Verschiedene Fragen eines angehenden SL

  • wäre es möglich einen Geweihten zu spielen der Recht amoralisch oder aggressiv handelt ohne das sein Gott/Göttin das mitbekommt?

    Während des Noviziats (=Ausbildung zum Geweihten) verinnerlicht man auch den Moralkodex, also Ideale und Überzeugungen. Tut man das nicht oder nicht richtig und zeigt man eigentlich Neigungen in ganz andere Richtungen, würde das sicherlich festgestellt werden und als Kandidat gar nicht grünes Licht für die Weihe bekommen. Bei der Ordination prüft auch die Gottheit die Seele des Novizen und nimmt ihn als Geweihten an - oder auch eben nicht.

    Natürlich kann es sein, dass man sich später ganz anders entwickelt durch Erlebnisse und Erfahrungen. Dann hat man aber immer noch die Möglichkeit für sich selber festzustellen, dass man sich nicht mehr als Geweihter der Gottheit sieht und versteht. Und/oder die Kirchenoberen merken dies. Daraus kann entsprechende Konsequenz gezogen werden.

    Verfehlt man als Geweihter einmal seine eigenen Ideale und Überzeugungen, bewirken die Reue und das schlechte Gewissen (ohne Zutun der Gottheit) über die eigene Nachlässigkeit, Fehlverhalten oder Bruch der Auflagen, dass in nächster Zeit nur noch wenig gelingt regeltechnisch: Abzüge).

    Tatsächlich gibt es auch im Hintergrund immer mal wieder Geweihte, die nicht so gute oder gar böse Dinge tun. Ob die dann abgedrehten Karmahahn haben, ist dann nicht immer gesetzt.

    Es kann auch passieren, dass eine Gottheit tatsächlich mal (zeitweilig) den Karmahahn zudreht, aber dazu müsste ein Geweihter sich wirklich schlimm vergehen.

    Grundsätzlich muss ja auch unterschieden werden zwischen was will und lehrt die Kirche, und was davon, was umgesetzt wird oder auch nicht, interessiert die Gottheit.

    Aber im Prinzip und an für sich wird man erst kein Geweihter, wenn man die Leitlinien nicht verinnerlicht hat und für die richtigen Leitlinien für das eigene Leben hält.

    Die Zeit danach ist dann wieder etwas anderes (Jahre nach der Weihe und viele prägende Erlebnisse später ist man nicht mehr die Person, die man bei der Weihe war), aber ein Geweihter, der nicht best möglich versucht, den Prinzipien, die die eigene Kirche auch der Gottheit zuschreibt, zu folgen, und sogar konträr handelt, sollte früher später sowohl seinen Mit-Geweihten auffallen, als auch womöglich schlussendlich irgendwann vielleicht auch der Gottheit.

    Aber ob und für was oder für was auch nicht, wird in der Spielerschaft sehr unterschiedlich streng ausgelegt: Das leidige Thema mit dem Karmahahn

    Oder wenn man sich anschaut, womit laut offiziellen Setzungen die Bannstrahler durchkommen, oder was die Priesterkaiser getan haben (auch wenn OT zu einem Zeitpunkt gesetzt wurden, als die Geweihtenregeln noch deutlich anders und schwammiger waren).

    Im Gegenzug sind auch Geweihte nur Menschen, die Fehler machen und Schwächen haben, und niemand kann immer allen Auflagen folgen, die Realität wird immer mit Idealen mal kollidieren, meist im Kleinen, oder auch mal im Großen.

    Auch im Eifer mag man mal einen Schritt zu weit gehen, aber es ist immer die Frage, in welcher Richtung und wie groß oder häufig dieser Schritt ist und gemacht wird, und wer es mitbekommt, und was das Resultat ist.


    Würde bedeuten zum Beispiel ein Rondrianer der sich zwar an den Moralkodex seiner Kirche hält aber sehr grausam zum einfachen Volk ist oder Taten vollbringt die aus menschlicher Sicht eher fragwürdig sind?

    Da der Moralkodex Schutz der Schwachen, Ehrenhaftigkeit und andere Prinzipien beinhaltet, ist Grausamkeit gegenüber anderen in meinen Augen etwa ein Bruch. Aber wievieles andere kann der Rondrianerkodex ein breites Interpretationsfeld sein: Der Ehrenkodex / Moralkodex der Rondrianer - seine Ausprägungen

  • Manche Geweithe glauben oft noch das sie ihrer Gottheit dienen, dabei sind sie bereits in die Fänge des Erzdämonen geraten.

    Praios lehrt das es herrschende und Bauern gibt, jeder nach seinem Stand geboren. Und so wie Praios das Gesetz ist, so wirken die herrschenden in seinem Namen Gesetze.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (13. Juni 2022 um 06:33)

  • Grob jeder Hundertste (oder nach älteren Angaben jeder Hundertfünfzigste) Mensch ist Magiebegabt. Davon hat also jedes Dorf mehrere und fast jeder Bauer kennt da Jemanden oder ist gar entfernt mit so Jemandem verwand. Gildenmagier ist jeder Tausendste und sie sind häufiger urban. Da ist vermutlich im Dorf keiner, aber in der benachbarten Stadt vermutlich ein oder zwei, vielleicht arbeitet auch einer beim Baron. Magie ist nicht selten in Aventurien und nichts, was man nur aus Legenden kennt. Hexen sind wohl seltener, aber nicht viel seltener, davon offenbaren sie sich seltener, so dass sie in der Öffentlichkeit weniger präsent sind. Dass es welche gibt, aollte aber dem typischen Bauern bekannt sein.

    Bis auf den ersten Satz halte ich das für eine stark subjektive, sagen wir, "Einfärbung" der Satzungen (egal welcher Edition):

    Zitat von Aventurischer Almanach; 2. Auflage; S. 192

    Jedes aventurische Kind weiß um die Magie, die ihrer Heimatwelt innewohnt, denn es wächst mit Geschichten über Drachen, Feen, Elfen oder mächtige Zauberer wie Rohal und Borbarad auf. Einige von ihnen begegnen sogar einem dieser magischen Wesen oder einem Zauberwirker, denn bei den meisten Spezies und Völkern finden sich solche, die den Fluss der Kraft selbst kontrollieren können. Die Veranlagung zur Zauberei ist jedoch ein seltenes Geschenk – außer bei den Elfen, die immer mit der Gabe geboren werden, Magie zu wirken. Bei Zwergen hingegen kommen Zauberer fast nie vor und selbst bei den Menschen sind jene selten, die das Potenzial haben, später einmal zu großen Hexen, Druiden oder Zauberern zu werden. Nicht selten ist die magische Gabe zu schwach ausgeprägt für eine solch fordernde Ausbildung oder verkümmert sogar durch den Umgang mit magiehemmendem Eisen bereits in früher Jugend.

    [Hervorhebung durch mich.]

    Das dürfte die aktuellste Fluffquelle sein nachdem die Regelwerke und Magiebände durch konsequente Abwesenheit von Weltvermittlung über das Alleroffensichtlichste und -oberflächlichste hinaus glänzen. Und genau hier scheinen sich die Zahlen und Zusammenhänge die Seit DSA3 (Mysteria et Arcana) und DSA4 vollkommen unverändert galten zu bestätigen. Ich hatte mir damals eine Übersicht zusammengestellt (in der Mysteria et Arcana waren die Zahlen sogar nach Erfahrungsgraden (=Stufen) aufgeschlüsselt, vom Novizen bist zur Legende der Zunft) und falls ich sie wieder finde würde ich das folgende konkretisieren.

    • (ca. 20.000 Elfen.) In Klammern da keine Menschen.
    • ca. 8.000 Magiedilettanten.
    • ca. 5.000 Gildenmagier, davon 1.000 an Akademien. In DSA 4 wurde der Schnitt auf 6.000 bei etwa gleicher Anzahl in der Gilde angehoben.
    • ca. je 4.000 (hier bin ich mir nicht sicher) Scharlatane und Schamanen (aka "Animisten" :rolleyes: ).
    • ca. 3.500 Hexen
    • ca. 3.000 Druiden
    • (ca. 150 Geoden)

    Was ca. 27.000 (bei der Zahl bin ich mir ziemlich sicher) menschliche Zauberer ergibt. Bis auf Scharlatane und 4.000-5000 freilaufende Magier die meisten davon verdeckt oder unerkannt. Ich denke die wenigsten Leute werden daher einen Zauberer "kennen" ganz zu schweigen von "jedes Dorf" und "jede Familie" hat seine "Zauberervertretung". Die meisten freilaufenden Magier werden aber wohl Turmbewohner, Hofmagier (die Kaiserin hat bis zu drei) oder Helden sein. Scharlatane sind fahrendes Volk und wahrscheinlich "DER ZAUBERER (TM)" an den der gemeine Aventurier denkt wenn er an Zauberweber denkt. Und der Großteil der Magiedilettanten wird unentdeckt sein. So mögen viele Dörfer "ihren Zauberer" haben aber eben eher mit dem Subtext: "wir haben einen super Schmied, keine Ahnung wie er es macht" als mit "ja ja unser Magiehansel, wir kennen und lieben ihn schaut ihn euch nur gut an".

  • Die absoluten Zahlen aus DSA3 sind natürlich auch in Bezug auf die DSA3-Bevölkerungszahlen zu sehen und müssen, da man diese geretconned hat, entsprechend hochskaliert werden. Auch fehlen natürlich da all die magischen Traditionen, die später veröffentlicht wurden : Derwische, Zaubertänzer, Kristallomanten, Tierkrieger, Alchimisten, Besessene, Zauberbarden


    Die 1:100 Magiebegabung explizit für Menschen kommt aus DSA4. Was Neueres gibt es mWn nicht. Das ersetzt die DSA3 Angabe von 1:150 generell, 1:30 bei Naturvölkern.

    Und nein, die meisten Magier werden ganz sicher nicht irgendwo in der Einöde in Türmen hocken. Magier sind Dienstleister, die sitzen mehrheitlich in Städten, wenn sie nicht gerade Hofmagier sind und treten sehr öffentlich auf, damit ihre Kunden sie finden.

    Aber selbst mit den alten Zahlen gibt es nicht mal doppelt so viele Magiedilletanten wie Gildenmagier. Und selbst bei den Magiedilletanten ist noch ein guter Teil dabei, der keinesfalls unentdeckt ist. Und ja, viele Hexen und Druiden sind auch heimlich, aber auch treten viele offen auf, gerade Sumupriester hängen ihre Profession ja an die Große Glocke. Alle anderen magischen Traditionen sind auch offensichtlich.

    Insgesamt ist also von dem 1% menschlicher magischer Begabung auch etwa die Hälfte als solche in der Öffentlichkeit präsent. Und bei dem Rest wissen gerade Verwandte und Bekannte auch oft Bescheid.

    Entsprechend sehe ich da das was ich oben geschrieben habe zwingende Konsequenz der Zahlen. Der Text aus dem Almanach ist schwammig genug. Ein Prozent Magiebegabung und grob 1 Promille für Magier sowie Hexen + Druiden kann man immer noch gut mit "selten" und "sehr selten" identifizieren.

    Wenn grob jeder hundertste Mensch magiebegabt und jeder zweihundertste offener Zauberer ist, kennt der typische Bauer so Jemanden. Ob das die Hexe im Nachbardorf ist zu der man wegen seiner Wehwechen geht oder der Vetter dritten Grades mit den großen Kartoffeln, der auch einen Obstbaum an einem einzigen Tag wachsen lassen kann, ist egal. Und ja, in de nächsten Stadt wird es wahrscheinlich Magier geben, denn auf eine Stadt und deren Einzugsgebiet an Dörfern kommen rein rechnerisch von der Bevölkerungszahl bereits mehrere Gildenmagier und die meisten davon sitzen wohl in genau jener Stadt, die können ja nicht alle Hofmagier sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Satinavian (13. Juni 2022 um 18:12)

  • Wenn grob jeder hundertste Mensch magiebegabt und jeder zweihundertste offener Zauberer ist, kennt der typische Bauer so Jemanden.

    Habe mal gehört, zwei Prozent der Bevölkerung Deutschlands haben einen Doktortitel. Einen "doc" kennt auch jeder. Und wenn es nur der Hausarzt ist.

    Je näher man einer Uni kommt, desto mehr von den Konsorten trifft man an. So ist es wohl auch mit den Magiern...

  • Das ist wie mit hoher Intelligenz, es mögen viele welche haben, aber wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt wird ...und auf den Dörfern ... warum mag es wohl so "viele" Mageidellitanten geben?

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Die absoluten Zahlen aus DSA3 sind natürlich auch in Bezug auf die DSA3-Bevölkerungszahlen zu sehen und müssen, da man diese geretconned hat, entsprechend hochskaliert werden. Auch fehlen natürlich da all die magischen Traditionen, die später veröffentlicht wurden : Derwische, Zaubertänzer, Kristallomanten, Tierkrieger, Alchimisten, Besessene, Zauberbarden

    Was genau spielen absolute Zahlen eine Rolle bei VERHÄLTNISSEN? Bei DSA3 gab es halt 4 Mio. Menschen und 27 k Zauberer (1:150), in DSA4 5 Mio. Menschen und 50 k Zauberer (1:100), und in DSA5 gibt es eben 7 Mio. Menschen (Quelle AA, ich habe es selbst zusammen gerechnet). Das Verhältnis wird nicht dargelegt aber ich habe eine Quelle zitiert die zumindest die Traditionen in eine ähnliche Relation setzt wie ältere Quellen. Magiedilettanten die größte Gruppe, danach Megier und dann die anderen großen (Hexen und Druiden). Und alle Nieschentraditionen die du oben aufzählst sind kaum eine Fußnote wert, da ihre jeweiligen "Mutterkulturen" schon ne Minderheit sind und dann selbst noch eine Minderheit inerhalb der Minderheit darstellen.

    Die 1:100 Magiebegabung explizit für Menschen kommt aus DSA4. Was Neueres gibt es mWn nicht. Das ersetzt die DSA3 Angabe von 1:150 generell, 1:30 bei Naturvölkern.

    (150+30)/2 ~ 100 :/

    Und nein, die meisten Magier werden ganz sicher nicht irgendwo in der Einöde in Türmen hocken. Magier sind Dienstleister, die sitzen mehrheitlich in Städten, wenn sie nicht gerade Hofmagier sind und treten sehr öffentlich auf, damit ihre Kunden sie finden.

    Bitte nicht argumentativ schummeln. Ich habe zwischen dem "Turmmagier" und allen anderen keinen Punkt gemacht. Es ist eine Aufzählung. Natürlich leben nicht die meisten Magier in Türmen. Hofmagier, Turmmagier und Helden ist meine Aufzählung (und sie war nicht erschöpfend gedacht!).

    Allein im Mittelreich gibt es ca. 60-70 Provinzen und Grafschaften, ca. 250 Baronien und ähnliche Strukturen. Das sind allein ca. 300 Hofzauberer nur im MR, Dazu kommen noch Hofzauberer anderer politischer Gebilde (Horasreich und co.) und südaventurische magische Potentaten von eigenen Gnaden samt Sippschaft (Hasrabal, Okharim, etc.), Schiffsmagier (Thorwaler, Südaventurien) und, und, und.

    Zu deinen Dienstleister-Argumenten empfehle ich die Spielhilfe fürs Generierern von aventurischen Siedlungen (z.B. DSA5: "Aventurische Meisterschaft" S. 170 ff. was eigentlich nur eine copy&paste aus der DSA4 Spielhilfe "Ritterburgen & Spelunken" ist, was nur eine copy&paste aus der DSA3 Spielhilfe "Tempel, Türme & Tevernen" ist). Dort haben erst Städte ab 2.000 Einwohner sicher (1W2) einen Dienstleister III und nur bei einer 1 auf einem W6 ist dieser eine Hansl auch ein Magier. Wie viele aventurische Städte mit mehr als 2.000 Einwohnern kennst du? Es sollte ersichtlich sein dass nur die wirklich großen Städte sicher auch ein zwei Magier haben. Gerade der "Dienstleistungssektor" wird daher nicht die Masse der Magier ausmachen.

    Aber selbst mit den alten Zahlen gibt es nicht mal doppelt so viele Magiedilletanten wie Gildenmagier. Und selbst bei den Magiedilletanten ist noch ein guter Teil dabei, der keinesfalls unentdeckt ist. Und ja, viele Hexen und Druiden sind auch heimlich, aber auch treten viele offen auf, gerade Sumupriester hängen ihre Profession ja an die Große Glocke. Alle anderen magischen Traditionen sind auch offensichtlich.

    "Aber selbst" liebe ich ja immer :rolleyes: . Was heißt das denn anderes als: "egal wie viele Argumente und Quellen du bringst es gibt immer ein "Geschwurbel" das "abers selbst dann noch stimmt".

    Zu den alten Zahlen sagte ich ja das ich aus dem Gedächtnis zitiere. Dort stand glaube ich "min." oder "über" 8.000 oder so. Falls ich es finde verspreche ich dir dass du dich nicht auf mein Geschwurbel verlassen musst und ich dich mit Quellen füttere. Wäre schön wenn du es auch so handhaben würdest wenn du was "ganz arg doll richtig findest".

    Zu deinen Argumenten bezüglich Duriden und Hexen dürfte diese brandaktuelle Quelle nützlich sein:

    Zitat von Aventurischer Almanach, 2. Auflage S.194

    Die meisten Hexen agieren im Verborgenen, weil sie nicht unter demselben rechtlichen Schutz stehen wie die Gildenmagier. In vielen Gegenden kommen Hexen heute aber inzwischen mehr aus Tradition und Vorsicht als aus echter Notwendigkeit im Geheimen zusammen.

    Zitat von Aventurischer Almanach, 2. Auflage S. 195

    Die geheimnisvollen Druiden sehen sich selbst als auserwählte Retter Sumus an. [...] Doch selbst bei den eigenbrötlerischen Zauberkundigen, die häufig in abgelegener Wildnis leben, gibt es unterschiedliche Denkschulen. Die archetypischen Druiden sind die Haindruiden, denn sie leben meist fern der Zivilisation im Einklang mit der Natur und gelten als ihre Beschützer. Die Hüter der Macht leben ebenfalls recht zurückgezogen und bewachen häufig besondere Orte. Dies kann ein lange vergessener Kultort sein, ein Tempel alter Naturgottheiten, ein Knotenpunkt mächtiger magischer Kraftlinien, aber auch ein altes Hügelgrab oder ein Steinkreis. Schlussendlich gibt es die Mehrer der Macht, die unerkannt unter den Städtern leben, um dort den menschlichen Geist zu studieren und so Wissen und Macht anzuhäufen.

    Egal wo ich hinsehe begegnet mir nicht das Glücksbärchies-Zauberland von dem du hier die ganze Zeit erzählst.

    Der typische Bauer kennt seine Scholle, sein Dorf und seinen Lehnsherren und nicht Lieselotte Krötenhexe und den netten Artefaktzauberer aus der Nachbarstadt und die schöne Zauberbardin aus der Dorfschenke und seinen elfischen Kumpel aus den umliegenden Wäldern und mit allen ist man auch noch irgendwie verwandt und verschwägert...

    Habe mal gehört, zwei Prozent der Bevölkerung Deutschlands haben einen Doktortitel. Einen "doc" kennt auch jeder. Und wenn es nur der Hausarzt ist.

    Je näher man einer Uni kommt, desto mehr von den Konsorten trifft man an. So ist es wohl auch mit den Magiern...

    Naja aber du kannst ja kaum die moderne Gesellschaft, mit ihrer unfassbar irren Mobilität und Vernetzung, mit einem mittelalterlichen Setting, mit der Bevölkerungsdichte der Mongolei, vergleichen. Ich glaube der "gemeine Forenteilnehmer" drüfte selbst aus akademischem Umfeld stammen. Und ich weiß nicht so recht wie viel Sinn diese Bevölkerungsgruppe für die "ärmsten" und "einfachsten" Schichten haben. Da dürften die wenigsten mehr Doktoren als ihre eigenen Ärzte (oder ihre Bosse, wenn sie ihnen den Arbeitsplatz sauber machen...) kennen. Ich finde das ein sehr schwieriges Argument. Und als Transfer nach Aventurien vollkommen ungeeignet.

  • Das wir bun von "normaler" Bevölkerung uns zu Bevölkerung mit "magischer Begabung" hinbewegt haben, ist klar, oder?

    Und mit Begabungen ist es so ... wenn diese nicht früh erkannt wird, verpufft sie. Daher werden Begabungen eher bei gut verdienden Bürgerlichen früh entdeckt, egal auf welcher Welt,
    als bei den ärmeren Anteil der Bevölkerung - da sind es eher zufällig Druiden oder Hexen, die einen Schüler/in finden.

    Die Bevölkerung mag Wissen - aus Erfahrung oder vom Hören - das es Magie gibt, aber nicht ob Zauberei verebt wird (wie ein Adelstitel) oder sonstwie.

    Das Verhalten der Bevölkerung (egal ob auf dme Land oder in der Stgadt) spiegelt in Abenteuern seltner das wieder was im Hintergrundtexten steht.

    Aber das liegt wohl daran das Abenteuer für Heldengruppe geschrieben werden - und die Bevölkerung nur aus Statisten besteht.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Zum dritten Absatz:

    Richtig hat es nicht aber im Vergleich zur Realität weiß man auf Dere ja zu 100% das Götter existieren.

    Daher kam mir der Gedanke warum ein Mensch eine göttliche Strafe in Kauf nimmt.

    Ich glaube du unterschätzt hier aus deiner Sicht eines Menschen des 21. Jahrhunderts, der vermutlich damit aufgewachsen ist, "dass Götter nicht existieren" oder zumindest die Wissenschaft die Existenz von Gott nicht beweisen kann, wie sehr Menschen früher (und teilweise auch noch heute) davon überzeugt sind, dass Götter existieren. Insbesondere vor der Zeit der Aufklärung stand es völlig außer Frage, dass göttliche Wesen existieren. Und wenn du daran gezweifelt hast, hast du das auf eigenes Risiko getan, denn niemand konnte dir "wissenschaftlich" darlegen, dass Gott nicht existiert. Was also, wenn doch?

    Und selbstverständlich hat auch dieses "Wissen" damals Menschen nicht davon abgehalten, Straftaten zu begehen. Die allerallerwenigsten Menschen sehen sich selbst als "böse". Denk mal an deinen letzten Streit zurück - warst du da der Meinung, dass du im Unrecht bist? Oder war die andere Person im Unrecht? Menschen, die stehlen, reden sich ein, dass sie ja "nur von Menschen stehlen, die eh zu viel haben" oder "nur von Menschen stehlen, die hartherzig sind" oder "das nur machen, weil sie gar keine Wahl haben, irgendwie muss man ja überleben."

    Menschen, die morden, reden sich ein, dass das Opfer ja irgendwie da auch selbst daran schuld ist, es hätte ja einfach das Geld rausrücken können, oder es hätte nicht provozieren dürfen oder oder oder...

    Und natürlich gibt es da noch zusätzlich den Ausweg, dass die Götter vielleicht in dem Moment gar nicht so genau hinschauen. Das tun sie ja offenkundig auch nicht, denn es gibt ja Leid und Elend und Straftaten im Land. Und bis zum Tod und bis zum Paradies ist noch lange, lange hin. Wer weiß, was dann ist? Vielleicht existieren zwar die Götter, aber ob das mit dem Paradies so stimmt? Ist ja bislang noch niemand zurückgekommen und hat darüber berichtet. Und so weiter. Es gibt haufenweise Ausreden, die man sich selbst einreden kann. Machen wir alle übrigens auch, täglich. Raucher wissen auch, dass sie statistisch ziemlich sicher kürzer leben. Aber wirklich ärgern tut sie das meist erst dann, wenn sie im Sterben liegen. Wir wissen alle, dass wir eigentlich Raubbau an unserer Erde betreiben, und dass das zu Problemen führen wird, aber sich im Alltag wirklich ändern und umstellen... "das kann ich auch noch morgen." Genauso werden Menschen in Aventurien denken, wenn sie freveln, sündigen oder Straftaten begehen. Sie leben erstmal im Jetzt und was irgendwann nach dem Tod kommt, ja, das wird man dann sehen...

  • Und alle Nieschentraditionen die du oben aufzählst sind kaum eine Fußnote wert, da ihre jeweiligen "Mutterkulturen" schon ne Minderheit sind und dann selbst noch eine Minderheit inerhalb der Minderheit darstellen.

    Zaubertänzer gibt es in den ganzen Tulamidenlanden, Aranien und dem Kalifat, das ist keine Nische. Alchimisten gibt es kontinentweit und es scheint eine häufige Ausbildung für Spätentdeckte, aber noch nicht ganz erwachsene zu sein.

    Bitte nicht argumentativ schummeln. Ich habe zwischen dem "Turmmagier" und allen anderen keinen Punkt gemacht. Es ist eine Aufzählung. Natürlich leben nicht die meisten Magier in Türmen. Hofmagier, Turmmagier und Helden ist meine Aufzählung (und sie war nicht erschöpfend gedacht!).

    Allein im Mittelreich gibt es ca. 60-70 Provinzen und Grafschaften, ca. 250 Baronien und ähnliche Strukturen. Das sind allein ca. 300 Hofzauberer nur im MR, Dazu kommen noch Hofzauberer anderer politischer Gebilde (Horasreich und co.) und südaventurische magische Potentaten von eigenen Gnaden samt Sippschaft (Hasrabal, Okharim, etc.), Schiffsmagier (Thorwaler, Südaventurien) und, und, und.

    Deshlb habe ich ja ursprünglih geschrieben, dass der typische Bauer ja neben Magiern in der Stadt vielleicht auch den des Barons kennt, wenn der einen hat. Ich habe die Hofmagier nicht vergessen. Aber die überwiegende Mehrzahl Magier wird in den Städten leben, was sich natürlich mit anderen Tätigkeiten überschneiden mag. Ein Teil der städtischen Magier ist sicher ebenfalls fest angestellt. Turmmagier und Heldenmagier hlte ich hingegen durchaus für extrem selten. Nicht, dass der hypothetische Bauer nicht auch von einem lokalen Magierturm mit Magier wüsste, wenn es einen gäbe. Unauffällig ist was anderes.

    Wie viele aventurische Städte mit mehr als 2.000 Einwohnern kennst du?

    Wie viele aventurische Städte kennst du überhaupt ? Wenn wir von den 6000 Gildenmagiern 5000 in Städten verorten, kämen wir bei 500 Städten auf im Schnitt 10 Magier pro Stadt. Ja, da sind die Akademien mit drin, aber so groß sind die jetzt auch wieder nicht. Für durchschnittlich 2 Magier pro Stadt müssten wir Aventurien mit beachtlichen 2500 Städten zupflastern.

    Das ist halt die Konsequenz davon, einen Großteil der Bevölkerung auf dem Land leben zu lassen und Magier eher in den Städten zu verorten. Natürlich erhöht das die städtische Magierdichte entsprechend. Wenn ein Magier auf Tausend Leute Gesamtbevölkerung kommt, kann man nicht 2000 Einwohner für zwei Magier verlangen, ohne gleichzeitig zu implizieren, dass die überwältigende Mehrheit aller Magier zwischen Bauern auf dem Dorf lebt.

    Einmal editiert, zuletzt von Satinavian (14. Juni 2022 um 09:37)

  • Zaubertänzer gibt es in den ganzen Tulamidenlanden, Aranien und dem Kalifat, das ist keine Nische. Alchimisten gibt es kontinentweit und es scheint eine häufige Ausbildung für Spätentdeckte, aber noch nicht ganz erwachsene zu sein.

    Ich kann dir nur erneut anraten mit Quellen zu arbeiten oder wenigstens vor dem posten kurz in eine zu kucken.

    Zaubertänzer:

    Zitat von Aventurische Magie 1, 4. Auflage, S. 54

    In vielen Kulturen sind Tänzer und Tänzerinnen hochgeschätzt, denn ihre Kunst dient der Unterhaltung des einfachen Volkes, der Mächtigen und sogar des Adels. Keine Tänzerin könnte ihrem

    Beruf nachgehen, wenn sie nicht jede Bewegung ihres Körpers durch jahrelange Ausbildung perfekt beherrschen würde. Doch nur wenige Aventurier wissen, dass manche von ihnen dazu in der Lage sind, mit ihren anmutigen Tänzen echte Magie zu wirken und mit ihren Bewegungen astrale Muster zu weben. Die Tradition der Zaubertänzer hat sich nur in einigen wenigen Kulturen entwickelt. In Aventurien sind vier verschiedene bekannt.

    Und Zaubertänzer als Profession ist daher eben eine Niesche zumal sie bei magiebegabte Kindern mit anderen, besser organisierten, Zauberertraditionen die in den tulamidisch geprägten Kulturen weit verbreitet sind (Magiedilettanten, Magier, Scharlatane und Hexen v.a. in Aranien) konkurieren müssen.

    Alchimisten:

    Zitat von Aventurische Magie 2, S. 40

    Bei den Zauberalchimisten handelt es sich um eine besondere Form der Magiedilettanten, die sich auf alchimistische Elixiere spezialisiert haben. Sie sind im Grunde Meistertalentierte, aber ihre Tradition ist alt und ritualisiert, sodass sie mittlerweile ein eigenes Traditionsartefakt, die Alchimistenschale, herstellen können.

    Sie zählen, und das schon min. seit DSA4, zu den Dilettanten (Viertelzauberer) mit "Ausbildung" und sie machen sicher den größten Teil der Dilettanten aus die über ihre Gabe Bescheid wissen. Und genau diese sitzen aber eben in Städten mit starker alchimistischer Tradition gebündelt (deswegen gibt es ja den Salamander und co.) und nicht "verfügbar für alle" bei Lieschen und Fritzchen Dorfhansl "umme Ecke".

    Deshlb habe ich ja ursprünglih geschrieben, dass der typische Bauer ja neben Magiern in der Stadt vielleicht auch den des Barons kennt, wenn der einen hat. Ich habe die Hofmagier nicht vergessen. Aber die überwiegende Mehrzahl Magier wird in den Städten leben, was sich natürlich mit anderen Tätigkeiten überschneiden mag. Ein Teil der städtischen Magier ist sicher ebenfalls fest angestellt. Turmmagier und Heldenmagier hlte ich hingegen durchaus für extrem selten. Nicht, dass der hypothetische Bauer nicht auch von einem lokalen Magierturm mit Magier wüsste, wenn es einen gäbe. Unauffällig ist was anderes.

    Klar lebt die überwiegende Mehrzahl der Magier in Städten aber eben anders als du es postulierst. Die Akademie(städte/)n bündeln sehr stark Kräfte und Potenzial. Und in ihrem Dunstkreis werden sich dann auch Magier, Alchimisten und co. nieder lassen und als Dienstleister, v.a. für die Akademie, aber auch für den kosmopoliten Weltaventurier anbieten. Du zeichnest hier aber ein Bild wo in jeder popeligen Stadt ein Magier hockt und alle Dörfer im näheren Umkreis und Dunstkreis gemütlich Zugriff haben. Oder eben über die allseits bekannte und sozial aktive Charming-Witch. Oder den netten Onkel-Gandalf-Druiden von "gleich da drüben". Auch wenn alle Quellen was anderes sagen.

    Und es ist auch zu berücksichtigen dass magisches Personal hochmobil ist. Das bedeutet auch wenn die Zahlen und Statistiken zu einer gewissen "Gleichmäßigkeit" verführen, ziehen die "magischen Ballungsräume" (ich nenn das einfach mal so) wie das Liebliche Feld (Kuslik 3x, Vinsalt, Grangor, Bethana, Methumis, etc.) Punin und Gareth (2x) und co. viel Potenzial aus der Peripherie ab, in der Magie dadurch dann UMSO seltener ist, als es bei einer angenommenen gleichmäßigen Verteilung eh schon wäre. Da suchst du in einer "Baroniehauptstadt" von der Größe von z.B. Vierok (1.500) dein magisches Personal vergebens (ich bin jetzt kein Vierokologe also wenn jetzt ein Abenteur dort spielt und einen magischen Weihnachtsmann setzt, dann mea culpa und sorry! und man nehme eine beliebige andere Stadt, Eisenhuett vielleicht).

    Wie viele aventurische Städte kennst du überhaupt ? Wenn wir von den 6000 Gildenmagiern 5000 in Städten verorten, kämen wir bei 500 Städten auf im Schnitt 10 Magier pro Stadt. Ja, da sind die Akademien mit drin, aber so groß sind die jetzt auch wieder nicht. Für durchschnittlich 2 Magier pro Stadt müssten wir Aventurien mit beachtlichen 2500 Städten zupflastern.


    Das ist halt die Konsequenz davon, einen Großteil der Bevölkerung auf dem Land leben zu lassen und Magier eher in den Städten zu verorten. Natürlich erhöht das die städtische Magierdichte entsprechend. Wenn ein Magier auf Tausend Leute Gesamtbevölkerung kommt, kann man nicht 2000 Einwohner für zwei Magier verlangen, ohne gleichzeitig zu implizieren, dass die überwältigende Mehrheit aller Magier zwischen Bauern auf dem Dorf lebt.

    Ich kenne eine Menge und bin ziemlich quellensicher ich würde da nicht mit mir herumschachern. 8o

    Du sollst nicht annehmen. Es gibt Satzungen. Dort wo sie fehlen kannst du annehmen. Aber du versuchst gerade eine Satzung durch eine Annahme und "kalte Mathematik" zu entkräften. Versuch es doch mal umgekehrt. Nimm eine Quelle und alles was nicht gesetzt ist kannst du durch Annahmen ausfüllen und zu einem schlüssigen Bild führen.

    Außerdem hast du meine Quelle missverstanden. Ab 2.000 EW in einer Siedlung hast du eine reele CHANCE dass zimindest ein Magier als Dienstleister sitzen KÖNNTE. Ab 2.000 darfst du mit 1W2 würfeln. Das gibt die Anzahl an "Dienstleister III" in der Siedlung. DANACH würfelst du mit einem (oder eben zwei) W6 welcher Art dieser Dienstleister ist. Dabei ist nur eine 1 auf dem W6 ein Magier. Ich bin nicht ganz sicher ob ich das stochastisch richtig wiedergebe aber das dürfte nur ca. 33% Wahrscheinlichkeit für min. einen Magier sein. Das ist Satzung für die "generische Kleinstadt". Ausnahmen (Abentuerorte) bestätigen die Regel und zeugen von der individellen Entscheidung einzelner magischer Personen (Aussteigermagier?) aber nicht von einer flächendeckenden Versorgung mit magischem Glasfaserkabeln...

    Weiterhin ist zu berücksichtigen dass in den Zahlen natürlich ALLE Ausbildungsstufen enthalten sind. Du hast da den 120 jährigen Dracomagus ebenso wie all die kleinen 8 jährigen Kinder die mit ihrer Schultüte zum ersten mal die Pforten ihrer Akademie betreten. Und in DSA5 hat sich ja z.B. die Anzahl an freien Lehrmeistern DRASTISCH vergrößert. Ausnahmsweise verzichte ich mal auf die genaue Quelle aber DSA5 spricht von 2/3 der Magier an Akademien und 1/3 in Ausbildung bei einem Lehrmeister. Das bedeutet von der Gesamtzahl der "städtischen Magier" die aus der Rechnung raus sind kommen noch mal die ganzen Lehrmeister und deren Schüler und Zuarbeiter dazu. Und spätesten hier verlassen uns die Zahlen. Aber wir WISSEN (siehe oben) das selbt in 2.000 EW Städten Magier nicht signifikant vertreten sind, falls dort keine Akademie ist (Riva wäre hier z.B. ein gutes Gegenbeispiel), also dürfen wir ANNEHMEN dass deine Aussagen [jeder kennt einen Zauberer und alle sind verwandt oder verschwägert mit einem] nicht wirklich durch den Hintergrund abgedeckt sind.

  • Satinavian und Eldoryen Gammensliff

    Ich finde ihr habt beide recht. Man sollte sich aber nicht auf absolute Zahlen versteifen. Magier bündeln sich in den Akademiestädten. In Punin, Khunchom oder Rashdul ist ihre Dichte sicher hoch und dort kann man praktisch überall einen Magier antreffen. Oder gleich eine ganze Gruppe.

    In Regionen wie den Kosch oder die Schildlande wird es eher denn ein oder anderen Turm geben und der Graf hält sich einen Hofmagier.

    Dort und in Nostergast gibt es dafür die klassische Dorfhexe oder den Druiden. Nicht in jedem Weiler, aber sicher in jeder Baronie. Davon sind die Hälfte sicher nur Diletanten, Kräuterweiber und Männlein mit geringer magischer Begabung (teils mangels Lehrmeister).

    Südlich des Rashdulswalls sind Druiden sehr selten, konzentrieren sich in Drakonia.

    Zaubertänzer sehe ich eher klasisch in den Tulamidenlanden, Zauberbarden in Albernia. Dort sind sie bekannt, aber nicht oft als Magiewirkende, sondern als Meister ihres vermeintlich weltlichen Fachs.

    Aber alles in allem sollte man das nicht so genau sehen, das ist jetzt meine Beschreibung, Aventurien bietet dahingehend viel Raum, wenn man nicht jede Zahlenangabe wortwörtlich nimmt. Ich denke der Nutzen bzgl. (eigener) Abenteuer sollte klar vor einer offiziellen Setzung gehen.

    Einzelne Regionen sind oder können eben magischer sein als andere. Gerade wenn man die absoluten ZAhlen nicht ganz ernst nimmt (wohl aber als Anhaltspunkte). Ich wüsste ja nicht von einer aventurischen Volkszählung... :)

  • Satinavian

    Ich habe echt viel Text und viele Fakten geschrieben und es ist schade dass dich eine Bemerkung in Klammern dazu bewegt die kompletten Fakten auszublenden. Ich habe einen kurzen, durchaus flapsigen Begriff, wählen wollen um zu zeigen auf welchen Aspekt ich mich mit "deine Aussagen" beziehe. Falls ich dich verletzt habe tut es mir leid! Ich habe den Ausdruck editiert und durch eine etwas komplexere Zusammenfassung ersetzt. Falls du dich trotzdem nicht einlassen willst ist es natürlich dein gutes Recht.

    Von mir aus kannst du gegen "kalte Mathematik" wettern, so lange du Lust hast, an den Zahlen ändert das aber nichts. Ich habe klar dargelegt, wie ich auf meine Aussagen komme.

    Gegen offizielle Zahlen sage ich nichts. Aber du hast jetzt einfach mal "willkürlich", oder weil du meine Spielhilfen-Quelle missverstanden hast angenommen das es Satzung ist jede 2k EW Stadt hätte 2 Magier. Und daraus ergibt sich dann die "kalte Mathematik". Man würde das wohl "Folgefehler" nennen. Die Mathematik von dir ist natürlich richtig fällt aber natürlich komplett aus dem Kontext.

    Famburasch

    Hätte er es so differenziert geschrieben wie du wäre ich auch vollkommen einverstanden.

    Davon hat also jedes Dorf mehrere und fast jeder Bauer kennt da Jemanden oder ist gar entfernt mit so Jemandem verwand. [...] Da ist vermutlich im Dorf keiner, aber in der benachbarten Stadt vermutlich ein oder zwei.

    Das ist aber halt schlicht nicht richtig und verzerrt die offziellen Satzungen. "Schlimm" dabei ist, z.B. für einen Neuling, dass diese Aussagen als "offizielles Faktum" dastehen.

  • Es war nicht nur der eine Ausdruck, aber na gut, Schwamm drüber.

    Ich habe nicht irgendetwas Mißverstanden und keine Folgefehler gemacht.

    Die Basis bleibt 1 Gildenmagier auf Tausend Einwohner. Wenn es X mal so viele Dorf- wie Satdbewohner gibt und im Dorf nur 1 Gildenmagier auf Y*1000 Einwohner kommt, heißt das, dass in der Stadt auf 1000 Einwohner

    1+X*(Y-1)/Y

    Magier kommen. Es gibt keine offiziellen Quellen dazu, wie hoch die Urbanisierungsgrad ist, deshalb können wir das nicht ausrechnen, aber du kannst ja gerne mal ein paar Werte einsetzen. Es ist sicher nicht verkehrt, wenn das heißt, in der Stadt ist ein Gildenmagier pro 200 oder 300 Einwohner,

    In der durchschnittlichen Stadt. Ja, sicher, Magier sind in Akademiestädten stärker vertreten und sicher auch in Metropolen wie Gareth, aber Gareth käme schonauf 850 Magier, wenn es halbwegs durchschnittlich einen pro 200 Einwohner gäbe, wie hoch soll denn die Quote noch gehen, nur damit die Provinzstädte ein paar Magier weniger haben ?

    Möchtest du behaupten, ich hätte mich verrechnet ? Wenn ja, wo bitte genau ?

    Und ja, da sind Schüler mit dabei. Aber Schüler ist man grob ein Jahrzehnt, Magier den Rest seines Lebens. Das macht zwar einen spürbaren, aber keinen immensen Unterschied. Zusätzlich sind gerade die Schüler in den Akademiestädten konzentriert, während der einzelne Magier in einer Kleinstadt eher ausgelernt ist. (Oder hin und wieder mal ein Lehrmeister mit eigenem Schüler).

    Und ja, die Zufallstabelle zur schnellen Stadterschaffung hat offensichtlich viel zu weniger Magier, um wirklich typische Städte abzubilden, aber Zufallswürfetabellen sind eh nie zur Simulation gedacht.


    Ansonsten teile ich deine Besorgnis bzgl Neulinge. Auf gar keinen Fall möchte ich, dass Neulinge die völlig falsche Vorstellung vom offiziellen Aventurien haben, dass Magie etwas extrem Seltenes sei.


    @Farmburasch

    Klar, für das einzelne, kleine Abenteuer ist es nicht wichtig, wenn es mal mehr oder weniger Magie gibt. Aber im Großen und Ganzen sollte Dere schon konsistent sein. Es regt mich immer tierisch auf, wenn sich Autoren um so was nicht scheren. Gerade wenn mal wieder bei den Schwarzen Landen mit Magie aufgefahren wird, die die nie im Leben tatsächlich zusammenkratzen könnten, nur weil das eben ihr Thema ist. Oder wie neulich, als eine myranische Gruppe in einem offiziellen Abenteuer mal eben so auf einen Zirkel von Zauberern stößt als wäre da nichts dabei mit Dutzenden Mitgliedern ... alle aus einer seltenen Rasse... die dazu noch so magisch ist wie die Zwerge. Aber genau so stört es mich, wenn Magie plötzlich superselten im Abenteuer ist, weil der Autor gerade was Bodenständiges erzählen will.

    Als ich die Wildermarkkampagne geleitet habe und die ganze Region mit Dörfern, Machtgruppen, Kriegsfüsten, Städtchen usw. ausgearbeitet habe, habe ich auch sehr genau aufgepasst, dass ich am Ende mit einer magischen Bevölkerung der ganzen Region ende, die grob dem aventurischen Durchschnitt entspricht. Etwas weniger Gildenmagier, weil nur Kleinstädte, ein paar mehr Hexen, dann auch organisiert in einem lokalen Zirkel, Druiden etwas unterdurchschnittlich durch Zufall etc. Deshalb hab ich ein recht gutes Verständnis, was die Magiebegabtenanteile denn wiklich in der Praxis bedeuten. Denn während meine Sorge ursprünglich eher war, für interessante Gruppierungen zu viel Magie zu platzieren, stellte ich fest, dass ich intuitiv eher zu zu wenig neigte.

    2 Mal editiert, zuletzt von Satinavian (14. Juni 2022 um 15:22)

  • (Weiß nicht ob du das irgendwie absichtlich machst aber gut, sei es drum.)

    Aussage:

    Es gibt keine offiziellen Quellen dazu, wie hoch die Urbanisierungsgrad ist, deshalb können wir das nicht ausrechnen

    Quelle:

    Zitat von Herz des Reiches, S. 23

    Gesellschaft und Herrschaft im Mittelreich

    [...]

    Von 100 Mittelreichern sind etwa 60 leibeigene Bauern, 13 freie Bauern, 17 Stadtbewohner und nur je einer Geweihter und Adliger (sowie einer unter tausend ein Gildenmagier). Der Rest sind Flüchtlinge, Gesetzlose und Fahrende.

    Ich bin mir nicht sicher ob diese 1 aus 1.000 irgendwo sonst für ganz Aventurien steht aber für das MR haben wir zumindest für DSA4 alle relevanten Daten und Fakten. Aktuell (DSA5) wurde dieses 1 aus 1.000 auch niemals wiederholt. Für DSA5 gibt es also nur diese "schwammigen Verhältniswörter" (die aber zu den Verhältnissen der alten Zahlen passen) und eben diese Spielhilfe die ihren Übertrag von DSA3 über DSA4 bis nach DSA5 geschafft hat.

    In der durchschnittlichen Stadt. Ja, sicher, Magier sind in Akademiestädten stärker vertreten und sicher auch in Metropolen wie Gareth, aber Gareth käme schonauf 850 Magier, wenn es halbwegs durchschnittlich einen pro 200 Einwohner gäbe, wie hoch soll denn die Quote noch gehen, nur damit die Provinzstädte ein paar Magier weniger haben ?

    Wenn du sagst dass die Magiequote zu hoch ist und DSA an vielen Stellen simulationistisch unrund stimme ich dir zu. Aber es kann ja nicht sein dass die Lösung ist dass man eine (neu bestätigte) Satzung (33% Wahrscheinlichkeit für einen Magier ab 2.000 EW und nur einige Aventurier kennen einen Zauberer) gegenüber einer anderen (älteren) Satzung (1 aus 1.000) opfert. Es gibt sicher viele kreative und bessere Möglichkeiten alles gut miteinander zu vereinbaren als die eine Satzungsgruppe zu opfern und Magie gleichmäßig wie Sträusel über einen Kuchen zu verteilen. Magierorden, Götterorden mit magischem Zweig, Magierschurken im Untergrund (Vinsalt z.B. gibt es welche), reisende Forscher, Lehrmeister samt Schüler, Helden, Turmmagier, militärische Magier (Schiffe, Arme), Hofmagier, etc. Und natürlich AUCH den magischen Dienstleister, das ist unbestritten. Aber eben nicht so wie Tankstellen in Deutschland.

    Möchtest du behaupten, ich hätte mich verrechnet ? Wenn ja, wo bitte genau ?

    Ich habe doch gesagt das du richtig gerechnet hast nur das du halt mit "kalten Zahlenwerten" rumhantierst und die "magische Versorgerdichte" bei dir nur ein "statistischer Faktor" ist den man einfach "appliziert". Bitte gehe doch auf die Kritik ein die ich anführe und nicht auf das Zeug wo ich entweder mit dir einer Meinung bin oder was ich gar nicht gesagt habe. Ich sage du kannst keine Satzung gegen eine andere abwägen und das du etwas mehr relativieren und abstrahieren könntest für meinen Geschmack und so wie ich die Quellen lese.

    Ansonsten teile ich deine Besorgnis bzgl Neulinge. Auf gar keinen Fall möchte ich, dass Neulinge die völlig falsche Vorstellung vom offiziellen Aventurien haben, dass Magie etwas extrem Seltenes sei.

    Noch mal. DAS HABE ICH NIE GESAGT! Aventurien ist eine hochmagische Welt. Dennoch gibt es keine Magiertankstelleninfrastruktur wo man sich Nachts schnell mal ein zauberhaftes Ben und Jerrys holt.

    EDIT
    Nur der Vollständigkeit halber. In dieser Spielhilfe gibt es die Siedlungsabstufungen (mit den Dienstleistungs-III-schlüssel):

    • 1 - 100 EW (1 auf W20 und 1 auf W6 ~ 1%)
    • 101 - 200 EW (1 auf W20 und 1 auf W6 ~ 1%)
    • 201 - 500 EW (1 auf W20 und 1 auf W6 ~ 1%)
    • 501 - 1000 EW (1 auf W20 und 1 auf W6 ~ 1%)
    • 1001 - 2000 EW (1W2-1 und 1 auf W6 ~ 8%)
    • 2000+ EW (1W2 und 1 auf W6)

    Einmal editiert, zuletzt von Eldoryen Gammensliff (14. Juni 2022 um 16:40) aus folgendem Grund: Zusatz.

  • Ich halte es für eine schwierige Aussage zu behaupten, dass Magie nichts alltägliches für den "normalen" Aventurier sei.

    Die neueren Spielhilfen beginnen das Kapitel "Zauberei und Hexenwerk" nicht umsonst mit dem Abschnitt "Zauberei & Alltag".

    Der Aventurische Almanach schreibt dazu:

    "Auch wenn Magie an vielen Orten Aventuriens präsent ist, hat der durchschnittliche Aventurier meist nur wenige bewusste Berührungspunkte mit Zauberei." (AAL S. 200)

    'Wenige bewusste Berührungspunkte' bedeutet aber auch gleichzeitig 'mehr als keine bewussten Berührungspunkte'.

    Magir ist eben doch allgegenwärtig in Aventurien. Auch wenn viel Magie für 'Natürliches' gehalten wird, wie die Gesetze der Physik die auf Aventurien Geltung finden.

    Magie und Götterwirken sind für den durchschnittlichen Aventurier zwar etwas besonderes, etwas gehobenes aber dennoch im Alltag integriert.

    Wie kann man soetwas im Rollenspiel nutzen und welvhen Nutzen hat es für das Rollenspiel?

    Es macht Aventurien eben so lebendig und vielseitig, das ist der große Nutzen.

    In Im Hinterland Albernias findet man den Farindelwald und die Stadt Winhall. Hier kann ich mir die Kate außerhalb der Stadtmauern vorstellen, wo das gutherzige Mütterchen, jeden Morgen an dem schönes Wetter ist, einen flachen Teller mit klrin geschnittenen Äpfeln, Birnen, Pflaumen und Trauben plaziert und so den Blütenfeen dankt, dass dieses Jahr die Blumen in ihrem Garten wieder so schön blühen.

    Nun reisen die Helden weiter, über den Tommel und den großen Fluss erreichen sie binnen kurzer Zeit die Metropole Havena.

    Hier herrscht eine völlig andere Mentalität zur Magie. Denn hier gilt das absolute Verbot zu Zaubern (kleine Ausnahme bildet in Ausnahmefällen Heilmagie an Freiwilligen Patienten). Diese Menschen sind damit aufgewachsen, dass aus Magie nichts Gutes erwächst und Zauberer tun gut daran sich an die lokalen Gesetze zu halten, denn die mildeste Strafe für das benutzen von Zauberei ist öffentliche Demütigung am Prager.

    Wenn man ein ausführliches Bild davon haben möchte wie die 'normale' Bevölkerung lebt. So hat die Redaktion mit dem "Aventurischen Almanach" diese Frage auf wunderbaren 262 Seiten für die 5 Edition zusammengefasst.

    Denn im Prinzip macht der Almanach nichts anderes als diese Frage zu beantworten.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Dennoch gibt es keine Magiertankstelleninfrastruktur wo man sich Nachts schnell mal ein zauberhaftes Ben und Jerrys holt

    Wenn es dir nur darum geht :

    Dass da ein Magier in der nächsten Stadt sitzt, heißt nicht, dass da jeder hingehen kann, um sich eine magische Lösung für sein Problem zu kaufen. Die meisten Magier sind spezialisiert und können genau eine Sache ziemlich gut, was deren Kerngeschäft ist. Zusätzlich haben sie begrenzt Alstralenergie und häufig Stammkunden. Wenn man eine ganz bestimmte magische Dienstleistung braucht, muss man schon sehr viel Glück haben oder es in einer Akademiestadt versuchen. (Ja, oder einen Hexen- Druidenzirkel/eine Elfensippe fragen, ob die da jemanden kennen, der das kann )


    Ich bin mir nicht sicher ob diese 1 aus 1.000 irgendwo sonst für ganz Aventurien steht aber für das MR haben wir zumindest für DSA4 alle relevanten Daten und Fakten. Aktuell (DSA5) wurde dieses 1 aus 1.000 auch niemals wiederholt. Für DSA5 gibt es also nur diese "schwammigen Verhältniswörter" (die aber zu den Verhältnissen der alten Zahlen passen) und eben diese Spielhilfe die ihren Übertrag von DSA3 über DSA4 bis nach DSA5 geschafft hat.

    Danke. Mit den HdR Zahlen wäre X also 5. Wenn Y ebenfalls 5 ist, währen wir dann bei genau 200 Einwohnern pro Magier in typischen mittelreichischen Städten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Satinavian (14. Juni 2022 um 17:55)

  • Wer sich realistisch mit Technik im Mittelalter auseinandersetzt, weiss wie die Technik sich u.a. neue Metallverarbeitungen oder der Buchdruck den Alltag veränderte.

    Soso, es gibt also Magier in Aventurien, manche gar fest angestellt ... nur ich weiss von zwei Projekten durch Magie: Galottas gescheiterte Entsumpfung bei Brabak und Nahemas Reparatur der Havena-Brücke.

    Gäbe es wirklich Magie im Alltag, sie würde wie jede technische Errungenschaft das Leben verändern; stattdessen wird weiterhin alles mit Muskelkraft getan, es gibt Hungerwinter, Wind- und Wassermühlen sind vom Wetter abhängig; und selbst der Bordmagier ist eine Seltenheit.

    Daher verwundert es mich nicht das die Landbevölkerung Gildenmagier als Erfindungen von Barden sehen; bzw. als götterlästigen Aberglauben abtun.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Die Magie ist nun mal auf SCs und Abenteuer ausgelegt. Das sieht man ja schon an den Zaubersprüchen.

    In einer "realistischen" Weltsimulation wären sicher andere, handwerklich nützlichere Zauber erfunden worden.

    DSA schert sich nicht um technische Evolution, sonst würden nicht so viele unterscheidlich weit entwickelte Zivilisationen nebeneinander existieren.