Konflikt Thorwaler - Gjalskerländer

  • EIn Gjalsker muss aber nicht unbedingt den Swafnirgeweihten als Diener seines Totengott sehen. Zum einen könnte er beide Götter als getrennte Entitäten mit ähnlichen Namen sehen. Zum anderen kennen die Gjalsker keine nach Göttern getrennte Geweihten. Er wird also den Swafnirgeweihten als Schaman des gesamten thorwalschen Pantheon ansehen.

    Ein weiterer theologischer Konfliktpunkt könnte die Deutung von Sindarra sein. Die Gjalsker sehen in der Schlangengöttin ihre Stammmutter und Kulturheroin. Ein Thorwaler würde zumindest darüber nachdenken, ob es wirklich eine Göttin oder doch eher die Haranngar ist.

  • Im Swafnir-V. steht nur dieser eine Satz - der also davor warnt das ein Swafnirgeweihter nicht in die Regionen der Gjalsker und Fjarninger reisen sollte.

    So wie man in Havean auch keine brabakischen Schwarmagier freudig empfangen würde.

    Vorurteile und vernarrter Aberglaube zieht sich quer durch Aventurien - sosnt gäbe es keine Hexenverfolgungen etc. Und ich sprech von den zibilisierten Regionen - nicht von weltfremden Barbarenvölkern.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Mit Diener des Zwanfir meinte ich die Swafnirgeweihten um die es ja hier geht.

    Achso ja, das hab ich wirklich nicht gerafft...

    Aber dann verstehe ich deine Verwirrung nicht so richtig.

    Für die Gjalsker und Fjarninger ist Zwanfir das, was für die 12G-Gläubigen, der Namenlose ist.

    Geweihtenschaft bringt nicht automatisch Respekt mit sich.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

    2 Mal editiert, zuletzt von Sturmkind (16. Mai 2022 um 00:37)

  • Für die Gjalsker und Fjarninger ist Zwanfir das, was für die 12G-Gläubigen, der Namenlose ist.

    Nein. Die Gestade des Gottwals sprechen von Calyach’an Mochûla:

    "Die Gegenspielerin

    all dieser Götter ist die finstere Calyach’an Mochûla, die

    nachtschwarze Spinne und Mutter der Dämonen.

    Den Namen der göttlichen Widersacherin,

    Calyach’an Mochûla, flüstert man dagegen

    nur hinter vorgehaltener Hand, denn die spinnengestaltige

    Göttin gilt als Feindin allen Lebens.

    In den Legenden der Gjalsker gibt es eine spinnengestaltige

    Göttin, die einst versuchte, alle übrigen

    Götter zum Bösen zu verführen. Als diese ihren Plan

    durchschauten, warfen sie die nachtschwarze Spinne

    in die Finsternis und fesselten sie. Seitdem sitzt die

    Spinnengöttin im Dunkeln und sinnt auf Rache. Sie

    zerrt an ihren Fesseln und schickt ihre verderbte Brut

    in die Welt, um die Schöpfung der anderen Götter zu

    zerstören. Deshalb nennen die Gjalsker diese verfemte

    Göttin nur Calyach’an Mochûla (Mutter der Dämonen).

    Sie ist die Personifizierung all dessen, was böse und

    zerstörerisch ist und wird von den Gjalskern verachtet

    und gefürchtet. Manche sprechen ihren Namen nur im

    Flüsterton aus, andere pressen ihn voll Zorn hervor."

    Quelle: Die Gestade des Gottwals, S. 10, 27, 60, 98, 123

    Zwanfir ist einfach nur ein Totengott, zu vergleichen mit Boron, Marbo usw.

    Einmal editiert, zuletzt von Famburasch (16. Mai 2022 um 13:35)

  • Dazu erfüllt Zwanfir auch eine wichtige Aufgabe im Glauben der Gjalsker:

    Zwanfir ist für die Gjalsker auch kein schlechter Gott (für die Frundengar/Fjarninger ist es Swafnir, der Neiding), sondern Totengott, der gewissermaßen bei den Seelen die Spreu vom Weizen trennt (die Seelen, die er nicht frisst, sind unehrenhafte und haben einen Makel).

  • Hoffe es ist ok, dieses Thema wieder hervorzukramen, meine Frage ist änlich, wenn auch mit umgekehrten Vorzeichen.

    Ich habe gerade eine zweite Gruppe mit hauptsächlich Anfängern gestartet und wir spielen in den Streitenden Königreichen. Jetzt muss ich da einen Gjalsker Tierkrieger integrieren, habe aber null Ahnung von Gjalsker/Thorwaler Hintergrund. Gjalsker haben teilweise Konflikte mit Thorwalern, oder? Wäre es halbwegs plausibel, dass ein Gjalsker irgendwie in nostrischen Diensten gelandet ist, einfach weil man da mit den Thorwalern einen gemeinsamen Feind hat? Das Ganze muss jetzt nicht völlig hieb- und stichfest sein, wie gesagt, es ist eine Anfängergruppe.

    Falls jemand die gerade zur Hand hat nehme ich auch gerne Quellenangaben zu Thorwal/Gjalsker Konflikt. Habe die entsprechenden Bücher aber mangels Interesse nie wirklich reingeschaut..

  • Wäre es halbwegs plausibel, dass ein Gjalsker irgendwie in nostrischen Diensten gelandet ist, einfach weil man da mit den Thorwalern einen gemeinsamen Feind hat?

    Nein, imo nicht. Andererseits sehe ich auch nicht, dass er anders auf die Thorwaler guckt als ein Mittelländer auf einen anderen Mittelländer (^^), so dass es nicht viel mehr braucht als eine halbwegs glaubwürdige Story, wie er vom hohen Norden nach Nostria gelangt ist. Zur Not geht es bestimmt auch ohne ^^

    "Wie ich hierher gelangt bin? Nun, sowohl für mich als auch für euch dürfte die Tatsache, dass ich heute hier bin, von viel größerer Bedeutsamkeit sein, als die Geschichte, wie ich hierhergelangt bin, eine Geschichte, deren unvermeintliches Ende wir ja beide bereits bestens kennen; eine Tatsache, nebenbei bemerkt, die auch durch ihre Erklärung nicht im Geringsten geändert wird, und auch die rein hypothetische und damit nur angenommene Tatsache, die ich nur der Vollständigkeit erwähnen möchte und aus keinem anderen Grund, nämlich dass ich gar nicht hier sein dürfte, ebenfalls nicht! Viel wichtiger sind die Kleinigkeiten, die wir nun schnellstens besprechen sollten um sicherzustellen, dass die Dukaten, die sich in eurem Beutel befinden..."

    2 Mal editiert, zuletzt von manbehind (19. August 2023 um 16:22) aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Aufgrund der gegenseitigen Feindschaft sehe ich es wiederum als durchaus plausibel an, Gjalsker stehen anders zu Thorwalern (und umgekehrt), als Gjalsker oder Thorwaler zu Mittelreichern.

    Andererseits, wenn er gerne Thorwaler moschen möchte, müsste er nur ins Grenzgebiet Thorwal/Gjalskerland, die haben eine gemeinsame Grenze. Aber wenn man aus auch anderen Gründen im Süden ist (Neugierde, vielleicht ergab die letzte Visionsqueste so etwas ...), kann man da natürlich hin, wenn man hört, da sind Thorwaler.

    Möglichkeiten, warum ein Tierkrieger in Nostria landet, kann es viele geben. Vorrangig die die Feindschaft sehe ich da nicht ganz vorne, aber kann zumindest mit hineinspielen. Sollte dann aber vielleicht irgendwo im Hintergrund und/oder den Nachteilen verankert sein? Und falls irgendwann mal Thorwaler in anderer Funktion als mögliche Antagonisten vorkommen, könnte es schwierig werden mit dem Tierkrieger, wenn ihm das Feindbild bekämpfen so wichtig ist.

    Aber vielleicht ist das Feindbild doch nicht so stark, wenn er deshalb nach Nostria geht und dann doch mit neuen Kumpeln was anderes macht. Deshalb könnte auch gleich ein anderer Grund gewählt werden, bei dem sich nicht die Frage stellt, weshalb man aus Grund A die weite Riese her macht, um es dann doch nicht zu tun.

  • Wenn die Feindschaft zu den Thorwalern das treibende Motiv ist, könnte ich mir vorstellen, dass er aus einer gewissne Neugier da ist. Also jetzt nicht "Juhu, ich gehe nach Nostria, da kann ich Thorwaler vermöppen", das kann erzu Hause auch, sondenr eher ein "Unser Schamane, der in seiner Jugend viel gereist ist, hat erzählt, dass diese Leute im Süden auch gegen die Thorwaler zu kämpfen wissen, obwohl sie so viel kleiner und schmächtiger sind, als wir. Das will ich mir ansehen, vielleicht können sie mir noch was beibringen."

    Bonuspunkte für Humor, wenn er völlig übertriebene Geschichte über Nostria gehört hat. Nostria hatte ja, bevor Yolanthe etwas Vernuft reingebracht hat die Tendenz, sich größer zu machen, als es ist. Es gab die "glorreiche Flotte", bestehend aus zwei Schiffen, von denen inzwischen eins gesunken ist, der "Hochadel" nennt sich bis heute "Bombasten" und der Hof wimmelte von Leuten mit Fantasietiteln und "Ober zeremonienmeistern". Dieses operettenhafte hat Nostria inzwischen abgeleg, aber ich mag den Gedanken, dass sich durch Mundpropaganda die Geschichte vom "Mächtigen König Kasparbald, der seine Glorreiche Kriegsflotte und seine Grandiosen Armeen gegen die Thorwaler führte" bis in die Gjalsker Hochebenen verbreitet hat und der arme Tierkriege, der sich diese fantastischen Krieger mal anschauen will mit Schock festellen muss, dass Nostria das nach Fisch riechende Hinterwäldlernest ist, das wir alle kennen und lieben....

    Anyway, vielleicht passt es dir gar nicht rein, aber ich fand die Idee lustig.

    Recherchewütiger Historiker, der diese Sucht auch bei DSA schlecht ablegen kann. :confused2:

    Unverbesserlicher DSA 4.1 Regelwust-Apologet und bekennender Hartwurst-Spieler. :iek:

    "Eine Information ist Silber, eine Quellenangabe ist Gold." :idee:

    "Be critical about the media that you love." :lol2:

  • Danke für eure Antworten! Sich einem nostrischen Heer anzuschliessen war jetzt auch nicht der Anlass, den ich mir für das Verlassen des heimatlichen Dorfes gedacht hatte. Eher dass da bereits etwas anderes ursächlich war und der Krieger sich vlt. notgedrungen verdingen muss und zu einem nostrischen Haufen stösst, weil die immerhin gegen die selben Leute scharmützeln. Das muss ja auch der betreffende Spieler selbst entscheiden, ich möchte nur eine Hilfestellung anbieten. Ich hätte mir dann auch vorgestellt, dass er mit etwas mehr Abenteurer-Weitsicht das Feindbild nicht mehr ganz so eng sieht und zumindest nicht jedem Thorwaler gleich an die Gurgel will.

    Schöne Idee Seldrakon Und ein bisschen lächerlich sind die Streitenden Königreiche ja immernoch, auch wenn ich das Setting eher düsterer als Operettenhaft bespiele. Ein bisschen Don Quijote Vibe darf da nicht fehlen

  • Feindbild nicht mehr ganz so eng sieht und zumindest nicht jedem Thorwaler gleich an die Gurgel will.

    Die offiziellen Ansicht sind auch bei weitem nicht so hart.

    Die Differenzen kommen vor allem aus dem unterschiedlichen Glaubensbild vor allem über Swafni/Zwanfir und der daraus resultierenden unterschiedlichen Ansicht zum Meer und der Seefahrt auf ebendiesem. (Auch Gjalsker fischen auf den Seen und den Flüssen, und haben auch einfache Boote dafür). Ein zweiter "Hauptgrund" ist die meinung der Gjalsker, die Thorwaler sind verweichlicht, wärend die Thorwaler die Gjalsker als primitiv abtun.

    Als Feinde wie z.B. Andergst - Nostria sehen sich beide aber nicht. "Konflikte" werden wenn dann mit Fäusten geklärt, nicht mit Waffen. So ähnlich wie bei Asterix der Schmied und der Fischer. Beschimpfungen und verunglimpfungen von beiden Seiten und mal ein bischen Haue aber im grunde versteht man sich.

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

  • Die Differenzen kommen vor allem aus dem unterschiedlichen Glaubensbild vor allem über Swafni/Zwanfir und der daraus resultierenden unterschiedlichen Ansicht zum Meer und der Seefahrt auf ebendiesem. (Auch Gjalsker fischen auf den Seen und den Flüssen, und haben auch einfache Boote dafür). Ein zweiter "Hauptgrund" ist die meinung der Gjalsker, die Thorwaler sind verweichlicht, wärend die Thorwaler die Gjalsker als primitiv abtun.

    Als Feinde wie z.B. Andergst - Nostria sehen sich beide aber nicht. "Konflikte" werden wenn dann mit Fäusten geklärt, nicht mit Waffen. So ähnlich wie bei Asterix der Schmied und der Fischer. Beschimpfungen und verunglimpfungen von beiden Seiten und mal ein bischen Haue aber im grunde versteht man sich.


    Tatsächlich? Ich hätte den Konflikt zwischen Thorwalern und Gjalskern als sehr viel erbitterter eingestuft als der zwischen Nostria und Andergast es eigentlich sein dürfte (Meisterinfos dazu mal beiseite gelassen).

    Im Realleben wurden Christen von anderen Christen hingerichtet, weil sie dafür waren, Erwachsene zu taufen. Mit diesem einzigen Punkt als Konflikt.

    Thorwaler und Gjalsker haben dagegen seeehr unterschiedliche Ansichten über Swafnir. Und mithin hinreichend Grund, sich an die Gurgel zu wollen.

    Der einzige Grund aus dem zwischen den Parteien kein dauernder Krieg herrscht dürfte sein, dass sie - soweit ich weiß - keine Ansprüche auf denselben Grund und Boden erheben, und sich aus dem Weg gehen können.

  • Der einzige Grund aus dem zwischen den Parteien kein dauernder Krieg herrscht dürfte sein, dass sie - soweit ich weiß - keine Ansprüche auf denselben Grund und Boden erheben, und sich aus dem Weg gehen können.

    Dazu noch ergänzend: die Gjalsker überfallen immer wieder thorwalsche Gebiete, etwa auch im jüngsten Regionalabenteuer von DSA 5, besonders der Beute wegen (Met z.B.).

  • Dann wurde das für DSA 5 wohl etwas aufgeweicht.

    In UdW heißt es noch: "Mit den Thorwalern hegen die Gjalsker einen Streit, der bis in die Urzeit zurückreicht. Da die Barbaren die Thorwaler für ehrlos halten, werden sie sie bei Auseinandersetzungen möglichst nicht erschlagen, um die Massen des Nebels möglichst gering zu halten." (S. 125)

    Dass nicht erschlagen hat hat bislang eher mit der attestierten Ehrlosigkeit zu tun (und dass ehrlose Tote mit für die Nebel verantwortlich sind), und nicht damit, dass die Animositäten nicht über Fausteinsatz hinausgehen. Gerade religiöse Zwistigkeiten sind ja damit die hartnäckigsten und aus Swafnir wird Zwanfir, der Totengott.

    "von den schon fast üblichen Kämpfen gegen die Orks und den Streitereien mit den Thorwalern abgesehen" (S. 119).

    Über die thorwalschen Siedlungen an der Küste des Gjalskerlandes heißt es: "Da sich die Thorwaler jedoch nur an den Küstengebieten aufhielten und selten ins Landesinnere vorstießen, lernte man, miteinander auszukommen" (S. 119). Was gegenseitige Überfälle mit einschließt.

    "Die meisten Thorwaler nehmen ihre wilden Nachbarn und deren befremdliche Sitten nicht ganz Ernst. Nur diejenigen, die in unmittelbarer Nähe zum Gjalskerland siedeln, fürchten die Barbaren und ihre Kampfkraft aus gutem Grund." (S. 48).

    Auf Sicht gegenseitig tot schlagen ist das nicht (das passiert, wenn Thorwaler und Fjarninger sich begegnen), aber mehr als Beschimpfungen ist/war das auch.

  • Religon sollte nicht gerade das Thema sein - aber das gilt ja auch unter den Zwölf (Pra vs. Ron, Eff vs. Ing);

    Die Gjalskerländer etwa sehen in »Zwanfir« ihren Totengott, den sie fürchten statt verehren. Die noch weiter nördlich lebenden Fjarninger stammen zwar ebenfalls von Hjaldingern ab, sehen aber in Swafnir eine schauerliche Kreatur des Meeres, die Menschen anlockt und unter Wasser zieht. Dementsprechend sind Swafnirdiare bei Gjalskern und Fjarningern im Allgemeinen nicht wohlgelitten.

    (aus dem Swarnir-V. S.139).

    Das übrigens auch zum Todschlagen ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)