Nachdem im Kleinigkeiten-Thread Fragen zum Lernen aus Büchern und der Bedeutung von Inhaltsstufen aufgekommen sind bin ich durch diesen Absatz in der Antwort von Sturmkind stutzig geworden.
Wichtiger unterschied zwischen lesen und studieren eines Buchs.
Immer wenn ihr regeltechnische Vorteile aus einem Buch ziehen wollt müsst ihr das Buch dazu studieren.
Dies dauert erheblich länger als es nur zu lesen. Studieren dauert 1/3/6 Tage pro Seite je nachdem ob das Buch schlicht/durchschnittlich/fordernd ist.
Alleine die durchschnittlichen 96 Seiten des "Hilffreychen Leytfaden des Wandernden Adepten" (S.75) in seiner Gänze zu studieren würde also 3x96 = 288 Tage benötigen und dies ist noch kein dicker Zauberwälzer.
Jedoch verlangt die Fokusregel, dass das gesamte Buch studiert wird um regeltechnisch davon profitieren zu können. Was für einen Abenteurer wohl kaum mit vielen Büchern möglich ist. Dies ist eher etwas was ihr bei der Heldenerschaffung mit eurem Spielleiter absprechen solltet, dass ihr die Bücher die ihr euch vom Startkapital kauft auch bereits im Vorfeld studiert habt (oder eben nicht, wenn es zum Konzept passt).
Soweit so gut, die Regeln besagen, dass man, um regeltechnische Vorteile aus einem Buch zu ziehen dieses nicht nur lesen sondern auch studieren muss. Um ein Buch zu Studieren benötigt man für schlichte/durchschnittliche/fordernde Inhalte 1/3/6 Tage. Wie Sturmkind schon gezeigt hat braucht man allein für den "Hilffreychen Leytfaden des Wandernden Adepten" fast ein Jahr um diesen studiert zu haben. Wenn man das ganze jetzt durchrechnet für die fordernden Zauberbücher, welche an die 600 Seiten umfassen, wie z.B. "Geheimnisse des Lebens" (S. 64 in aventurische Bibliothek) erhält man schlappe 6*600 = 3600 Tage oder fast 10 Jahre. Das gilt wohlgemerkt nur für das Studium eines Buches, will also ein Magus magische Sonderfertigkeiten nur aus Büchern erlernen, schafft dieser es vielleicht 4 davon zu aktivieren bevor er an Altersschwäche stirbt. Da musste ich schon tatsächlich etwas schlucken, denn selbst wenn es komplexe Zauberbücher sind braucht man keine 10 Jahre um den Inhalt zu verstehen, vorallem da es ja das Handwerk von z.B. Magiern ist aus Büchern zu lernen.
Zum Vergleich, wenn man mit Lernzeiten als Fokusregel spielt benötigt man für z.B. Kraftkontrolle (30 AP) 60 Lerneinheiten(LE), wobei eine Lerneinheit 2 Stunden entspricht also nach 120 Stunden hat man die die Fertigkeit erlernt, was sich mit 4 Std pro Tag in 30 Tagen oder in 15 Tagen, wenn man intensiv 8 Std am Tag lernt, machen lässt. Das kürzeste Zauberbuch, welches ich beim suchen im PDF gefunden habe, hatte immer noch so knapp 120 Seiten, also immer noch 2 Jahre des Magierlebens, wenn man davon ausgeht, dass mit 1 Tag studieren maximal 8 Std gemeint sind und nicht wirklich die vollen 24 Std. Unter diesen Vorraussetzungen hätte sich doch niemals durchgesetzt Wissen in Büchern niederzulegen.
Was ist eure Meinung dazu? Ich wollte das einfach mal zur Diskussion stellen, weil ich es absurd lang finde und somit der nutzen von Büchern während des Abenteuers gegen Null geht, da kein Held sich mal eben für 10 Jahre eine Auszeit nimmt, um die Geheimnisse eines Standardlehrbuchs zu entschlüsseln.