"Der Meister hat recht"?

  • Im Spiel stören, aber nach dem Spiel oder in der Pizzapause wäre die nötige Zeit dazu.

    Beim Fußball (soweit ich das mitbekam) gilt weiterhin das Wort des Schiedsrichter, obwohl Kameras inkl. Zeitlupe das Spielgeschehen besser "beurteilen" könnten.

    Aber auch beim Fußball gilt - das Spiel muß weitergehen!

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Bei einem Spieler-SL-Disput ist aber der SL nie unparteiisch sondern das genaue Gegenteil.

    Das sehe ich nicht so, der Meister ist ja nicht der Gegner der Spieler. Er ist, wenn man so will genauso Spieler, wie die Spieler, nur dass er die gesamte Welt "bespielt"...

    Seine Aufgabe ist auch nicht, die Spieler scheitern zu lassen, sondern ihnen ein spannendes und schönes Rollenspiel zu ermöglichen.

    Daher und das ist meine Meinung ist der Spielleiter/Meister sehr wohl unparteiisch.

    Edit sagt: Es ist spannend zu sehen, wie viele unterschiedliche Auffassungen es gibt (komplett ohne Wertung und auch so gemeint).

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Aber wenn er eine Partei im Disput ist, kann er nicht unparteiisch sein, sonst gäbe es keinen Disput, da hat Satinavian klar recht.

    Ob er dann darauf beharrt das seine Position durchgesetzt wird oder er weniger stur ist, sondern eher nachgiebig. Ist wieder Sache des Gruppenvertrags.

    Man kann versuchen einen Meister zu überzeugen. Klar.

    Das ist aber sicher alles andere als produktiv für die laufende Session!

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Grumbrak

    Das ist so nicht richtig. Spieler und Spielleiter teilen eigentlich immer das Ziel, spannendes und schönes Rollenspiel zu betreiben. Darum drehen sich die Dispute nicht. Wir sind typischerweise schon sehr lange jenseits des Punktes, wo der SL den scheitern lassen will und der Spieler versucht, das beste für seinen Charakter herauszuschlagen.

    Die Dispute gehen immer darum, was der beste Weg dahin ist, spannendes und schönes Rollenspiel zu betreiben oder darum, wie man die Regeln richtig anwendet.

    Und hier ist der Spielleiter immer parteiisch. er wird seine Meinung, wie man die Regeln lesen sollte oder was genau jetzt dem Spiel besser tut, immer für zutreffender halten, als die des Gegenübers


    parteiisch also im Sinne von "wer hat recht", nicht im Sinne von "Vor-/Nachteil SC".

  • Es geht doch immer um die Regeln ... und deswegen sollten solche Unklarheiten bereits vorm Spielbeginn geklärt sein.

    Seufz.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Es geht doch immer um die Regeln ... und deswegen sollten solche Unklarheiten bereits vorm Spielbeginn geklärt sein.

    Das ist der Optimalfall aber nur zu selten die Realität!

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    Ergebnis 'Ich'

  • a) Wir brauchten es damals anscheinend nicht (außer wo wann gespielt, wer bringt was mit?)

    b) Wir waren alle aus der Pupertät raus - und damit Älter als 14 Jahre.

    c) Auch mir sind die meisten Tipps neu, siehe a) Aber durch solche Fragen wühle ich mich auch durch meine RPG-Sammlungen,
    und stelle dann erstaunt fest, das es längst zur Vorbereitung für einen ungestörten Spieleabend zählt.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

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  • Das ist so nicht richtig. Spieler und Spielleiter teilen eigentlich immer das Ziel, spannendes und schönes Rollenspiel zu betreiben.

    Da sind wir uns ja einig. Das hab ich ja auch geschrieben.

    Die Dispute gehen immer darum, was der beste Weg dahin ist, spannendes und schönes Rollenspiel zu betreiben oder darum, wie man die Regeln richtig anwendet.

    Schönes Rollenspiel ist doch das Ziel für alle Spielbeteiligten. Der beste Weg ist seinen Charakter mit beschreibenden Worten durch die Wlet zu navigieren. Dafür braucht es erst einmal sehr wenig Regeln.

    Regeln braucht es erst, wenn der Ausgang einer Situation nicht bekannt ist. Dann muss eine Probe (nach den Regeln) geworfen werden.

    Und hier ist der Spielleiter immer parteiisch. er wird seine Meinung, wie man die Regeln lesen sollte oder was genau jetzt dem Spiel besser tut, immer für zutreffender halten, als die des Gegenübers

    Warum sollte ich als Meister "parteiisch" sein? Eher im Gegenteil, wenn meine Spieler sich was halbwegs sinnvolles ausdenken, dann gibt es keine Diskussionen. Denn die Diskussion ob Beispielsweise Klettern nun um 3 oder 1 erschwert ist, ist müßig und stört das Spiel mehr als es einemd er Parteien nutzt. Es macht daher wenig Sinn darüber zu streiten, außer man möchte die Atmosphäre zerstören.

    Wenn man über einen Fluss schwimmen will und der FLuss sieht aus, wie ein gemächlich dahinschwimmender Fluss, hat aber eine gefährliche Strömung , dann kann der Meister eine um X erschwerte Probe verlangen. Es macht doch wenig Sinn, nun das SPiel zu unterbrechen, um zu philosophieren, ob die Probe nicht lieber um Y oder Z hoch X-Y geteilt durch 4(pi) erfolgem sollte.
    Dennoch bin ich als Meister nicht "gegen" die Helden. Klevere Tricks. "Als ich sehe, wie Held A abdriftet" werfe ich ihm mein Magierseil zu... ist doch klasse. Man zieht ihn zurück, er schluckt etwas Wasser und kommt sonst recht unbeschadet auf der Startseite an.

    Dann kann man überlegen, ob man Schwimmhilfen bastetl, ein Boot baut, Solidirid nutzt, eine Brücke sucht, einen Fährmann ....

    Fakt ist: Regeldiskussionen sind unnütz und stören das Spiel.

    Fakt ist auch: Der Meister sollte sich grob auskennen. Klettern und Schwimmen sind eigene Talente, wenn er immer auf Körperbeherrschung würfeln lässt, ist das doof und falsch. Das sollte man dann kurz anmerken und gut ist. Wir sind ja alle fern ab der 20... und durchaus Lernfähig und willig.

    Wenn ich als Meister einen Dieb wegrennen lasse, nachdem er durch eine Horriphobus Furcht II bekommen hat, kann mich der Magierspieler schon darauf hinweisen, dass er nicht wegrennen muss. Dann nicke ich und sage: Weiß ich.

    Weiter gehts im Spiel.

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    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • c) Auch mir sind die meisten Tipps neu, siehe a) Aber durch solche Fragen wühle ich mich auch durch meine RPG-Sammlungen,
    und stelle dann erstaunt fest, das es längst zur Vorbereitung für einen ungestörten Spieleabend zählt.

    Es lassen sich nur wirklich nicht alle Regelunklarheiten die am Spielabend auftreten können vorhersehen und daher auch nicht vorbereiten.

  • Und hier ist der Spielleiter immer parteiisch. er wird seine Meinung, wie man die Regeln lesen sollte oder was genau jetzt dem Spiel besser tut, immer für zutreffender halten, als die des Gegenübers

    Ich stimme zu, dass ein*e SL durchaus parteiisch sein kann, wenn nämlich die eigenen Entscheidungen, Richtlinien und Vorhaben und deren Umsetzungen in Frage gestellt werden.

    Allerdings muss es gegenseitig nicht immer so sein, es gibt ja durchaus Fälle, da man sich - sei es nun auf Spieler*innen-Seite oder SL-Seite - durch Argumente und Erklärungen überzeugt sieht, dass anders besser wäre.

    Allerdings macht die Überzeugung, selber in jedem Fall die letzte Entscheidungsbefugnis zu haben und über alles entscheiden zu können, einen 'Meister' sehr parteiisch in meinen Augen.

    Denn die Diskussion ob Beispielsweise Klettern nun um 3 oder 1 erschwert ist, ist müßig und stört das Spiel mehr als es einemd er Parteien nutzt.

    Sie ist nicht müßig, wenn sie potenziell entscheidet, ob ein Charakter sich das überhaupt zutraut, und/oder wie gut die Chancen stehen. Zumal da durchaus unterschiedliche Vorstellungen bestehen können, wie zutreffend und richtig eine Erschwernis erscheinen kann. Wenn jemand eine Einschätzung oder Vorgabe nicht passend findet oder sogar das als unfair benachteiligend empfunden wird, ist so eine Diskussion in meinen Augen nicht 'müßig'.

  • Sie ist nicht müßig, wenn sie potenziell entscheidet, ob ein Charakter sich das überhaupt zutraut, und/oder wie gut die Chancen stehen.

    Wenn mein Charakter wissen will, wie er eine Probe einschätzt würfelt er auf KL/KL/IN [oder KL/IN/IN was genau sagt der Meister, hängt davon ab ob man die Erschwernis kennen (KL) kann, oder ahnen muss (IN)] auf den Talentwert der zu probenden Eigenschaft. Als Ergebnis weiß der Held: Wie schwerwird die Aktion vermutlich. Dann entshceidet der Held die Aktion tatsächlich zu machen (also zumindest wenn der Held die Zeit hat, darüber nachzudenken)...

    Hat er keine Zeit, hat er ja auch keine Wahl (z.B. Verfolgungsjadg). Dann springt der Held von Dach zu Dach... "Koste es was es wolle!"

    Wenn jemand eine Einschätzung oder Vorgabe nicht passend findet oder sogar das als unfair benachteiligend empfunden wird, ist so eine Diskussion in meinen Augen nicht 'müßig'.

    Naja wenn im Abenteuer drin steht: Die rutschige Wand ist -3 erschwert, dann brauch ich da nicht wirklich viel diskutieren. Der Unterschied zwischen ist im Abenteuer so defininert (quasi "offizielle" Regel) und "hat der Meister sich frei ausgedach" (quasi: "Meisterwillkür") den erkenne ich nicht. Beides sind Menschen die Fehler machen können.

    Aber muss man deswegen (meist geht es ja darum: -3 oder -1?) den Spielfluss unterbrechen?

    Ich spreche nicht von ganz offensichtlichen Benachteiligungen. Sondern von ganz regulären Proben (wie der Beitrag über die Klettern probe). Meine MEinung ist: Das gehört nicht ins Spiel.

    Die Probe ist für alle gleich schwer oder leicht. Keiner wird benachteiligt. Es gitb sicher mindestens zwei andere (längere?, aufwändigere) Wege. Die müssen die Helden nur finden wollen!

    LG

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Ich möchte Dir grundsätzlich gar nicht widersprechen, da ich das soweit ähnlich sehe. Ich weise daraufhin, dass es durchaus vorkommen kann und schon vorgekommen ist, dass eine Erschwernis angesetzt wird, die für Spieler*in nicht unbedingt nachvollziehbar oder als unangemessen angesehen wird. Ein aktuelles Beispiel dürfte die Diskussion über die klettern-Probe sein, aber es hat auch schon Fälle gegeben, da ein 'Meister' nicht wollte, dass etwas möglich ist, und daher eben sehr hohe Erschwernisse ansetzt ("Ist halt so", um wieder beim recht haben oder nicht zu landen).

    Auch muss eine Erschwernis, die ein AB vorsieht, nicht unbedingt einer individuellen Einschätzung entsprechen (solche Beispiele kenne ich auch, denn auch AB haben nicht immer recht).

  • aber es hat auch schon Fälle gegeben, da ein 'Meister' nicht wollte, dass etwas möglich ist, und daher eben sehr hohe Erschwernisse ansetzt ("Ist halt so", um wieder beim recht haben oder nicht zu landen).

    Aber ist das grundsätzlich was Schlechtes/Falsches? Mir würde auch die Immersion flöten gehen, wenn Spieler immer eine Probe probieren könnten egal wie schwer es ist. Das kann ja schon bei so Dingen wie Bäume fällen anfangen. Ich hab gar keine Werkzeuge und will trotzdem einen Baum fällen? Dann ist die Probe unmöglich, weil die Erschwernis so hoch wären, dass ich diese nicht ablegen kann. Die sehr hohen Erschwernisse von denen du sprichst sind meistens der Kompromiss des Meisters, dass man trotzdem mal Würfeln darf und vielleicht Glück hat(Krit), aber es ohne wirkliche Spezialisierung auf das Gebiet eben unmöglich ist da was zu machen.

    Außerdem regt das ja die Kreativität an. Wenn dann eine sinnvolle Erklärung kommt, wie die Probe trotzdem funktionieren soll, darf man auch ruhig mit den Erschwernissen runter gehen oder die Gruppe überlegt sich halt einen anderen Weg. Brute Force einfach jedes Problem statchecken zu können ist aber auch nicht so toll.

  • Ich glaube, Schattenkatze meinte Fälle, in denen der Meister die Erschwernis hoch setzt, niht etwa, weil er die Aufgabe für schwer hält, sondern weil er aus Plotgründen nicht will, dass die Aktion jetzt gelingt/durchgeführt wird. In so mancher Runde wäre das verpöhnt.

  • Ich glaube, Schattenkatze meinte Fälle, in denen der Meister die Erschwernis hoch setzt, niht etwa, weil er die Aufgabe für schwer hält, sondern weil er aus Plotgründen nicht will, dass die Aktion jetzt gelingt/durchgeführt wird. In so mancher Runde wäre das verpöhnt.

    Aber auch das ist dann ein Punkt den man nicht während der Runde diskutieren muss oder? Dann sagt man nach der Runde, dass man das Railroading blöd fand und gut ist. Der Meister kann das ja auch doof finden, aber wenn das 4 Std. Abenteuer dann in 20min vorbei wäre ist schon nachvollziehbar, dass man das nicht will. Natürlich hätte so eine offensichtliche Schwachstelle vorher auffallen sollen, aber Menschen machen nunmal Fehler und wenn es dann halt für den Spielspaß der ganzen Gruppe besser ist, dass nicht ein einziger mit einer Probe das ganze Abenteuer löst ist das schon in Ordnung. Gerade im Bereich Magie lässt sich sehr viel sehr schnell sprengen, wenn man unvorsichtig ist und da kann man dann auch mal als Spieler fünfe grade sein lassen, aber das ist wieder der Punkt mit dem Vertrauen in den SL. Schattenkatze und einige andere haben, so wie ich das sehe, ein grundsätzliches Mistrauen gegenüber Spielleitern, weswegen direkt angenommen wird, dass jede Handlung die nicht zu Gunsten der Spieler geschieht bösartig gemeint ist. Ob das jetzt eine fehlgeschlagene Idee den Plot ranzubringen oder einfach eine falsche Einschätzung war ist dann egal, weil man immer sofort Veto einlegt und diskutiert. Zumindest wirkt das so auf mich.

  • Ich hab gar keine Werkzeuge und will trotzdem einen Baum fällen? Dann ist die Probe unmöglich, weil die Erschwernis so hoch wären, dass ich diese nicht ablegen kann.

    Absolut. Nicht alles ist schaffbar, weil es gerade vorteilhaft oder gut wäre, es zu tun.

    Ich dachte in der Tat in die Willkür. Etwa an das Hausdach aus Stroh, das sich mit der Barbarenstreitaxt nicht durchschlagen ließ (wurde mir erzählt, habe ich nicht selber erlebt), oder generell an hohe Erschwernisse, die es nur deshalb gibt, damit es nicht getan oder nicht geschafft wird (habe ich selber auch noch nicht erlebt, glaube ich, aber man kann davon lesen).

    Aber auch das ist dann ein Punkt den man nicht während der Runde diskutieren muss oder?

    Doch, finde ich schon, dass das durchaus dann angesprochen werden kann. Es in dem Moment relevant, ob man etwas überhaupt reell versuchen kann und würde, und ob man etwas schaffen kann. (Stichwort auch etwa: Die stets mitwachsende Mauer.)

    Ich halte es für völlig legitim, wenn die Erschwernis in keiner Relation zur anstehende Aufgabe steht, da mal nachzufragen und sich zu vergewissern. Eine große Diskussion wird es eigentlich nur, wenn "Das ist jetzt so", argumentiert wird und der/die andere das als Argument nicht akzeptiert.

    In allen anderen Fällen nimmt das so viel Zeit in Anspruch wie ein Gang aufs Klo und vermutlich weniger Zeit als die Essensbestellung, wenn man da kurz die gegenseitige Sicht und Verständnis darlegt und hoffentlich einen Konsens findet.

    Denn was Spielspaß ist, ist schon sehr individuell, und ich kann völlig verstehen, wenn man sich nicht durch ein AB durchlotsen lassen möchte, um die einzelnen Stationen nach Fahrplan zu besuchen und abzuhaken, und sich daran stört, etwas im Grunde nicht machen zu dürfen, weil es der Plot nicht vorsieht. Nur weil es vorangeht, ist ein AB deshalb nicht Spaß für alle.

    Denn da Fehler gemacht werden, von jedem, nicht nur dem SL, bricht man sich auch keinen Zacken aus der Krone, wenn es ein Fehler ist, sich auf diesen kurz hinweisen zu lassen.

    Schattenkatze und einige andere haben, so wie ich das sehe, ein grundsätzliches Mistrauen gegenüber Spielleitern, weswegen direkt angenommen wird, dass jede Handlung die nicht zu Gunsten der Spieler geschieht bösartig gemeint ist.

    Aus welchen meinen Äußerungen leitest Du das ab? Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass ein SL mit mir spielt, und nicht gegen mich, und ich mit ihm/ihr und wir gemeinsam ein schönes Spielerlebnis für alle haben wollen. Ich gehe auch daher davon aus, dass ich auf Fehler hinweisen darf (wenn ich sie für so gravierend halte, das sofort oder überhaupt anzusprechen, einiges nehme ich einfach hin, weil es so wichtig nicht ist, oder später eben auch reicht), so wie es mir als SL wichtig ist, dass man mich auch Fehler hinweist.

    Von 'bösartigen' Meistern habe ich noch nie geschrieben und keinen von denen, mit denen ich nicht mehr spielen wollen würde (wofür die Finger einer Hand vollends ausreichen), hätte ich jemals so etwas wie 'Bösartigkeit' (das ist ein wirklich hartes Wort!) oder auch nur so etwas Vorsätzlichkeit, wirklich gegen Spieler und Charaktere zu spielen, attestiert.

    Da fühle ich mich verpflichtet zu schreiben: Nein, da hast Du etwas bei mir falsch verstanden. Ich unterstelle keinen Mitspielern von mir, die auch mal leiten, Bösartigkeit, und generell bin ich nicht misstrauisch gegenüber SL.

    Hier im Forum habe ich auch in den FABs mit mir völlig unbekannten SL zu tun, oder mal auf einer Con.

    In der Regel mache ich da gute Erfahrungen.

    Übrigens gibt es in den Gruppen, in denen ich spiele, üblicherweise weder zwischendurch noch am Ende große Regeldiskussionen. Meist kommen wir da gemeinsam schnell auf einen Nenner, wenn es um Auslegung oder Änderung von Regeln geht (was so oft jetzt auch nicht vorkommt), kann aber auch schon mal bei einer Stelle, an der es wichtig ist, wie etwas wirkt und da erst auffällt, dass das nicht so gelungen ist, zur Sprache kommen.

  • Ich halte es für völlig legitim, wenn die Erschwernis in keiner Relation zur anstehende Aufgabe steht, da mal nachzufragen und sich zu vergewissern. Eine große Diskussion wird es eigentlich nur, wenn "Das ist jetzt so", argumentiert wird und der andere das als Argument nicht akzeptiert.

    Genau das ist der Punkt, weswegen ich dir etwas Mistrauen unterstelle. Nehmen wir mal als Beispiel eine Sinnesschärfeprobe: Diese ist jetzt um -5 erschwert, ich kann das nicht nachvollziehen also frag ich den Meister, ob er mir bitte aufschlüsseln kann wie die Erschwernis zustande kommt. Wenn er jetzt nachgibt sagt er, dass der Typ da hinten in der Ecke einen Blick in die Gedanken QS 5 gewirkt hat und die Spannung ist futsch. Wenn er sich jetzt weigert mir das aufzuschlüsseln und sagt " Das ist richtig so" würde ich weiter diskutieren, weil ja nicht nachvollziehbar ist, woher die Erschwernis kommt. Du siehst worauf ich hinaus will? Wenn man ein "Das ist so und es gibt Gründe dafür" nicht akzeptiert, vertraut man dem Meister nicht die Regeln zu kennen und richtig anzuwenden. Es ist halt nunmal eben so, dass der Meister mehr über jede Situation weiß als die Spieler, eben weil er diese konstruiert. Deshalb find ich es nicht sinnvoll, wenn Spieler immer alles diskutieren dürfen und nicht mit einem "Das ist jetzt grad so, aber wir können nach der Runde drüber reden" zufrieden sind. Schließlich kann man nur dann sinnvoll zu einem Ergebnis kommen, wenn alle Seiten die gleichen Informationen haben. Will ich aber nicht meinen ganzen Plot sofort verraten, dann haben die Spieler eben nicht immer alle Informationen und müssen mir vertrauen, dass ich sie nicht ohne Grund vor scheinbare Mauern laufen lasse.

    Da es für dich eine Gegebenheit ist, dass man nicht mit einem "Das ist jetzt so" zufrieden sein muss als Spieler, schließ ich halt implizit daraus, dass du kein Vetrauen in den Meister und seine Fähigkeiten Proben sinnvoll einzuschätzen hast.

  • Im Endeffekt hängt es also eher vom Führungstil des SL ab und wie flexibel diese auf unvorhergesehenes Reagieren kann.

    PnPs ist nunmal ein Spiel, dass zum einen von einem Würfelwurf abhängt, der unerwartet schiefflaufen oder auch bestehen kann. Gleichzeitig können viele Köpfe (der Spieler) auf viele (dumme) Gedanken kommen, die man als SL vorher vielleicht nicht gekommen ist.

    Schlussendich liegt die Entscheidung bei der SL, wie sie auf solche Ereignisse reagiert und was sie zulässt und was nicht.

    Manches kann man vorher klären, wenn z.B. Regelfragen zu bestimmte Sachen oder Konzepte eines Charakters mit dem Spieler vorher durchgeht und bei Regelunklarheiten diese vorher klärt.

    Oder bei kritischen Szenen schon vorher plannt, dass die Heldengruppe scheitern könnte bzw. den Plot vorzeitig lösen könnte und sich einen Plan B bzw. C aufzeichnet.

    Auf der anderen Seite hilft es machmal auch als Spieler mal zu leiten (eventuell einen One Shot), um die andere Seite kennen zu lernen. Denn schlussendlich hängt es von zusammen spiel ab, ob ein Spieleabend von beiden Seiten erfüllend verlaufen kann oder auch nicht. Und in meinen Augen gehört eine ewige Disskusion über irgendwelche Regeln dazu nicht.

    Erst gestern ist es mir beim Leiten aufgefallen, dass ich nachhinein manche Situationen vielleicht anders hätte lösen können oder gewisse Regeln eingach ignoriert hatte (sowohl zu gunten der Spieler als auch gegen sie). Man hat halt nicht immer alle Regel aus allen Bänden im Kopf und insbesondere bei Charaktere, die man selbst nicht spielt lern man immer wieder was neues. Deshalb bin ich meiner Gruppe dankbar, dass sie sich nicht auf solche langen Disskussionen mit mir eingehen, sondern erst nach der Runde dann Feedback geben bz.w gewisse Regeln nochmals mit mir durchgehen.

    Jetzt muss ich nur noch einen Weg finden, wie die Gruppe am "Endboss" (einen Drachen) nicht sterben wird ;)

    • 1. Möglichkeit, den Encounter durch eine leichtere Kreatur zu entschärfen geht nicht (dafür werde ich sie noch ein pushen)
    • 2. Möglichkeit, den Encounter diplomatisch statt im Kampf zu lösen geht auch nicht

    Es muss also eine 3. Möglichkeit her bei dem die Gruppe nicht stirbt, der Drache überleben wird und trotzdem der Encounter als "gelöst" zählt....

    oder die Gruppe hat einfach pures Würfelglück....

  • Nehmen wir mal als Beispiel eine Sinnesschärfeprobe: Diese ist jetzt um -5 erschwert, ich kann das nicht nachvollziehen also frag ich den Meister, ob er mir bitte aufschlüsseln kann wie die Erschwernis zustande kommt.

    Relevant wäre, für was die 5 Erschwernis wäre. Es gibt viele Dinge, die sind nur schwer zu sehen, zu machen, zu erreichen, zu klettern. Weil eine Probe schwer ist, hinterfrage ich das deshalb allein nicht (warum sollte ich auch?). Andere an unserem heimischen Gruppen-Spieltisch übrigens auch nicht. Schwere Proben haben ihre Berechtigung.

    Es ist bei weitem nicht alles leicht (auch wenn eine unmodifizierte Probe nicht leicht ist). Als SL erschwere ich auch Proben, wenn ich meine, das ist eben "Fummelarbeit" oder noch schwerer, ich orientiere mich da durchaus an der vom Regelwerk vorgegebenen Skala. (Ich erleichtere aber auch Proben, wie ebenfalls vom Regelwerk vorgesehen, wenn ich meine, dass die Anforderung und Fähigkeiten des SC das hergeben, oder lasse auch ohne Probe etwas gelingen. Ich setze aber auch vom AB vorgesehene Erschwernisse durchaus rauf oder runter, wenn ich meine, dass die angegebenen Modifizierungen zu übertrieben hoch oder für die Anforderung zu niedrig sind.)

    Im Grunde weiß ich es zu schätzen, wenn es Probenerschwernisse gibt, es macht den Erfolg um so süßer, oder zeigt, wo die Fähigkeiten des SC noch wachsen müssen, und es ermöglicht, einem SC zu glänzen, wo andere mit der Erschwernis nicht mehr klar kommen.

    Ich dachte an andere 'Herkunft' von Probenerschwernissen.

    Etwa wie in diesem Erlebnis, nicht von mir, aber demjenigen, der das mal als Spieler so erlebt hat, zu noch DSA 3-Zeiten:

    "Ich will da hochklettern" - "Das ist um 12 erschwert" - "Aber vorhin waren die alle nur um 3 erschwert" - "Ja. Aber jetzt um 12." - "Ok. Gelingt." - "Mach aber erst mal noch eine KK Probe um 12 erschwert, um dich über die Kante zu ziehen" - "Wow. 1. Damit gelingt das doch." - "Du ziehst so stark dran, dass die Kante abbricht und du abstürzt".

    Solche Aktionen, finde ich, darf man auch sofort ansprechen, und nicht erst am Ende der Spielsitzung, denn dann ist die Szene schon vorbei, und egal, worauf man sich einigt, die willkürlich, damit der Verfolgte (um so eine Szene handelte es sich) entkommen kann, angesetzten Erschwernisse, die nur darauf abzielten, eine erfolgreiche Verfolgung zu verhindern, sind dann eben bereits so passiert.

  • Das ist so nicht richtig. Spieler und Spielleiter teilen eigentlich immer das Ziel, spannendes und schönes Rollenspiel zu betreiben.

    Die Frage ist nur, was man darunter versteht.

    Ich bin schon SLs begegnet, die seeeehr seltsame Vorstellungen davon hatten, was spannend und schön ist. Das waren, oh Zufall, dann auch immer die, die darauf bestanden, dass sie Recht haben und jede Kritik an ihnen nicht nur unberechtigt, sondern reinste Blasphemie ist.

    Und sich dann wunderten, warum Leute nicht mehr mit ihnen spielen wollen.

    Aber natürlich: Wenn man keine komischen Vorstellungen davon hat, was "schön" ist, dann braucht man auch gar nicht mit der Brechstange gegen die Spieler zu argumentieren. Weil dann alle eigentlich dasselbe wollen.


    Beispiel Strohdach und Barbarenstreitaxt: Statt so einen Käse zu bringen wie "Nö, du kommst mit deiner Streitaxt nicht durch ein Strohdach" könnte man ja auch einfach mal sagen: "Sorry, aber wenn du das machst, zerhaut mir das den Plot. Könnten wir vielleicht irgendeinen Grund finden, warum er das NICHT tut?"

    Die Spieler wollen gerne weiterspielen, und wenn man sie darüber informiert, dass eine von ihnen geplante Aktion dazu führt, dass der geplante Plot vorbei ist, und auf die Schnelle was improvisiert werden müsste, können sie durchaus verhandlungsbereit sein. (Eventuell sieht das Verhandlungsergebnis auch so aus, dass sie gerne sehen wollen, ob man was Schönes improvisieren kann. Das muss man dann eben auch so akzeptieren.)

    Aber ich glaube, Diktatoren-SLs geht es oft gar nicht darum, ob etwas den Plot zerschießt, sondern darum, dass alles so sein muss wie sie es geplant haben. Extremstes Beispiel war, wie mir mal einer vorschreiben wollte, was mein Charakter denkt.

    Dabei war der missliebige Gedanke eine Falschannahme, die sich in fünf Minuten hätte widerlegen lassen, wenn dies für den Plot nötig gewesen wäre.

    weswegen direkt angenommen wird, dass jede Handlung die nicht zu Gunsten der Spieler geschieht bösartig gemeint ist.

    Ich hab schon zuviele Arschlöcher erlebt, um noch von einem Versehen auszugehen, wenn jemand richtig dicke ins Fettnäpfchen tritt. Mit 20 war ich auch noch anders drauf. Wenn man sich von einem böswilligen SL viel zuviel gefallen lassen hat, weil man ihm immer unterstellen wollte, es sei ein Versehen gewesen, sieht man das irgendwann anders.

    Aber ja: Wenn ein SL etwas tut, was den Spielern den Tag verhagelt, dann werde ich misstrauisch.

    Den Helden kann man gern die Suppe versalzen so viel man will, soll ja alles nicht zu einfach sein, aber den Spielern?

    Ich spiele DSA um Spaß dran zu haben, und wenn ich keinen Spaß habe, tja, dann stimmt irgendwas nicht.

    Natürlich kann ich dann immer noch die Gruppe verlassen, auch wenn ich vorher genickt und jaja gesagt habe, als der SL entschieden hat, dass er immer Recht hat und man sich gefälligst unterzuordnen hat ... aber ich muss dann eben auch die Gruppe verlassen. Weil Diskussion zwecklos ist.

    Während bei jemand weniger diktatorisch veranlagtem könnte ich auch einfach sagen: "Hey, das macht mir keinen Spaß", und berechtigterweise davon ausgehen, dass das Gehör findet.


    Einige hier tun so, als wollte man ihnen etwas verbieten. Das ist Unsinn - ich warne nur davor, was passiert, wenn man meint als SL versuchen zu müssen, in Sachen Unfehlbarkeit mit dem Papst zu konkurrieren. Und was passiert ist: Die Leute verschwinden einfach, weil man ihnen deutlich gemacht hat, dass es sowieso keinen Zweck hat, zu sagen, was ihnen nicht gefällt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Artemis500 (1. August 2022 um 15:50)