Kleine Hilfestellung bei meinem Krieger

  • Guten Abend.

    Ich bin derzeit dabei, für DSA-3 einen Krieger eine gute Hintergrundgeschichte zu basteln.

    Bei mir, das ist irgendwie so meine eigene Art, gebe meinen Helden mein Alter, also so Alt wie ich im echten Leben bin (33)

    Als ich meinen Helden einen Spielleiter gezeigt habe bzw. einen Spieler, der eigene Erfahrung bei Krieger hat, meinte er, dass der Krieger Allgemein zu alt sei. mit 33 würden viele Krieger nicht mehr leben und wenn welche da noch leben, würden sie sich Gedanken um die Rente machen.

    Daher meine Frage an die Runde: hat er Recht und es passt nicht so recht ins DSA-Bild, dass ein Charakter (abgesehen von Zwergen oder Elfen, die ein wenig anders altern) und daher sollten neu erstellte Charaktere eher ein junges Alter von 16 bis 20 erreichen oder ist das Alter mehr oder weniger zweitrangig?

  • Die Kriegerakademie wird man meist so um die 20 verlassen, daher ist das bei den meisten das Startalter für ihre frischen Charaktere.

    Aber ich halte es durchaus für vorstellbar, dass ein Krieger erstmal ein eher geruhsames Leben hat, z.B. als Ausbilder auf dem Familiensitz, wo nichtmal örtliche Räuberbanden ihr Unwesen treiben, oder Ehrengarde die nie in den Kampf zieht. Bis er halt 33 ist und etwas passiert oder ihn doch noch der Hafer sticht und er in die Welt hinauszieht.

    Mit der richtigen Hintergrundgeschichte sollte das plausibel zu machen sein. ;)

    E=mc²+3W6

  • Mit der richtigen Hintergrundgeschichte sollte das plausibel zu machen sein. ;)

    Zu meiner Verteidigung: die HG ist noch nicht ganz fertig. Das mache ich im Januar wenn ich urlaub und dann auch den Kopf dafür habe.

    Geplant war eigentlich, dass mein Krieger (welcher als Sohn eines Barons geboren wurde) bei seinem Onkel weiter weg lebt und dort als Leibwächter für Händler ist, wo er Händler durch das Trollzacker-Gebirge auf den Straßen begleitet. Das hätte der Krieger ca 12 oder 13 Jahre gemacht.

  • Warum sollten Krieger mit 33 nicht mehr leben? Es gibt sogar alte Rondrageweihte.

    Und in Rente gehen muss ein Krieger erst, wenn er nicht mehr kämpfen kann. Das ist mit 33 noch nicht gegeben.

    Zumal es Abenteuer so an sich haben, dass sie einen ganz unversehens überfallen können.

    Wenn es irgendein Unrecht zu bekämpfen gilt, ist man mit 33 dann schon so alt, dass man in seinem Schaukelstuhl sitzen bleiben muss? Wohl kaum.

    (Überhaupt ist im Schaukelstuhl sitzen bleiben nur dann eine Lösung, wenn es andere gibt, die es erledigen könnten. Wenn der Krieger schon 70 ist, aber eben der einzige Krieger in der Familie, und irgendein Schurke das Enkelkind entführt hat ... tja, dann ist wohl klar, was man tut, und das ist nicht, daheim sitzen zu bleiben. Klar, mit 70 ist man echt nicht mehr der fitteste, aber hey, Bilbo Beutlin war mittleren Alters und ein Hobbit, als er sich auf eine mordsgefährliche Reise aufmachte, und Hobbits sind auch in jungem Zustand nicht so die Superkämpfer ...)

  • Wenn es irgendein Unrecht zu bekämpfen gilt, ist man mit 33 dann schon so alt, dass man in seinem Schaukelstuhl sitzen bleiben muss? Wohl kaum.

    Ich weiß.

    Deshalb dachte ich mir, frage ich sicherheitshalber nach.

    Ich meine, wenn er als Spielleiter es für seine eigene gruppe so will, also "junge" Helden, verstehe ich es schon. Immerhin ist er Spielleiter für seine eigene Gruppe. Aber die Meinung, mein Krieger wäre mit 33 zu alt, das dachte ich, meinte er wohl für Allgemein^^

  • Ich leite aktuell ein Forenabenteuer, in dem ein Ritter vorkommt der so um die 30 ist (müsste ich noch mal nachgucken^^) während der Rest der Gruppe junge Leute im typischen Startalter sind.

    Sehe da nicht wirklich ein Problem mit, außer vielleicht man will so lange die gleichen Charaktere spielen, dass sie tatsächlich alt werden, was dann dazu führen könnte, dass der wesentlich ältere Char eben früher ausscheiden muss. (Wobei, wenn der SL meint, Krieger würden nicht alt, dann sollte das ja wohl auch nicht das Problem sein ... da rechnet er wohl eh mit einem gewissen Schwund. )

  • Guten Abend.

    Ich bin derzeit dabei, für DSA-3 einen Krieger eine gute Hintergrundgeschichte zu basteln.

    Bei mir, das ist irgendwie so meine eigene Art, gebe meinen Helden mein Alter, also so Alt wie ich im echten Leben bin (33)

    Als ich meinen Helden einen Spielleiter gezeigt habe bzw. einen Spieler, der eigene Erfahrung bei Krieger hat, meinte er, dass der Krieger Allgemein zu alt sei. mit 33 würden viele Krieger nicht mehr leben und wenn welche da noch leben, würden sie sich Gedanken um die Rente machen.

    Daher meine Frage an die Runde: hat er Recht und es passt nicht so recht ins DSA-Bild, dass ein Charakter (abgesehen von Zwergen oder Elfen, die ein wenig anders altern) und daher sollten neu erstellte Charaktere eher ein junges Alter von 16 bis 20 erreichen oder ist das Alter mehr oder weniger zweitrangig?

    Halte ich für ziemliches Blech. Krieger zu sein, bedeutet nicht, dauernd in Kämpfe verwickelt zu sein. Im Allgemeinen ist Aventurien ein recht friedlicher Kontinent. Meistens wird man mit Banden von Räubern, Orks oder Goblins konfrontiert, ausgewachsene Kriege sind eher die Ausnahme. Insofern kann ein Krieger relativ alt werden. Und es gibt genug aventurische NSCs, die noch in hohem Alter rüstig in den Krieg ziehen. Ein Beispiel wäre Raidri Conchobair, der Schwertkönig, der im Alter von 63 Jahren im Kampf fiel. Yppolita, die Königin der Amazonen, fiel ebenfalls im Kampf im Alter von 65 Jahren.

    Stellt sich also eher die Frage, wie denn der Alltag eines Kriegers aussieht.

    Im DSA5-Regelwerk heißt es beim Krieger: "Krieger dienen meistens bei der Garde eines Adligen, als Offiziere in der Armee oder bei der Tempelwache einer Kirche oder reisen als Abenteurer auf der Suche nach ihrer Bestimmung oder auf der Suche nach einem neuen Auftraggeber herum."

    Je nachdem kann das also ein recht ruhiger Job sein und in höherem Alter kann der Krieger sich darauf verlegen, als Ausbilder zu dienen oder einen "Schreibtischjob" zu übernehmen.

    Was die Rente angeht, es gibt kein Rentensystem in Aventurien. Das klassische System wäre eine eigene Familie und Kinder, die mit ihrem Verdienst die Eltern im Alter unterstützen. Oder man hat sich etwas angespart und macht eine Kneipe auf oder übernimmt einen Bauernhof.

  • Vielleicht hat(te) er ja ein kleines Lehen mit einer Motte (geerbt) und war in erster Linie Bauer. Bis etwas passiert ist, was ihn zum Abenteurer macht.

    Ich hätte kein Problem mit so einem Charakter trotz 33 mit Stufe 1 einzusteigen und ihm den Beruf Bauer zu verpassen (und entsprechende Talente anzuheben).

    Dafür ggf. einige Kampftalente und Kriegskunst etwas senken.

  • In Aventurien kann es sich durchaus lange und gesund leben.

    Allerdings gibt es mit 35 schon die ersten Altersabzüge, wenn ich mich recht entsinne. Aber damit spielt wohl ohnehin kaum jemand, so mein Eindruck.

    Wenn man als professioneller Kämpfer mit 30 meist schon tot ist, würden Akademien und Ritter und Söldnereinheiten wohl kaum so viel Zulauf haben.

    Wenn er aber halt wenig gemacht hat, vielleicht Familie gründete, oder irgendwo einen geruhsamen Dienst schob, dann wird man halt älter ohne viel Erfahrung dabei zu sammeln. Wenn jemand seinen Charakter älter sein lassen möchte, sehe ich da kein Problem. Zeit rumbringen ohne AP zu verdienen kann man halt machen. Da sollten dann halt weniger die Weltreisen und aufregenden Kämpfer hinterstehen. Wenn er jedoch nicht nur einige Jahre mehr, sondern auch einige AO mehr hat, geht das fast noch besser auf.

    Relevant auf OT halte ich eher, dass ein SC nicht mehr AP hat als andere (es sei denn, man spricht sich anderweitig in der Gruppe ab). Wenn er bei gleicher Stufe 10 oder 15 Jahre älter ist, kann das doch egal sein, möchte ich meinen.

    Ich wundere mich eher, dass ein adeliger Krieger den Leibwächter für einen Händler gibt, oder sich generell als Karawanenwächter hergibt. Krieger stehen für Rondra und Ehre an, weniger dafür, ihre Klinge gegen Geld zu vermieten.

  • Ich wundere mich eher, dass ein adeliger Krieger den Leibwächter für einen Händler gibt, oder sich generell als Karawanenwächter hergibt. Krieger stehen für Rondra und Ehre an, weniger dafür, ihre Klinge gegen Geld zu vermieten.

    Wie bezahlen sie dann ihre Ausbildung? Beziehungsweise ... wovon leben sie?

    Ich sehe da schon noch einen Unterschied zwischen Rittern und nichtadeligen Kriegern, bzw. Zweitgeborenen die eben an eine Kriegerakademie kommen aber kein eigenes Land haben, von dem sie leben könnten.

    (Wobei ich behaupten würde, dass Ritter eigentlich auch ihre Klinge gegen Geld vermieten. Halt eben nicht an irgendwen, sondern an den Lehnsherrn, von dem sie ein Lehen kriegen und dem sie dann ihre Klinge schulden falls sie nötig werden sollte. Beziehungsweise, die Bauern die für sie arbeiten, und die sie im Gegenzug zu schützen haben. Man nennt es natürlich nicht so, aber das ist ja schon irgendwie die implizite Abmachung ...)

  • Sie können, wie hier schon genannt wurde, in Diensten stehen. Das ist zwar jetzt aus einem DSA 4-Buch (im DSA 3-Regelwerk würde ich erst morgen nach dem Aufstehen schauen): "Der Erwerb eines ‘Kriegerbriefs’, der jedem Absolventen einer Kriegerakademie zusteht, eröffnet nicht nur die Möglichkeit, in vielen Garden eine vielversprechende (Unter-)Offizierslaufbahn anzutreten oder in einer berühmten Einheit zu kämpfen, sondern gilt auch als ein deutlicher Statusgewinn." (WdH, S. 95).

    Außerdem können sie natürlich Belohnungen annehmen.

    Dazu ist es in diesem Fall ein Baronssohn, der auch einfach von familiärer Seite aus verpflichtet sein könnte. Dann ist für ihn gesorgt, er ist mit Aufgaben betraut, die ihn nicht fordern und vielleicht genügend langweilen, dass er doch noch dem Ruf der Ferne folgt, nur eben erst ein ganzes Weilchen nach Abschluss der Akademie.

  • In DSA3 gibt es keine "gekauften" Vorteile oder Nachteile, es gibt auch keine Start-AP oder GP (Generierungspunkte). Also ist ein älterer Held Stufe 1 vom Verdacht des "Vorteil-Schindens" freizusprechen. (Eher schon: war es tatsächlich dem Zufall überlassen, dass dieser Charakter ein Adels-Spross sei???) Der Charakter kann nicht mehr, hat nicht mehr als seine jüngeren Freunde. Da spricht aus Balance-Sicht überhaupt nichts dagegen, dass er einfach älter ist.

    Aus Plausibilitätsgründen auch nicht, s. Meinungsdurchschnitt der Vorredner.

    Ein händlerbeschützender Taugenichts von und zu Hintermdeich kann durchaus das Schwert kaum gezogen, nix gelernt und nix von der Welt gesehen haben. Ich würde nur erklärt haben wollen, warum aus ihm nun doch plötzlich ein ambitionierter Weltenretter wird oder ich würde dem Charakter anmerken wollen, dass ihm das über ihm hereinbrechende Jungvolk mit all seinen Abenteuern eigentlich (zunächst) durchaus lästig ist. (Hallo Herr Bilbo Beutlin, ich blicke auf Dich!)

    Also, wenn Dein SL keine besseren Gründe hat (z.B. "Ich will das einfach nicht!") - sind wir in der Sache bei Dir.

    Wir haben einmal eine Themengruppe "unreife Kinder" gespielt - also: abgeklärter Pragmatismus, souveränes Argumentieren u.ä. waren explizit verboten, das war eine Spezial-Gruppe, aber so etwas spräche natürlich schon irgendwie gegen einen "Opa" in der Runde.

  • Ich sehe da schon noch einen Unterschied zwischen Rittern und nichtadeligen Kriegern, bzw. Zweitgeborenen die eben an eine Kriegerakademie kommen aber kein eigenes Land haben, von dem sie leben könnten.

    Diesen Unterschied gibt es bei DSA 3 noch nicht. Es wird nicht zwischen adligem und nicht adligem Krieger getrennt. Aus dem adligen Krieger wird nach DSA 3 erst der Ritter.

  • Bei DSA 2 oder 3 gab es die Möglichkeit als Veteran zu starten, also ein älteren Helden mit mehr Lebenserfahrung zu spielen. Ebenso gab es Einblicke welche regeltechnische Auswirkung das Altern auf die Heldenfiguren haben könnte.

    Jedoch ist das typische Heldenalter zwischen 16 und 20-22; also kurz nach den Lehrjahren.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Nein, das Altern müsste in Mantel, Schwert-Box stehen; der Veteran bin ich da nicht so sicher - warum sollte dies mur den sowieso älteren Elfen/Zwergen zukommenn.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Danke für eure Beiträge.

    Also im Großen und Ganzen kann man sagen:

    ein Held, wenn auch Stufe 1, muss nicht unbedingt einer sein, der frisch und knackig von einer Kriegerakademie kommt und erst so um die 20 ist, richtig?

  • Das Altern war definitiv in MSZ. Der Wandergeselle war so ein typischer Zwergencharakter und den mit einem meisterlichen Talentwert in seiner Berufsfertigkeit und mit 125-180 Lenzen auf dem Buckel.

  • Jedoch ist das typische Heldenalter zwischen 16 und 20-22; also kurz nach den Lehrjahren.

    Das ist es ja auch irgendwo immer noch. Aber wie man das Aussehen selber bestimmen kann, kann man auch das Alter selber festlegen.

    ein Held, wenn auch Stufe 1, muss nicht unbedingt einer sein, der frisch und knackig von einer Kriegerakademie kommt und erst so um die 20 ist, richtig?

    Ein Frischling mit etwas höherem Alter sollte, falls er mal gefragt wird, was er die 15 Jahre zuvor so gemacht hat, eine Antwort haben. Aber gehen tut das. Im Endeffekt sind alle Regeln nur Vorschläge, und ein junges Startalter ist obendrein keine Regel. Man geht halt davon aus, dass ein Charakter nach der Ausbildung loszieht. Das muss man aber nicht machen.

  • Also im MSZ wurde der Knappe vorgestellt, und gar als Heldentyp (also 15jährig der 0. Stufe) vorgeschlagen. Auf S.31-33 wird die Auswirkung des Alterns und der Ruhestand inkl. Hausbau/Kosten besprochen.

    Der Veteran ist ien Vorteil bei DSA4.0 (Schwert, S.111): Veteranen sind auf jedne Fall mindestens 5 Jahre älter ... siehe dazu Anmekrung zum Alter S.16 ...
    Alter der Junghelden (wenn sie losziehen):

    Mittelländer, Tulamiden, Thorwaler, Norbaden 16-18 J. (15+W3)

    Nivesen, Trollzacker, Waldmensschen, Utulus 15-17 J. (14+W3)

    Zwege 36-41 J. (35+W6)

    Orks 13-15 J. (12+W3)

    Dazu kommen 3 weitere Jahre für zeitaufwendige Professionen wie 6 Jahre für Breitgefächerte Bildung.

    Sie könne natürlich auch ältere Helden spielen, siehe S.125: Der 'Spätberufene', betrifft eher Heldnetypen wo Klughiet als GE oder KK gefragt sind.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)