Blutige Anfängerfragen

  • Hi an alle :)

    -kurze Warnung: die Fragen sind lang formuliert, aber vermutlich kurz zu beantworten-

    da meine Gruppe und ich komplett neu im Pen and Paper sind und ich Spielleiter bin, haben sich einige sehr allgemeine Fragen in den ersten Sessions ergeben. Sicher passen die Fragen auf viele Rollenspiele und sind easy zu beantworten, wenn man sich ein wenig auskennt :D

    In der Basisanleitung von DnD 5e wird leider gerade auf den SL nicht so detailliert eingegangen und vielleicht könnt ihr mir helfen, bis ich das Spielleiterhandbuch habe :)

    Ein paar Fragen zur generellen Atmosphäre:

    1. Sagt der SL den Spielern immer den Schwierigkeitsgrad für Attributswürfe und sagt er auch an, wieviel z.B. ein Monster im Kampf gewürfelt hat? Oder werden nur die Folgen beschrieben?
    2. Was dürfen die Spielercharaktere am Anfang übereinander wissen? Können Hintergründe / Persönlichkeit den anderen bekannt sein oder lernt man das alles innerhalb des Spiels kennen und nur der SL weiß es zu Beginn?
    3. Welche Infos über Gegner bekommen die Spieler vom SL? Sage ich ihnen bspw. die TP, Resistenzen, Angriffsmöglichkeiten, Bewegungsrate eines Monsters oder sind die Werte für die Spieler unbekannt und ich beschreibe nur das Monster optisch und was es tut?

    Etwas speziellere Fragen:

    1. Schilde erhöhen die RK um +2. Gilt das dauerhaft, solange ein Abenteurer ein Schild im Inventar hat? Oder ist der Effekt temporär, wenn der Spieler das Schild im Kampf aktiv ausrüstet?
    2. Im Kampf sind ja z.B. die Bewegungsrate, schwieriges Gelände und Aktionen wichtig. Wie werden diese Faktoren außerhalb des Kampfes berücksichtigt?

    2 Beispiele:

    • die Gruppe geht in einen Wald und jemand möchte vorsichtshalber sein Schild zücken (kostet 1 Aktion im Kampf). Muss man dafür schon in den „Kampfmodus“ wechseln?
    • Im Wald möchte ein Spieler durch Dickicht rennen (kostet im Kampf doppelte Bewegungsrate). Wird die Bewegungsrate außerhalb des Kampfes dabei irgendwie berücksichtigt?

    Vielen, vielen Dank fürs Lesen und für jede Antwort! :)

  • Das Wichtigste zuerst: Es ist ein Spiel, und man kann das grundsätzlich alles so halten wie man will, und es den Beteiligten am meisten Spaß macht. (Die vielen Regeln verführen manchmal dazu, zu glauben, man müsse sie zwanghaft einhalten. Muss man aber gar nicht - man kann sie auch per Gruppenkonsens ändern)

    Ich spiele DnD nur ab und zu mal, aber es ist eher unüblich, Spielern die genauen Werte von Monstern mitzuteilen. Es soll ja nicht wie Wettrechnen wirken, sondern eben wie ein, nun ja, Abenteuer.

    Was die Spielercharaktere übereinander wissen, hängt davon ab wie man spielt. Spielt man einen "Fremde treffen sich in einer Taverne" Anfang? Oder hat man ein Team zusammengestellt, das schon länger miteinander reist?

    Wie geheim der Charakterbogen gehalten wird, variiert auch ... manche Runden legen den auch offen auf den Tisch. (Ist bei Anfängerrunden auch einfacher so, wenn man noch mal fragen muss, was man mit diesem oder jenem Wert anfangen kann.)

    Kann man halten wie es alle am besten finden.

    In den DnD Regeln bin ich nicht so firm, aber ich würde doch sehr stark dazu tendieren, den Schild nur schützend wirken zu lassen, wenn man ihn benutzt. Ansonsten hilft er nur gegen Schläge auf den Rücken, oder wo man ihn eben gerade hat. Schon rein von der Logik her.

    Die Kampfrunden verwendet man, weil im Kampf eben wenig Zeit ist. Außerhalb von Kämpfen wird davon ausgegangen, dass für kurze Aktionen genug Zeit ist. Wer rechtzeitig daran denkt, sich auf einen Kampf vorzubereiten, hat dann eben auch genug Zeit dafür. Also nein, dafür muss man nicht in den Kampfmodus wechseln - außer der Feind ist eben schon so nah.

  • Hallo Grimaldi, herzlich willkommen!

    Zu Deinen SL-Fragen: einiges ist eine Frage des persönlichen Stils.

    Ich sage die Schwierigkeiten nicht an, und beschreibe nur das Ergebnis von Würfen, die die Spieler nicht machen. Die Spieler würfeln also "blind" auf Attribute, Angriffe und Rettungswürfe. Ich finde es spannender, wenn die Spieler nicht alles von vornherein wissen. Das ist aber eine Frage, wie mensch das Spiel gestalten möchte.

    Ob die SC voneinander etwas wissen und wieviel, hängt von der Vorgeschichte ab. Sind sie wildfremd und alle als Söldner frisch angeheuert? Dann wissen sie nichts voneinander. Kennen sich einige schon lange und/oder sind womöglich miteinander verwandt? Dann wissen sie mehr voneinander.

    Die Werte der Monster sind den Spielern unbekannt. Sie werden nach und nach einschätzen können, was die Monster können. Ich würde bei einem neuen Monster nicht einmal den Namen nennen, und nur Aussehen und Verhalten beschreiben.

    Bei einem Schild gehe ich persönlich davon aus, dass es im Kampf immer ausgerüstet ist, wenn der SC einen besitzt und eine einhändige Waffe führt. Ausnahme: die Spieler werden in einer Situation, in der sie nicht kampfbereit sind, überrascht. Um den Schild außerhalb des Kampfes auszurüsten, ist normalerweise kein Kampfmodus erforderlich. Wenn die SC eine Wildnis erkunden und ein SC der Meinung ist, den Schild kampfbereit zu machen, dann kann er das tun.

    Außerhalb des Kampfes sind Bewegungen und Aktionen in der Regel nicht von Belang - wenn nichts geschieht, was Kampfrunden erfordert, hat ein Dickicht im Wald wohl nur Einfluß darauf, wie schnell der SC vorankommt, und ggf. ob er erschöpft wird.

  • Sagt der SL den Spielern immer den Schwierigkeitsgrad für Attributswürfe und sagt er auch an, wieviel z.B. ein Monster im Kampf gewürfelt hat? Oder werden nur die Folgen beschrieben?

    Das ist eine Frage des persönlichen Stils. Der Schwierigkeitsgrad von Attributswürfen aller Art wird gerne geheimgehalten und höchsten vielleicht grob umschrieben. Bei den Angriffswürfen der Gegner sieht es hingegen anders aus. Nicht jeder Spielleiter notiert sich auch die Rüstungsklassen der Spielercharaktere und muss daher auch immer fragen, ob das gewürfelte Ergebnis trifft oder nicht.

    Was dürfen die Spielercharaktere am Anfang übereinander wissen? Können Hintergründe / Persönlichkeit den anderen bekannt sein oder lernt man das alles innerhalb des Spiels kennen und nur der SL weiß es zu Beginn?

    Das hängt ganz von euch ab. Die Angaben zu Hintergrund und Persönlichkeit sind keine stricken Vorgaben sondern nur ein Hilfsmittel üfr das Spielen eines Charakters. Die Gesinnung ist ebenfalls ein solches Hilfsmittel (was leider von vielen übersehen oder sogar absichtlich ignoriert wird), hat aber auch regeltechnische Auswirkungen (die aber in D&D 5e deutlich abgeschwächt wurden).

    Welche Infos über Gegner bekommen die Spieler vom SL? Sage ich ihnen bspw. die TP, Resistenzen, Angriffsmöglichkeiten, Bewegungsrate eines Monsters oder sind die Werte für die Spieler unbekannt und ich beschreibe nur das Monster optisch und was es tut?

    Dies ist auch eine Frage des persönlichen Stils, aber meiner Meinung nach, sollte man diese Informationen am besten geheimhalten. Das meiste bekommen die Spieler im Kampf sowieso recht schnell mit. Wenn z.B. ein Angriffswurf von 15 trifft aber von 16 nicht mehr, dann ist die RK des Gegners logischerweise 16.

    Alles, was den angerichteten Schaden ändert, sollte aber sofort erwähnt werden, wenn es zur Anwendung kommt.

    Schilde erhöhen die RK um +2. Gilt das dauerhaft, solange ein Abenteurer ein Schild im Inventar hat? Oder ist der Effekt temporär, wenn der Spieler das den Schild im Kampf aktiv ausrüstet?

    Der Schild liefert den Bonus nur, wenn man ihn ausgerüstet hat.

    Im Kampf sind ja z.B. die Bewegungsrate, schwieriges Gelände und Aktionen wichtig. Wie werden diese Faktoren außerhalb des Kampfes berücksichtigt?

    Können vollkommen ignoriert werden.

    die Gruppe geht in einen Wald und jemand möchte vorsichtshalber sein Schild zücken (kostet 1 Aktion im Kampf). Muss man dafür schon in den „Kampfmodus“ wechseln?

    Nein, muss man nicht.

    Im Wald möchte ein Spieler durch Dickicht rennen (kostet im Kampf doppelte Bewegungsrate). Wird die Bewegungsrate außerhalb des Kampfes dabei irgendwie berücksichtigt?

    s.o.