Rechtskunde - was kann man damit eigentlich so anfangen?

  • Hallo

    Kurze Anmerkung das mit der kulturbezogenen Modifikation möchte ich einschränken

    Mein SC Einbrecher ,Hehler, Dokumentenfälscher weiß um die Auswirkungen und das Strafmaß in jeder Region in der er sich befindet. Das gehört zum Wissen über Rechtstkunde allgemein im Zusammenhang mit seiner Profession. Dasselbe würde ich auch bei Fernhändler so machen.

  • Ich persönlich würde bei "jeder Region" das "jeder" stark in Klammern setzen.

    Mehrere oder viele macht da mehr Sinn.

    Denn dein SC Hehler wird nicht zur Charaktererschaffung aventurienweit Geschäfte gemacht haben.

    Wenn man Kontakte in verschiedenen Regionen des Kontinents pflegt, war das bei DSA4 sehr schön über Kulturkunde einsehbar, etwas das mir in DSA5 fehlt.

    Ortskenntnis bezieht sich zu kleinteilig auf einzelne Städte, könnte aber nebst Kontakten dazu dienen ein überregionales Fachwissen abzubilden.

    Generell gilt aber auch in DSA5 ein Malus im Kontakt mit fremden Kulturen.

    Der Spielleiter hat hierbei das letzte Wort, wann eine Kultur nicht mehr als "fremd" gilt.

    Der Wesenszug "Zorghana" (Stufe 2) aus "Das Dornenreich" (S. 149) sorgt dafür dass ein Charakter diese Mali bei Gesellschaftstalenten ignorieren darf.

    Wenn du eine Absprache mit deinem SL hast, dann ist natürlich in Ordnung.

    Ich würde aber keinen Spieler bevorzugen nur weil ein Talent seine Professionswahl tangiert.

    Waldelfen haben auch nicht pauschal einen Vorteil, wenn es darum geht auf Bäume zu klettern, nur weil sie Waldelfen sind! (Das Kulturpaket beinhaltet nicht einmal 'Klettern'.)

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind (7. Januar 2022 um 23:06)

  • Naja da werden wir nicht zusammenkommen. Sollte er SC in anderen Kultur was planen würde er sich in die Rechtslage einlesen.

    Das ist kein großer Ding. Dauert ingame ein Tag Recherche. Bei weitem nicht der Aufwand um Rechtskunde für eine Region komplett zu verstehen

    Wenn ich in Italien Autofahre schaue ich mir auch vorher die Tempolimits an.

    Man lernt ja auch nicht für jede Region Geografie um sich in Aventurien zu bewegen

    Einmal editiert, zuletzt von kerlos (7. Januar 2022 um 23:30)

  • Ich vergesse immer, dass das in DSA 5 nicht mehr drinsteht: In "Land der ersten Sonne", der vorangegangenen Edition, wird beschrieben, dass Schuldsklavinnen und Schuldsklaven Eisenringe tragen. Es geht sogar, nur welche an den Fingern zu tragen, aber ein eiserner Reif muss es eben sein. Am Fingerring sieht man, dass sie sogar abnehmbar sein können.

    Danke.

    Mein aranischer Säbeltänzer dürfte die bornischen Leibeigenen, die ebenfalls Eisenringe tragen, dann wohl für Schuldsklaven halten. (Und über deren schlechte Behandlung empört sein ... immerhin hört man die aranische Schuldsklaverei sei streng reglementiert, während bornische Leibeigene zwar vielleicht theoretisch Rechte haben, die faktisch aber keiner durchsetzt.)

    Ich schätze der Charakter mit Rechtskunde kann ihm dann erklären, was der Unterschied zwischen Gesetzen ist die irgendwo auf Papier stehen, und solche, die auch durchgesetzt werden.


    Naja da werden wir nicht zusammenkommen. Sollte er SC in anderen Kultur was planen würde er sich in die Rechtslage einlesen.

    Das ist kein großer Ding. Dauert ingame ein Tag Recherche. Bei weitem nicht der Aufwand um Rechtskunde für eine Region komplett zu verstehen


    Wenn ich in Italien Autofahre schaue ich mir auch vorher die Tempolimits an.

    Nun ja, so ganz vergleichbar ist das nicht. In Aventurien muss man dazu erstmal in eine Bibliothek gehen. Zugang zu einer solchen zu erhalten mag zwar für einen gebildeten Charakter mit entsprechendem SO kein Problem sein, aber eben nur, wenn es auch eine gibt.

    Und während es niemand seltsam finden wird, wenn man sich in Italien nach dem Tempolimit erkundigt, dürften Fragen über das Strafmaß für Hehlerei schon ... Aufmerksamkeit erregen. ;)

    (Bei ehrlichen Charakteren die aus weniger ... persönlichen Gründen interessiert an Gesetzen sind, ist Fragen natürlich eine valide Alternative.)

    Einmal editiert, zuletzt von Artemis500 (8. Januar 2022 um 00:04)

  • Das wiederum kann ihm auch jemand mit Gassenwissen erklären:)

    Gassenwissen hat er sogar selber, wenn auch niedrig, aber bei ihm seh ich das eher als die Fähigkeit einzuschätzen, ob ein Lokal gut ist, oder wo der nächste Rahjatempel zu finden ist.

    Das Talent umfasst ja alles, was man als Stadtbewohner so wissen muss, und naja, mit den Leuten die wortwörtlich "auf der Gosse" leben und mit dem Gesetz in Konflikt kommen, (oder eben auch nicht) wird er eher wenig Kontakt gehabt haben.

  • Ihr könnt einfache Sachen auch kompliziert machen. Der SC geht vor Antritt der Reise in den heimatlichen Phextempel spendet ein paar Münzen und fragt den Geweihten dort.

  • Naja da werden wir nicht zusammenkommen. Sollte er SC in anderen Kultur was planen würde er sich in die Rechtslage einlesen.

    Alleine hier scheiden sich schon unsere Geister. Ich würde behaupten, dass Gesetzestexte Adel und Praios-Kirche vorbehalten sind, in besonderen Fällen wie dem Gildenrecht, natürlich auch der gelehrten Zielgruppe. Aber Gesetzestexte sind kein Standard in jedem Hesindetempel oder gar öffentlicher Bibliotheken. Zensur von Gesetzestexten ist sowohl im Sinne Praios, Hesinde als auch des Adels. In der eigenen Heimat ist man unter bestimmten Gesetzen aufgewachsen und gerade im kriminellen Milieu, werden Gesetze bekannt sein.

    Aventurier leben aber zumeist in sehr kleinen lokalen Blasen.

    Bücher sind teuer und selten.

    Kirche und Adel zensieren, welches wissen wem zusteht.

    Nachrichten und Post wandern langsam.

    Ein Hehler erlangt seine Kenntnisse meist über Kontakte in den Orten in denen er tätig werden will. Er plant auch nicht in Nostria, Dinge in Al'Anfa zu verschachern, sondern vor Ort in Al'Anfa, um sich ein umfangreiches Bild der Lage vor Ort zu machen (das nenne ich Planung).

    Der Phexgeweihte kann vielleicht hilfreiche Informationen liefern, aber zu 80% hat er selber keine Ahnung welche Gesetze in Al'Anfa gelten. Wie Satinavian schon schrieb.

    Dauert ingame ein Tag Recherche. Bei weitem nicht der Aufwand um Rechtskunde für eine Region komplett zu verstehen

    Und mMn auch nicht der Aufwand, um eine -3 (DSA5) bzw. +7 (DSA4) für fremde Kulturen auszugleichen.

    Wenn er dies ausgleichen möchte könnte er das durch eine Fertigkeitsspezialisierung/Talentspezialisierung: Rechtskunde (Zölle und Steuern)

    oder

    Gassenwissen (Schmuggelrouten)

    Schmuggel – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Hehlerei – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Ihr könnt einfache Sachen auch kompliziert machen. Der SC geht vor Antritt der Reise in den heimatlichen Phextempel spendet ein paar Münzen und fragt den Geweihten dort.

    Es anders als ihr hand zu haben, ist nicht automatisch eine Verkomplizierung.

    Wie gesagt, wenn wir zusammen spielen würden und ich SL wäre, würde ich ein all umfassendes Verständnis für Aventurischer Rechtskunde im Bereich Hehlerei nicht ausschließen.

    Aber dazu würde mir die reine Profession nicht genügen.

    Die Profession Hehler sagt mir nur, dass dein SC sich darauf verstehst mit gestohlener Ware zu handeln. Was durch das Professionspaket wiedergespiegelt wird. Aber das dieses, ohnehin ja höhere Verständnis, deinen Charakter beim Handeln mit gestohlener Ware zu einem kulturellen Chamäleon macht, sehe ich nicht an Hand der Werte.

    Dich stört bei DSA4 eine +7 auf Handeln nur weniger als den Rondrianer der niemals um etwas feilschen brauchte.

    Wenn ihr in eurer Gruppe das aber für alle Professionen anders regelt.

    Ist es ja wieder fair und einfach eine Sache des Spielstils.

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  • Wobei der heimatliche Phexgeweihte natürlich die gleichen Erschwernisse für ausländische Gesetze bekommt wie der SC.

    Vermutlich aber einen höheren FW im Talent Rechtskunde hat.

  • Wobei der heimatliche Phexgeweihte natürlich die gleichen Erschwernisse für ausländische Gesetze bekommt wie der SC.

    Vermutlich aber einen höheren FW im Talent Rechtskunde hat.

    Kommt auf den Hehler, den Geweihten und die Höhe der 'freundlichen Spende' des Hehlers an. 😆

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    Ergebnis 'Ich'

  • Wobei der heimatliche Phexgeweihte natürlich die gleichen Erschwernisse für ausländische Gesetze bekommt wie der SC.

    Vermutlich aber einen höheren FW im Talent Rechtskunde hat.

    Wär ich mir echt nicht sicher. Wenn ich so (in DSA4) zurückblicke, liefen eigentlich in der überwiegenden Mehrzahl von Gruppen Leute mit Rechtskunde 10+ rum. SC Phexgeweihte hingegen waren nicht immer die Leuchten darin. Adlige, andere Geweihte, verschiedenste Gelehrte waren oft besser.

    Leute, die nach Hintergund an vielen Orten unterwegs waren, hatten auch gern mal soziale Anpassungsfähigkeit.

  • Einlesen heißt nicht Gesetzestexte lesen. Genauen Gesetzestext braucht er nicht zu lesen. Dazu hat der SC auch nicht das Verständnis er ist kein Advokat. Das soll ihm ein Phexgeweihter in der Sprache seiner Profession erklären.

    Einlesen heißt sich bewusst machen das die Rechtslage dort anders ist und sich darauf vorbereiten.

    Er muss wissen wie bei solchen Sachen üblicherweise vorgegangen wird wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist das er erwischt wird wie hoch die Strafen.

    Wie korrupt die Ordnungsmacht ist ob es eine spezielle (Geheim)polizei oder Kofgeldjäger dafür gibt

    Wenn du den Maßstab den du bei Rechtskunde anwendest auch bei Geografie anwendest werden deinen Abenteuerer schwerlich irgendein Reiseziel erreichen :)

    Für mich ist hier die Rechtskunde ein Teil der Informationsbeschaffung im Rahmen des Auftrags und hängt mit der Profession zusammen.

    Ein Händler würde sich auch über die Preise und Waren in seinem Reiseziel vorher informieren.

    Einmal editiert, zuletzt von kerlos (8. Januar 2022 um 21:24)

  • Einlesen heißt sich bewusst machen das die Rechtslage dort anders ist und sich darauf vorbereiten.

    Er muss wissen wie bei solchen Sachen üblicherweise vorgegangen wird wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist das er erwischt wird wie hoch die Strafen.

    Wie korrupt die Ordnungsmacht ist ob es eine spezielle (Geheim)polizei oder Kofgeldjäger dafür gibt


    Wenn du den Maßstab den du bei Rechtskunde anwendest auch bei Geografie anwendest werden deinen Abenteuerer schwerlich irgendein Reiseziel erreichen :)


    Für mich ist hier die Rechtskunde ein Teil der Informationsbeschaffung im Rahmen des Auftrags und hängt mit der Profession zusammen.

    In einem Buch wird man solche Informationen nicht finden und der Held braucht auch keine Rechtskunde dafür - die braucht höchstens der Kerl, der ihm all das verklickert und Rechtskunde deckt höchtens einen sehr kleinen Teil der "Vorbereitungsinformationen" ab. Handel, Geographie etc. sind eher Talente, die für die zitierten "Vorbereitungen" relevant sind - aber auch hier meist nicht für den Helden, sondern für seinen Lehrer (meist wohl ein erfahrener Reisender der Region, ein Exilant oder ähnliches).

    In der beschriebenen Situation wäre Rechtskunde bestenfalls ein Hilfstalent oder ein einmal geprüftes Talent einer Sammelprobe.

  • Einlesen heißt nicht Gesetzestexte lesen. Genauen Gesetzestext braucht er nicht zu lesen. Dazu hat der SC auch nicht das Verständnis er ist kein Advokat. Das soll ihm ein Phexgeweihter in der Sprache seiner Profession erklären.

    Einlesen heißt sich bewusst machen das die Rechtslage dort anders ist und sich darauf vorbereiten.

    Er muss wissen wie bei solchen Sachen üblicherweise vorgegangen wird wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist das er erwischt wird wie hoch die Strafen.

    Wie korrupt die Ordnungsmacht ist ob es eine spezielle (Geheim)polizei oder Kofgeldjäger dafür gibt

    In meinem Aventurien sind dies aber keine Dinge, die einfach so überregional in Erfahrung zu bringen sind.

    Ein Hehler benötigt den Kontakt zu einem zuverlässigen (loyalem) und kompetenten (einflussreichem) Schmuggler.

    Ein Hehler ist nur ein zwielichtiger Händler.

    Den Unterschied wollte ich oben aufzeigen.

    Ich nenne soetwas nicht 'einlesen', sondern minoziöse Einarbeitung und Planung.

    Das Bewusstsein dafür zu entwickeln dauert vielleicht einen Tag, aber nicht die Informationen in Erfahrung zu bringen, die nötig wären um Erschwernisse zu negieren.

    Wenn du den Maßstab den du bei Rechtskunde anwendest auch bei Geografie anwendest werden deinen Abenteuerer schwerlich irgendein Reiseziel erreichen :)

    Geographie ist zum Reisen zum Glück selten notwendig.

    Meist erst dann, wenn Orientierung in der gesamten Gruppe gescheitert ist.

    Meine Gruppen verlassen sich häufig auf Ortsansässige Führer, wenn sich niemand auskennt.

    Außerdem wollte ich genau deshalb wissen, ob ihr Rechtskunde genau wie Geographie behandelt.

    In fremden Regionen unmodifiziert und bei Ortskenntnis erleichtert.

    So mache ich das für Geographie, Gassenwissen oder seltener auch für Orientierung [z.B. bei Ortskenntnis (Salamandersteine)].

    Dagegen habe ich absolut nichts einzuwenden wenn Rechtskunde ebenfalls, für alle Spieler genauso gehandhabt wird.

    Ich spiele nur nicht mit Vorteilen, die einfach aus der Wahl eines Professionspakets entspringen, zumal die Wahl einer Profession bei DSA5 nur optional ist.

    Natürlich kann eine gute Probe auf Gassenwissen (Informationssuche) oder gar Sonderfertigkeiten wie "Gerüchte aufschnappen" dabei behilflich sein, einen ersten Eindruck von der Rechtslage einer fremden Region zu bekommen. Aber es ist eben nur ein erster Eindruck, kein Kenntnisstand der die Erschwernis durch fremde Kulturen zu nichte macht, sondern höchstens wieder ausbalanciert.

    Bei mir würde jede QS über der 3ten ein pauschales +1 im Umgang mit der Zielkultur ausmachen, darunter hätte der Held nur dedizierte Informationen erhalten, wie bei Tierkunde auf einen Kaiman.

    D.h. um die -3 durch 'fremde Kultur' komplett auszugleichen, müsste bei mir eine QS6 in der Informationssuche her.

    Da würde ich dann aber auch noch, je nach Ort an dem die Informationssuche stattfand, einen Lehrmeister für Ortskenntnis des Ziels drauf legen.

    Nur weil du die Profession Hehler gewählt hast, würdest du bei mir aber nicht die Proben auf die Informationssuche für ganz Aventurien geschenkt bekommen.

    Ein Händler würde sich auch über die Preise und Waren in seinem Reiseziel vorher informieren.

    Nein, nicht in dem Aventurien das ich kenne. Da hat man entweder etablierte Handelsrouten bei denen man die Preise kennt oder man verlässt sich auf sein Verhandlungsgeschick [Handeln (Feilschen) in DSA5] wenn man Reisender Händler ist oder versucht neue Handelsrouten zu etablieren.

    Man überzeugt sich vor Ort von der Qualität der Waren, bzw. kennt den Wert der eigenen.

    Es gibt keine Festpreise die man recherchieren kann, keinen Allaventurischen Markt, wie unsere Börsen.

    Ein Pfirsich kann bei Bauer Alrik aus Aranien 5 Kreuzer und bei seinem Nachbarn Rashid 8 Kreuzer für die gleiche Qualität und das gleiche Gewicht kosten, weil man vor Ort schlechter gehandelt hat oder Rashid der bessere Händler ist als Alrik.

    Nur weil mir der Händler Belrik erzählt hat, er habe bei Rashid für 5 Kreuzer pro Pfirsich eingekauft, heißt das nicht, dass Rashid mir automatisch den selben Preis geben wird.

    Auch für Händler ist das Vergleichen der Preise eine Informationssuche vor Ort und ich erfahre in Gareth nicht was ein Pfirsich in Baburien kostet, sondern bestenfalls die Einkaufspreise verschiedener Obsthändler aus Gareth.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind (9. Januar 2022 um 07:44) aus folgendem Grund: Rahja sine war ein schlechtes Beispiel