Homunkulus im RP

  • Hi,

    ich habe eine Frage, was das ausspielen eines Homunkulus Alchemisten angeht. Seitdem ich von diesen im Animatorium gelesen hab, bin ich interessiert mir einen Charakter dieser Profession zu bauen.

    Allerdings kommt mir dabei die Frage auf, wie man einen Homunkulus als Begleiter ausspielen würde. Würde man dann beispielsweise mit zwei Stimmen verdeutlicht zwei Charaktere sprechen oder denkt ihr eher, dass der Meister da mitwirken sollte?

    Ich bin interessiert, wie ihr so etwas behandeln würdet :)

    Vielen Dank schon mal vorab

  • Bei uns werden Begleiter vom Spieler selbst gespielt. Vertraute, Begleiter etc. auch noch spielen, das würde den SL je nach Gruppenzusammensetzung doch ganz schön überfordern.

    Wenn du gut eine Stimme immitieren kannst, würde ich das tun. Wenn du dir damit schwer tust, eher nicht.

    Ich vergleiche das mal mit einem Skalden/Barden. Ich bin kein Musiker und kein guter Sänger, also wäre mein Skalde eher ein Geschichtenerzähler, der nebenbei Hintergrundmusik macht. Diese Hintergrundmusik spielt outgame keine Rolle.

    Ein früherer Rollenspielkumpel hat seine Musikinstrumente ausgepackt und dazu noch gesungen. Das sind natürlich andere Vorraussetzungen für das Spiel.

  • Ich habe persönlich drei verschiedene Wege kennengelernt, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Vorab: Spielerabhängigkeit kann ein Problem sein, weil der Begleiter dann potentiell niemals rebelliert, keinen eigenen Charakter entwickelt (als Instrument verstanden wird) und selten unabhängig erscheint.

    a) Der Spieler spielt den Begleiter. N: Sehr abhängig vom Spieler. V: Keine Mehrarbeit für den Rest.

    b) Der Meister spielt den Begleiter. N: Eventuell nicht so wie der Spieler ihn sich vorgestellt hat. Mehrarbeit für den Meister. Nicht vereinbar mit vielen Begleitern. V: Unabhängig vom Spieler. Meister kann damit steuern.

    c) Ein zufälliger freiwilliger Spieler spielt den Begleiter (am Anfang der Session wird ausgewürfelt). N: Eventuell nicht so wie der Spieler ihn sich vorgestellt hat. Wenn kein Mitspieler möchte, defaulted dies zu a. Unterschiedliches Verhalten, wenn Spieler darauf nicht achten. V: Verteilte Mehrarbeit. Vielschichtige Persönlichkeit.

    Ich bin ein großer Fan von c), habe aber von der Idee erst gehört, nachdem wir keine Begleiter mehr hatten. a) und b) haben wir beides vorher mal gespielt und b) fand ich da besser.

  • Ich bin ein großer Fan von c)

    Diese Meinung teile ich entschieden nicht !

    Das ist ja total wirr, wenn die Figur sich jeden Abend anders verhält. Außerdem kann dann auf einmal jeder einen Hommunculus oder nen Vertrautentier spielen, obwohl er/sie den Zwergensöldner gewählt hat - da kann ich ja fast dem Zwergen auch n paar Gildenzauber an die Hand legen.

    Ich sehe auch die Gefahr, dass Spieler DInge forcieren, die völlig konträr zu ihrem Chrakterkonzept sind, weil es ist ja nur das Konstrukt welches für mich/uns handelt.

    Interessant, wie die Meinugen so sind, aber für mich klingt das sogar völlig absurd. Als ob Harry Potter in jedem Teil ne andere Persönlichkeit hätte.


    Ich würde den Vertrauten/Hommunculus von Spieler und Meisterin spielen lassen. Der SL sollte immer "reingretschen" dürfen oder natürlich den Hommunculus nutzen um das Flair einer Situation aufzupeppen.

    Und vor allem sollte die SL immer das letzte Wort haben, wenn es um Aktionen eines nicht Spielerchars geht.

    Aber in der Regel sollte diese Figur überwiegend von dem/der Spieler:in nach bestem Gewissen geführt werden.

    Und wenn etwas in der Darstellung nicht passt, können sich Meisterin und Spieler oder die ganze Runde immer noch ausquatschen, wie man solch ein Wesen am besten führt.

    Aber ich denke es sollte definitiv von nur einem geführt werden.

  • Diese Meinung teile ich entschieden nicht !


    (I) Das ist ja total wirr, wenn die Figur sich jeden Abend anders verhält.

    (IIa) Außerdem kann dann auf einmal jeder einen Hommunculus oder nen Vertrautentier spielen, obwohl er/sie den Zwergensöldner gewählt hat => (IIb) da kann ich ja fast dem Zwergen auch n paar Gildenzauber an die Hand legen.

    (III) Ich sehe auch die Gefahr, dass Spieler DInge forcieren, die völlig konträr zu ihrem Chrakterkonzept sind, weil es ist ja nur das Konstrukt welches für mich/uns handelt.

    (IVa) Interessant, wie die Meinugen so sind, (IVb) aber für mich klingt das sogar völlig absurd. (IVc) Als ob Harry Potter in jedem Teil ne andere Persönlichkeit hätte.

    Interessant :) Ich kann kurz noch ein paar Worte dazu sagen, teile aber grundsätzlich die impliziten Prämissen deines Arguments nicht.

    (I) Das ist nicht wirr. Aber es kann wirr sein. Im Idealfall spielen alle Helden das Wesen natürlich ähnlich, legen aber einen unterschiedlichen Fokus auf einzelne Bereiche. Man könnte theoretisch auch Aspekte und Eigenheiten definieren, nach denen die Spieler das Wesen spielen, um gegen allzu wirre Wirrungen vorzugehen.

    (II) IIb folgt nicht aus IIa. IIa ist wahr. Der Begleiter wird ja deswegen nicht im Sinne des Zwerges gespielt, nur weil der Spieler beide spielt.

    (III) Ich sehe diese "Gefahr" auch, finde sie aber absolut ungefährlich. Die beiden Charaktere sollen nicht vermischt werden. Ergo ist konträres Handeln egal.

    (IVa) Ja

    (IVb) Vermutlich wegen deine impliziten Prämisse der Notwendigkeit von Wirrheit bei (I), die ich nicht teile.

    (IVc) wenn deine Prämisse stimmen würde, wäre das korrekt.

  • Ich sehe diese "Gefahr" auch, finde sie aber absolut ungefährlich. Die beiden Charaktere sollen nicht vermischt werden. Ergo ist konträres Handeln egal.

    Ich denke wir sind uns einig, dass es keine Gefahr ist diese Gefahr. Aber wie sollen die Charaktere nicht vermischt werden, wenn immer jemand anderes das Wesen verkörpert? Das passiert doch zwangsläufig, wenn unterschiedliche Menschen dasselbe verkörpern sollen. Demnach wäre auch IVc korrekt. Denn ein anderer Schauspieler gibt derselben Figur bei gleicher Sprechrolle eine andere Persönlichkeit aufgrund von Gestik&Mimik. Und da gibt es ein festes Drehbuch. EIn P&P Abenteuer erfordert Spontanität und Anpassung an neue IT Begebenheiten und diese Begebenheiten löst i.d.R. jeder anders. Und so würde der Homunkulus höchstwahrscheinlich zwangsläufig in denselben Situationen ganz unterschiedlich reagieren. Wenn er lange in der Runde mitgeführt wird und immer von anderen verkörpert wird, dann ist er also behaftet mit einer multiplen Persönlichkeit ( so könnte man dein C) übrigens schön stimmig einbetten --> sofern Homunkuli solche Krankheiten den haben können).

  • a) Der Spieler spielt den Begleiter. N: Sehr abhängig vom Spieler. V: Keine Mehrarbeit für den Rest.

    b) Der Meister spielt den Begleiter. N: Eventuell nicht so wie der Spieler ihn sich vorgestellt hat. Mehrarbeit für den Meister. Nicht vereinbar mit vielen Begleitern. V: Unabhängig vom Spieler. Meister kann damit steuern.

    c) Ein zufälliger freiwilliger Spieler spielt den Begleiter (am Anfang der Session wird ausgewürfelt). N: Eventuell nicht so wie der Spieler ihn sich vorgestellt hat. Wenn kein Mitspieler möchte, defaulted dies zu a. Unterschiedliches Verhalten, wenn Spieler darauf nicht achten. V: Verteilte Mehrarbeit. Vielschichtige Persönlichkeit.

    Ich würde mal behaupten je besser sich die Spieler kennen desto leichter fällt es der Gruppe (I) zu vermeiden.

    Definitiv ist dis kein Konzept für neu gebildete Gruppen oder Gruppen die sich nur durch die Spieleabende kennen.

    In freundschaftlicher Runde denke ich ist das ein interessantes Konzept, dass jedem Spieler der möchte die Gelegenheit gibt sich in einen 'nicht-humanoiden' Charakter zu versetzen, dessen Gedanke-/Handlungsmuster auch mal dem Verständnis entziehen dürfen.

    Aber wie sollen die Charaktere nicht vermischt werden, wenn immer jemand anderes das Wesen verkörpert?

    So wie du verhinderst, dass sich in deiner aranischen Hexe dein Andergaster Ritter widerspiegelt.

    In dem du dich mit dem Charakter auf dem Papier auseinander setzt und dir unabhängig dazu Gedanken zu diesem machst. Das gilt bei Begleitern genauso. Wenn ein Spieler in unserer Gruppe fehlt, wird sein Charakter u.U. vom Meister gespielt. Dieser kann ihn zwar nicht 1:1 so spielen wie der Spieler dem der Charakter gehört, aber er kann ihn mit gewissem Wiedererkennungswerten ausstatten.

    Wenn der erschaffer solche Wiedererkennungswerte festlegt, so kann sich jeder Tisch daran orientieren.

    Und je nach Begleiter finde ich eine gewisse 'launische' tagesformabhängige Charakterveränderung durch aus passend, ja vielleicht sogar vorgesehen.

    Dafür gibt es doch die Vor- und Nachteile, sowie Sonderfertigkeit für Tiere.

    EIn P&P Abenteuer erfordert Spontanität und Anpassung an neue IT Begebenheiten und diese Begebenheiten löst i.d.R. jeder anders.

    Aber hoffentlich doch immer entsprechend seines, auf dem Papier stehenden Charakters.

    Ein Beispiel:

    Wir kamen in ein Dorf und der Meister erklärt uns das uns eine alte Dame anspricht, im Ornat einer Perainegeweihten.

    Reaktion meines Walfelfen: "Es überrascht mich immer wieder, wie alt ihr Menschen doch aussehen könnt!"

    So würde ich, der Spieler, bestimmt keine ältere Dame ansprechen.

    Und ein 12-Götter-Gläubiger Charakter von mir auch nicht.

    Der würde sogar das Ornat erkennen und sich Respektvoll verhalten (in den meisten Fällen z.m.)

    Ein Begleiter kann genauso ausführlich ausgearbeitet werden, wie der eigene Charakter, je mehr man zu ihm festlegt, desto mehr wird sich das Spiel unterschiedlicher Spieler annähern.

    Wenn wir z.B. von einem Homunculus reden so haben wir folgende Anhaltspunkte:

    Eine Gruppe die sich diese Quellen durchliest und dann noch mit dem Schöpfer des Begleiters spricht, bekommt schon eine sehr ausführliche Beschreibung, wie ein Begleiter sich in bestimmten Situationen verhält.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Interessanter Ansatz die Spieler den Vertrauten spielen zu lassen. Dennoch wäre auch ich skeptisch.

    Erst mal, wenn der Meister übernimmt, hat er noch einen weiteren NSC, was gerade bei mehreren „Minions“ in der Gruppe extrem anstrengend werden kann. Auf der anderen Seite hat er so eine weitere Einflussmöglichkeit, um die Geschicke der Gruppe zu lenken.

    Lenkt der Spieler den Vertrauten fällt er häufig hinten runter, bis man sich an ihn erinnert oder/und er verbraucht extra Aufmerksamkeit, welche entweder von den anderen Mitspielern oder der Zeit des Spielers selbst wegfällt.

    Was das steuern durch mehrere Mitspieler betrifft: Schon die Darstellung von SCs deren Spieler abwesend sind, durch den SL hat immer ein gewisses Geschmäckle. Es ist in der Rollenspielpraxis häufiger notwendig, aber fühlt sich nie wirklich gut an. Ähnliches würde ich bei dieser Variante befürchten. Ich habe meine Zweifel, das ein solcher Vertrauter dem Spieler wirklich ans Herz wächst. Das hängt natürlich auch sehr von den Fähigkeiten der Mitspieler ab. Es löst aber das Problem der zusätzlichen Screentime. Ein Mittelweg wäre es einen Mitspieler auszuwählen. Gerade wenn es mehrere Minions in der Gruppe gibt, mag dies praktikabler sein.