Alles anzeigenDieser Beitrag ist nur durch unaufmerksames Lesen entstanden und deshalb wie ein Widerspruch geschrieben, eigentlich gebe ich x76 vollkommen Recht:
Alles anzeigenSo würde ich den vorbeigehenden Schlag ähnlich handhaben. Du rennst durch, du bleibst auch gar nicht stehen, schlägst mit der Waffen Hand einmal in Richtung des Gegners erschwert, unabhängig ob der Treffer gelandet ist, wird weiter gerannt und der Spieler wirft auf körperbeherrschung erschwert um nochmal -1 ob ein passierschlag auf einen zukommt.
Boom fertig, Aktion und freie Aktion verbraucht.
Ganz so einfach ist das nicht. Lanzenangriff und Sturmangriff sind Spezialmanöver, die man erlernt haben muss (nicht nur AP Kosten, sondern auch Bedingungen) und die z.B. den Spezialmanöver"slot" belegen. Das Besondere an ihnen ist gerade die Tatsache, dass man mit ihnen ausnahmsweise Bewegung und Angriff in nur einer Handlung durchführen kann.
Zum anderen kollidiert die "Handwedellösung" mit den Regeln.
"Flucht
Wer aus einer Kampfhandlung fliehen will, muss sich jedoch vorsehen. Befindet sich der Kampfteilnehmer nicht in einer direkten Kampfhandlung, muss er sich also keiner Gegner erwehren und greift selbst keine Feinde an, dann kann er sich nach den regulären Regeln bewegen. Ist er aber direkt in Kampfhandlungen verwickelt, muss er sich zunächst lösen. Der Versuch kostet den Helden 1 Aktion, zusätzlich ist eine Probe auf Körperbeherrschung (Kampfmanöver) nötig. Die Probe ist um die Anzahl der Gegner in Angriffsdistanz erschwert. Wenn die Probe gelingt, darf der Held sich GS Schritt weit bewegen. Bei seiner Bewegung muss er darauf achten, ob er weitere Passierschläge bekommt, wenn er sich durch die Angriffsdistanz von Gegnern bewegt. Beim Misslingen der Probe kann sich der Held nur GS/2 bewegen und erleidet einen Passierschlag."
Spätestens mit dem eigenen Angriff ist er in den Kampf verwickelt und eine weitere Aktion für den Lösungsversuch hat er nicht. Der Hausregelvorschlag lässt den vorbeirennenden Kämpfer viel zu gut weg kommen (keine Kosten, einfacher zu schaffen, weniger Aktionen).
Wenn man einen "Vorbeiangriff" per Handwedel zulassen möchte, sollte man wenigstens die Regeln für ähnliche Situationen im Hinterkopf haben und die Bedingungen deutlich schwieriger gestalten (-1 hätte man beispielsweise schon bei einer normalen Flucht aus der Todeszone). Eine gute Orientierung ist immer die Probe ohne passendes Anwendungsgebiet. Der improvisierte "Lanzenangriff" zu Fuß wäre dann wenigstens -3 oder stärker erschwert (was nicht nur im Hinblick auf die gesparten AP für die SF, Bedingungen etc. passend ist) und ist nur dann anwendbar, wenn es die Situation (und damit der SL als Ausnahme) zulässt. Als SL würde ich außerdem den Spezialmanöverslot als verbraucht werten.
Als Folgen einer misslungenen Probe, wäre dann eventuell nicht nur ein Passierschlag, sondern zusätzlich ein Wurf auf die Patzertabelle passend.
Flucht zu Reittier erfordert eine Reiten-Probe keine Probe auf Körperbeherrschung (RGW 240)
Ich glaube du hast bei der "Flucht" einfach die entsprechende Stelle ignoriert:
"Flucht
Wer aus einer Kampfhandlung fliehen will, muss sich jedoch vorsehen. Befindet sich der Kampfteilnehmer nicht in einer direkten Kampfhandlung, muss er sich also keiner Gegner erwehren und greift selbst keine Feinde an, dann kann er sich nach den regulären Regeln bewegen. Ist er aber direkt in Kampfhandlungen verwickelt, muss er sich zunächst lösen. Der Versuch kostet den Helden 1 Aktion, zusätzlich ist eine Probe auf Körperbeherrschung (Kampfmanöver) nötig. Die Probe ist um die Anzahl der Gegner in Angriffsdistanz erschwert. Wenn die Probe gelingt, darf der Held sich GS Schritt weit bewegen. Bei seiner Bewegung muss er darauf achten, ob er weitere Passierschläge bekommt, wenn er sich durch die Angriffsdistanz von Gegnern bewegt. Beim Misslingen der Probe kann sich der Held nur GS/2 bewegen und erleidet einen Passierschlag."
Die von mir markierte Stelle legt mMn eindeutig fest, dass ein "durch die Angriffsdistanz bewegen" vollkommen ausreichend ist um Passierschläge zu forcieren.
Ich würde dem Reiter beim "Lanzenangriff" nicht einmal die Reitenprobe zugestehen, da die Regel diese beim "schneiden" der Angriffsreichweite nicht vorsieht. Die Körperbeherrschung-Probe benötigt ein Kämpfer zum lösen. Beim "schneiden" der Angriffsdistanz wird sich aber nicht zwangsläufig gelöst, ich lese den markierten Satz wiefolgt:
"Wenn man sich durch die Angriffsdistanz von Gegnern bewegt, so erhält man einen Passierschlag von diesem Gegner."
Dies ist zwar auch nur interpretiert aber ich halte eine andere Syntax für weniger wahrscheinlich "intended".
Es wird nicht explizit darauf hingewiesen, dass nur die Bewegung nach einem erfolgreichen "Lösen aus dem Nahkampf" gemeint ist.
Habe ich nie anders behauptet..