Tiefhusener Stadtgardistin

  • Hallo liebe Community,

    ich hoffe es ist ok hier mit einem frischen Account sofort mit einem thread zu einer Hintergrundfrage reinzustarten.

    Nach ein Paar Archetypen und eher oberflächlich generierten Charakteren, baue ich grade an meiner ersten Heldin in die ich mehr Hintergrund einfließen lassen möchte.

    Meine Wahl ist auf eine Svellttaler Stadtgardistin gefallen und am liebsten würde ich Sie aus Tiefhusen kommen lassen, sodass sie seit der Zerstörung der Stadt ehrenhaft arbeitslos ist.

    Dabei stolperte ich über die Tatsache, dass die Stadtgarde seit der Besetzung von Orks gestellt wurde und dem König lediglich eine verkleinerte menschliche Palastwache geblieben ist. Meine Heldin stelle ich mir aber nicht als Mitglied einer quasi zeremoniellen Ehrengarde vor, sondern als Klassische Polizistin/Schutzfrau.

    Haltet ihr es für glaubwürdig, dass die verbliebenen menschlichen Gardist*innen auch sicherheits- und kriminalistische Aufgaben im Alltagsgeschäft der Stadt übernehmen? Vielleicht ist es auch eine passende Ausweichmöglichkeit, sie stattdessen direkt für die Handelskompanie als Gardistin arbeiten zu lassen.

    Als letzte Alternative bliebe natürlich, auf eine andere Stadt mit einer Intakteren Garde auszuweichen aber die Geschichte von Tiefhusen samt der Zerstörung passt mir sehr gut in das Charakterkonzept.

    Vielen Dank für eure Zeit und euer Wissen

  • MelodyMondlicht 16. März 2022 um 17:28

    Hat den Titel des Themas von „Tiefhusene Stadtgardistin“ zu „Tiefhusener Stadtgardistin“ geändert.
  • Nun ja, die Orks sind eine Besatzungsmacht, und eine frauenfeindliche obendrein. :/

    Es ist anzunehmen, dass sie die Stadtgarde durchaus mit voller Absicht entwaffnet haben, damit ihnen keiner was entgegenzusetzen hat. Und dem König seine Palastwache nur symbolisch gelassen haben, aus Angst, sonst richtig auf den Deckel zu kriegen. Immerhin werden die Leibwachen ihren König nicht freiwillig ohne Schutz lassen.

    Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass ein paar engagierte Leute eine unbewaffnete Garde aufrechterhalten haben, die sich um Kriminalfälle kümmert und da unbewaffnet unter dem Radar der Orks fliegen kann. :/

    Da könnte man sich dann auch sehr an der modernen Polizei, unseren Freunden und Helfern orientieren, denn tatsächlich irgendwelche Gewalt ausüben könnte diese Gruppe dann gar nicht, sondern müsste auf verbale Deeskalation und so weiter setzen.

    Edit: Willkommen auf dem Orki! :)

  • Wow, danke für die schnelle Antwort, Artemis.

    Die Idee einer Inoffiziellen Garde finde ich sehr interessant! Vielleicht erhält diese unter der Hand Anweisungen und auch ein wenig Training von den Hauptleuten der Palastwache.

    Besonders gefallen würde es mir aber wenn die Heldin auch die Gewalt des Besatzers gegen die menschliche Bevölkerung hätte durchsetzen müssen und dementsprechende innere Konflikte mit sich rumträgt.

    Ich habe gelesen dass die Stadtwache vor der Besetzung auch den Schutz der Händler*innen und Märkte im Geschäft der Handelskompanie übernommen hat. Erledigen das jetzt auch die Orks, die von der KTH quasi schutzgeld kassieren (im Gegensatz zu rechtmäßigen, menschlichen Bewaffneten ;-)), hat die Kompanie Freiberufler engagiert oder findet die königliche Wache dort noch anwendung?

    Alles liebe

  • Die Idee einer geheimen Garde klingt interessant - Menschen lassen sich vermutlich immer noch lieber von Menschen beschützen/bestrafen als von Orks. Ich kenne dein Charakterkonzept nicht, aber möglicherweise würde es dann passen, wenn die Gardistin keine gewöhnliche Waffe hat, sondern z. B. im Raufen oder Ringen sehr bewandert wäre und möglicherweise gar einen Panzerhandschuh oder ähnliches hat. Alternativ gingen alle möglichen "Bauernwaffen" wie Sensen oder Dreschflegel und die Sonderfertigkeit „Meister der improvisierten Waffen“.

  • Besonders gefallen würde es mir aber wenn die Heldin auch die Gewalt des Besatzers gegen die menschliche Bevölkerung hätte durchsetzen müssen und dementsprechende innere Konflikte mit sich rumträgt.

    So Konflikte finde ich auch immer spannend. Kann ich aber nicht beantworten, wie aventurisch stimmig eine menschliche Wache unter Oberkommando der Orks wäre, bin kein Experte für die von Orks besetzten Gebiete. :/

    Als "Nichtwaffe" für eine inoffizielle Gardistin würde ich Knüppel empfehlen. Das gibt so ein gewisses Flair.

  • Willkommen auf dem Orki, Melody. :)

    Nach offizieller Setzung in RdrM wird/wurde Eintreiben der Steuern und Bewachung der Stadt durch Orks durchgeführt. Durch das Handelskontor des Königs kam allerdings mittlerweile soviel Geld in die Kasse, um eine vor den Orks geheim gehaltene Waffenkammer eingerichtet, um bis zu 200 Leute zu bewaffnen.

    Vielleicht gibt es ja nicht nur geheime Waffen, sondern auch geheime Waffenausbildungen und quasi-Ausbildungen?

    Die Leibgarde ist nach der RSH nicht entwaffnet, zu ihr gehören allerdings auch Frauen.

    Es wird auch erwähnt, dass Angehörige der früheren Leibwache danach beim Kontor angestellt waren und die Fuhrwerke bewachten.

    Eine inoffizielle Stadtgarde, die sich um Verbrechen kümmert, aber den Orks unbekannt ist, halte ich persönlich für unglaubwürdig, wenn so etwas dauerhaft unter orkischer Besatzung existiert, ob unbewaffnet oder nicht. Die Orks sind ja (leider) fähig, deshalb sind sie so lange Besatzer im Svellttal.


    Ansonsten sehe ich es recht unproblematisch, da Orks und Menschen in Tiefhusen relativ gut miteinander auskommen und auch die Tempel (außer dem geschändeten und umgeweihten Rondra-Tempel) in Ruhe gelassen werden, dass die Orks ganz offiziell eine quasi offizielle, kleine Stadtgarde zuließen (womöglich als auch recht neue Einrichtung). Die war zwar den Orks unterstellt und deren Hauptmann musste auch alles abklären und war kein echter Entscheidungsträger - also eine-pseudo-Stadtwache, in kleiner Zahl, aber als Zeichen guten Willens - , aber gab es. Wenn da Frauen bei waren, war das ein Grund mehr für die Orks, die auch nicht ganz ernstzunehmen.

    Mit der Zerstörung der Stadt ist das alles dann eh obsolet geworden.

  • sicherheits- und kriminalistische Aufgaben

    Aufrechterhaltung der Ordnung und das Durchsetzen der herrschaftlichen Anweisungen trifft es besser. Kriminalistisch tätig sind die Gardisten eigentlich nie - diesen modernen Ansatz gibt es erst seit Kurzem im Horasreich (also wirkliche Verbrechensbekämpfung im Sinne von Inspectoren und Polizei). Ein Gardist ist eher Wachmann, Ordnungsamt oder Militär, als Polizist.

    und auch die Tempel (außer dem geschändeten und umgeweihten Rondra-Tempel) in Ruhe gelassen werden

    Ein Tempelgardist wäre dann vielleicht eine gute Lösung. Wenn man noch


    sondern als Klassische Polizistin/Schutzfrau.

    hinzunimmt, bietet sich ein Gardist des geheimen Phextempels an. Vielfältige Einsatzmöglichkeiten, umfangreiche Qualifikation und für die Orkbesatzer sicherlich eine ganz andere Profession (Tarnprofession) als ein Gardist. So ein Gardist hat auf jeden Fall viele Aufgaben vom Wachmann für Kauflaute bis zur Bewachung des Tempelschatzes. Auch geheime Ermittlungen oder Manipulationen im Auftag des Tempels passen da gut hinein.

    Quasi eine Mischung aus Gauner und Gardist

  • Liebe Orkis ich weiss gar nicht was ich sagen soll :O

    So viele tolle Ideen!

    Sowohl eine geringschätzig tolerierte pseudo-stadtwache als auch eine Garde im Auftrag des Tempels gefallen mir super.

    Vielleicht verbinde ich auch beide ideen, sodass das Kontor seinen Einfluss auf die goldgierig gewordenen Orks genutzt hat um eine menschliche Garde zu Installieren, die pro forma dem König oder dem Kontor direkt untersteht, Inoffiziell aber auch (und vor allem) für den geheimen Tempel arbeitet.

    Die Orks könnten dieses Zugeständnis gern gemacht haben, da sie in einer solchen Truppe, gerad wenn sie auch Frauen enthält, eh keine Gefahr sehen und die im Austausch für dieses Privileg angebotenen Handelserlösanteile lecker genug sind.

    Wenn das alles erst Kurz vor der Zerstörung passiert ist, komme ich da auch in keine Widersprüche und wer weiss, vielleicht erfuhr Eisauge sogar dass Goldzahn sich auf diese Weise hinters Licht führen ließ und dies gab zusätzlichen Anlass zur Zerstörung.

    Es ist einfach eine Wonne diese ganzen wenns und abers hin und her zu jonglieren. <3 Aventurien

    Und ihr seid einfach unglaublich, vielen Dank immer wieder!

  • Warum benutzt du die Besetzung der Stadt durch die Orks nicht einfach als Aufhänger um dein altes Leben hinter dir zu lassen und Abenteurer zu werden ?

    Für mich wäre das schöner Startpunkt.

  • Für mich wäre das schöner Startpunkt.

    Im Grunde habe ich das ja vor, nur dass ich das Abenteurerinnenleben mit der Zerstörung und nicht mit der Besetzung beginnen möchte.

    Ich finde es Interessant für den Hintergrund, wenn die Heldin die Schrecken der Besatzung miterlebt hat und darin aufgewachsen ist.

    Natürlich ist es eine schön dramatische Wendung, wenn sie im Exil von der Zerstörung ihrer Heimatstadt erfährt aber bei der Rettung Überlebender (vllt ja mithilfe der gut informierten Phexkirche) mitgeholfen zu haben reizt mich durchaus auch.

  • Warum benutzt du die Besetzung der Stadt durch die Orks nicht einfach als Aufhänger um dein altes Leben hinter dir zu lassen und Abenteurer zu werden ?

    Weil die Besetzung 1010 BF geschah, Tiefhusen 1039 BF zerstört wurde und die Zerstörung als Aufhänger benutzt wird. Vermutlich war der Charakter noch auf einige Zeit nicht geboren, als Tiefhusen von den Orks besetzt wurde.


    wenn die Heldin die Schrecken der Besatzung miterlebt hat und darin aufgewachsen ist.

    Wobei die Schrecken in Tiefhusen je relativ schwach ausfielen. Bis auf den Rondra-Tempel blieben die anderen Tempel bestehen und dürfen auch besucht werden, König wurde nicht abgesetzt ... es ging schon durchaus relativ entspannt weiter.

  • Weil die Besetzung 1010 BF geschah, Tiefhusen 1039 BF zerstört wurde und die Zerstörung als Aufhänger benutzt wird.

    [...]

    Wobei die Schrecken in Tiefhusen je relativ schwach ausfielen.

    Ja, tatsächlich würde ein Abenteuerbeginn 1010 BF unsere rundeninterne Zeitlinie etwas durcheinanderwerfen. Im Grunde könnte man da bestimmt irgendwas zurechtdoktern aber mir macht es im Moment viel Spaß die Nischen in der offiziellen Geschichte zu suchen und zu benutzen.

    Zu den Schrecken der Besatzung:

    Ist mir bewusst und vielleicht hätte ich das etwas präziser fassen können. Es geht um das erdulden politischer Unfreiheit in eigentlich durchaus lebenswerten Umständen. Hier und da eine Strafaktion, eine ungerechte Umverteilung, eben das Brot und Butter der Ungleichgewichte zwischen Besatzer und Besetzten. Nie abwesend genug um vergessen zu lassen aber nie (nieder-)höllisch genug um Auflehnung unausweichlich zu machen.

    Hab riesen Appetit aufs Spielen jetzt :D