SCHILLER: Die Räuber [1781/82], I.2)

    "Na, dann komm' mit nach Tharun ..."

  • Man könnte die Person vielleicht auch zu den Echsen schicken. Hzint als Göttin des ewigen Wandels wäre mit einem cool Zsah ritual vll auch ein geiler Abenteuer Aufhänger. Das wird alles so blutig und "häutig", dass es den Spieler viel Überwindung kosten wird. Der Lohn danach ist eben Zauberkraft :).

  • Wie könnte nun der Weg dahin gelingen (jenseits von mächtigen Wundern der Göttin Hesinde)? Vielleicht bietet die Stein-Magie der Achaz oder Trolle Optionen, Denkmodelle, vielleicht ein Stein/Edelstein, der als ASP-Speicher dient? Dann müsste ja "nur" das Zauberwirken gelernt werden ...?

    Ich denke die beste Möglichkeit wäre ein Limbusunfall , eine Reise durch den Limbus oder ein Nebeneffekt eines anderen misslungen Sphärenzaubers. Ich erinnere mich an eine Tabelle aus einem DSA 3 Abenteuer bei denen die plötzliche Magiebegabung eine Folge des Limbusreisen sein kann. Aber viele der anderen Vorschläge hier finde ich auch sehr cool. An sich sollte es nicht schwer sein das nachträglich zu bekommen wenn du eine Situation schaffst in der das glaubhaft ist, ein Retcon des bisherigen Lebens würde ich aber nicht machen, das nimmt einem ja das komplette Rollenspiel dazu weg und die Mitspieler müssen aktiv ignorieren dass ein Mitstreiter plötzlich besondere Käfte hat, uncoole Lösung.


    Alle Möglichkeiten, den Vorteil nachträglich zu erwerben, etwa großes Mada-/Feqswunder haben das selbe Problem. Sie stehen außerhalb der Regeln.

    Naja nein, Vorteile können unter bestimmten Umständen nach Meisterentscheid erworben werden. Regelwerk Seite 162.

  • Alle Möglichkeiten, den Vorteil nachträglich zu erwerben, etwa großes Mada-/Feqswunder haben das selbe Problem. Sie stehen außerhalb der Regeln.

    Naja nein, Vorteile können unter bestimmten Umständen nach Meisterentscheid erworben werden. Regelwerk Seite 162.

    nun gibt es aber für den Vorteil Zauberer die ausdrückliche Aussage, dass er nicht nachträglich erworben werden kann. Regelwerk 168 (Regelwiki)

    Die anderen Vorteile besitzen diese Einschränkung nicht. Jetzt könnte man lange Ergebnislos drüber diskutieren, ob die spezielle Regel die allgemeine Regel überschreibt und hier eine noch speziellere Hausregel erfordlich ist oder die allgemeine Regel trotz der speziellen Regel gilt und das durch Meisterentscheid zu lösen ist. Im Ergebnis bleibt es gleich.

  • Alle Möglichkeiten, den Vorteil nachträglich zu erwerben, etwa großes Mada-/Feqswunder haben das selbe Problem. Sie stehen außerhalb der Regeln.

    Naja nein, Vorteile können unter bestimmten Umständen nach Meisterentscheid erworben werden. Regelwerk Seite 162.

    nun gibt es aber für den Vorteil Zauberer die ausdrückliche Aussage, dass er nicht nachträglich erworben werden kann. Regelwerk 168 (Regelwiki)

    Die anderen Vorteile besitzen diese Einschränkung nicht. Jetzt könnte man lange Ergebnislos drüber diskutieren, ob die spezielle Regel die allgemeine Regel überschreibt und hier eine noch speziellere Hausregel erfordlich ist oder die allgemeine Regel trotz der speziellen Regel gilt und das durch Meisterentscheid zu lösen ist. Im Ergebnis bleibt es gleich.

    stimmt das habe ich übersehen.