Erste Ankündigungen: Das Grabmal von Brig-Lo

  • "Das Grabmal von Brig-Lo" erschien 1990, also drei Jahre vor dem offiziellen Start der Borbarad-Kampagne mit dem "Krieg der Magier".

    Im Vorwort findet sich folgender Hinweis:

    "Nun aber ist Aventurien selbst in Bewegung geraten: Vor den Augen von Spielern, Meistern und Lesern werden sich in den nächsten Jahren spannende Geschehnisse zutragen. Die Schatten der Vergangenheit und die Nebel, die über der Zukunft hängen, werden gelüftet. Viele Ereignisse, Begegnungen und Beobachtungen in diesem und anderen Abenteuern werden zunächst ohne Bedeutung scheinen, sich aber nach und nach als Teile eines großen Puzzles entpuppen."

    In dem Abenteuer werden die Helden Leomar vom Berg begegnen, so dass es einen starken, aber zunächst offensichtlichen und damit oberflächlichen Bezug zu den Ereignissen rund um den Khom-Krieg geht, während seine Rolle im Kampf gegen Borbarad auch 1993 schlicht nicht absehbar war.

    Inhaltlich geht es um die Machenschaften des Schwarzmagiers Irschan Chasmir, einem überlebenden Bösewicht aus dem Abenteuer "Die Seelen der Magier". Dadurch, dass die Helden die Zauberformal Stein wandle, Totes handle hören , haben sie die Möglichkeit, herauszufinden, dass es sich um einen Borbaradianer handelt und können daher erstmals etwas über Borbarad erfahren. Auch sind die Ereignisse aus "Seelen der Magier" in seinem Tagebuch niedergelegt. Brig-Lo hingegen führt den Helden das Ausmaß des Unheils vor Augen, das eine kompetenter Dämonologe heraufbeschwören kann.

    Das Abenteuer ist, soweit ich sehen kann, der erste offizielle Hinweis auf Borbarads Rückkehr. Kennt noch jemand einen früheren? Danke :)

  • Vorsicht - der Khomkrieg ist voll im Gange - und seit Bote 28 (1990) besteht die lebendige Spielwelt. Auch die Wettfahrt nimmt Fahrt auf.

    Staub und Sterne war als Einsteig für die magischen Metalle gedacht, und ich glaube kaum das man drei Jahre zuvor an so was gedacht hatte.

    Vorher kommt es zum Orkensutrm und Answinskrise (Bote 37!) - und im gleichen Jahr spielt das Solo Das Lied der Elfen - das auf das kommen des Öffners der Tore deutlich anspielt (aber erst 1994 erschien).

    1990 kam Das Land des Schwarzen Auges heraus, ebenso Thorwal und Khom! Die Orklandbox (1991) kam erst nach dem Orkensturm raus.

    Ich glaube nicht das so weit irgendetwas schon geplant war - auxch die Hinweise im KdM wurden ja nicht alle umgesetzt.

    Und das NSCs mal irgendwo wieder auftauchrn, oder weiterhin leben, gehört ja zu einer lebendigen Spielwelt.

    Ergänze hier mal aus der Rezi von J. Heck (2005): Nach der Ankündigung, daß der vorliegende Band in die Entwicklung der aventurischen Geschichte eingebunden werden sollte, ist es natürlich von besonderem Interesse, wie diese Elemente aussehen. 

    Die erste Begegnung dieser Art, ist die mit Hauptmann Leomar vom Berg. Ob der Autor schon damals wußte, welche Laufbahn dem jungen Kavallerieoffizier bevorstand, muß an dieser Stelle offen bleiben. Fest steht jedenfalls, daß er dieser Figur drei Jahre später eine wichtige Rolle in seinem Kampagnenband Der Löwe und der Rabe (1993) zuwies.

    Irschan Chasmir gehört zu den Überlebenden eines Zirkels von Borbaradiandern, denen die Spieler zuvor in Die Seelen der Magier (1988) den Gar aus machen konnten. Während andere Mitglieder dieses Zirkels noch heute eine Rolle in Aventurien spielen, ereilt den eher bemitleidenswerten Irschan hier sein Ende.

    (Allerdings wurde in der neuen Regional-Spielhilfe, In den Dschungeln Meridianas (2003), der alanfanische Magier Irschan Perval offensichtlich als jener Borbaradianer Irschan weitergeführt und das Detail in Das Grabmal von Brig-Lo übersehen.)
    Dagegen hat die am Ende kurz erwähnte Boron-Geweihte des Ortes (Borondria von Brig-Lo) noch eine steile Karriere in der fortlaufenden aventurischen Geschichte gemacht, wurde sie doch später Mitglied der Golgariten und vor einigen Jahren gar deren Ordensvorsteherin.

    Außer das ein Borbaradianer aus einem zuvor höherlevel-Abenteuer mitspielt sah anscheinend niemand einen möglichen Hinweis auf G7. Die neue Magiebox kam auch erst später raus ...


    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    2 Mal editiert, zuletzt von zakkarus (5. Februar 2022 um 11:04)

  • Staub und Sterne ist Anfang 1991 erschienen, ca. 10 Monate nach Brig-Lo. Es kann gut sein, dass Borbarads Rückkehr für Thomas Römer und andere Mitglieder der Redaktion zu diesem Zeitpunkt noch kein Thema war.

    Es ist für mich gleichwohl schwer vorstellbar, dass von Wieser, der Autor des "Grabmals", die Themen "Borbarad" und "Dämonenschlacht" zufällig angespielt, d. h. ich gehe vielmehr davon aus, dass die Grundidee von Borbarads Rückkehr bereits hier existierte.

    Der Hinweis auf den Boten bringt mich weiter, danke :)

    Einmal editiert, zuletzt von manbehind (5. Februar 2022 um 11:37)

  • Eigentlich zählt das "Grabmal" nicht zu den Vor-AB, bzw. jenen, die irgendeinen nich so losen Bezug zur Kampagne haben (weil Figuren oder Orte, die später wichtig sind, erwähnt werden). "Die Seelen der Magier" (2 Jahre älter als das "Grabmal") ist (rückwirkend) ein solches AB, weil Borbarad und Borbaradianer Thema sind.

    Borbaradkampagne – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Die 7G startete erst 1994 mit AoE, und man hat sich rückwirkend einiger Figuren und Orte aus früheren AB bedient, aber diese früheren AB selbst waren noch nicht gezielt oder angedacht Plothooks für die spätere Kampagne. Die Kampagne stammt von verschiedenen Autoren und hatte ganz anfänglich ja auch noch keinen voraus geplanten Plot.

    Ich halte es daher für ausgeschlossen, dass das Grabmal von Brig-Lo 4 Jahre vor der 7G schon beabsichtigte Andeutungen auf diese Kampagne bringt.

    Das AB ist allerdings der Start ins "lebendige Aventurien", daher der Bezug auf Leomar, der gerade in den Khôm-Krieg zieht, und meinem Verständnis nach der Startschuss für den Plan, Figuren und Ereignisse aus AB-Hintergründen miteinander zu verquicken und weiter zu verwenden.

  • Mir ist nicht ganz klar, was du meinst. Borbarad zurückkehren zu lassen ist zunächst einmal nur eine Idee. Diese Idee kann ein Autor haben, ohne wiederum eine Idee davon zu haben, wie sie konkret ausgestaltet werden soll und ob sie als Redaktionsprojekt überhaupt realisierbar ist.

    Wenn sich eines Tages herausstellen sollte, dass es realisierbar ist, muss allerdings rechtzeitig sichergestellt geworden sein, dass "Borbarad" Helden und Spielern ein Begriff ist, denn es macht ja keinen Sinn, einen Bösewicht zurückkehren zu lassen, den keiner kennt. Dass die Idee, Borbarad zurückkehren zu lassen, hier nicht bereits existiert haben soll, halte ich daher nicht für plausibel. Ich glaube wie gesagt nicht, dass diese Themen vom Autoren zufällig gewählt worden sind, sondern dass es einen Grund dafür gibt, und dass Borbarads Rückkehr hier bereits als Möglichkeit angelegt war, halte ich für die plausibelste Erklärung.

  • Du schriebst, dass Deiner Auffassung nach ein erster Hinweis auf die Rückkehr Borbarads ist, und ich schrieb, warum ich wiederum das nicht glaube, sondern dass es nur ein allgemeiner erster Hinweis auf 'jetzt beginnt das lebendige Aventurien' ist, ohne dass tatsächlich ein beabsichtigter Hinweis drin ist.

  • Galotta war der einzige Bösewicht - der offizell sein A>benteuer überleben dürfte - da er plötzlich in Südaventurien gesichtet wurde (Botenberichte); von Xeeran etc. hörte man nichts mehr - die wurdne später alle von Hadmar Wieser eingesammelt. Und spätestens mit der DSA3-Magie-Box (1994) war Borbards Rückkehr regeltechnish erst möglich geworden.

    Aber ... wenn man den Kommentar zu "Seelen der Magier" im Lexikon liest, wären beinahe den Helden bereits dort Rohal & Fuldigor begegent, denn dies waren in der Urfassung die NSCs, aus denen dann Rohal und Falgedorn wurden: "Im Interesse des Spielgleichgewichtes wurden diese verändert, nicht zuletzt um für spätere Aventurische Entwicklungen alle Möglichkeiten offen zu lassen."

    Nun, was das Grabmahl angeht (S.320): "Vor Jahrhunderten wurde in Brig-Lo Geschichte geschrieben, heute aber ist der Ort nur mehr ein verschlafenes Weinbauenrdorf, in dem keiner groß Notiz davon nimmt, wenn Einwohner verschwinden. - Dies Abenteuer für Rollenspielneulinge bietet eine spannende, zeitweise vielleciht gar etwas harte Gescichichte um einnen Nekromanten (frei nach Frankenstein) und seine lästerliche Expoerimente.

    Staub und Sterne (1991, S.321): "Nach Borbarads Fluch und Seelen der Magier ust SuS das dritte Abenteuer, das dei Taten des finsteren Erzmagus zum Hintergrund hat."

    Bedenke was in Seelen der Magier die Borbaradianer mit ihrem Seelenpfand erhoffen: Magische Kräfte ... und Borbarads Freiheit (ist zwar eine dämonischr Lügr, aber ...).

    Ich wußte doch ... in Magische Zeiten gibt es Rückblicke, interessant wird da das Jahr 1990: Aventurien wird belebt. Alles was zuvor beim DSA je geschrieben wurde, wurde gesammelt - was wohl zum Lexikon führte - teils neu ausgewertet und neue Zussmmenhänge zu schaffen; "Im März kam nun Das Grabmahl von HvW raus, ein gradliniges Dungen-Abenteuer für Rollenspieleinstieger. Dennoch markierte Das Grabmahl jenen Beginn, an wlechem die av. Geschichte wirklcih in Bewegung geriet. Schon vorher hatten Abenteuer leichte Bezüge zu älteren Publikationen gezogen, doch jetzt hatte die Redaktion eine Entscheidung getroffen, die sie schließlich im Juli im Boten 28 noch einmal ankündigten: Wir wollen die av. Geschichte in Bewegung setzen! "

    Es folgten die Bornlandwahl und der Khomkrieg - Live im Boten mitzuerleben (die Abenteuer kamen leider erst 3 Jahre später).

    1994 ... "in der Redaktion verdichtete sich der Wunsch, endlich eines der Standardelemente der Fnatasy - das personifizierte Böse - in Aventurien einzuführen und eine Erzschurken von besonderen Kaliber einzuführen. Wie wäre es mit Borbarad? Aber war der nicht schon längst tot?"

    Aber bereits 1993 schummelten T. Römer und HvW in der neuen Götter- & Maigebox Hinweise ein ..."und mit deren Erscheinung war die 3.Edition abgeschlossen - und der Weg frei für etlcihe Jahre Konzentration der Redaktion auf die Spielwelt."

    Ich hoffe das recht.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (5. Februar 2022 um 16:38) aus folgendem Grund: MZ