Warum wurden die Schattenlande zwischen 4.1.E und 5.E so stark verkleinert?

  • Ich und mein Freundeskreis haben so Mitte 2016 angefangen DSA zu spielen, wir bekamen die 4.1.E Regelbücher und einige Regionsbände geschenkt, und beim durchblättern haben wir alle die Schattenlande gleich am interessantesten gefunden, und dort angefangen zu spielen.


    Seit etwa Anfang 2018 spielen wir dieselben Charaktere in verschiedenen Abenteuern. Meiner stammt aus Mendena und war zu Beginn des Spiels eine eingeweihte Leibwächterin der Borbarad-Kirche, mittlerweile ist unsere Gruppe das Arkaniumkorps der Fürstkomturei. Momentan sind wir in einer langen Kampagne dabei, Transysilien unter Haffax Herrschaft zu bringen.


    Letztens haben Bekannte von mir angefangen zu spielen und sich einige 5.E Bücher gekauft. Ich hab sie gefragt ob es schon einen Regionsband zu den Schattenlanden gibt, weil ich wissen wollte wie die offizielle Zukunft der Fürstkomturei aussieht.


    Den gibt es noch nicht, aber ich bekam den Aventurischen Almanach, wo die ganze Welt grob abgerissen wird, und musste erfahren dass die Fürstkomturei alles Land in Tobrien wieder verloren hat. Transysilien hatte auch einen kleinen Gebietsverlust, und die Warunkei wurde vollständig vom Mittelreich besetzt.


    Auf der gleichen Seite steht noch der Hinweis, dass die Schattenlanden ein passender Ort für moralisch fragwürdige Charaktere sind. Das stimmt, warum wurde also die Hälfte davon aus dem Spiel genommen?


    Der absolute Großteil der Welt ist sowieso zwölfgöttergläubig, und dann wird die einzige Region wo man sich offen zum Borbaradianismus bekennen kann drastisch verkleinert.


    Ich weiß natürlich dass mich niemand zwingt 5.E zu spielen, aber trotzdem finde ich diese Designentscheidung sehr schade.

  • Ich denke das ist zum Großteil auch ein Resultat der Splitterdämmerungsreihe. Da gibt es fortwährend Erfolge gegen die Mächte des Dunklen. Wenn in einem Abenteuer Mendena zurückerobert wird, dann ist im Almanach, der den Zeitpunkt danach abbildet, Mendena nicht mehr Teil der Schwarzen Lande. Ich denke, das ist einfach Resultat der lebendigen Geschichte.

    Man kann sich natürlich fragen, warum die Splitterdämmerung so ist, wie sie ist und die Schwarzen Lande so abkanzelt. Das war ne Entscheidung, die man noch zu 4.1er-Zeiten getroffen hat.

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  • Aber sie könnten ja auch eine Geschichte schreiben wo die Schattenlande wieder größer werden, wenn sie wollten.

  • Hauptsächlich wegen den Ereignissen in der Splitterdämmerung

    Dann liefert der Bote noch viele weitere Informationen.

    Fürst-Illuminata Gwidûhenna von Faldahon hat ihren Anteil in der Beilunkei und Warunkei.

    Kaiserin Rohaja mischt auch gut mit (1039 BF Rückeroberung von Medena und der Füstkomturei Tobimora)

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Aber die könnnten ja statt der Splitterdämmerung eine Geschichte schreiben wo die Schattenlande wieder wachsen.

  • Die Splitterdämmerung hat dafür gesorgt das alle Splitter - in Aventurien(festland) verschwanden, die Heptarchen vernichtet wurden etc.

    Gleichzeitig wurde die Wildermark befriedet - und es war angekündigt gewesen das die (neue) Wildermark nach Osten wandern würde.

    All dies kannst du u.a. hier Die Abenteurer Chronik IV-B nachlesen.

    Das bedeutet aber nicht das das damit automaitsch die Schwarzen Lande weg sind - denn dazu müßte das Land vollkommen befriedet werden, und anscheinend reicht dafür die Kapazität nicht aus.

    Es gab früher schon Andeutungen das die Schwarzen Lande nie von Dauer sein werden, jedenfalls nicht in der Form von Heptarchien.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Aber sie hätten das ja nicht so schreiben müssen, sie hätten sich ja auch für eine Geschichte entscheiden können die anders verläuft, und die Schattenlande hätten auch wieder wachsen können.

  • Aber Helden SCs wollen halt Gutes tun und dann auch mal etwas erreichen oder ihr Land zurück erobern... ;)

    Es hindert Dich und Deine Gruppe ja niemand daran zu Zeiten vor der Spiltterdämmerung zu spielen. :!:

    I ♡ Yakuban.

  • Das war bereits so ähnlich im letzten DSA4-RSH entschieden worden; und das manches erst ab 1040 BF irgendwie weitergeht.

    Es ist ja nicht so das plötzlich ganz Tobrien hell erstrahlt, nur weil die Heptarchen besiegt und ihre Splitter weg sind. So ist es ja nicht, gefährliche Erben gibt es schon, dei bekanntne (?) Teile des Frevlergewandes haben neue Besitzer gefunden - und Maraskan ... häh? Das Mittelreich glaubt oder hofft das ohne Heptarchen Schwarztobrien einfach verschwinden wird.

    In wie weit die Heilige Aussaat erfolgreich war .... es ist leider sehr still in Tobrien geworden.

    Aber das kannst du in Chronik IV bis V nachlesen.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Aber die hälfte der politischen Strukturen die offenen Borbaradianismus zulassen sind durch zwölfgöttliche ersetzt worden.

  • Aber sie hätten das ja nicht so schreiben müssen, sie hätten sich ja auch für eine Geschichte entscheiden können die anders verläuft, und die Schattenlande hätten auch wieder wachsen können.

    Du schreibst ja auch oben, dass ein Großteil der Welt zwölfgöttergläubig ist (zum Beispiel auch das Land drumherum) - und die dortigen sehr einflussreichen Kirchen haben sehr stark was gegen die Schwarzen Lande samt Dämonen und Co. Auch wenn es mit ein wenig graust, bei der DSA-Weltgestaltung mit Simulation zu argumentieren, denke ich doch, dass eine Vergrößerung der Schwarzen Lande (oder auch nur ein weiteres bestehen in vorhandener Größe) plausibel nur mit sehr, sehr viel mehr Aufwand zu erklären wäre. Dass sich das zwölfgöttliche Mittelreich den schwarzen Landen sobald wie möglich annimmt ist irgendwie logisch.

    Noch dazu bietet die Rückeroberung der Schattenlande und die Splittegeschichten tolle Abenteuer für die guten Helden, auf die DSA ausgelegt ist.

    Die Geschichte, so wie sie jetzt ist, war denke ich einfach naheliegender und so hat man sie so geschrieben.

  • Gerade weil der Großteil der Welt auf gute Helden ausgelegt ist, sollte man doch den einzigen Teil erhalten der andere Spielweisen zulässt.

  • Vielleicht solltest du im Titel erwähnen oder einmal fettdrucken, dass es dir nicht um die innerweltlichen Gründe, sondern um die redaktionellen geht ^^ so oft wie hier innerweltlich jemand angekommen ist, lohnt sich das sicherlich, um weitere Missverständnisse zu vermeiden :)

    Ich denke, dass man da einfach konsequent sein wollte und gesagt hat: Die Spieler haben Erfolge errungen, gebt ihnen als Lohn auch Landgewinn auf der Karte!

    Ich denke auch in den offiziell "befreiten" Gebieten kann noch ein zweifelhafter Knochenbauer seiner Finsterheit frönen und manch ein "befreites" Dorf ermordet vielleicht noch den ein oder anderen Geweihten auf der Durchreise. Hier ist er nie angekommen...

    Ich finde, dass die alten Schattenlande eine wunderbare Gegend waren, aber bin auch mit dem Wandel zufrieden. Ich kann ja auch in der Vergangenheit spielen.

    Auch das Schrumpfen der Schattenlande kann erzählerisch interessant sein. Die finstren Gesellen könnten sich gezwungen sehen, in einen tieferen Kreis der Verdammnis aufzusteigen, um den widerlichen 12-Göttergläubigen Einhalt zu gebieten oder auch nur die eigene Haut zu retten. Andere wiederum freuen sich vielleicht über die neue Herrschaft: Die neue Gerichtsbarkeit ist so lasch, dass Diebstahl und Raub sich endlich lohnen! Hat man vorher noch den Kopf verloren, ist's nun selten noch ein Finger und davon hab ich immerhin noch 8!

    Verändertes Setting ja, notwendig schlechter nein

  • Aber es steht doch im Anfangpost dass es um die Designentscheidung geht.


    In den befreiten Schattenlanden ist das Borbaradianertum aber jetzt nicht mehr offen möglich, so wie überall anders auch schon nicht.

  • Davon ab, dass in Aventurien selbstverständlich nichts natürlich gewachsen und entwickelt ist, weil es eine Spielwelt ist, die OT angelegt ist und in der geschieht, was für einen guten Plot gehalten wird, waren eigentlich innerweltlich die Schattenlande von jeher zu klein, um wirklich Chance zu haben, zu bestehen und zu überdauern. Dass sie sich so lange halten konnten ist schon erstaunlich, umgeben von weitaus größeren Reichen mit mehr Kapazitäten, und untereinander verkracht und sich nicht trauend waren sie auch. Dazu haben sie zwischendurch, gerade unter den genannten Gesichtspunkten, schon ordentliche Siege erringen und vor allem das MR drum herum hat fahrplanmäßig nicht so richtig was auf die Kette bekommen.

    Aus meiner Warte haben sie sogar zu lange bestanden (und es ist mir auch jetzt noch zu viel übrig), aber das ist mein Empfinden.

    Ja, hätte man anders machen können, aber so ziemlich genau alles andere, was in AB und Hintergrund festgelegt ist, hätte ebenso anderen Entscheidungen unterliegen können.

    Die Schattenlande bestanden ja auch nicht, um Borbaradianer, Paktierer und andere Finsterlinge offen spielen zu können, sondern um einen besonders finsteren Schauplatz zu bieten, an dem die SC, die Helden, Gutes tun können. Sie unterlagen ebenfalls zwischendurch anderen OT-Setzungen, wenn man mal die Schwarzen Lande aus der Borbarads Erben Box (DSA 3) vergleicht mit Schattenlande.


    Einradfaun
    27. August 2019 um 17:31
  • In Schattenlande und dem Aventurischen Almanach steht ausdrücklich dass das die geeignete Region für solche Charaktere ist.


    Sogar die Spielgruppe zu Haffax Arkaniumkorps zu machen ist ein Vorschlag aus dem Buch.

  • Aber die könnnten ja statt der Splitterdämmerung eine Geschichte schreiben wo die Schattenlande wieder wachsen.

    Ja theoretisch hätten sie das.

    Theoretisch hätten auch Katzenwesen aus Myranor den Kontinent "überrennen" können und ihre Fell-Kotze überall verteilen können. Als Ork hätte ich mir gewünscht, Gareth wäre geschiffen worden (noch lange vor Borbarad) und die Orks würden von Riva bis Punin herrschen.

    Aber leider leider leider kommen immer diese "sogenannten" Helden und stören uns Welteroberer...

    Diese Helden helfen schwachen Kaisern, lassen sich von dubiosen Adligen und Magiern einspannen um ihre Ziele zu verfolgen und was das schlimmste ist: selbst wnen man sie besiegt hat und in einer unausweichlichen Todesfalle dem Ende (ihrem eignene) entgegenblicken lässt, dann greift irrgend ein Gott ein, dreht die Zeit zurück, schickt einen Greifen oder irgend so eine Bauerngöre opfert sich auf ner maroden Brücke um ein Heer zu schlagen (Thalionmel)...

    Diese Helden sind Schuld an allem...

    Mal ohne Spaß: DSA ist eine ziemlich "saubere" Welt. LeP Spritzen selten ins Gesicht und laufen dann wie Blut an einem herab, kaum wieder auszuwaschen... Selbst die Haare von "Helden" verknoten nicht, sehen selten zottelig und ungepflegt aus...

    Fazit: Wenn eure Charaktere die Schattenlanden "groß" gemacht haben, dann spielt das so. Die offiizielle Welt entwickelt sich anders. Vielleicht waren eure Charaktere ja immer am falschen Ort, haben schlimmeres verhindert und dennoch nicht drauf geachtet, dass die Splitter der Macht verschwunden sind? Nun sind die Schattenländer geschwächt, alle auf dem Rückzug und verraten sich gegenseitig. Loyalität war nie die Stärke der "bösen"... Auch das "Überleben" in einer feindlichen Welt kann spannend sein.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Aber in den Schattenlanden solche Charaktere zu spielen ist genau so gedacht. Hier der Text aus dem Almanach:

    Hier ist es auch möglich, moralisch fragwürdige Helden oder sogar Antihelden zu spielen, sei es ein gichtiger Nekromant aus der Warunkei, eine grausame Schwarzamazone vom Löwenstein, ein blutgieriger Werwolfsritter oder eine gewiefte borbaradianische Wanderpriesterin.

  • Wo ist das Problem? Es sind nur die Grenzen der Heptarchien wie auch ihre Herren weg ... die Schatten hingegen sind vielschichtiger und damit unüberschaubar geworden.

    Die Schäden die über Jahre die Heptarchen mit ihren Splittern dem Land antaten werden nicht von selbst verschwiden, die Erben der Heptarchen schützen ihre (kleinen?) Gebiete.

    Die Region bleibt gefährlich - auch wenn von Städten wie Warunk und Mendena das Land irgendwann bereinigt wird. Auch die Amazonene schützen ihr (kleines?) Gebiet.

    Abseits der "Hauptstraßen" würde ich diese Schattenregion nicht bereisen - und der Werwolf heult noch! Und Yol-Ghurmak ... ticktack. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)