Hallo zusammen,
ich arbeite seit einiger Zeit an einem Projekt das sich thematisch wohl sehr nahe am DereGlobus bewegt. Gestartet als klassisches Lockdownprojekt eskaliert es jetzt schon ins zweite Jahr bei mir.
Ich dachte daher das sei das richtige Forum um sich mal über solche Dinge auszutauschen und andere Meinungen, Anregungen etcpp einzuholen; da ich sogar teilweise auf die Infos des DereGlobus zurückgreifen konnte.
("Preiset die Schönheit" und Thamor Firnwind für "Die Gestalt Deres")
Ich will mal Versuchen das Projekt sowohl Meta als auch im RL zu begründen/vor zu stellen (Brace yourself, Textwall is coming!):
Während sich aber in der irdischen Realität die Karten vom lokalen zum regionalen und zum globalen entwickelt haben, ist Aventurien naturgemäß genau anders herum entstanden.
In der Realität war es einer Agrargesellschaft wichtiger die Ressourcen, Besitzansprüche und Grenzen außerhalb der Städte zu definieren, als Standorte innerhalb von Städten. Aventurien orientiert sich naturgemäß hierbei an der Spielerschaft aus einer Dienstleistungsgesellschaft.
Städte sind extrem gut kartiert, ländliche Gebiete - sofern keine Handlungsorte - werden eher im Flufftext geschildert als dass man sich ein Bild von Ihnen macht. Die Spielerschaft besitzt aufgrund des Regelwerkes eine grobes Bild vom Kontinent und dessen Regionen, aber extrem detaillierte Abbildungen von Handlungsorten.
Das ist gewollt und gewünscht, überlässt es doch jeder Spielrunde sebst genau diese Fragen für sich zu klären. Als Meister pendelt man aber immer zwischen diesen Extremzuständen:
- an Handlungsorten werden einem meist alle Ortskarten im Übermaß detailliert zu Verfügung gestellt.
- bei Überlandreisen kommen möglichst vage Regional- oder Kontinentalkarten zum Einsatz
Am Spieltisch hat der Meister so paradoxerweise meist mehr Aufwand die Welt "dazwischen" als die Handlungssorte auszuarbeiten. Idealerweise sollte er sich aber mahr auf die Höhepunkte als auf die Anreise konzentrieren können.
Kartografie und Aventurien
Auch In-Lore ergibt dieser Zustand keinen Sinn. Das wissen wie man eine (gute) Karte erstellt war in der Realität eines der sich am schnellsten verbreitenden Wissengebiete vom Mittelalter bis zur Neuzeit.
Aventurier leben auf einem Kontinent von nur knapp 2.000 x 3.000 Meilen und gerade mal einem duzend Staatsgebilden. Einer Welt mit fliegenden Geschöpfen, Kulten die sich der Wissenserlangung und Lehre verschrieben haben, und nicht zuletzt der Zwerge die in Ihrer Ingenieurskunst es stellenweise mit dem 18. Jhd aufnehmen können. Und Aufgrund des vorhandenen In-Lore Kartenmaterials wissen wir das Aventurier exakte Karten anfertigen können, der in unserer Relität erst im 18. Jhd möglich wurde.
Offenbar kann also Alrik ein Räuberlager in der Wildnis besser Niederkritzeln, als die Barone Ihr Herrschaftsgebiet mit den Zollwegen und Grenzen zum Nachbarn. Von Hesindekirche und Handelskontoren ganz zu schweigen. Offenbar haben nur Städte immer einen örtlichen Kartographen mit Zwangsstörung im Einsatz...
Das führt mich zur:
Aventurisch topografische Bannkarte (AtB)
Kartenservice als aventurische topografische Karte in einem angemessen vergleichbaren historischem Kartestil, basierend auf einem digital generierten Höhenmodell Aventuriens (Maßstab 1:25.000), erzeugt auf Grundlage der Aventurienkarte.
Um die Spannung und Diversität der Spielwelt zu erhalten, wird ein "Nebel" über die letzten Zoomstufen gelegt, der nur an den bekannten 'offiziellen' stellen gelüftet wird. Meister sollen hingegen die Möglichkeit erhalten, "Kacheln" der Karte gegen eigene auszutauschen und so ihr eigenes Aventurien zu kartieren; auf Basis des "leeren vorgenerierten Höhenmodells".
- Grundlage ist die Aventurienkarte aus Regionalkarten V1.2 (rechn. Maßstab 1 : 2.130.000)
- Mithilfe von Programmen zur Generierung von 3D-Gelände wird ein igitales Höhenmodell von Aventurien geschaffen.
Durch den Einsatz von prozeduraler und Generierung auf Basis von Fraktalen kann man Aventurien vom Groben (Regionalkarten) bis zum Detail (1:25.000) generieren ohne den "Raum dazwischen" explizit gestalten zu müssen. - Die letzte Zoomstufe im Maßstab 1:25.000 sollen hierbei die vorhandenen Stadt- und Spielpläne darstellen (analog zum Dereglobus-Projekt) aber jedes Gebiet 'dazwischen' ist potientell durch die lückenlose Höhenkarte definier und darstellbar.
- Durch Kachelung und den Einsatz von Open-Source-Software zum Erstellen thematischer Karten soll diese unterste Darstellungsebens für die Spielrunden jeweils an Ihre Welt anpassbar sein, aber eine Einheitliche Darstellungsform bieten.
1.) Schritt
[Software wurde aufgrund der zu bearbeitenden Fläche und nötigen Auflösung der Karte und den Fähigkeiten der Software damit um zu gehen gewählt.]
- Gimp - Zerlegung und Übertragung der Aventurienkarte in für die weitere Arbeit nutzbare Formen ( Kacheleinteilung, Uferkarten, Flußkarten, Masken etc.)
- L3DT Pro - Anpassung und Ausarbeitung eines groben Heightfield (Gebirge, Seen, Hochebenen, Tiefebenen)
- ggf. World Machine Pro : Verfeinerung und detailliere Weltgenerierung auf Basis des groben Heightfield
- QGIS als Programm für die Kartenerstellung (Vermessung, Georeferenzierung, Erstellung von Vektorebenen, Datenhaltung)
Das Ergebnis hier dürfte etwas sein wie eine 3D-Version der DSA4-Aventurienkarte (V1.2) - die ja auch DereGlobus zugrunde liegt - ABER mit 'realistischeren':
- Höhenonformationen
- Erosionsmodell
- Gewässernetz unterhalb der kanonischen Flüsse
Benötigt wird hierbei NUR das Höhenmodell in Graustufen! Damit kann man in QGIS ein Höhengitter erstellen auf dessen Basis man dann Kartenstile applizieren kann.
Z.B wie das hier: [Karte Köllertal um 1400](https://i.redd.it/99zv4pp27rr81.png)
Das habe ich entsprechend aus Basis von historischem Kartenmaterial und dem vorhanden Höhenmodell der JAXA (12.5m) erstellt.
[Die Darstellung, Feldformen, Kartensymbole etcpp wird alles im Reddit-Kommentar daruntner erläutert. ]
2.) Schritt
3.+) Ausbauschritte
- uMap als GUI um die Kacheln der 'Grundkarten' zu beziehen und ggf. das eigene Aventurien darüber legen zu können. s.O.
- ggf. Integration des WMS (Kartendienstes) in VTT, Roll20 whatever floats your Boat...
Kartenstil:
Der Kartenstil der mir zumindest vor schwebt wäre aber sogar einfacher, um den Land/Stadtkarten nicht konkurrenz zu machen und den leuten die Möglichkeit zu geben "Ihr" Aventurien im gleichen Stil auszuarbeiten.
Deswegen sollten möglchst alls Bestandteile (Icons, Software, Höhendaten) frei für jedem Verfügbar sein!
Z.B sowas:
META:
Das Institut zur Messung von Bann und Topografia
Die Schaffung ihres "Institutes zur Messung von Bann und Topografia" sogleich beigeordnet ihrer Kaiserlich Derographische Gesellschaft.
Dero komme die Aufgabe zu, im Zuge der Vergabe von Lehen oder bei Zoll- und Gebietsstreitigkeiten innerhalb des Reiches derer Klärung und Befriedung zu- und beizutragen, durch Bestimmung der topografia und und Einmessung der Banne im Areale.
Hierzu bediene es sich alle Formen der Karto- und Derografia, sowie derer zwergischer Vermessungs- und Darstellungstechniken (Messtisch) und solle diese im Feldeinsatze erproben.
Aufgrund der begrenzten Mann- und Materialfundus sowie Legitimation des Institutes, werden die Vermessungen jeweils nur:
- auf Antrag durch entsprechende Instanz in der betreffenden Baronie (sofern es sich nicht um einen Streitfall vor den Reichsgericht handelt)
- auf direkte Anfrage des Reichsgerichts in einem Streitfall und
- durch Stattgabe des Antrages durch Reichskronanwalt oder Reichsseneschall oder entsprechender Stelle gleichwerter Akkreditierung.
Aktueller S(t)and (Juli 2022)
Zwar könnte man direkt auf Basis der Karte und dem schattenriss in den die Erstellung der Höhenkarte gehen, diese hätte aber erst mal keine sonstigen Informationen über die Welt als künstlicher Inspiration.
Stellt sich wie immer heraus, es ist aufwändiger als erwartet. Aus einer Frage werden hunderte...
- Wie Tief/Breit ist der "Große Fluß" z.B? Der Rhein ist ~ 300m. Der Maßstab der Aventurienkarte würde aber eher ~ 600m erfordern. Die Stadtkarten (Ferdok, Elenvina, Havenna) hingegen zeigen eher 100m ...
Der Fluß scheint auch auf seiner Länge nicht breiter zu werden...also was tiefer? Und warum hab ich jetzt plötzlich Geowissenschaften an der Backe... - Um Flüsse zumindest grob realistisch zu erstellen, wie viele Zuflüsse bräuchte man? Wie groß ist das Einzugsgebiet der Flüsse überhaupt? Auf BAsis von was wird das Ermittelt ( Hint: Flussordnungszahl nach Shreve
)
- Warum ist der Gardel nur 6m Breit laut Gareth-Maßstab auf BAsis des Immanstadion von Gareth? ER ist auf der Aventurien-Karte sichtbar! Dazu müsste er mindestesns Rheingröße haben!
Das ist im Meta kein Problem und lässt sich mit der 'inkorrekten' Kartenzeichnung leicht weg erklären. Aber bietet dann auch keinen Vergleichs-Maßstab für die Breite/Größe der Flüsse sonstwo. - Da exaktere Vorstellungen der einzelnen Baronien bestehen - insbsondere in den Regionalwikis - muss man sich an diesen Informationen orientieren um nicht plötzlich die Landschaft der Bestehenden
politischen Strukturen in einem gewissen Maßstab umzukrempeln und BErge zu verlegen oder Flüsse etcpp.... ergo muss man erstmal diese Informationen zusammen tragen als Entsccheidungsgrundlage.
- Übertragung der Aventurienkarte V1.2 in QGIS
- Erstellung des Schattenrisses als Grundlage des Höhenmodells
- Ermittlung der Einzugsgebiete der Flüsse
- Übertagung entsprechender "Stadtkarten" um Flußbreiten zu ermitteln
[in arbeit]
- Übertragung der Provinz-/Grafschafts- und Baroniegrenzen in QGIS as als Basis der Beurteilung was aBstände und Geländ angeht.
[in arbeit]
Im Runde müsste man die Informationen (fehlende Baronien z.B) in DereGlobus erstmal komplettieren um dann damit die 'Maxima' für die Landschaft zu ermitteln.
[By the Way ich übertrage gerade die Grafschafts- und Baroniegrenzen der Nordmarken und anschließend aller anderen. Als getrennte Ebenen jeweils mit Poygonen. Falls DereGlobus interesse an den Daten hat. Hinweis bitte! Sharing is Caring! ]
Nur mal als Beispiel für die Überraschungen die man so erlebt:
DSA_Vairningen_vs_Saarland_Koellertal_LOL.jpg
Die Karte oben [Karte Köllertal um 1400](https://i.redd.it/99zv4pp27rr81.png) wurde Maßstabsgetrau auf Basis von 'Echtdaten' erstellt.
Die Landschaft liegt im Saarland und - auf den ersten Blick - sieht der Landschaft bei Vairningen an der Tommel nicht unähnlich (2x Hügelkette links und rechts, Fluß mit Kurve im Süden, ganz im Norden Mittelgebirgiger..)
Im Anhang ist mal ein Screenshot der Grenzen der DSA-existenten Baronie 'Vairningen' (rot) über dies Karte des Saarlandes (schwarz) gelegt - so das dass die grobe Geländeform am ehesten zusammen passen würde, ohne den Höhenfaktor zu Berücksichtigen.
Das ist das 5-6 der Fläche?!
Ich will jetzt mal nicht den Vergleich mit der realen Grafschaft Nassau-Saarbrücken anstellen. Die Bronie Vairningen würde die nämlich 3 mal Schlucken! Auch wenn man die Verzerrung der
Merkatorprojektion raus rechnet!
Technische infos:
Der Maßstab der DSA4-Aventurienkarte V1.2 als Grundkarte:
Um Vergleichbar zu sein mit QGIS und GIMP gemessen, da eine Vorraussetzung für diese Vermessung die Georeferenzierung in QGIS und damit transformierung der Karte auf die Daten des DereGlobus erfolgen muss.
Strecke | in Pixel | in Km | erechn. Maßstab |
---|---|---|---|
Strecke Gareth (Mitte) - Rommilys (Mitte) | 472px | 145,5 Km | 1:2220178 |
Längenmaßstab unten Rechts | 354px | 100 Km | 1:2033898 |
Ergo ein gerundeter Maßstab von 1:2.130.000 gemittelt. D.H
Maßstab | Zentimeter | Meilen (km) |
---|---|---|
1:2.130.000 | 1 | 21,3 |
Ideen? Anregungen? Kritik? Vorschläge? Erfahrungen? Ich bin für jden Austausch dankbar bei meiner Odysse in den Wahnsinn
Quote
Wir haben die Technologie! Wir haben die Möglichkeiten, die Sichtweite von Shafir von den Gipfeln der Hohen Eternen zu berechnen! Bei guten und schlechten Wetter! Wir benötigen nur weitere 6 Millionen Minuten dazu!