Andere Rassen, Andere Kulturgruppen gespielt?

  • Durch Exoten bekommen die Rollenspieler mehr Freiheit in ihren Handlungen, etwas durchaus positives.

    Das stimmt nicht, denn man hat weniger Freiheit, da Exoten durch die Spielwelt stärker eingeschränkt werden, als gängige Helden. Zudem bedeutet "Exot" nicht "Beliebigkeit" im Sinn von "jetzt kann ich machen was ich will, weil ich doch der Exot bin". Exoten haben sehr oft nicht nur kulturelle Hindernisse, sondern meist auch körperliche Einschränkungen (z.B. Bindung ans Wasser, zu Groß/zu Klein, spezielle Speisegebote [z.B. Fleisch oder Blut - auch das der Kameraden...]).

    Unter dem Strich hat man mit dem "Normalo" auf jeden Fall die größte Freiheit. Langweilig wird es nur, wenn man den Held langweilig macht und das gilt für den Normalo ebenso wie für den Exot. Nur weil der "irgendwas, etwas eigentlich ziemlich Unspielbares" ist, heißt das noch lange nicht, dass es automatisch ein achsoviel besserer Charakter ist.

    Meist gehen die Exoten nicht mal auf Kosten des SL, sondern meiner Erfahrung nach zu Lasten der Mitspieler (Anpassung ihres Spielstils/Helden an den Exoten, damit man überhaupt als Gruppe spielen kann).

    Natürlich kann es einer Gruppe auch völlig egal sein, was gespielt wird und jeder Charakter und jedes "Ding" kann Abenteuer erleben und sich frei bewegen, aber dann gibt es auch keine Exoten mehr (jeder und alles ist sowieso spielbar und es ist völlig egal was gespielt wird). Gerade das möchte man meiner Meinung nach aber nicht haben, wenn man einen "besonderen Held" spielt. Man möchte außergewöhnlich sein und dafür muss man dann eben auch mit z.T. erheblichen Nachteilen und Einschränkungen (weniger Freiheit) leben.

    Einfach gesagt: je exotischer der Held, desto höher ist der Preis den man zahlen muss (wie gesagt zahlt den Preis leider oft nicht der Spieler, der sich mit dem Spaß austobt, sondern die restlichen Mitspieler).

  • Ich bin der Meinung, dass Rollenspiele, in denen NSCs den gleichen Regeln folgen wie SCs und daher die Charaktererschaffung auch die Erschaffung von so ziemlich allen NSCs gestattet, gerade zu zum Spielen von exoten einlädt. So etwas hatten wie z.B. bei DSA4, D&D 3e, Pathfinder usw. Sobald die Regeln ermöglichen, NSCs wie SCs erschaffen, gibt es auch Spieler, die die eigentlich für NSCs vorgesehenen Rassen, Klassen/Professionen, Fertigkeiten, Zauber etc. für ihre eigenen Charaktere nutzen wollen. Diesen Spielern geht es dabei aber nie um die rollenspielerische Herausforderung des Spielens von Exoten, sondern eher darum etwas Besonderes zu spielen oder um die Macht die der Charakter durch die eigentlich für NScs vorgesehenen Elemente erhält.

    Wenn man Exoten spielen will, sollte dies nicht nur mit dem Meister, sondern auch mit dem Rest der Gruppe abgesprochen sein. Aber dies sollte eigentlich für alle Charaktere gelten.

  • Ich bin der Meinung, dass Rollenspiele, in denen NSCs den gleichen Regeln folgen wie SCs und daher die Charaktererschaffung auch die Erschaffung von so ziemlich allen NSCs gestattet, gerade zu zum Spielen von exoten einlädt. So etwas hatten wie z.B. bei DSA4, D&D 3e, Pathfinder usw. Sobald die Regeln ermöglichen, NSCs wie SCs erschaffen, gibt es auch Spieler, die die eigentlich für NSCs vorgesehenen Rassen, Klassen/Professionen, Fertigkeiten, Zauber etc. für ihre eigenen Charaktere nutzen wollen. Diesen Spielern geht es dabei aber nie um die rollenspielerische Herausforderung des Spielens von Exoten, sondern eher darum etwas Besonderes zu spielen oder um die Macht die der Charakter durch die eigentlich für NScs vorgesehenen Elemente erhält.

    Gleiche Regeln sorgen dafür, dass das Spielen von Exoten viel weniger Aufwand ist, da man nicht erst ein ausbalanciertes Hausregelpaket dafür entwerfen muss. Mit den Gründen des Spielen von Eoten hat das aber eher wenig zu tun.

    Und ja, Charaktere sollten abgesprochen werden. Und kein Spieler sollte in der Lage sein, der ganzen Gruppe seinen Willen aufzuzwingen. Das gilt aber auch für Spieler, die Exoten nicht mögen. Im Zweifel gebe ich einem Spieler immer mehr Entscheideungshoheit über den eigenen Charakter als über die Charaktere von anderen.

  • Ich bin der Meinung, dass Rollenspiele, in denen NSCs den gleichen Regeln folgen wie SCs und daher die Charaktererschaffung auch die Erschaffung von so ziemlich allen NSCs gestattet, gerade zu zum Spielen von exoten einlädt. So etwas hatten wie z.B. bei DSA4, D&D 3e, Pathfinder usw. Sobald die Regeln ermöglichen, NSCs wie SCs erschaffen, gibt es auch Spieler, die die eigentlich für NSCs vorgesehenen Rassen, Klassen/Professionen, Fertigkeiten, Zauber etc. für ihre eigenen Charaktere nutzen wollen. Diesen Spielern geht es dabei aber nie um die rollenspielerische Herausforderung des Spielens von Exoten, sondern eher darum etwas Besonderes zu spielen oder um die Macht die der Charakter durch die eigentlich für NScs vorgesehenen Elemente erhält.

    Gleiche Regeln sorgen dafür, dass das Spielen von Exoten viel weniger Aufwand ist, da man nicht erst ein ausbalanciertes Hausregelpaket dafür entwerfen muss. Mit den Gründen des Spielen von Exoten hat das aber eher wenig zu tun.

    Sorry, aber es hat leider sehr viel damit zu tun. Es begünstigt das Spielen von exoten, weil man nicht Hausregeln entwickeln muss. Es ist schließlich schon alles vorhanden, was man braucht. Natürlich kann man ein Hausregelpaket entwickeln, um irgendwelche Exoten spielen zu können. Aber wer macht das schon. Wenn aber die Regeln das Spielen von Exoten gestatten (auch wenn dieser Teil der Regeln nur für NSCs gedacht ist), ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass jemand einen Exoten spielt. Er hat schließlich keine zusätzliche Arbeit.

  • Das entspricht doch genau dem, was ich geschrieben habe : Gleiche Regeln machen es leichter. Mit der Motivation, es zu tun, gibt es da aber keinen großen Zusammenhang.

    Ich bin nur anscheinend im Gegensatz zu dir der Meinung, dass es eine gute Sache ist, wenn das Spielen von Exoten leichter ist.

    Was die Hausregeln angeht, nun, es gibt genug Leute die das tun. Ich habe schon in DSA3 einen Ork gespielt und das regelmäßige Vorstellen von Regeln für alle möglichen Konzepte und die Resonsnz, die das findet, zeigt, dass das Ihnteresse oft groß genug ist, sich die extra Arbeit zu machen.

  • Das ist es doch! Die Regeln erlauben es, und genau deshalb wird es gemacht. Das ist für viele Motivation genug.

  • Sehe ich ganz anders. Wenn Spieler sich auf neue Exoten stürzen, wenn die Regeln es erlauben, ist das ein Zeichen, dass diesen Spielern die bisherigen Optionen zu einschränkend waren.

    Aber genau wie du die aktuellen Grenzen nicht ausschöpfst, haben sogar Exotenliebhaber ihre Grenzen.

    Da braucht man nur in Gruppen zu suchen, die eher viel zulassen in Systemen die eher frei sind.

    Die aktuellen Myranor-Regeln haben Charakteroptionen für : Geister, lebende Steine und Charaktere, die mehr als ein Bewußtsein im selben Körper haben. Das exotischste, was ich aber im Spiel gesehen habe sind die vierarmigen Neristu, die geflügelten Ashariel, die neckerähnlichen Loualil und die von mir selbst gespielten Nagarusha, die aussehen wie Nagas mit einem Armpaar. Die Grenzen werden selbst von Exotenaffinen Spielern praktisch nie erreicht, weil auch wir irgendwo ans Ende unserer Komfortzone stoßen.

    Selbes in den (teilweise extrem freiheitlichen) D&D-3.x Runden, in denen ich war. Viel exotischeres als mal ein Halbtroll oder Pixie-Paladin oder Mumienkrieger ist es auch da nicht wirklich geworden und Regeln gab es für sehr viel abgehobeneres Zeug.

    Oder SR, wo schon länger fast alle Metavarianten, MMVV-Varianten, Gestaltwandler und sogar verschiedene klar nichtmenschliche Critter wiw Feen spielbar wurden. Wirklich ausgeschöpft wird das von Spielern auch nicht, gerade die letzteren beiden sind dann doch oft eine Spur zu exotisch.

    Allein weil es Regeln für etwas gibt, wird es nicht gespielt. Es muss auch vom Konzept den Spieler reizen und er muss glauben, es darstellen zu können.


    Deine persönliche Komfortzone was spielbare Charaktere angeht, scheint recht eng gefasst zu sein. Das ist in Ordnung, iemand zwingt dich, Exoten zu spielen. Aber lass* doch den anderen ihren Spaß, deren Wünsche sind genau so legitim.

    Einmal editiert, zuletzt von Satinavian (16. Mai 2022 um 09:50)

  • Nur weil Dir so etwas noch nicht untergekommen ist, bedeutet dies nicht, dass es auch nicht gemacht wird. In einer Hinsicht hast aber schon recht: Je "unmenschlicher" der Exot, desto unwahrscheinlicher ist es, dass er gespielt wird. Aber die Wahrscheinlichkeit wird nicht null, denn, wenn so etwas von den Regeln angeboten wird, gab es bestimmt auch eine entsprechende Nachfrage, ob man so etwas nicht spielen könnte. (Mir sind übrigens bei SR schon freie Geister als SCs untergekommen und bei D&D sowohl Engel als auch Dämonen (in einer Planescape-Kampagne).)

    Zurück zu DSA5: Hier werden keine Exoten als Helden vom Regelwerk unterstützt. Das bedeutet also, dass die Redax nicht will, dass solche Charaktere gespielt werden.

  • Zurück zu DSA5: Hier werden keine Exoten als Helden vom Regelwerk unterstützt. Das bedeutet also, dass die Redax nicht will, dass solche Charaktere gespielt werden.

    Ich bin auch kein Fan von Exoten - schon gar nicht bei DSA.

    Dennoch ist ein "nicht unterstützen" kein ein eindeutiger Beweis, dass etwas nicht gewollt ist.

    Der einzige Eineindeutige Beweis wäre eine Aussage dazu.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Nur weil Dir so etwas noch nicht untergekommen ist, bedeutet dies nicht, dass es auch nicht gemacht wird. In einer Hinsicht hast aber schon recht: Je "unmenschlicher" der Exot, desto unwahrscheinlicher ist es, dass er gespielt wird. Aber die Wahrscheinlichkeit wird nicht null, denn, wenn so etwas von den Regeln angeboten wird, gab es bestimmt auch eine entsprechende Nachfrage, ob man so etwas nicht spielen könnte. (Mir sind übrigens bei SR schon freie Geister als SCs untergekommen und bei D&D sowohl Engel als auch Dämonen (in einer Planescape-Kampagne).)

    Nein, die Wahrscheinlichkeit ist nicht null. Ich habe aber auch keine Probleme damit, wenn der Fall eintritt und ein Spieler etwas spielen will, das mir personlich zu exotisch ist. Solange es keine anderen Gründe gibt, die dagegen sprechen (inkompatibel mit Rest der Gruppe, Balance-Probleme, Motivation am Abenteuer teilzunehmen...), ist der Charakter willkommen.

    In Planescape sind Engel und Dämonen nun wahrlich keine exotischen Charaktere.

    Zurück zu DSA5: Hier werden keine Exoten als Helden vom Regelwerk unterstützt. Das bedeutet also, dass die Redax nicht will, dass solche Charaktere gespielt werden.

    Ja. Ist für mich einer von vielen Gründen, kein DSA5 zu spielen. Auch wenn nicht klar ist, ob Absicht, Desinteresse oder Unvermögen dahinter steckt.

  • Nein, die Wahrscheinlichkeit ist nicht null. Ich habe aber auch keine Probleme damit, wenn der Fall eintritt und ein Spieler etwas spielen will, das mir personlich zu exotisch ist. Solange es keine anderen Gründe gibt, die dagegen sprechen (inkompatibel mit Rest der Gruppe, Balance-Probleme, Motivation am Abenteuer teilzunehmen...), ist der Charakter willkommen.

    Sagte ich das nicht? Und hast Du da nicht den wichtigsten Grund vergessen? Das wichtigste sollte doch sein, ob dieser Charakter überhaupt in die Kampagne passt, ohne dadurch die Kampagne massiv zu stören.

    In Planescape sind Engel und Dämonen nun wahrlich keine exotischen Charaktere.

    Als SCs eigentlich schon. Es gab für AD&D zwar mit Warriors of Heaven einen Band, der das Spielen von Engeln ermöglichte, aber nichts für Dämonen als SCs. Dies kam erst mit D&D 3e, aber da gab es Planescape offiziell schon nicht mehr.

    Ja. Ist für mich einer von vielen Gründen, kein DSA5 zu spielen.

    Für mich sind es eher die Regeln und die Redax, weshalb ich kein DSA mehr spiele, aber das ist ein ganz anderes Thema.

  • Für mich sind es eher die Regeln und die Redax, weshalb ich kein DSA mehr spiele, aber das ist ein ganz anderes Thema.

    Das ist Schade...

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Zurück zu DSA5: Hier werden keine Exoten als Helden vom Regelwerk unterstützt. Das bedeutet also, dass die Redax nicht will, dass solche Charaktere gespielt werden.

    Ich bin auch kein Fan von Exoten - schon gar nicht bei DSA.

    Dennoch ist ein "nicht unterstützen" kein ein eindeutiger Beweis, dass etwas nicht gewollt ist.

    Der einzige Eineindeutige Beweis wäre eine Aussage dazu.

    Das ist jetzt das typische Dilemma: Ist alles erlaubt, was nicht explizit verboten ist, oder ist alles verboten, was nicht explizit erlaubt ist?

    Auch wenn der Artikel zu Exoten noch von der DSA4-Redax stammte, kann man doch davon ausgehen, dass sich die Meinung der Redax nicht groß verändert hat. Das werden wir aber vielleicht erst dann erfahren, wenn die Rdax es schafft, Bücher zu den regionen zu veröffentlichen, in denen die "normalen" Exoten keine Exoten sind.

  • Diesen Spielern geht es dabei aber nie um die rollenspielerische Herausforderung des Spielens von Exoten, sondern eher darum etwas Besonderes zu spielen oder um die Macht die der Charakter durch die eigentlich für NScs vorgesehenen Elemente erhält.

    Allein weil es Regeln für etwas gibt, wird es nicht gespielt. Es muss auch vom Konzept den Spieler reizen und er muss glauben, es darstellen zu können.

    Es kommt sehr auf den Spielstil an. Oft sind die Werte bzw. Fähigkeiten sicher DER Grund warum man auf Exoten blickt. Ich wage zu behaupten, dass es in DSA 4 viele Thorwaler Kämpfer nur gab, weil die relevanten Eigenschaften einen großen Boost erhalten haben (Kulturthorwaler waren das aber meist nicht), viele Halbelfen Dank ihres guten Aussehens und Magie zum Schnäppchenpreis gewählt wurden usw.

    Selbst mir, als nicht besonders optimierenden Spieler tut es weh, wenn ich beispielsweise bei Kämpfern in DSA 4 den Mittelländer/Tulamiden wähle. Man wird einfach unverhältnismäßig hart vom System dafür bestraft. Gleiches gilt auch für Kulturen und Professionen. DSA 4 ist ein Musterbeispiel für "pro Exot", da die Helden zumindest von der Regelseite erheblich bevorzugt werden. Aber auch in anderen Bereichen galt die Devise "Exot ist automatisch besser" (z.B. Waffen).

    In vielen Welten bzw. Rollenspielen ist der Mensch zwar die oder eine gänige Rasse, aber so gut wie immer unterlegen: dümmer, schwächer, keine Besonderheiten etc. und natürlich sind die Aliens auch in fast allen anderen Belangen besser (bessere Technik, bessere Magie...) das ist eher das was mich am "Normalo" nervt.

    Muss man einen Exoten wirklich darstellen können?

    Ich denke das ist gar nicht mal so wichtig, denn in der Regel wird meist der Spielspaß höher bewertet. Ob der jetzt durch bessere Werte und besondere Fähigkeiten kommt oder durch die rollenspielerische Abwechslung ist auch egal. Vor allem aber gibt es am Ende kein Richtig oder Falsch, aber sehr wohl unterschiedliche Ansichten wie bestimmte Helden sein sollen. Zum Problem wird das erst, wenn manche Spieler nicht mit "falsch" gespielten Helden leben können.

  • Powergaming und schlechtes Balancing ist eine Sache, die ziemlich orthogonal zur Exotik-Thematik ist. Natürlich gibt es in allen Rollenspielen ab einer gewissen Komplexität Dinge, die zu gut oder zu schlecht sind. Und natürlich gibt es spieler, die sie dann genau deshalb nehmen. Aber exotische Dinge sind nicht automatisch stärker.

    Und ja, sicher kann man sich freuen oder ärgern, wenn durch mechanische Begünstigung gewisse Elemente häufiger oder seltener im Spiel vorkommen, je nachdem, welche Elemente man gern mehr im Spiel sehen will. Mir z.B. sind oft gerade Menschen mechanisch viel zu gut gestellt und dadurch überpräsent. Während viele exotischere Wesen Synergien mit ganz bestimmten Aufgabenbereichen haben, wird der Mensch meist als besonders flexibel und halbwegs gut in allem aufgezogen, was darauf hinausläuft, dass er in vielen Dingen, in denen es keine superbegabte Rasse gibt, die beste Option und sonst immer noch eine der Besseren ist. Ich meine, wenn ich mir z.B. SR3 ansehe mit "Menschen haben doppelten Karmapool(Wiederholungswürfe etc.) und kosten keine Priorität " oder D$D3.x mit "Menschen haben Bonusfeat und Bonusfertigkeitspunkte", dann ist das schon deutlich stärker als fast alles andere und der High-Op Spieler wird oft zum Menschen getrieben.

    DSA4 ... Ja, Mittellände und Tulamiden stinken ab gegen Thorwaler, Waldmenschen, Utulus, Nivesen und Norbarden. Das sind aber auch alles Menschen. Und alle beseser als Achaz und erst recht Goblins. Natürlich sind Halbelfen und Elfen noch mal besser. Das war schon alles großer Murks.

  • Powergaming und schlechtes Balancing ist eine Sache, die ziemlich orthogonal zur Exotik-Thematik ist. Natürlich gibt es in allen Rollenspielen ab einer gewissen Komplexität Dinge, die zu gut oder zu schlecht sind. Und natürlich gibt es spieler, die sie dann genau deshalb nehmen. Aber exotische Dinge sind nicht automatisch stärker.

    Häufig sind sie es aber.

    oder D$D3.x mit "Menschen haben Bonusfeat und Bonusfertigkeitspunkte", dann ist das schon deutlich stärker als fast alles andere und der High-Op Spieler wird oft zum Menschen getrieben.

    Nein! Hier achten jene doch eher darauf, dass die Eigenschaftsboni am besten zur gewünschten Klasse passen. Und dann achten viele auch noch darauf, dass die speziellen Fähigkeiten auch noch zur Klasse passen. Das Menschen bevorzugt wurden, hatte man eher bei AD&D, wenn man hochstufige Kampagnen spielte, weil nur sie diese Stufen überhaupt erreichen konnten. Gerade bei D&D ist es eher die Regel keinen Menschen zu spielen. Mit 5e und der jetzt wegen der "Rassismus im Rollenspiel"-Debatte in den USA eingeführten (Zusatz-)Regel, dass die Eigenschaftsboni freiwählbar sind, wird das sogar noch schlimmer, da entsprechende Spieler jetzt eher auf die speziellen Fähigkeiten achten. Und da Menschen in 5e keine haben, sind sie trotz ihres Bonus von +1 auf alle Eigenschaften uninteressant geworden, Exoten mit besonders einzigartigen Fähigkeiten hingegen besonders interessant.

    DSA4 ... Ja, Mittellände und Tulamiden stinken ab gegen Thorwaler, Waldmenschen, Utulus, Nivesen und Norbarden. Das sind aber auch alles Menschen. Und alle beseser als Achaz und erst recht Goblins. Natürlich sind Halbelfen und Elfen noch mal besser. Das war schon alles großer Murks.

    Dafür hatten aber diese Rassen eine größere Auswahl an Kulturen. Wenn man sich aber nicht an jene Vorgaben hält, dann ist es auch kein Wunder, dass Spieler zu überoptimierten exotischen RKP-Kombinationen greifen. In meinen Augen ist DSA5 durch seine absolut freie Heldenerschaffung noch viel anfälliger für überoptimierte Helden, aber das ist jetzt ein anderes Thema.

  • Das ist jetzt das typische Dilemma: Ist alles erlaubt, was nicht explizit verboten ist, oder ist alles verboten, was nicht explizit erlaubt ist?

    Nein es ist das Thema: Was ist ein Beweis, was ist ein eineindeutiger Beweis. Der Fakt, das wir keine Ausserirdischen kennen (persönlich) schließt nicht explizit aus, dass es Außerirdische gibt.

    Selbiges mit Gott, der Redax und Exoten.

    Selbst mir, als nicht besonders optimierenden Spieler tut es weh, wenn ich beispielsweise bei Kämpfern in DSA 4 den Mittelländer/Tulamiden wähle. Man wird einfach unverhältnismäßig hart vom System dafür bestraft. Gleiches gilt auch für Kulturen und Professionen. DSA 4 ist ein Musterbeispiel für "pro Exot", da die Helden zumindest von der Regelseite erheblich bevorzugt werden. Aber auch in anderen Bereichen galt die Devise "Exot ist automatisch besser" (z.B. Waffen).

    Obwohl es ein DSA4 Thema ist (der Tag hier war DSA5) eigenet sich das Beispiel hervorragend als Grundlage.

    1. Exote spielt man, weil man was anderes sein will (warum auch immer).

    2. Exoten spielt man, selbst wenn man benachteiligt ist. Beispiel: Maraskaner mit Diskus statt Wurfspeer (letzter einfache rzu steigern, breite Auswahl an Wurfwaffen, ...)

    3. Seit wann ist ein Tulamide ein Exot? Bei Exoten denke ich an Marus (Ich bin hier und habe Hunger!) oder Achaz, oder halb-Elfen-Viertel-Drachen-achtel-Werwolf-und-sechzehntel-Vampir mit Rechenschwäche (wer mir hier noch folgen kann, und den Rechenfehler findet, bekommt ein Herzchen zum selbstabholen: <3 ).

    4. DSA 5 hat für alle Helden die gleichen Erstellungsregeln - man gewinnt/ verliert nichts durch eine Exotenrasse

    5. DSA 5 hat (im gEgensatz zu DSA4) keine Erstellregeln für Orken, Achaz, Goblins, etc. Dadruch liegt die Vermutung nah, es wird nicht empfeholen Exoten zu spielen (oder besser formuliert): Wenn jemand einen Exoten spielen will, muss er das mit dem Meister absprechen. Das war schon bei DSA4 so (da gab es einen Abschnitt "Exoten" und wird auch bei DSA 5 so sein).

    6. Zu den Exoten zähle ich auch bestimmte Charakterklassen, die nicht immer für jedes Abenteuer geeignet sind: PRaisogeweihte, Tsa-GEweihte, etc. Ohne das diese Rollenspieltechnsich wirkliche exoten sind.

    Wenn jemand trotz Nachteilen einen Exoten spielen will, dann auch trotz der Nachteile. ISt es nur wegen etwaiger Vorteile sollte man die streichen und schauen ob derjenige immer noch diesen Exoten spielen will.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • halb-Elfen-Viertel-Drachen-achtel-Werwolf-und-sechzehntel-Vampir

    Rechnen wir mal nach:

    1,0000 (Mensch)

    -0,5000 (Halb-Elf)

    -0,2500 (Viertel-Drache)

    -0,1250 (Achtel-Werwolf)

    -0,0625 (Sechszehntel-Vampir)

    -----------

    0,0625

    Es fehlt nur die Erwähnung, dass dieser Held auch zu einem Sechszehntel Mensch ist, aber diese Information wird in der Regel weggelassen. Somit stimmt da schon alles. ;)

  • Ist es dann in einem Kaufsystem nicht eh egal, ob jetzt eine Spezies explizit aufgeführt ist oder nicht? Also klar, Die Redax hat bis jetzt nichts zu ungewöhnlichen Rassen in DSA5 veröffentlicht, aber auch bei so zentralen Dingen wie dem Magiesystem hat es ja erst 3 Bände benötigt. Außerdem ist es ja nun wirklich nicht schwer sich selbst nen Ork zu bauen, der angeborene Vor und Nachteile hat.

    Man fängt an beim Menschen packt hohe Zähigkeit, niedrige Seelenkraft, Hohe Lebenskraft 6 und Kälteresistenz drauf Eigenschaftsmodifikationen +1KK +1KO dafür -2KL. Sind dann 41 AP und man kann noch ein paar empfohlene Vor und Nachteile festlegen, die dann halt zu Orks passen.

    Natürlich kann man sich beschweren warum so eine einfache Möglichkeit mehrere Rassen im Spiel zu haben nicht einfach ins Regelwerk reingeschrieben wurde, aber da Aventurien deutlich stärker mit der Welt verwobene Regeln hat als z.B. DnD ist es schon sinnvoll sich erstmal auf die am häufigsten verbreiteten Rassen zu beschränken. Ich hab da leider selbst ein paar Spieler im den Gruppen die sich immer mal wieder beschweren, dass DSA ja ihre Kreativität so sehr einschränkt, weil man nicht ohne Hausregeln Orks Goblins etc. spielen kann. Natürlich würden die gleichen Spieler dann auch nicht mit den Konsequenzen leben wollen die Exoten nun mal haben und ab dem Punkt frag ich mich dann auch immer, ob das nicht einfach nur der Wunsch ist anders auszusehen. Denn wenn Orks nichts orkisches an sich haben sollen und keine Nachteile durch Vorurteile der menschlichen Bevölkerung erfahren, erschließt sich mir nicht so der Sinn einen Ork zu spielen, der in allen relevanten Belangen ein Mensch ist.

  • Natürlich würden die gleichen Spieler dann auch nicht mit den Konsequenzen leben wollen die Exoten nun mal haben und ab dem Punkt frag ich mich dann auch immer, ob das nicht einfach nur der Wunsch ist anders auszusehen. Denn wenn Orks nichts orkisches an sich haben sollen und keine Nachteile durch Vorurteile der menschlichen Bevölkerung erfahren, erschließt sich mir nicht so der Sinn einen Ork zu spielen, der in allen relevanten Belangen ein Mensch ist.

    In der Regel ist es genauso. Man will etwas anderes sein, man will etwas besonderes sein. Und man will vielleicht sogar mit der Wahl gerade dieses Charakters ein Statement setzen.