Erfahrungen mit Zauberbarden

  • Hallo zusammen!

    Ich habe mir heute zum ersten Mal wirklich die Profession(en) des Zauberbarden angeschaut. Insbesondere die zyklopäische Variante interessiert mich. Ich kann mir aber noch nicht so richtig vorstellen, wie sich so ein Charakter in einer Heldengruppe spielen würde. Daher wollte ich mal fragen: Habt ihr schon Erfahrungen gemacht mit dem Spielen von Zauberbarden? Wenn ja, welche?

    Ich frage mich zum einen, wie "praktikabel" so ein Charakter für eine Heldengruppe ist (irgendwo zwischen Gildenmagier und Tsa-Geweihtem?) und auch, wie stimmig sich das beim Spielen so anfühlt. Im Moment ist es erstmal ein etwas eigenartiger Gedanken, wenn die Kameraden in einen Kampf verstrickt werden, stattdessen sein Instrument herauszuholen und ein Liedchen zu spielen. 😅 Und auch sonst hätte man sicher viel mehr musikalische Situationen als selbst mit einem elfischen Charakter. Da hätte ich Sorge, dass das die Gruppe irgendwann eher nervt? Was meint ihr?

  • Tatsächlich spielt ein junger Mann in einer meiner Runden seit ca. 4 Sitzungen einen Satuduraki und in der Orkland-Kampagne hatte meine Gruppe einen Skalden dabei.

    Generell findet ein Zauberbarde natürlich seine Stärken in Gesellschafts Abenteuern. Die Unterstützung im Kampf ist meistens eher minimal, besonders bei der Musiktradition des Satuduraki.

    Soziale Anpassungsfähigkeit ist hier schon fast 'dringend Empfohlen' mMn.

    Denn ob nun Kaiser oder Bauer, eine wohlklingende Melodie schert sich nicht um Sozialstatus, sondern allein um den Geschmack.

    Ich finde den Zauberbarden super für Spieler die nicht immer der große Héroe sein möchten, sondern eher die Ruhmestaten den anderen Abenteurern überlassen, um sie als Quelle der Inspiration zu nutzen.

    Du bist nunmal kein Kämpfer, selbst wenn du selber mutig bist, hast du gelernt dass deine Musik dir meistens einen anderen Weg bereiten kann, als die Gewalt.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Ich habe für einen Oneshot einen Zauberbarden gespielt.

    Stimmigkeit

    Ich hatte nicht das Gefühl, dass das spielen im Kpf unstimmig war. Die Gruppe wusste, dass ich so zaubere und daher passte das.

    Spaß

    Der Spaßfaktor war eher gering, wenn's um Kämpfe ging. Du stehst viel rum.

    Balancing

    Zauberbarden sind katastrophal zu schlecht auf der balancing Kurve.

    Gruppennerv

    Im Oneshot war das nicht der Fall. Nur manche Zauber betreffen auch die eigenen Reihen. So konnte unserer Fernkämpfer auch nur erschwert schießen als ich den Windzauber gespielt habe.

    Darüber hinaus

    Gibt's im Scriptorium Hausregeln zu Zauberbarden, die nicht schlecht sind (nicht von mir, ich habe nur Feedback einfließen lassen).

  • Ich habe noch keinen gespielt. Ich würde den zyklopäischen ZB aber eher wie einen Hirten spielen. Mit viel Wissen über Land & Leute, Tiere, Sagen & Legenden, Feenwelten, Zyklopen usw. Eben der local Hero, der jeden Winkel seiner Insel kennt.

    Im Kampf kommt es auf euren Spielstil an. Kann man sich raus halten (und hat Zeit zum Zaubern/Musizieren), oder bekommt in der Regel jeder einen Gegner im Nahlampf ab?

    Dann würde ich den ZB etwas wehrhafter machen (Speerkämpfer).

  • Ich frage mich zum einen, wie "praktikabel" so ein Charakter für eine Heldengruppe ist

    Er ist ein zaubernder Barde und bringt entsprechend alles mit, das einen normalen Barden schon für die Gruppe nützlich macht.

    Zauberlieder, die man im Kampf anwendet scheint es mir nur wenige zu geben. Lieder die man dann auch noch durchgehend spielen muss, sind meiner Meinung nach meist nicht zu gebrauchen (Barde kann nichts anderes machen als zu dudeln und ist im Fall eines Angriffs auch noch unbewaffnet). Generell sind die Lieder nicht nutzlos, aber für typische offene Kämpfe "Heldengruppe gegen Böse" leider schon. Wenn der Barde bei der Burgverteidigung den Verteidigern Mut macht oder ähnliches sieht es schon ganz anders aus (Barde meist nicht in unmittelbarer Gefahr und im Punkt "Verzicht auf eigene Kampfkraft für gesteigerte Kampfkraft der Verbündeten" ein Gewinn. Ich persönlich finde den klampfenden Barden, der mitten im Gemetzel steht immer etwas lächerlich und er wird nicht grundlos in vielen Parodien aufs Korn genommen.

    "Muss jeder SC kämpfen?" füllt unzählige Forenbeiträge. In vielen DSA Runden hat man meiner Erfahrung nach im Kampf vom "Meatshield" (Bindet Gegner mit seiner LE, der PA und etwas Schaden, bis die Kämpfer den Helden retten) mehr als von einem trällernden Musicus oder er ist sogar unbedingt erforderlich. Wenn das bei Deiner Runde anders ist (ein Nichtkämpfer kann sich raushalten und evtl. sogar nichtkämpferisch unterstützen), dann steigt auch die Tauglichkeit und Nützlichkeit des "Kampfbarden" erheblich!

    Vor einem Kampf (Kampfvorbereitung) oder in anderen Situationen sind die Lieder schon deutlich stimmiger und besser einsetzbar. Oft wollen die Leute sogar zuhören und merken nicht einmal, dass sie dabei verzaubert werden.

    Es gibt sehr viele Möglichkeiten sich als Barde gut ein zu bringen (sowohl magisch, als auch profan).

    Bei uns hätte der Zauberbarde seinen leuchtenden Auftritt vor allem abseits der Kämpfe und "Kampfmusik" wäre sicher die Ausnahme.

  • Da die Zauberbarden von unterschiedlichen Schulen lernen, würde ich persönlich, damit du ein wenig mehr Zauberauswahl hast, mit der Fokusregel spielen wo du die Zauber anderer Barden Schulen erlernen kannst.

    Zaubertänzer tanzen mit einer freien Aktion. Frag deinen Meister ob er es beim Musikspielen auch auf eine freie reduzieren kann.

    Viele der Lieder die du spielst müssen nicht mal weiter gespielt werden.

    Die Basis Regel verlangt das, aber viele Lieder haben ne extra Klausel wie "Nach aufhören, wirkt der Zauber für 30min danach" somit kannst du ihn wirken und keine Sorgen machen wenn du ihn abbrechen musst in wichtigen Situationen. Das gleiche auch bei den

    Z-Tänzern.

    Da du die Punkte brauchst in den Zaubern oder anderen Talenten wie Körperbeherrschung. Sind Kftw mit der Klasse B sehr vorteilhaft.

    Wurfwaffen wie Dolche und Sterne, die normalen Dolche als auch Raufen-SF

    können nützlich sein. Als Kampfstil könnte Ayshara-Stil als auch der Phexcaer-Gossen-Stil kräftig nachhelfen.

    Als SC in der Gruppe selbst habe ich einen Zauberbarden gespielt.

    Es ist recht witzig. Such dir paar passende Lieder welche diese Kultur widerspiegeln können und zitiere ein paar strofen hin und wieder mal.

    Ansonsten ein paar humbuck legenden und bisl theatralisch Untermalung.

    Mein Barde war ein Thorwaler und mit den Liedern von Einar war alles super geregelt.

  • Meine Vorredner haben die wichtigen Punkte bereits vorgebracht.

    Wo ich mir einen Zauberbardin wunderbar Vorstellen kann ist eine Themengruppe vom fahrenden Volk, in Synergie mit einem Zaubertänzer, einem Intuitivmagier/Schelm, einer Tierbändigerin und meinetwegen noch einem Kraftmeier/Gaukler. Und, wie schon hier oder da erwähnt, vorwiegend in einem städtischem Umfeld.

  • Ich habe im einem Aranien HW einen Zaubertänzer gespielt (nah dran?) Und ihn überwiegend wie einen Streuner mit Special effects dargestellt. In gesellschaftssituationen konnte er der Gruppe mehrmals gut beistehen. Per Tanz hat er bspw während eines Einbruchs die Wachen einer Karawanserei und eines Beipalasts beherrscht bzw abgelenkt.

    Ich musste mir passende Situationen aber auch mal mehr mal weniger selber schaffen. Für eine längere Kampagne und kampflastige Einsätze hätte ich ihn nicht gewählt, in diesem märchenartigen Abenteuer kam er aber wunderbar an.