Verschiedene Fragen eines angehenden SL

  • Heyho liebe Mitspalter,

    ich habe ein paar Fragen bzw. bitte um ein paar Anreize von euch wie ich das Verhalten meiner NSC ein bisschen genauer und passend zum aventurischen Hintergrund ausgestalten kann.

    Mir stellt sich zum Beispiel die Frage wie reagiert ein Bauer auf Zauberer?

    Weiß das einfache Volk überhaupt im ungefähren Bescheid um diese Zunft oder sind es eher urbane Legenden das diese Personen existieren?

    Die Frage kommt mir deshalb auf, weil ich in einem Kurzabenteuer mal gelesen habe das Bauern zum Beispiel nicht wirklich wissen oder glauben das Hexen existieren zumindest erinnere ich mich dunkel so daran.

    Es müsste das Abenteuer die Hochzeitsretter gewesen sein.

    Von einem Bekannten habe ich mal aufgeschnappt das die normalen Leutchen Monster oder Bestien auch oft für Geschwätz und Übertreibung halten.

    Leider habe ich dazu bisher noch nicht wirklich Klarheit erlangen können.

    Eine weitere Frage die sich mir stellt ist, mal Abgesehen von Dienern des Namenlosen und Dämonenanhängern, warum die normale Bevölkerung Verbrechen begeht wie Raub oder Mord?

    Denn auf Dere weiß man doch eigentlich das die Götter existieren und wenn man Böses tut dafür in der Seelenmühle landet.

    Wenn ich wüsste das ich für meine Vergehen dort lande würde ich sowas doch gar nicht erst in Erwägung ziehen.

    Der Gedanke beschäftigt mich deswegen,weil ich auch oft Spieler habe die gerne Charaktere spielen die eher böswilliges im Sinn haben.

    Jedoch ist nicht jeder daran interessiert sich dem Namenlosen zu verschreiben geschweige denn Dämonenpakte einzugehen.

    Die Sache mit den Göttern beschäftigt mich auch noch in einem anderen Punkt.

    Nämlich bezogen auf die Gegensätze der Götter.

    Ich habe gelesen das Praios sehr stark gegen Magie vorgeht und das die Inquisition sich gerne Hexen, Zauberer und andere magisch Affine zur Brust nimmt.

    Wie lässt sich das dann mit Hesinde vereinbaren?

    Nach dem was in den Büchern stand scheint Praios weiße Magie zu tolerieren mit strengem Blick auf die Individuen, allerdings bleibt für mich da die Frage wenn er dann im Gegensatz schwarze Magie so verabscheut wie kann es dann überhaupt Akademien geben an denen schwarze Magie gelehrt wird?

    Hoffentlich könnt ihr mir da eine kleine Hilfestellung geben denn ich bin sehr begeistert vom schwarzen Auge und möchte den Hintergrund so gut wie möglich in die Spiele einflechten.

    Danke schonmal an alle im Vorraus die sich berufen fühlen ihren Senf dazu zu geben 😁

  • Willkommne im MIttelalter - deen so ähnlich würde ein "heutiger Gelehrter" ratlos davorstehen.

    Avenutirne ist sehr regional aufgebaut; fällt mir besonders bei Kobolden (und Dschinns) auf.

    In der Khombox (?) stand mal das Elfen odrt so seltnesind das sie öfters mit Dschinns verwechselt werden - jaja, drei Wünsche frei und so.

    Auch die Sicht auf den Zwölferkult ist sehr reginal geprägt. Wo Praios (wie in den Nordmarken) heller glänzt, werden seine Lehren stärker betont - bzw. unter das Volk (mittels Sonderausgaben des Breviers) gebracht.

    Jemand muß schon sehr abgelegen Aufwachsen um Nichts über Götterdiener und "Madas Geschenk" zu wissen. Dies mag erklären warum die meistne (einfachen) Menschen Zauberei eher fürchten - was leider, wie u.a. die Namenlosen Tage etc. - gern in Abenteuern vergessen wird/wurde.

    Haß, Wut, die klassischen Sünden treiben einen Sterblichen in die Klauen der Erzdämonen. Es gibt Kurzgeschichten (u.a. aus dem Bornland) dazu.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Willkommen auf dem Orki, G0blinSlay3r. :)

    Es kommt natürlich immer mit drauf an, wo man sich gerade befindet. Einige Regionen, Provinzen, Länder sind in mancherlei Hinsicht deutlich magieablehnender oder abergläubischer geprägt als andere. Einige Ecken des Kontinent sind weiter weg von Magierakademien als andere.

    Einige Beispiele: Albernia etwa ist nicht sehr angetan von (allen) Magiebegabten und die werden da sehr kritisch und misstrauisch beäugt. In Nostria (Hexen) und Andergast (Druiden) haben Hexen und Druiden keinen schlechten Stand, obwohl sie da auch je ihre eigenen Magier-Akademie haben. In Aranien mögen sie Gildenmagier nicht so recht, aber Hexen werden da sehr angesehen und respektiert.

    Grundsätzlich ist aber bekannt, dass es Magie und Magiewirkende gibt. Es gibt nicht so viele Magier und insgesamt Magiewirkender, dass man üblicherweise im Alltag einem begegnet (und es weiß), jede Woche oder jeden Monat, und auch insbesondere nicht zwingend weiß, was die so können.

    Aber Existenz und Wirken von Magie ist kein Geheimnis oder unbekannt. Es gibt Magier und Akademien, es gibt Hexen und Druiden. Andere Magiewirker sind dann schon vielerorts eher unbekannt, weil es die nur regional gibt (z.B. Kristallomanten, es gibt auch nur wenige Geoden).

    Schon mal ganz gar nicht nach der Borbarad-Invasion mit Untotenheeren, Dämonen und magischen Großereignissen, die auch schlechte Auswirkungen von magischen Wirken sehr präsent machte.

    Auch andere Magiewirkende, dass es sie gibt, ist kein Geheimnis. Hexen, Druiden ... kennt man man. Glaubt man öfter zu wissen, wer das ist (und liegt damit oft genug auch falsch). Aber auch da gibt es wie genannt Regionen und Länder, in denen die sich nicht verstecken, und womöglich gar angesehen sind.

    Und so manches Dorf weiß auch wiederum seinen örtlichen Sumen oder Hexe zu schätzen.

    Monster: Eines gesehen zu haben, Geschichten zu kennen (stille Post-Syndrom ... man kennt das ja, wie die Monster an Größe und Fähigkeiten und Beschreibungen gewinnen) oder belegte Berichte sind auch verschiedene Paar Schuhe.

    Es gibt Kreaturen, von denen hat man noch nie gesehen oder gehört (gerade Chimären bieten unzählige Möglichkeiten). Aber Kalte Alriks (Untote), Dämonen und andere Scheußlichkeiten sind gerade während und nach Borbarad an sich in den Berichten nichts Unbekanntes.

    Und für so manchen Bauern oder Dörfler ist auch ein marodierender Ork ein Monster.

    Warum werden Verbrechen begangen? Weil die Götter nicht oben in Alveran sitzen, durch das SphärenTV nicht ständig alle Kanäle gleichzeitig im Auge haben (salopp ausgedrückt^^) und jede Lüge, jeden Betrug, jeden Diebstahl und auch nicht jeden Mord sofort sehen und persönlich ahnden.

    Weil Gier oder Hunger oder gute Gelegenheiten oder eine niederträchtige Gesinnung halt nicht immer widerstehen können.

    Man glaubt, die Seele wird nach dem Tod auf Rheton gewogen. Man kann gute und schlechte Dinge im Leben tun und das wird aufgewogen - und wer glaubt nicht gerne, dass es so schlimm schon nicht ist, dass andere Leute schlimmere Dinge tun, dass man selber nicht auch gute Dinge tut, oder schlicht, dass es bis zum Tod ja noch lange dauert und bis dahin sich viele Dinge ändern können? (Paktierer glauben ja auch oft mal, dass sie diejenigen sind, die da raus kommen, und/oder es noch weit fort glauben.)

    Und, natürlich, OT sollen halt die Plots laufen können, und dazu braucht man Monster und Verbrecher.

    Ich habe gelesen das Praios sehr stark gegen Magie vorgeht und das die Inquisition sich gerne Hexen, Zauberer und andere magisch Affine zur Brust nimmt.

    Das ist in der Tat öfter mal zu lesen, aber eigentlich falsch. Gerade die Praioten pflegen sich an die Gesetze zu halten und diese zu kennen, und dazu gehört, dass man nicht gegenüber Magiebegabten übergriffig wird, weil sie Magiebegabte sind. Das allein ist nämlich kein Vergehen, sondern nur, was man ggf. mit der Magie macht, und dann ist wiederum die Frage, wo das geschieht, da andere Länder andere Gesetze haben.

    Du kannst Dich beispielsweise hier einlesen: Initiative zur Rettung der Praioskirche

    In den Tulamidenlanden ist man gegenüber schwarzen Magiearten durchaus offener, was der Grund dafür ist, dass schwarzen Akademien größtenteils im Süden zu finden, oder sonst außerhalb des Mittelreichs in andere Himmelsrichtungen.

  • Grob jeder Hundertste (oder nach älteren Angaben jeder Hundertfünfzigste) Mensch ist Magiebegabt. Davon hat also jedes Dorf mehrere und fast jeder Bauer kennt da Jemanden oder ist gar entfernt mit so Jemandem verwand. Gildenmagier ist jeder Tausendste und sie sind häufiger urban. Da ist vermutlich im Dorf keiner, aber in der benachbarten Stadt vermutlich ein oder zwei, vielleicht arbeitet auch einer beim Baron. Magie ist nicht selten in Aventurien und nichts, was man nur aus Legenden kennt. Hexen sind wohl seltener, aber nicht viel seltener, davon offenbaren sie sich seltener, so dass sie in der Öffentlichkeit weniger präsent sind. Dass es welche gibt, aollte aber dem typischen Bauern bekannt sein.

    Eine weitere Frage die sich mir stellt ist, mal Abgesehen von Dienern des Namenlosen und Dämonenanhängern, warum die normale Bevölkerung Verbrechen begeht wie Raub oder Mord?

    Denn auf Dere weiß man doch eigentlich das die Götter existieren und wenn man Böses tut dafür in der Seelenmühle landet.

    Wenn ich wüsste das ich für meine Vergehen dort lande würde ich sowas doch gar nicht erst in Erwägung ziehen.

    Der Gedanke beschäftigt mich deswegen,weil ich auch oft Spieler habe die gerne Charaktere spielen die eher böswilliges im Sinn haben.

    Jedoch ist nicht jeder daran interessiert sich dem Namenlosen zu verschreiben geschweige denn Dämonenpakte einzugehen.

    Der Großteil aller irdischen Menschen war die meiste Zeit auch religiös und das hat Verbrechen auch nicht pauschal verhindert. Sehe da nicht, was in Aventurien anders sein sollte.

    Dazu kommt, dass der Zwölfgötterglaube Verbrechern zwar die Paradise versagen mag, aber sie normalerweise trotzdem nicht in de Seelenmühle kommen, sondern nur in Borons Hallen, das generelle Totenreich für Leute, die weder Dämonenknechte sind, noch fast wie Heilige gelebt haben.

    Die Sache mit den Göttern beschäftigt mich auch noch in einem anderen Punkt.

    Nämlich bezogen auf die Gegensätze der Götter.

    Ich habe gelesen das Praios sehr stark gegen Magie vorgeht und das die Inquisition sich gerne Hexen, Zauberer und andere magisch Affine zur Brust nimmt.

    Wie lässt sich das dann mit Hesinde vereinbaren?

    Nach dem was in den Büchern stand scheint Praios weiße Magie zu tolerieren mit strengem Blick auf die Individuen, allerdings bleibt für mich da die Frage wenn er dann im Gegensatz schwarze Magie so verabscheut wie kann es dann überhaupt Akademien geben an denen schwarze Magie gelehrt wird?

    Da kann man beliebig tief ins Detail gehen, aber die kurze Antwort ist, dass Praiosgeweihte generell gesetzestreue Zauberer tolerieren, egal, ob Weißmagier, Schwarzmagier oder gar Hexen. Allerdings haben Weißmagier eher den Ruf gesetzestreu zu sein als Schwarzmagier und Hexen haben den Ruf, weder Praios zu verehren, noch sich um Regeln zu scheren, sondern einfach ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Entsprechend gibt es da Vorurteile, Mißtrauen und Spannungen.

  • Dann ist zu bedenken das DSA ein Spiel ist an dem seit 1985 zig Autoren ihre Ideen und Vorstellungen hineinbrachten.

    So ist der Praiosglauben ein Relikt von 1985, der kaum 1989 gelockert wurde, gegenüber andere Kulte.

    In DSA-Romanen und Kurzgeschichten hingegen kann ein Autor sich voll auf seine Figuren und die Welt konzentrieren; die ersten beiden Mortis-Romane beschreiben 2 Städte aus dem Blick eines Maraskaners; fast so ungläubig wie wir es sehen.

    Theoretisch müsste es eine sehr fromme Welt sein, wo bereits ein Geweither in der Gruppe das ganze Abenteuer sprengen müsste; doch dieses kann weder ein Autor noch Spieler sich vorstellen - und wäre für uns nicht spielbar.

    Si entstehen viele Widersprüche...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Eine weitere Frage die sich mir stellt ist, mal Abgesehen von Dienern des Namenlosen und Dämonenanhängern, warum die normale Bevölkerung Verbrechen begeht wie Raub oder Mord?

    Denn auf Dere weiß man doch eigentlich das die Götter existieren und wenn man Böses tut dafür in der Seelenmühle landet.

    DSA-theologische Debatten hier im Forum haben ergeben, dass die meisten davon ausgehen, dass man auch als guter Mensch wahrscheinlich in Borons Hallen landet - und genau da landet auch ein Frevler. Regeltechnich verwehrt das Mal des Frevlers den Zutritt zu den Paradiesen, aber das war es auch schon ... und wer sich ein Mal des Frevlers einfängt wäre wohl eh nicht in den Paradiesen gelandet.

    Nur Paktierer landen (laut Regelwerk) definitiv in den Niederhöllen.

    Heißt: So viel verliert man als stinknormaler Frevler (und da gehört Mord nicht mal dazu, es sei denn, das Opfer wäre geweiht) eigentlich gar nicht.

    Je nachdem, was die Geweihten in der Gegend so predigen, könnte man durchaus auf die Idee kommen, dass man sowieso in Borons Hallen landet.


    Natürlich gibt es in Aventurien auch Paktierer, und da wird's wirklich unlogisch, aber wie Schattenkatze schon meinte, die Paktierer glauben natürlich oft, dass sie diejenigen sind, die den Dämon austricksen können und da wieder rauskommen.

    Außerdem, wer von grausamen Charakterzügen getrieben Verbrechen begeht, der kann gar nicht rational abwägen ob das denn jetzt eine gute Idee ist. Im Realleben werden ja auch Morde begangen, die dem Mörder gar nichts bringen, oder jedenfalls nichts, was ein halbwegs normaler Mensch haben wollen würde. (Es gab da das Beispiel des Mannes, der seine Ehefrau nach sechzig Ehejahren ermordete, weil er befürchtete, sie würde sonst das gemeinsame Haus erben, weil sein Gesundheitszustand schon recht schlecht war ... und er gönnte ihr das Haus nicht. Wer riskiert, für den Rest seines Lebens im Gefängnis zu landen weil er jemandem etwas nicht gönnt, der riskiert auch die Niederhöllen.


    Schlussendlich: Es gibt in DSA auch genug Setzungen, die sich gegenseitig widersprechen und bei denen man sich entscheiden muss, welche man haben will.

    Der gesegnete Traviabund und die häufige Ehebrecherei widersprechen sich nicht - dann läuft eben halb Aventurien mit einem Mal des Frevlers oder des Eidbrechers rum, wen interessiert's? Die Betroffenen sehen das ja nicht. Dass sie ihren Eid gebrochen haben, wissen sie, aber das hält ja im Realleben auch nicht alle ab.

    Was sich sehr wohl widerspricht sind der gesegnete Traviabund und Zwangsehen. Da will der eine Autor einen Plot in dem sowas verhindert werden muss, und der andere will, dass alle Ehen mit Eidsegen gesegnet sind ... tja.

  • Schon mal viele n Dank an alle für die tollen aber vor allem informativen Antworten.

    Was das Thema Tod angeht hatte ich gehofft das das Boron Vademecum vielleicht ein bisschen Klarheit gibt wo man landet nach dem Tod, wollte aber dennoch mal fragen.

    Tatsächlich finde ich die Götterdiener und das Konzept dahinter sehr wichtig und interessant.

    Mag daran liegen das ich sehr gerne Paladine und Kleriker in anderen Systemen gespielt habe *hust*

    Bin einfach ein Freund von göttlichem Support 😁

    Zum Thema Magie konnte ich auch etwas mehr Klarheit erlangen was sehr gut ist den ich habe Magier in meiner Truppe und finde die Immersion sehr wichtig.

    Für mich hört sich das dann nämlich so an das wenn ein magischer Charakter im Radius normaler Leute Magie nutzt die theoretisch total durchdrehen können.

    Ich habe allerdings noch ein paar Fragen zu dem was gesagt wurde.😄

    Zum ersten Ansatz:

    Boahh echt krass ich hätte nicht gedacht das so viele Leute eine magische Gabe haben.

    Klar müssen das schon ein paar sein aber jeder 100-150 ist schon ein Ding.

    Allerdings wenn ich noch ein 2tes mal drüber nachdenke gibt es ja auch recht viele Viertelzauberer und leute mit minderer Begabung die ihre magische Kraft dann nutzen um zum Beispiel Fähigkeiten zu verstärken.

    Zum zweiten Absatz:

    Ich habe aber tatsächlich mal gelesen das die Inquisition auch hin und wieder einen Bauern Mopp anführt zum Thema Selbstjustiz oder vielmehr Lynchjustiz.

    Zum dritten Absatz:

    Richtig hat es nicht aber im Vergleich zur Realität weiß man auf Dere ja zu 100% das Götter existieren.

    Daher kam mir der Gedanke warum ein Mensch eine göttliche Strafe in Kauf nimmt.

  • "Alle Taten eines Menschen, gute wie schlechte, werden von ihm auf Rethon, der Seelenwaage, bemessen. Hier entscheidet sich, ob die Seele in eines der zwölfgöttlichen Paradiese übergeht oder ob ihr die ewige Verdammnis dräut.«

    —aus dem Brevier der Zwölfgöttlichen Unterweisung, Kaiser-Hal-Ausgabe, 994 BF" (WdG, S. 74)

    Das ist, was man glaubt. Vielleicht ein bisschen Wegweisung, dass jede Form von schlechten und bösen Taten bedenklich sein sollte.

    Man glaubt aber ebenso, dass es eigentlich nur Pakte und (höhere) Weihen des Namenlosen sind, die zum Ausschluss der Seele aus Borons Hallen führen.

    Bei allem darunter, so glaubt man, kann durch Buße und Reue (spätestens auf dem Sterbebett) zumindest anteilig wieder gut gemacht werden. In die Paradiese kommen ohnehin nur ausgewählte Seelen und die meisten Landen nach den Lehren des Zwölfgötter-Glaubens, wie schon geschrieben wurde, in Borons Hallen.

  • Vergiss nicht, dass in aventurien bei weitem nicht so viele Menschen leben wie in unserer Welt. Da sind 100-150 schon wenige (+ das ist auch nur eine ungefähre Richtlinie).

    Man sollte aber auch nicht vergessen, dass die Tulamiden sagen, dass das magische Zeitalter angebrochen ist und wieder vermehrt Magische Kinder geboren werden.

    Ich finde, und das muss immer gesagt werden!, wenn wir über Magie reden: Mach dich da auch frei von der Setzung, dass alle Dämonenbeschwörer schlecht sind. Im Tulamidenland

    hat das Gildensystem eher wenig Bedeutung. Die tulamidischen Magierakademien sind Gildenangehörig, weil es dort mitsprache Recht und andere gute Recht für die Reise in den Norden gibt (schutz etc.)

    Ansonsten haben magisch begabte Menschen dort einen viel besseren Stand. Ein mächtiger Magier der durch einen Dharai zerstörte Hütten aufbaut ist im Tulamidenland ein Held!

  • Zum zweiten Absatz:

    Ich habe aber tatsächlich mal gelesen das die Inquisition auch hin und wieder einen Bauern Mopp anführt zum Thema Selbstjustiz oder vielmehr Lynchjustiz.

    Bannstrahler vielleicht (je nach Darstellung). Die Inquisition ist aber jenseits von vielleicht ganz uralten Abenteuern eine Organisation, die Ordnung liebt und, das Gesetz aufrecht erhält und streng nach Vorschrift vorgeht. Die wiegeln ganz sicher keine Bauernmobs auf.

    Zum dritten Absatz:

    Richtig hat es nicht aber im Vergleich zur Realität weiß man auf Dere ja zu 100% das Götter existieren.

    Daher kam mir der Gedanke warum ein Mensch eine göttliche Strafe in Kauf nimmt.

    Auch irdische Religionen erzählen oft von Wundern und übernatürlichen Begebenheiten. Ich denke, eine große Unterscheidung zwischen Dere und der Erde in diesem Punkt ist keine besonders gute Idee. Das hat immer den Beigeschmack davon, die irdischen Religionen im Gegensatz zu derischen für falsch zu deklarieren oder irdischen Gläubigen abzusprechen, von ihren Göttern genau so überzeugt zu sein wie Aventurier.

  • Für mich hört sich das dann nämlich so an das wenn ein magischer Charakter im Radius normaler Leute Magie nutzt die theoretisch total durchdrehen können.

    Es kommt drauf an, was gezaubert wird und in welchem Kontext. Wenn da ein Schwarzmagier im zentralen MR einen Dämonen beschwört, drehen vermutlich alle durch (aber es wäre auch unklug vom Magier, das zu tun, weil das im MR verboten ist). Andere Zauber sind in ihren Auswirkungen von anderen kaum (erst recht, wenn man keine Ahnung von Magie und Magiekunde hat) oder gar nicht zu bemerken. Andere sind nach einem vielleicht eher kurzem Schrecken eher harmlos (ein Flim Flam), andere werden positiv aufgenommen (mit einem Balsam jemanden heilen).

    Wieder andere sind schön anzusehen - herumziehende Jahrmarktszauberer, die mit ihren Zaubern die meist einfachen Menschen erfreuen, und nicht nach dem ersten Faviludu aus dem Dorf gejagt werden. Ich denke, dass gerade solche Magiewirker dann auch eigentlich gerne gesehen werden und für ein positiveres (und harmloseres) Bild von Magie bewirken beim Durchschnittsbürger.

    Boahh echt krass ich hätte nicht gedacht das so viele Leute eine magische Gabe haben.

    Klar müssen das schon ein paar sein aber jeder 100-150 ist schon ein Ding.

    Einer aus 150 ist, wenn man sich anschaut, wie klein aventurische Ortschaften öfter gerne sind, auch nicht mehr ganz so viel, außerdem bezieht es die Dilettanten mit ein, und die wissen oft genug nicht mal selber, dass sie zaubern können. Außerdem verteilen sich diese Zahlen. Bei den Elfen sind alle magiebegabt, bei den Darna ebenfalls, bei den Zwergen ungleich weniger als bei den Menschen, bei den Goblins nur Frauen, und es gibt noch so viele Völker mehr mit gänzlich unterschiedlichen Ausprägungen der Magie.

    Dazu ist die Setzung mit "jeder 150." OT auch schon etwas älter.

    Ich habe aber tatsächlich mal gelesen das die Inquisition auch hin und wieder einen Bauern Mopp anführt zum Thema Selbstjustiz oder vielmehr Lynchjustiz.

    Das ist in (für mich bedenklich vielen) AB tatsächlich gerne so gesetzt, wenn der übereifrige Praiot und insbesondere die Bannstrahler dazu herangezogen werden, Gesetze zu übertreten und zu brechen, um SC einen Anlass für ein AB zu geben und die Praioten womöglich auch noch als Antagonisten zu setzen, verbohrt intolerant und unausstehlich, wie sie dann gerne eingesetzt werden. Aber eigentlich passt das nicht zu den Hintergrundsetzungen. Es ist nicht verboten, zaubern zu können oder eine Hexe zus ein, man darf nicht Ankläger, Richter und Henker sein, an Gesetze müssen Praioten sich vor allem anderen halten. Daher der Link auf den anderen Faden, wobei es gerade zum Thema Praios und Praioskirche viele Themen mehr gibt.

    Da bewegt man sich in dem großen und schwammigen Feld der bereits erwähnten Widersprüche, von denen Aventurien wirklich voll ist, weil es eine Spielwelt ist, die OT von Dutzenden und Hunderten von Autoren geformt wurde und da häufig das passiert, was gewünscht ist, zu passieren, und dann mehr oder weniger und manchmal gar nicht erklärt wird.

  • Zum Thema der Götterwunder und Glauben:

    Ich meine mich zu erinnern, dass in einer Publikation oder einem Kommentar aus der Redaktion einmal stand, dass göttliches Wirken tatsächlich wahrnehmbar ist. Also wenn ein Geweihter eine Liturige versucht und diese gelingt, so spueren dass Menschen in seinem Umkreis - wenn sie misslingt, so spuert man nichts.

    Ich erinnere mich auch an ein Setting in dem DSA-Spiel "Demonicon", welches im befreiten Warunk spielte und man mitbekam, dass sich dort die Menschen den Dämonen zuwandten, weil nur diese dort "Wunder" vollbringen konnten, nicht jedoch die Götter, die an jenem Ort nichtmehr spuerbar waren.

  • Das Thema wird u.a auch in diesem Thema diskutiert, aber ungefähr hier ist es eines von mehreren: RE: Aventurische Götterwelt und ihre Konzeption

  • Wow ich bin begeistert wie viel Input mir geboten wird und auch wie viele gute Erklärungen mir geliefert worden sind bisher.

    Im Moment bin ich sehr glücklich darüber mich hier angemeldet + die Diskussion gestartet zu haben, eine wirklich tolle Community hier.😄

    Anhand dessen was ich so gelesen habe kann ich mir jetzt schonmal ein viel besseres Bild machen wie ich das ganze gut verkörpern kann.

    Mit Sicherheit werde ich noch viele eigene Ideen mit in meine Abenteuer einbetten bzw. Auslegungen aber durch eure Tipps hab ich definitiv ein Gefühl dafür bekommen wie ich mich in einem Rahmen bewege der zur Welt im allgemeinen passt was diese Themen angeht.

    Meine Spieler sind sehr angetan von Aventurien im allgemeinen und ich tatsächlich auch (angefangen habe ich mit Pathfinder vor knapp 6 Jahren und mein erstes Spiel war Numenera) daher möchte ich ihnen gerne auch ein authentisches Aventurien Erlebnis geben.

    Außerdem bin ich auch einfach riesig an der Welt interessiert, weil sie mir einfach etwas bietet das ein Pathfinder oder DnD etc. nicht kann.

    Jetzt muss ich nur noch darauf hoffen das mal irgendwann wer anders den Meister miemt in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft damit ich auch mal einen Charakter von mir spielen kann.

    Bisher habe ich mich damit begnügt immer mal nen Gastauftritt von meinen Figuren einzustreuen.

    Das soll natürlich nicht heißen das ich das Meister dasein nicht auch genieße...........es ist eben anders😁

    Vielen Dank an alle die sich die Zeit genommen haben mir hier eine Hilfestellung zu geben, ihr seit großartig 👍

  • Die genannten Zahlen sind völlig richtig aber so streng darf man sie nicht sehen. Es gibt genügend Freiraum nach Bedarf in seinem Weiler diesen oder jenen Zauberer oder Geweihten auftauchen zu lassen, wie es eben für ein Abenteuer dienlich ist.

    Sicher gibt es auch Regionen, wo noch nie ein Zauberer oder ein Geweihter gewesen ist und gar seltsame "Mischgötter" verehrt werden. Gerade in den Gebirgen und Wäldern des Mittelreichs und natürlich in Andergast und Nostria. Dort können auch Hexen und Druiden wie selbstverständlich als "Priester" wirken.

    Geoden dürften den Menschen nahezu unbekannt sein. Weil sie aber bei der Feuertaufe die Seelentrennung zusammen mit den Angroschpriestern durchführen, kennt jeder Zwerg sie.

    Unheimlich sind die Geoden den Zwergen trotzdem.

    Vielleicht die dem Volk bekanntesten Zauberer sind Scharlatane, die praktisch überall mit dem reisenden Gaukelvolk auftauchen können.

    Geschichten über Schelme, Kobolde und Klabauter kennen wohl auch die meisten, ohne je einen gesehen zu haben.

    Und ob die Dorfhexe wirklich eine ist, oder nur Viertelzauberer oder nur so tut, ist den meisten wohl auch egal, solange sie heilt.

    Magie kann in einem Dorf ganz normal sein und 10 Meilen weiter völlig unbekannt.

    Nur bei den Naturvölkern scheint die Magie relativ gleich verteilt zu sein, fast jedes Dorf der Mohas oder Nivesen kennt einen Animisten oder Schamanen (wobei Schamanen in DSA 5 keine Zauberer sondern Götterdiener sind (in DSA 3 und 4 aber schon).

    Es gibt aber auch ganze Regionen, die einfach "magischer" sind als andere (z.B. der Farindelwald). In ihrer Nähe hatte sicher jeder schon mal Berührung mit Magie. Im antimagischen Kosch hingegen ist Magie hingegen seltener zu finden, aber gerade deshalb verstecken sich dort gerne finstere Schwarzmagier.

    Kurzum, Magie und Zauberer können überall vorkommen, außergewöhnlich, unberechenbar, mysteriös und geheimnisvoll bleibt/-en sie aber überall - selbst in den Laboren Punins.

  • Geweihte werden -normalerweise- mit Hochachtung - oder Furcht (Boron) begegnet.

    Das Praioten durchaus Menschen sind, beschrieb die Kurzgeschichte "Mit Sonne im Herzen", wo tatsächlich Recht gesprochen wird - von einem Wanderpriester.

    Den Geweihten und ihren klischeehaften Auflagen sind auch nur Menschen, nur leider betonten die meisten Autoren diese eher negativen Seiten stärker als wofür die Geweihten in Avneutiren wirklich stehen: Priester, Schutz, Helfer und Seelsorger.

    Geoden und Druiden sind ja eher Hainbewohner - also mit festen Wohnsitz; daher sind sie tatsächlich eher den meisten Bauern unbekannt - oder kennen dank Barden/Geschichtenerzähler grausige Märchen, wobei Archon Megalon keines ist. ;)

    Aventurien ist bunt. Wie bunt, das entscheidet jede SL und jede Gruppe für sich. Die Hintergrundbände geben nur das "Allgemeinbild" wieder.

    Zauberei hingegen ... ist wie mit dem Feuer ... und spätestens wenn man isch überlegt, das alles in Aventurien weiterhin mit Muskelkraft geleisdtet wird, sieht man, das Gildenmagier anscheind genau das sind, was die Typen in der Unsichtbaren Universätät sind, nämlich herumsitzernde Sprücheklopfer. Wäre es anders, wären alle Helden Arbeitslos!

    Daher, suche nicht hinter allem einen Sinn - der Sinn bei DSA ist der Spielspaß, und keinen magisch-mittelalterliche Weltsimulation.

    Widersprüche sind nur deswegen "gewollt", damit Spieler auf Abenteuer gehen können.

    Und was die Aventurier angeht, sie werden von Menschen des irdischen Heute geschrieben, und unterscheiden isch daher kaum von uns, außer das sie Rüstungen tragen dürfen ohne damit aufzufallen. :)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ich denke, dass die "normale Bevölkerung" im Großen und Ganzen göttergefällig lebt. Aber auch, wenn der Aventurier weiß, dass es Götter gibt, heißt das nicht, dass er ebenfalls weiß, wer sie sind, was sie tun und was sie wollen - das sind Dinge, die er glauben, aber nicht wissen kann.

    Nicht Praios, sondern allenfalls seine aventurischen Geweihten (oder auch nicht-geweihte Gläubige) gehen gegen Magie vor - oder eben auch gegen konkurrierende Zwölfgötterkulte, etwa mit der Verfolgung der Rondra-Anhänger zur Priesterkaiserzeit (wenn ich es richtig erinnere). Was die Gottheit selbst will, was sie ausmacht - das bleibt verborgen und ist nicht direkt erfahrbar.

    Tatsächlich hat die Tatsache der derischen Existenz der Götter also wenig Einfluss darauf, wie sich Menschen in der Welt des Schwarzen Auges verhalten und was sie tun. In einer phantastischen Rollenspielwelt besteht die Funktion der Götterwelt stattdessen darin, ebenso phantastische Antwort auf die Frage zu ermöglichen, warum sie es tun.

  • Glaube = Wissen - und das Wissen über die Götrter lernen die Menschen von den Geweihten (auf dem Lande eher Travia und Peraine); wer lesen kann aus dem Brevier (aventurische Bibel).

    Die Geweihten gelten als "Vertreter" des Willens einer Gottheit; daher ist dferen Leben und Reglen etc. auf das Wort und Gesetz dieser Gottheit ausgerichtet.

    Auch wenn die Zwölf gemeinsam die Menschheit vor allen Übeln und Sünden beschützen mögen, heißt dies nicht das nicht das die Götter im Einklang miteinander leben; nein, wie in jeder "guten" Familie kommt es auch mal zum Krach ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Was mich noch interessieren würde, zum Thema der moralischen Fragen und der Reichweite der Götter, wäre es möglich einen Geweihten zu spielen der Recht amoralisch oder aggressiv handelt ohne das sein Gott/Göttin das mitbekommt?

    Würde bedeuten zum Beispiel ein Rondrianer der sich zwar an den Moralkodex seiner Kirche hält aber sehr grausam zum einfachen Volk ist oder Taten vollbringt die aus menschlicher Sicht eher fragwürdig sind?

    Im Stile eines heiligen Eiferers der zwar im Grunde seine kirchlichen Werte vertritt aber gern zu unschönen Mitteln greift um das durchzusetzen.

    Würde ein Gott das zulassen bzw. würde ihm/ihr das überhaupt auffallen?

    Denn es gibt ja auch Priester des Namenlosen die sich gern als Diener der Zwölf ausgeben was all zu oft unbemerkt bleibt.

  • Wüärde der Geweihte "bewußt" dies zulassen, bzw. seine "Chefs" dies durchgehenlassen?

    An der Priesterkaiserzeit können wir ersehen das die Götter langsam sind bis sie (anscheinend) reagieren (indem sie Rohal schickten?).

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)