Anreden und Reverenzen

  • Gibt es eine offizielle Zusammenschrift welche Anreden und Reverenzen gegenüber weltlichen, kirchlichen und gildenmagischen Respektspersonen, je nach Sozialstatus des Spielercharakteres der mit ihnen spricht, zu verwenden und zu erbringen sind?

  • Willkommen auf dem Orki, Waidmann . :)

    Ja, gibt es: Aventurische Anreden – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Dazu finden sich ein verschiedenen RSH oder womöglich auch einige weitere der jeweiligen Region.

  • Ich gehe davon aus, dass die Anreden immer verwendet werden, wenn man sich nicht kennt, und man keinen so hohen Sozialstatus haben kann, dass man das nicht mehr müsste. (Wie häufig ein Leibeigener die Gelegenheit hat, die Kaiserin mit "Eure kaiserliche Majestät" anzureden steht auf einem anderen Blatt ...)

    Eine Gräfin mag es sich leisten können, zur Traviageweihten nicht "Euer Gnaden" zu sagen ohne direkt zurechtgewiesen zu werden (von wem auch?), aber als unhöflich wahrgenommen wird es dennoch.

    Wenn man sich kennt, kann so etwas weggelassen werden, da bestimmt dann der Standesunterschied wie gut man sich eigentlich kennen kann. (Bzw. der Leibdiener wird im privaten Rahmen zum Baron wohl eher "Herr" sagen als "Euer Wohlgeboren")

  • Natürlich verwenden Personen die einander noch nicht bekannt sind immer Anderen und erbringen Reverenzen, meine Frage bezieht sich darauf ob von offizieller Seite geregelt ist welche Anreden und Reverenzen im Speziellen je nach Sozialstatus des Spielercharakters in Relation zu den Respektspersonen zu verwenden und erbringen sind.

  • Dort geht nicht hervor welchen Sozialtatus der Spielercharakter haben muss, um die genannte Andere zu verwenden, und Reverenzen werden gar nicht genannt.

    Ein Ritter wird immer mit "Euer Wohlgeboren" angeredet. Ganz egal, ob ihn sein lehenspflichter Bauer anspricht, oder ein höher gestellter Adliger, oder ein Geweihter, oder sonst jemand. Anreden ändern sich eigentlich nicht durch denjenigen der anspricht.

    Die Anrede ergibt sich aus Stand oder Rang und ist für alle gleich, egal, ob höher oder tiefer.

    Wie schon erwähnt wurde, mit einem gewissen Rang/Stand mag man es sich leisten können, der Höflichkeit und geltenden Etikette nicht nachzukommen, aber dann wird sich nichtsdestotrotz (vorsätzlich) schlecht benommen und das Gegenüber nicht angemessen behandelt (und das mag für den eigenen Ruf auch nicht unbedingt gut sein).

    Ein SO 3-SC hat den Ritter mit "Euer Wohlgeboren" anzureden. Der Geweihte und der adlige Schwertgeselle oder auch der gut bürgerliche Krieger, und wenn sie einen SO haben, der deutlich höher als der des Ritters ist, haben ihn trotzdem mit "Euer Wohlgeboren" anzureden.

    So wie der Ritter auch den adligen Schwertgesellen gemessen an dessen Adelsrang entsprechend zu titulieren hat.

    Der SO steht nicht auf die Stirn geschrieben. Ein Bürgerlicher ist erst mal das, auch wenn er einen SO von 10 hat, hat er deshalb keine besondere Anrede, im Gegensatz zum SO 7-Ritter.

    Hat der SO 10 Bürgerlicher einen Geweihtenstatus, ist er genauso "Euer Ganden", wie wie andere einfache Geweihte seiner Kirche, und wenn die nur SO 7 haben.

  • Ich verstehe, Anreden variieren nicht nach Sozialstatus. Variieren Reverenzen ebenfalls nicht?


    Meine Frage bezieht sich nicht darauf welche Spieler‐ oder Nichtspielercharaktere sich über die Sozialnormen hinwegsetzten können.

  • Einen Überblick, wie tief jeweils Knicks oder Verbeugung sein muss, und welche Ehrerbietigkeit noch mit dazu gehört, gibt es mWn nicht.

    WdG, S. 34 nennt nicht nur Anrede verschiedenen allgemeinen Kirchenränge (Geweihter, Vorsteher, bis hin zum Kirchobeberhaupt), sondern auch, welche Respektsbezeugungen noch mit dazu gehören oder gehören können.

    Erzpraetoren (Hohe Tempelvorsteher): Aus Höflichkeit wird "oft" noch eine tiefe Verbeugung gemacht.

    Metropoliten (Provinzvorsteher): "Die Etikette fordert den Kniefall auf ein Knie und den Kuss des Siegelrings."

    Patriarchen/Matriarchinnen (Kirchenoberhaupt): "Man kniet auf ein Knie nieder, wenn sie den Raum betreten. An die Stelle des früher üblichen Kusses auf den Fuß ist heute der zwanglosere Kuss des Siegelrings getreten."

    Allgemein ergänzend heißt es auf dieser Seite noch: "Ein Wort zum Kniefall: Das Niederknien auf ein Knie während einer Audienz oder wenn die Ehrperson den Raum betritt, ist allgemein bei weltlichen und geistlichen Potentaten üblich. Den früher recht verbreiteten ‘tulamidischen’ Bauchfall verlangen nur noch einige südaventurische Würdenträger (es wird aber als besondere Demutsgeste bisweilen noch freiwillig verwendet), während das Beugen beider Knie üblicherweise der Verehrung der Gottheit selbst – also im Gebet

    – verwendet wird: “Nein, Majestät, beide Knie beuge ich nur vor dem Herre Praios!”"

    Ob das erst ab einem bestimmten Stand/Rang anfängt oder sich empfiehlt, steht nicht bei.

  • Ist für dich nur DSA4.x von Interesse oder auch DSA5, es gibt nämlich glaube ich in den Nuancen ein paar Veränderungen?

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Als die Horasreichbbox den SO sehr ausführlich einführte, war bereits erkennbar, das der SO sich stufneweise auf Berufsgruppen verteilt, wie die Lehenspyramide; ganz unten die Bettler etc. und oben Kaiser/in.

    Das ist noch überschichtlich, die Anreden schon frü Adel, Gildenangehörige oder Armee nicht, weil die nicht direkt am SO gebunden sind.

    Im Almach steht auf S.107: In Aventurien gibt es gemeinhin fünf Stände, die das gesellschaftliche Miteinander und die Stellung des Einzelnen in ebendieser ordnen: den Hochadel, Adel, Niederadel, Freie und Unfreie.

    Auf S.110-111 finden sich die bekanntesten Anreden. (Und die gibt es teils seit DSA2.)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Weltliche Anrede (Aventurischer Almanach S.110)

    Hochadel
    RangAnrede
    Kaiser(in)Kaiserliche Majestät*
    Mitglieder der kaiserlichen FamilieKaiserliche Hoheit
    König(in)Königliche Majestät
    Bergkönig (Zwerge)Ehrwürdiges Väterchen
    Herzog(in)Hoheit
    Kinder von HerzogenPrinzliche Hoheit
    Fürst(in)Durchlaucht
    Kinder von FürstenPrinzliche Durchlaucht
    Markgraf/MarkgräfinErlaucht
    Kinder von Markgrafenwerden mit dem entsprechenden erblichen Titel angesprochen
    Graf/GräfinHochwohlgeboren
    Kinder von GrafenHochwohlgeboren
    Baron(in)Hochgeboren
    Kinder von Baronen
    (Baronet/Baroness)
    Hochgeboren

    *Die Etikette fordert den Kniefall auf ein Knie, wenn ein Kaiser den Raum betritt.

    Niederadel
    RangAnrede
    Edler/EdleWohlgeboren
    Junker/SignoreWohlgeboren
    RitterHohe Dame/ Hoher Herr
    Kinder von NiederadligenJunger Herr/Junge Dame
    Nicht-Adel
    RangAnrede
    Doktor(in) auch:
    Dottore/Dottora
    Wohlgelehrte(r) Herr / Dame
    Kaiserliche BeamteExzellenz
    Meister eines HandwerksMeister

    Gildenmagische Anrede (Aventurische Magie 1 S.14)

    RangAnrede
    Adeptus / Adepta minorGelehrter Herr / Dame
    Adeptus / Adepta maiorWohlgelehrter Herr / Dame
    Magus / MagaHochgelehrter Herr / Dame
    Magister (extra)ordinarius / Magistra (extra)ordinariaMagister / Magistra
    Magister magnus / Magistra magnaHochgelehrter Magister / Hochgelehrte Magistra
    Spektabilität, Convocata oder OrdenshochmeisterEure Spektabilität

    Es gibt noch eine Tabelle die alle Akademischen Grade aufzählt und kurz erläutert und eine Tabelle für Ehrentitel. Für Gildenmagier scheinen jedoch keine Referenzen vorgeschrieben zu sein.

    Geistliche Anrede (Aventurisches Götterwirken 1 S.10)

    Einen Tatsächlichen SO gibt es in DSA5 nicht mehr daher legt der Almanach auf Seite 111 fest:

    Zitat

    Welchen Stand hat mein Held?

    Mit dem Vorteil Adel I hat der Held den Stand eines Ritters, bei Adel II ist er ein Junker oder eine Edle und mit Adel III ist er ein Baron. Helden mit dem Vorteil Geweihter starten üblicherweise als einfache Geweihte, Helden mit dem Vorteil Zauberer und der Tradition der Gildenmagier als Adepten.

    Das Regelwerk klärt auf S. 338 das Thema Sozialer Stand und fast die Stände in 5 Stufen zusammen:

    Sozialer Stand
    StufeRangBeispiel
    Stufe 1UnfreiPlantagensklave, Gladiator, Sträfling, unfreier Bauer
    Stufe 2FreiBürger, Händler, freier Bauer
    Stufe 3NiederadelEdler, Ritter, Junker
    Stufe 4AdelBaron, Graf
    Stufe 5HochadelHerzog, König, Kaiser

    Nach dem Grundregelwerk erhebt der Vorteil Adel III einen Spieler also eigentlich in den "Herzogsstand", Adel II ist gräflich und Adel I ritterlich oder edel.

    Der Almanach hat das etwas verschoben.

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    Ergebnis 'Ich'

    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind (16. Juli 2022 um 15:25)

  • Nach dem Grundregelwerk erhebt der Vorteil Adel III einen Spieler also eigentlich in den "Herzogsstand", Adel II ist gräflich und Adel I ritterlich oder edel.

    Der Almanach hat das etwas verschoben.

    Da auch hier, wie im Almanach, Adel 1 als Ritter, Adel 2 als Niederadliger und Adel drei als Baron festgelegt wird, sehe ich den maximalen Sozialen Stand eines Spielers bei Stufe 4.

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Tengwean der Fließtext ist hier ebenso schwammig geschrieben wie der Abschnitt im Almanach. Nach den Regeln des Regelwerks wären damit die AP Kosten für Adel 2 eine Investition ohne Nutzen, da das Regelwerk Ritter und Junker auf der gleichen Sozialen Stufe einordnet. Die Regel des Vorteil Adels besagt:

    Zitat

    Der Held ist angesehen, genießt die Privilegien des und kann vom Meister Erleichterungen zugesprochen bekommen, wenn er gegenüber dem Rangniedrigeren agiert. Genaueres hierzu siehe Seite 338.

    Seite 338 besagt:

    Zitat

    Bei direkter Interaktion gilt, dass Personen mit höherstufigerem Rang Erleichterungen von 1 auf einige Fertigkeitsproben erhalten.

    Es wird zwar nicht explizit geschrieben aber man gewinnt im Kontext doch recht stark den Eindruck, dass...

    ...der Vorteil Adelden Sozialen Stand der
    Stufe 1Stufe 3 Ritter, Junker
    Stufe 2Stufe 4 Baron
    Stufe 3Stufe 5

    erhalten sollte.

    Wurde das mal an die Redax zur Nachfrage geschickt?

    Fände ich komisch wenn ich mit 10 AP im Vorteil Adel den selben Nutzen erreichen würde, wie mit 5 AP?!

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    Ergebnis 'Ich'

  • Bei DSA 5 wurde auf den Meisterschrim "Straßenstaub und Halsabschneider" eine Zusammenfassug der Sozialen Stände und der Anreden herausegegeben. Dort wird es sogar in den verschiedenen Reichen differenziert und ist deshalb ausführlicher als die Wiki und Almanach.

    Z.B. kennt Andergast nur König, Freiherr und Ritter als Adlige. Im Horasreich gibt es viel weitere Unterteilungen, etc.

    Zur Disskusion oben:

    Ich interpretiere den Vorteil Adel so:

    Adel 1: Amtsadel und niedriger Adel ohne Land/Gut (z.B. fahrender Ritter, Kinder von (nierigen) Adligen etc.) Im Horasreich Abgänger von Akademien
    Adel 2: nieriger Niederadel mit Besitz und Erbrecht (Edlengut, Landbesitz)
    Adel 3: Baron mit Baronie

  • Hi zusammen,

    Ich hätte mal ne kurze Frage die mich seit längerem interessiert und weil es hier hin passt mogel ich mal dazwischen :) .

    Ich spiele einen Rondrageweihten (Knappe) der ein anerkannter Sohn eines Weidener Barons ist (kein Erbe). Wie wäre hier die korrekte Anrede? Ist es "Euer Gnaden Wohlgeboren" oder entfällt die adelige Komponente komplett oder ist es was komplett anderes?

    Danke

    Marcel