Geweihter Des Praios

  • Das Konzept ist ein Geweihter des Herrn Praios, der allerdings mit möglichst vielen Charakteren kompatibel sein soll (jetzt nicht Schwarzmagier & Co), um ihn auch mal auf Cons zu spielen, also kein für eine spezielle Gruppe entworfener Geweihter. Das er den Braniborern, genauer den Bekennenden, angehört versteht sich von selbst, eben so dass die Nachteile: Arroganz, Vorurteile usw. was ja den Klischeepraioten angehängt wird, nicht gewählt werden.

    Nun, das heftigste was man beim Praioten bewältigen muss sind die recht krassen Prinzipien. Nur, wie krass ist das? Bis zu welchem Punkt kann man dehnen?

    Der nächste Punkt ist die Prioritätensetzung, und da wirds glaube ich Problematisch. Meiner Meinung nach gilt die absolut höchste Verpflichtung eines Geweihten den Göttern und ihren Gläubigen, genauer: Frevel verhindern, Wahrung der Ordnung (Paktiererkillen). Was passiert nun wenn diese Gebote mit dem speziellen Moralcodex der Praioskirche konkurieren? Nach dem Motto: Ich verstoße gegen ein Gebot, sagen wir mal verkleiden, rette damit aber mehren Gläubigen das Leben.

    Ich bin für Tipps und Anregungen dankbar.

    "Wir leben in einer Welt, worin ein Narr viele Narren, aber ein weiser Mann nur wenige Weise macht."
    -- Immanuel Kant
    ...
    Befürworter von "Peng! statt Plönk!" in DSA ;)

  • Gab es darüber nicht vor kurzem hier erst etwas? Hm, ja [url=http://http://forum.orkenspalter/index.php/topic,4163.html]hier[/url]

    Du brauchst ja nicht mal einen Braniborer zu spielen. Ein ruhiger, besonnener Praiot tut es ja auch. Wenn du ihm vielleicht ein paar Jährchen auf den Buckel setzt, hat er bspw. als Wanderprediger schon ein wenig Erfahrung mit dem einfachen Volke. Direkt nach der Weihe stehen für ihn ja die gelernten Prinzipien an erster Stelle, außer bei den Braniborern.
    MOMENT, das nennt man einen Zirkelschluß.

    Zweiter Versuch: Ein Geweihter braucht nicht gegen seine Prinzipien zu verstoßen. Er hilft ja gerade durch seinen unerschütterlichen Glauben (auch den an seine Prinzipien). Da kommt man wohl oder übel nicht wirklich raus, zumindest nicht bei Amt und Würden. Es gibt nun mal keinen Praiosgeweihten, der lügt, dafür kann man ja schweigen. Damit meine ich, man kann die Prinzipien nicht ablehnen, aber umgehen. Wenn der Praiosgeweihte nicht die Wahrheit sagen kann, sagt er lächelnd oder eindringlich zu seinem Gegenüber: "Wollt Ihr mich zu einer Lüge zwingen?"

  • Außer auf den thread hinzuweisen , wie es Augurus ja bereits tat , möchte ich Rapherian von Eslamshagen , seines zeichens Großinquisitor zitieren .
    Dieser antwortete neulich einigen Zeitungsschreibern die ihn ob des missglückten Orakels aufsuchten und befragen wollten :

    " Wir verschweigen nicht , dass wir etwas verschweigen . Doch befehle ich euch , uns nicht zu fragen , auf dass keine Lüge uns versuche. "

    Klingt doch viel besser als : No comment.

    Wir mischen uns , da `n bisschen ein - so soll es sein , so wird es sein .

  • Den hatte ich auch im Kopf (Av. Bote 105, oder?)! Weiß eigentlich jemand, was da los war? Hab´ich irgendein Abenteuer verpaßt?

  • Das Abenteuer wird es sicher noch geben.
    Zum Thema: An einem solchen verscuhe ich mich gerdae in "Blutsbande", auch wenn ich dadurch mehrmals ratlos darstehe und lange nachdenken muss, wie es wohl weitergehen könnte. Ein Klischee ist eben leichter darzustellen als etwas eigenständiges.
    Prinzipiell sind gemäßigte Geweihte mir die liebsten, nur eine Sache darf man auf gar keinen Fall vergessen:
    Je weiter ein Geweihter von seinen Prinzipien abweicht, desto größer die Chance auf dämonische Verseuchung.

  • Zumindest was Ehrlichkeit, Offensichtlichkeit und Gerechtigkeit angeht, sollte sich ein Geweihter des Praios keine Kompromisse erlauben, denn es stellt sich ansonsten tatsächlich die Frage, was denn noch das Wesen des Gottes ausmachen soll, wenn man auf diese wichtigsten Prinzipien verzichtet. Am ehesten kann man einen Kompromiss beim Magiebann eingehen, denn wenn die Zauberer, denen er begegnet, keine willkürliche Schadenszauberei begehen und nur sehr verantwortungsbewusst damit umgehen, kann kein Geweihter etwas dagegen sagen (vor tausend Jahren war die Praioskirche ja auch nicht ganz so stark gegen jede Magie). Nicht umsonst arbeitet die Praioskirche mit manchen Weißmagierakademien zusammen!

  • Ich finde, Ambion hat hier völlig recht, dass Ehrlichkeit und Gerechtigkeit zu den zentralsten Eigenschaften des PRAioten gehören. Das bedeutet ja auch und vor allem, dass er eben KEINE willkürlichen Entscheidungen treffen und einfach mal so jemanden als Hexe verbrennen darf.

    Bezüglich der Ablehnung von Magie denke ich, dass es sinnvoll ist, zu beachten, wofür die Magie eingesetzt wird. Setzt der Zaubernde seine magischen - keinesfalls dämonisch geprägten - Kräfte für die "richtige" Sache ein, könnte die Reaktion des Praioten je nach Sachlage von knirschender Duldung bis zur stillschweigenden Zustimmung gehen.

    Der Glaubensgrundsatz "Offensichtlichkeit" könnte im Abenteuer interessanten Gesprächsstoff geben, wenn seine Kameraden den Praioten zu überreden versuchen, dass er dieses eine Mal UNBEDINGT sein Ornat verbergen müsste, weil sie sonst nicht aus der vom Feind kontrollierten Stadt herauskämen und dann auch nicht die ahnungslosen mittelreichischen Truppen vor dem aufziehenden Unheil warnen könnten. Gerade die moralische Entscheidung, was in einem bestimmten Augenblick wichtiger ist, gehört meiner Ansicht nach zu den Dingen, die einen solchen Charakter sehr interessant machen. Spätestens dann, wenn die Einhaltung eines Prinzips die Durchbrechung des anderen Prinzips erfordert. (So wie hier: Offensichtlichkeit gegenüber Treue zum Mittelreich). Eine Lösung könnte ich mir hier so vorstellen, dass der Praiot - nach langen Diskussionen und schweren Herzens - sich bereit erklärt, der in diesem Augenblick größeren Verantwortung für das Mittelreich zu folgen, über diese Entscheidung aber zutiefst in Gewissenskonflikte gerät und seinem Gott in einem langen und ausführlichen Gebet zu erklären versucht, warum er dieses Mal meinte so handeln zu müssen, und um Verzeihung bittet...

    Feldwebel Colon - Stadtwache Ankh-Morpork

  • Hmm, ich kann da nicht ganz zustimmen:
    Welche Prinzipien am wichtigsten sind, entscheidet der Geweihte - und ob jetzt ein heimlicher Magiebanner weniger praiosgefällig ist, als ein offentsichtlicher Magierfreund, wag ich zu bezweifeln. Letztlich sind es alles Prinzipien des Praios, und egal welche man weglässt, man nähert sich so den Niederhöllen.

  • Der Unterschied zwischen Heimlichkeit und Magie ist nun allerdings der, dass ersteres von keinem bekannten Geweihten betrieben und zweiteres von der gesamten Kirche toleriert wird. Die unterrichten ja sogar an den Magierakademien!
    "Darf sich und seinen Glauben nicht verkleiden oder verbergen" liest sich etwas anders als "Magieanwendung heißt er nicht gut, frevelhafte bekämpft er"

  • Offensichtlichkeit ist eine Tugend, die vor allem vom Praioten selbst verlangt wird. Natürlich wird er sie sich auch von anderen wünschen, aber die eigentliche Frage war doch, welchen Glaubensgründsätzen ER SELBST die größte Beachtungs schenkt.

    Zitat

    Letztlich sind es alles Prinzipien des Praios, und egal welche man weglässt, man nähert sich so den Niederhöllen.

    Es ist die Frage, ob das so stimmt. Denn - wie in meinem Beispiel oben gesehen - kann es passieren, dass man nicht alle Tugenden gleichzeitig erfüllen kann sondern ABWÄGEN muss, welche im Zweifelsfall wichtiger ist: Striktes und buchstabengetreues Einhalten des Offensichtlichkeitsgebots oder Rettung Unschuldiger vor einem feindlichen Angriff, die aber NUR möglich ist, wenn sich der Praiot verkleidet?

    Hier muss er eine Gewissensentscheidung treffen, er muss entscheiden WELCHES Gebot wichtiger ist. Und dies ist es, was die Rolle eines Geweihten so interessant macht. Es gibt eben NICHT für alles von oben ein detailliertes Benimmbuch "Wenn das los ist, dann tue dies und jenes." Hier muss der Spieler sehen, was er aus den widerstreitenden Prinzipien macht.

    Feldwebel Colon - Stadtwache Ankh-Morpork

  • Das ist kein Widerspruch - aber solange man alle Prinzipien erfüllen kann, ist es am einfachsten. Nicht am spannensten, aber am einfachsten.
    Denn gerade dass man sich den Niederhöllen nähert sehe ich als wichtigsten Teil eines Geweihten.

  • Zitat

    Denn gerade dass man sich den Niederhöllen nähert sehe ich als wichtigsten Teil eines Geweihten.

    Wenn du damit meinst, dass ein Geweihter irgendwann halt auch mal sündigt, magst du durchaus recht haben. Möglicherweise könnte dann tatsächlich IRGENDWANN mal eine erzdämonische Versuchung auf ihn zukommen. Ansonsten denke ich nicht, dass er für Gebotsübertretungen gleich der Verdammnis anheimfallen muss. Für solche Dinge gibt es ja verschiedene Abstufungen, die bei einer ernsthaften Ermahnung beginnen und in härteren Fällen mit einem Ruhen des geistlichen Standes bis zur Erfüllung einer Bußqueste weiter gehen.

    Persönlich glaube ich nicht, dass menschliches Verhalten und damit Irrtümer automatisch den Weg Richtung Niederhöllen bereiten (abgesehen von dem o.g. seltenen Fall, dass vielleicht mal ein Erzdämon sein Glück versuchen könnte). Größer mag da schon die Gefahr für die jenigen sein, die ständig nur in höheren Sphären schweben (entrückt sind). Wenn nach viel freigesetzter KE die Entrückung besonders hoch ist, könnte auch hier ein Erzdämon versuchen, durch eine erfolgreiche Täuschung den Geweihten auf Abwege zu bringen.

    Feldwebel Colon - Stadtwache Ankh-Morpork

  • Verdammung ist mMn kein Ereignis, sondern ein Prozess.
    Man muss einfach nur mal betrachten, wie viel Verantwortung auf einem Geweihten lastet:
    Vollkommen egal, welcher Gottheit er dient, alle "Normalos" werden sein Tun als unmittelbar gut ansehen. Möglicherweise sehen sie noch einen anderen Weg des Guten (natürlich ist es gut, sich an die Gesetze zu halten, aber es kann auch gut sein, sie phexgefällig zu übertreten), aber auf jedenfall ist auch der des Geweihten zulässig.
    Dazu kommt noch, dass es kaum andere Kontrollinstanzen gibt: Hinter ihm steht kein Praiosgeweihter, der ihm ins Gewissen redet, nein, er ist der Praiosgeweihter und muss anderen ins Gewissen reden.
    Selbstverständlich ist eine Verdammung keine Reaktion auf einen Fehler, aber:
    Schon ein kleiner Fehler eines Geweihten kann sehr große Folgen haben, während profane Helden diesem Problem nicht unterliegen.