Also wir hatten schon einiges im Laufe der Jahre (aus dem Gedächtnis):
2x orksche Charaktere 1. noch in DSA 4 als wahres Kampfmonster als Mitglied einer Priatencrew. Hat allerdings nicht lange gelebt.
2. aktuell spielt ein Spieler eine Orkin. Großartiger Charakter. Der Spieler hatte gesagt er wollte gerne mal einen orkischen Charakter Spielen, was für etwas Skepsis gesorgt hat. Jemand, der in diese komplett überzogen sexistische Gesellschaft (was haben die Autor*innen sich damals bloß dabei gedacht?) indoktriniert wurde passt doch in keine Gruppe. Sein Ansatz dann einfach eine emanzipierte Orkin zu spielen hat dann alle positiv überrascht, elegante Lösung. Im Mittelreich (bisher meistens im befreiten Tobrien) vermummt sie sich dann meisten und steht ganz klar unter dem Schutz der Gruppe, gab bisher nie Probleme. Die haben wir einfach in DSA 5 selbst gebaut, wenn man die Werte der menschlichen und orkischen generischen NSC vergleicht kann man ziemlich leicht schließen welche Vor- und Nachteile mit der orkischen Spezies assoziiert werden.
Wir hatten auch vor langer Zeit mal eine reine Orkgruppe angefangen, aber nur ein- oder vielleicht zweimal gespielt, niemand konnte sich so richtig in seinen Charater hineinversetzen, glaube ich.
2x Goblin, noch zu DSA 4 Zeiten. Einmal als extrem unterwürfiger (unterdrückter?) Diener, der sich der Gruppe angeschlossen hat. War sehr von Toadie aus der Gummibärenbande inspiriert und hat für sehr viele Lacher gesorgt. Gespielt im Mittel- und Horasreich.
Ich selbst habe auch mal einen Goblin aus Festum gespielt, allerdings nur für 1-2 Abende. Ist doch ein extrem spezialisierter Charakter gewesen, extrem gut im Schleichen, Taschendiebstahl etc. Gespielt im Bornland. Beide Chars. waren offensichtlich harmlos und hatten eine Gruppe, die sie geschützt hat, da gab es keinen Ärger.
1x Achaz: Einer meiner Charaktere aus DSA 4. auch nur 1-2 mal gespielt, irgendwo im tiefen Süden. War sehr witzig die ansonsten als ganz normal empfundenen menschlichen / Säugetier-Konventionen zu hinterfragen. Die Darstellung ging mir allerdings ziemlich an die Sprechbänder : )
1x Troll: allerdings nur für das Ende des G7, da ist ein Gastspieler in die Rolle eines trollischen Gezeichneten geschlüpft. Das zählt eigentlich nicht.
Wir hatten aber auch eine Spielerin, die sehr gerne etwas fantasievollere Charaktere gespielt hat (alles DSA 5):
1x Rabe, als Vertrautentier eines Hexers aus der Gruppe. Völlig problemlos möglich, dürfte selten anecken, außer vielleicht im Praiostempel.
1x Funkeldrache, vermutlich ihr Lieblingscharakter. Wurde sehr oft gespielt. War sehr unterhaltsam, sehr niedlich. Hatte ihr den Charakter damals gebaut und mich da einfach an den Werten im Bestiarium orientiert und noch ein paar Talente ergänzt die mir sinnvoll erschienen. Die meisten NSC haben eher positiv auf den Char. reagiert, waren fasziniert von der "Jahrmarktsattraktion".
6x Dschinne: 1x für jedes Element. Die waren alle in eine Kristallkugel gebunden. Jeden IT-Tag wurde neu ausgewürfelt, welcher Dschinn die Kugel verlässt und an dem Tag gespielt wird. Da sich die Dschinne immer in der Kugel ausgetauscht haben waren sie darüber informiert, was am Vortag passiert ist. Sie hatten alle die Werte aus den Bücher, ergänzt durch weitere Zauber und Talente. Die wären in fast allen Kämpfen zwar vollkommen überpowert gewesen, da aber alle außer Feuer und Eis das Kämpfen grundsätzlich abgelehnt haben war das selten ein Problem. Das waren definitiv die seltsamsten SC, die ich bisher erlebt habe. Hat aber gut funktioniert. Die sind übrigens im letzten 1/3 der Phileasson-Saga dazugekommen, als Ersatz für einen als zu langweilig empfundenen Char. Da es da ohnehin extrem fantastisch zugeht hat sich kaum jemand an den Dschinnis gestört.
Ich spiele zur Zeit einen Metallgolem. Der stammt sogar aus einem offiziellen DSA 5 Abenteuer. Ich habe ihn dann zum SC gemacht nachdem ich das Abenteuer geleitet hatte. Der ist sehr an C-3PO angelehnt (in den Star Wars Runden der Vergangenheit habe immer am liebsten Protokolldroiden gespielt). Der war über 2000 Jahre in einem Dungeon und hat nun einen extremen Nachholbedarf und Wissensdurst. Habe mit ihn ein Abenteuer gespielt, sind gerade mitten im zweiten. Danach werde ich den Golem vermutlich aber nicht mehr spielen (bin ohnehin sonst fast immer SL). Der Perspektivwechsel ist sehr interessant. Auch dieser Char. erkundet die ansonsten so vertraute Gesellschaft des Mittelreichs als Außenseiter. Denke inzwischen ein solcher Perspektivwechsel kann sehr sinnvoll sein, um die ansonsten als "normal gespielten" Weltsichten zu hinterfragen.
Allerdings ist ein Char. doch ein "One-Trick-Pony". Ich habe den Golem sehr auf Wissenstalente spezialisiert, obwohl er von den Werten her der absolute Überkämpfer wäre. Halte mich in Kämpfen genau deshalb extrem zurück, bin ja Bibliothekar und rede mit den Leuten.
tl;dr:
wir hatten schon sehr ausgefallene Charaktere, die haben aber eigentlich immer gut funktioniert, bereichern das Spiel sehr durch den Perspektivwechsel.
Ich persönlich spiele solche Charaktere aber nicht langfristig, da sie für mich immer etwas zu spezialisiert sind. Die Chars. die ich länger gespielt habe waren meistens eher breitgefächert aufgestellt, da habe ich dann nicht so schnell das Gefühl mein Ziel erreicht zu haben indem ich es auf meinem Spezialgebiet zur Perfektion gebracht habe.