Schnelleres skalieren durch Bonus AP pro kill

  • Hallo Orkies,

    ich überlege ob ich für meine neue Tischrunde einen Killcounter á la DSA3 einführen soll.

    Dies würde in Dungeoncrawlern die AP tierisch booten, aber irgendwie gefällt mir der Gedanke, dass es eine prägende Erfahrung ist seinen ersten Zombie zu erschlagen oder gar einem Dämon gegenüber zu treten.

    Ich hoffe jemand spielt noch nach solch einem System und kann mir sagen, ob es zu heftig ist in Ordnung geht.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Es kommt wie immer auf die Runde an. Ich glaube in den 70er Jahren liefen die P&P basierend auf Loot: Je mehr Goldmuenzen die Helden fanden, umso mehr XP gab es - die Leute metzelten sich also nicht durch Dungeons des Metzelns willen, sondern weil die Monster die Schätze bewachten, die ja dann mehr XP gaben. Ebenso die Forschung nach Geheimgängen wurde dadurch getrieben.

    Aber wenn deine Runde das metzeln liebt, dann ist es sicher etwas fuer sie. Ich wuerde nur darauf achten, dass es nicht dazu fuehrt, dass sie dann Mann und Maus und Huhn und Hase metzeln, nur um AP zu ernten.

    Ich finde die Idee als eine Abwechslung und werde sie vielleicht fuer unserer Spassrunde am Männertag stehlen :thumbsup:

  • Was machen denn die Helden, die nicht dafür gemacht sind, kills zu bekommen?

    Was ich bei mir (DSA 4.1. mit Hausregeln von HarteSchale - also keine GP mehr und keine Vergünstigungen) mache ist, dass man einem Spieler einfach Sonderfertigkeiten bzw die AP dafür gibt. Wenn der Magier gerade einen Lehrmeister gefunden hat für irgendwas, dann bekommt er halt die AP, um eine neue SF oder einen neuen Zauber über die nächsten Wochen zu lernen, Wenn ein Krieger gerade einen Job für eine Kriegerakademie abgeschlossen hat - warum ihn nicht einfach ein neues Manöver lernen lassen?

    Solange man die AP im Auge behält, und jeder eine ähnliche Chance hat, sich weiterzuentwicklen, sind AP ja auch nur eine andere Form der Belohnung...

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • (...)

    Ich wuerde nur darauf achten, dass es nicht dazu fuehrt, dass sie dann Mann und Maus und Huhn und Hase metzeln, nur um AP zu ernten.

    Das ließe sich mit Maluspunkten für Kollateralschäden und/oder Bonuspunkten für gerettete Geiseln/Gefangene etc lösen.

    Auch das sind klassische Mechanismen aus älteren Ballerspielen.


    Aaach ja, das waren noch Zeiten, als es AP nach Monsterklasse gab...

    Egal, was die Frage ist - Schokolade ist die Antwort!

  • Sollen denn immer grundsätzlich alle Spieler die gleichen AP bekommen pro Kill oder kriegt derjenige der den Todesstoß ausführt mehr? Wenn man eine gemischte Gruppe hat in der Kämpfer und Nichtkämpfer zusammen spielen könnte das halt in beide Richtungen gehen. Entweder die Kämpfer machen die ganze Arbeit, aber müssen ihre Belohung teilen oder niemand spielt Nichtkämpfer, weil man dann sehr bald mit den AP hinterherhängt.

    Die Idee an sich ist allerdings interessant.

  • Leider wird dabei verleitet bei Konfrotationen auf nicht kämpfenden Lösungen zu verzeichten, wenn man damit auch auf AP verzichten muss. Ich halte es als pauschale hausregel deshalb eher für ungeeignet. Inviduelle Kämpfe kann man ja imernoch "Belohnen"

  • Auch wird oben die Begegnung als das erfahrungsbringende beim ersten Dämonen genannt, da scheint die AP-Vergabe dafür sinnvoller - und ist die Niederlage im Kampf nicht vielleicht sogar lehrreicher? Auch würde AP für Kreaturen zum ersten Mal treffen o. Ä. entdecken fördern und nicht nur möglichst viele, auch gleiche, Gegner töten.

    Ich hoffe jemand spielt noch nach solch einem System und kann mir sagen, ob es zu heftig ist in Ordnung geht.

    Inwiefern zu heftig? Ich habe auf jeden Fall die Erfahrung gemacht, dass DSA5 auch mehr als die vorgebebenen AP pro AB verträgt, diese fand ich eher deutlich zu wenig und hab großzügig aufgestockt. Dementsprechend sollten (moderate) Zusatzbelohnugen durch egal was kein Problem sein - hier spielt das "wie viel" ebenso eine Rolle, wie auch die oben genannten Fragen zu getrennten AP-Niveaus etc. je nach Vergabemethode.

  • Was machen denn die Helden, die nicht dafür gemacht sind, kills zu bekommen?

    Killcounter gilt natürlich für alle Kampfteilnehmer unabhängig davon wieviel man selber geleistet hat.

    Leider wird dabei verleitet bei Konfrotationen auf nicht kämpfenden Lösungen zu verzeichten, wenn man damit auch auf AP verzichten muss.

    Das stimmt, das ist auch meine "Angst". Aber wenn es alternative Lösungen geben würde könnte man diese ja gleichwertig belohnen.

    Dementsprechend sollten (moderate) Zusatzbelohnugen durch egal was kein Problem sein - hier spielt das "wie viel" ebenso eine Rolle, wie auch die oben genannten Fragen zu getrennten AP-Niveaus etc. je nach Vergabemethode.

    Das ist wohl wahr.

    Ich überlege nur die Vergabe direkt nach den belohnten Situationen zu nennen, um das Belohnungs-Gefühl als Motivation zu verwenden.

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  • Ob Alrik Lautenschläger den Orkhäuptling überredet zukünftig ein Handelsabkommen mit dem Dorf zu haben oder diesen erschlägt sind ja beides Mechanismen um einen Gegner zu "besiegen".

    Bei DSA5 finde ich das Belohnsystem eher schlecht. Warum soll ich schauen was die Amöbe da bewacht? Ist eh nur Tand...

  • Ob Alrik Lautenschläger den Orkhäuptling überredet zukünftig ein Handelsabkommen mit dem Dorf zu haben oder diesen erschlägt sind ja beides Mechanismen um einen Gegner zu "besiegen".

    Genau so ist es.

    Ein Killcounter führt dazu, dass der Familienvater, der grad als Dieb unterwegs ist abgemurkst wird. Dass der Ork-Händler umgebracht wird (hey Orks hatten wir noch nicht), dass der Golbin-Rattenfänger hingerichtet wird. 5 AP sind mehr wert als...

    Killcounter empfinde ich genauso falsch, wie "Erziehung durch das Rollenspiel" (im Sinne von Wenn du das machst gibt es weniger AP, weil das in unserer Welt nicht angesehen ist)...

    Fazit: Killcounter sind toll wenn man hack'n'slay spielen will. Ansonsten stören sie das Rollenspiel, wiel Metagaming wissen dazu führt Gegner mit dem Schwert statt mit dem Hirn zu besiegen, zu Freunden zu machen.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Grumbrak wie gesagt, alternative Lösungen müssten gleichwertig belohnt werden.

    Beispiel mit dem Ork:

    In den Vorbereitungen lege ich fest, das der Ork-Häuptling von einem Ork-Veteran und 3 weiteren Orkkriegern begleitet wird.

    Ich lege für die Orkkrieger eine Belohnung von je 1 AP, für den Veteran 2AP und für die den Häuptling 3AP fest.

    Damit die Spieler also 8 AP bekommen muss eine zufriedenstellende Lösung für das Dorf her.

    Diplomatie, ein Attentat auf den Häuptling und den Veteran oder der offene Kampf gegen 5 Orks geben am Ende der Szene 8 AP.

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  • Ob Alrik Lautenschläger den Orkhäuptling überredet zukünftig ein Handelsabkommen mit dem Dorf zu haben oder diesen erschlägt sind ja beides Mechanismen um einen Gegner zu "besiegen".

    Ich würde hier anknüpfen. Der Fokus auf AP durch Kills erscheint mir arg eingeschränkt.

    AP sind in meinem Verständnis Ergebnis aus Erfahrungen (und natürlich Erfolgen). Ob dieser Erfolg jetzt durch Töten, Gefangennehmen oder Austricksen von Gegnern oder gar durch ein zivilisiertes Gespräch mit Orks zustande kommt, spielt da für mich bei der AP-Belohnung keine Rolle.

    Warum sollte ein toter Bandit AP bringen, ein gut verschnürter nicht?

  • Damit die Spieler also 8 AP bekommen muss eine zufriedenstellende Lösung für das Dorf her.

    Und genau das spiegelt doch die Abenteurpunkte am Ende des Abenteuers wieder. Egal wie die Lösung herbeigeführt wurde es gibt die AP.

    Natürlich kann man die AP als Hausregel erhöhen, besonders kreative Lösungen (draufschlagen ist nie kreativ, das sind dann definitiv keine Killcounter) kann man auch mit AP belohnen.

    Aber das dann AP pro Kill (Beitragstitel) zu nennen erweckt in mir andere Erwartungen...

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Ich meine damit auch eher jede gelöste Situation sofort zu belohnen, anstatt bis zum Ende des Szenarios/Abenteuers zu warten.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Ich meine damit auch eher jede gelöste Situation sofort zu belohnen, anstatt bis zum Ende des Szenarios/Abenteuers zu warten.

    Ich mach es so, dass es immer am Ende jeder Sessoin was gibt.
    Während der Session mag ich das nicht so gerne, weil ich Spieler hab, die normal schon Probleme mit der Konzentration haben. Dann sollen sie nicht noch vor die Wahl gestellt werden, mit neuen AP zu rechnen ;)

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    In Carcosa.

  • Ich mach es so, dass es immer am Ende jeder Session was gibt.

    Ja, das hat sich bewährt. Auch ziemlich egal welches System. Als Spieler freut man sich, dass man etwas zwischen den Runden zu tun hat und als SL muss man nicht daran denken - bei DSA5 für jeden Abend 5 AP und gut. Dazu ein paar Bonus Punkte wenn ein Handlungsstrang abgeschlossen ist.

    Killcounter á la DSA3 haben wir auch in DSA3 sehr schnell abgeschafft. Außerdem hat IT kaum jemand Interesse irgendwas oder gar jemand umzubringen...

    I ♡ Yakuban.

  • Killcounter empfinde ich genauso falsch, wie "Erziehung durch das Rollenspiel" (im Sinne von Wenn du das machst gibt es weniger AP, weil das in unserer Welt nicht angesehen ist)...

    Ich stimme zu, weswegen ich:

    Natürlich kann man die AP als Hausregel erhöhen, besonders kreative Lösungen (draufschlagen ist nie kreativ, das sind dann definitiv keine Killcounter) kann man auch mit AP belohnen.

    dem widerspreche.

    Ich mach es so, dass es immer am Ende jeder Sessoin was gibt.

    Das werde ich vielleicht mal ausprobieren.

  • Leider wird dabei verleitet bei Konfrotationen auf nicht kämpfenden Lösungen zu verzeichten, wenn man damit auch auf AP verzichten muss. Ich halte es als pauschale hausregel deshalb eher für ungeeignet. Inviduelle Kämpfe kann man ja imernoch "Belohnen"

    (und viele nachfolgende Kommentare)


    Das Schöne am Spieltisch-Rollenspiel ist, dass kein dummer Computer entscheidet, sondern der Meister. Die Erfahrung (AP) gibt es für das Lösen eines Problems, egal ob das Monster getötet, vertrieben, überzeugt oder betört wird.

    Für das stumpfe kill-loot-level-Spiel empfehle ich doch eher Diablo&Co.

    Egal, was die Frage ist - Schokolade ist die Antwort!

  • Generell zu den Themen der AP-Vergabe und deren Handhabungen an den verschiedenen Spieltischen: Linksammlung: AP-Vergabe