Meine Spieler wieder mal auf Abwegen

  • Liebe Orkis,

    ich stecke in einem kleinen Dilemma.

    Was ich als kurzes Zwischenabenteuer geplant hatte, das die Überleitung zum gemeinsamen Spiel sein sollte, entwickelt sich gerade zum Hauptplot....was an und für sich eigentlich ok ist, da ich es schön finde, die Ideen meiner Spieler aufzunehmen und einzuarbeiten. Doch in diesem Fall brauche ich eure Hilfe.

    Thema: Menschenhandel-Entführung (eigenes AB, DSA 3)

    Helden: Streunerin, 2 Halbelfen, Zwergin

    Was bisher geschah:

    Eine meiner Spieler-SC's wurde in Gareth mit einigen anderen Mädchen (5 Tage lang wurde "gesammelt") entführt und sollte nach Al'Anfa zum Sklavenmarkt verschifft werden.

    In Gareth gibt/gab es einen Händler, der die Entführten in Empfang nahm (arbeitet mit Räubern zusammen) und diese dann auf seinem geschlossenen Spirituosenwagen vorbei an den Stadtwachen Richtung Hartsteen zu einem getarnten Kellerverlies (oben war ein Gasthaus in dem Händler verkehrten zur Tarnung) schleppte (Sammellager), bis genug Mädchen entführt worden waren, damit es sich lohnte, sie weiter zu transportieren.

    Meiner Spielerin gelang es mit Hilfe eine NSC zu fliehen und die anderen Helden zu Hilfe zu holen, um die anderen Mädchen noch zu befreien.

    Am Gasthaus/Verlies angekommen, waren die übrigen Mädchen allerdings schon weitertransportiert worden. Unsere Helden nahmen die Spur auf, die sie zuerst nach Rommilys führte. Dort heuerten sie einen Kutscher mit einem kleinen Wagen an, der sie schnell weiter bringen sollte, da die Räuber Vorsprung hatten.

    Vor Knoppsberg haben die Räuber bzw. der Karren des Händlers einen Radbruch erlitten und sie haben sich in einem Wäldchen versteckt. Eine Räuberin ritt nach Rommilys zurück, um ein Ersatzrad zu besorgen.

    In der Zwischenzeit haben die Helden abends das Lager der Räuber mitsamt der entführten Mädchen entdeckt, die Räuber kaltgemacht und die Mädchen befreit. Da meine Helden gerne schnelles Geld machen, haben sie die Pferde "mitgenommen" und vor Rommilys auf einem Bauernhof über Nacht eingestellt, um sie am nächsten Tag zu verkaufen.

    Leider haben meine Spieler-SC den Händler, der in der Nähe der Pferde nächtigte, nicht entdeckt und so hat dieser das ganze beobachtet.

    Er folgte den Helden nach Rommilys, brachte den Pferdediebstahl zur Anzeige, die Helden verhaftet, angeklagt.

    Sie konnten zwar ihre Geschichte an den Richter bringen, hatten jedoch - im Gegensatz zum Händler (der hatte für seine Pferde Papiere, außerdem hatten die ein Brandzeichen) - keine Beweise für ihre Geschichte.

    Kurzum: unsere Helden wurden "zu Unrecht" bestraft und sind nun drauf und dran ihre Unschuld zu beweisen, den Menschenhändlerring aufzudecken und dann nach Rommilys zurückzukehren, um dort als Helden gefeiert zu werden.

    Was meine Helden evtl. zu tun gedenken:

    - nach Gareth und die entführten Mädchen bei der Stadtwache ihre Geschichte erzählen und beglaubigen lassen

    - dann nach Rommilys, die beglaubigte Geschichte vorlegen, eine Belohnung erhalten und zu "echten Helden" werden

    Was ich brauche/möchte

    - ist es für die Helden möglich, ihre Unschuld/die Entführung/den Menschenhandel zu beweisen (erstmals nur mit den Worten der Entführten/danach zeigen des "Gasthauses/Kellerverlieses)?

    - wenn ja, wo bringen sie ihn zur Anzeige? Wer glaubt "dahergelaufenen Abenteurern"?

    Könnte weitergesponnen werden:

    - der Stadtvogt in Rommilys/in Gareth wird ihnen den Auftrag gegeben, der ganzen Sache nachzugehen und den Menschenhändlerring auffliegen zu lassen

    > dann bräuchte ich Ideen (vllt. gibt es sogar ein AB, das ich hernehmen und umschreiben/anpassen könnte)

    1. wie sie nach Al'Anfa kommen (Schiff?!)

    2. gibt es dort Menschenhandel?

    3. wie ist dieser "organisiert"

    4. wie könnte ich das evtl. dort vorhandene Netzwerk nutzen, dass diese die Entführungen in Auftrag gegeben haben (bis im Mittelreich Entführungen vornehmen lassen > blonde Frauen/(Halb-)Elfen)


    Es gibt sicher noch 1000 Dinge, an die ich im Moment noch nicht gedacht habe.

    Vielleicht ist das Ganze auch zu komplex und ich sollte es einfacher halten?!?

    Danke schonmal für eure Ideen und Mithilfe!!!

    2 Mal editiert, zuletzt von mo_angel (23. Dezember 2021 um 10:20)

  • Was ich brauche/möchte

    - ist es für die Helden möglich, ihre Unschuld/die Entführung/den Menschenhandel zu beweisen (erstmals nur mit den Worten der Entführten/danach zeigen des "Gasthauses/Kellerverlieses)?

    - wenn ja, wo bringen sie ihn zur Anzeige? Wer glaubt "dahergelaufenen Abenteurern"?

    Magie, Karma.

    Magie: Respondami (CC, S. 42)

    Karma: Sie können anbieten, einen Eidsegen abzulegen (KKO, S. 13).

    Mit beidem sollte die Sache schnell und eindeutig geklärt sein.

    Und wenn dann offizielle Stellen feststellen, dass sie die Pferde zwar geklaut haben, aber im Zuge der Aktion vor allem Entführte befreit haben, sind auch gleich die richtigen Leute da, die das wissen müssen. Also Stadtgarde ist schon ganz richtig, oder über Geweihte, und dann sollte das seinen offiziellen Weg nehmen.

    Da war ein Händler im Gebüsch, der sah, wie die Pferde ausgespannt wurden, aber nicht, wie mehrere Mädchen (warum nur Mädchen und nicht auch Jungen?) aus dem Wagen befreit wurden?

    Warum waren die Befreiten nicht mehr da, als in der nächsten Stadt angekommen wurde? Warum wissen die SC nicht deren Namen?

    Al'Anfa ist natürlich von Gareth so richtig weit weg. Zu Lande wird die Reise dauern und nicht billig sein, eine Schiffsreise ist schneller, kostet auch mehr, und man muss erst mal zum, nächsten Hafen reisen und eine Passage finden.

    Al'Anfa wird Pestbeule des Südens von seinen Feinden (und nicht-Freunden) genannt: Da gibt es Sklaverei, und wer bei 3 nicht auf den Bäumen ist, kann sich da schon mal einkassiert finden, wenn nichts gegen spricht (Rang, Protektion). Da gibt es viele Sklavenhändler, weil das da unten Gang und Gäbe ist.

  • In der Zwischenzeit haben die Helden abends das Lager der Räuber mitsamt der entführten Mädchen entdeckt, die Räuber kaltgemacht und die Mädchen befreit. Da meine Helden gerne schnelles Geld machen, haben sie die Pferde "mitgenommen" und vor Rommilys auf einem Bauernhof über Nacht eingestellt, um sie am nächsten Tag zu verkaufen.

    Leider haben meine Spieler-SC den Händler, der in der Nähe der Pferde nächtigte, nicht entdeckt und so hat dieser das ganze beobachtet.

    Er folgte den Helden nach Rommilys, brachte den Pferdediebstahl zur Anzeige, die Helden verhaftet, angeklagt.

    Hier kann ich nicht mehr folgen: Wann haben die Helden die Mädchen befreit? Wann haben sie die Mädchen zurückgebracht (und wie)? Wann haben sie die Pferde in Rommilys zu Geld gemacht? Was hat der Händler beobachtet? Wieso hat der Händler daraus geschlossen, dass die Pferde "gestohlen" seien? Wieso hat der Händler den vermeintlichen Diebstahl (eigentlich war es Raubmord ^_^) gemeldet und wieso glaubt man einem Händler aus Rommilys einfach so? Haben die Helden gar keinen Stand?

  • In der Zwischenzeit haben die Helden abends das Lager der Räuber mitsamt der entführten Mädchen entdeckt, die Räuber kaltgemacht und die Mädchen befreit. Da meine Helden gerne schnelles Geld machen, haben sie die Pferde "mitgenommen" und vor Rommilys auf einem Bauernhof über Nacht eingestellt, um sie am nächsten Tag zu verkaufen.

    Sie konnten zwar ihre Geschichte an den Richter bringen, hatten jedoch - im Gegensatz zum Händler - keine Beweise für ihre Geschichte.

    Sie haben doch im wahrsten Sinne des Wortes eine Wagenladung voll mit beweisen. Es gibt schließlich reichlich Zeugen (die geretteten Mädchen).

    Wobei die Räuber vermutlich keine Räuber im Sinn von gesuchten Verbrechern oder Vogelfreien, sondern nur normale "Bürger" waren oder?

    Ihr Besitz (z.B. Pferde, Wertsachen) kann man sich natürlich nicht einfach nehmen. Ob diese Dinge an den lokalen Herrscher fallen, den Angehörigen gehören oder was auch immer ist nicht wirklich wichtig - sie gehören jedenfalls nicht den Typen, die sie getötet haben.

    Die ganze Angelegenheit wäre eine gute Gelegenheit für den örtlichen Machthaber gewesen sich gut in die Öffenlichkeit zu bringen: Schaut mal meine Handlanger (Helden) haben einen Verbrecherring gestoppt - seht die armen befreiten Mädchen. *Leute jubeln dem Herrscher zu*

    Zum Dank (und Schweigegeld ;) ) gibt es die Beute (z.B. Pferde) oder etwas anderes als Belohnung.

    Der ehrbare Händler konnte natürlich nicht wissen, was er beobachtet hat und geht unbehelligt heraus.

    Das die Zeugen bei Gericht nicht beachtet wurden finde ich mehr als seltsam! Letztendlich hat der Händler eben nicht viel gesehen und eine ordentliche Untersuchung - zumal vor Gericht - hätte eigentlich den ganzen bekannten Umfang (entführte Mädchen, böse Menschenhändler) aufdecken sollen.

    Was ist da genau schiefgelaufen?

  • Es ist gelaufen wie es ist, jetzt braucht mo_angel Hilfe, den Plot weiterzuspinnen.

    Aus irgendeinem Grund wurden die Beweise der Helden nicht vor Gericht anerkannt, die reine Aussage des Händlers aber als glaubhaft angesehen. Ist das Gericht also womöglich korrupt oder sogar involviert?

    Um den Leumund der Helden vor Gericht zu stärken, brauchen sie Fürsprecher: Eine Travia-Geweihte aus Romilys (vielleicht sogar eine im direkten Auftrag des heiligen Ehepaares?) könnte die Helden beiseite nehmen: "Ich glaube euch, ich bin schon selber eine ganze weile an dem Menschenhändlering dran. Person XY ist auch tief verwickelt, wenn wir es schaffen, sie zu einem Geständnis zu bewegen, fliegt alles auf. Ich brauche eure Hilfe."

    Eine Rückreise nach Gareth würde ich vermeiden wollen, da das unglaublich viel Tempo aus der Handlung nimmt.

    Hauptsache spielen!

  • Aus irgendeinem Grund wurden die Beweise der Helden nicht vor Gericht anerkannt,

    Das ist so nicht geschrieben worden, dass es Beweise gab und diese nicht galten. Daher wurde hier ja wiederholt nachgefragt, was aus den Befreiten wurden, die ja durchaus "Beweis" sind, ebenso wie die befreite SC, die ja nun auch entführt und wieder befreit wurde (aber nicht zur nächsten Stadtgarde oder nächstem Adligen ging).

    Auch stellt sich mir die Frage, welche (oben erwähnten) Beweise der Händler erbringen konnte, da ja offenbar nicht sein Wort gegen dass der SC stand. Über diese Verhandlung ist ja gar nichts geschrieben worden. Da die SC aber wieder auf freiem Fuß sind, kann ein Urteil wegen Pferdediebstahl nicht so hart ausgefallen sein.

    Ansonsten gab es die Frage nach Möglichkeiten, die Geschichte zu beweisen oder wenigstens eindeutig glaubhaft zu machen, und davon habe ich 2 Möglichkeiten genannt, die vor Gericht und sonstigen Autoritäten Bestand haben sollten.

    Auch von den entführten Frauen sind vielleicht welche von einigem Stand/Ansehen dabei? Wenn die alle einfache Wäscherinnen (willkürliches Beispiel) sind, oder ab da eine wohlhabendere Bürgerin bei ist, kann das schon einen Unterschied machen.

  • Beweise? Ein guter Händler wird doch ein Soldbuch, Handels- oder Vertragsbuch führen ... außerdem, können die anderen Gefangenen/Entführten nicht reden?

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • 1. wie sie nach Al'Anfa kommen (Schiff?!)

    2. gibt es dort Menschenhandel?

    3. wie ist dieser "organisiert"

    4. wie könnte ich das evtl. dort vorhandene Netzwerk nutzen, dass diese die Entführungen in Auftrag gegeben haben (bis im Mittelreich Entführungen vornehmen lassen > blonde Frauen/(Halb-)Elfen)

    Ja, Menschenhandel gibt es dort mit Sicherheit. Wie der organisiert ist, kein Plan, aber Menschenhandel gibt es leider auch in der realen Welt, da gibt's sicher Quellen zu, wie inzwischen gesprengte Ringe so organisiert waren. <X

    Wenn hinter der ganzen Sache ein perverser Grande aus Al'Anfa steht, der gern blonde, möglichst hübsche Frauen vergewaltigt, und dafür seine Finger bis ins Mittelreich ausstrecken muss, dann werden ja wohl nicht alle Entführten 0815-Bauernmädchen sein. Es wäre zwar schlau von den Entführern, sich auf Leute zu beschränken, die keiner groß vermisst, aber wenn man so spezifische Ansprüche hat ... tja. Mag sein, sie waren mal ein bisschen zu gierig, und eine der Entführten ist eine Rahja-Novizin. (Eine Geweihte zu entführen wäre nun echt dämlich, aber eine Novizin wär noch grad so vorstellbar.)

    Das mit dem Pferdediebstahl ist etwas problematisch, aber solange der Tatbestand nur "Einstellen auf einem Bauernhof" ist, können sie sich da rauswinden, immerhin kann man Pferde nicht einfach allein im Wald stehen lassen, und muss zusehen, dass sie versorgt sind. (Aber anscheinend sind sie da bereits glimpflich davongekommen?) Das ist so gesehen kein Beweis für böse Absichten, auch wenn die Helden de facto vorhatten, die Pferde zu verkaufen - solange sie das nicht gesagt haben, und nicht dazu kamen es zu tun, braucht ja keiner erfahren, dass sie nicht vorhatten, die Pferde brav den rechtmäßigen Besitzern (Erben, Landesherren, etc) zukommen zu lassen.

    Wer ihnen glauben würde: Also, die volksnäheren Geweihten würden zumindest mal zuhören, und dann kann man ja einen Eidsegen sprechen.

    Überhaupt schließe ich mich der Frage an: Was ist denn mit den befreiten Frauen? Die haben entweder Einfluss, oder sie sind tatsächlich "nur" Wäscherinnen ... in welchem Fall sie aber definitiv vermisst wurden, und ganz sicher keiner davon ausgeht, sie hätten mal eben eine Urlaubsreise unternommen. Wer zur arbeitenden Bevölkerung gehört wird in jedem Fall vermisst, und sei es nur, weil die Wäsche dreckig ist. Da ist dann auch nicht mal mehr unbedingt relevant, wie rechtlos sie de facto als Einzelpersonen sind wenn es um Beleidigungen und dergleichen geht. Selbst wenn es der Dienstherrin völlig egal ist, ob es ihrer Magd gut geht ... das ist ihre Magd, die zu entführen ist eine Frechheit.

  • Rommilys ist der Sitz der höchsten Travia-Geweihten Aventuriens und die umgebende Region ist sehr traviagläubig. Ich kann mir vorstellen, dass der Travia-Tempel Mädchenhandel sehr abgeneigt ist und die Helden mit seinen Möglichkeiten unterstützt, so etwas aufzudecken. Und wenn es in Rommilys ein Gerichtsverfahren gab und die Helden dort öffentlich davon berichtet haben, könnte ein Travia-Geweihter auf sie zukommen.

    Unterstützung könnte z.B. Empfehlungsschreiben für Travia-Tempel in Gareth sein.

    Oder der Tempel könnte Fürsprecher beim hiesigen Herrscherhaus sein (hängt von der Zeit ab, wann das Abenteuer spielt, aber wahrscheinlich ist es das Haus Rabenmund und die haben Beziehungen bis nach Gareth).

    Ansonsten, was den Mädchenhandel angeht, da gibt es mindestens einen Edgar Wallace-Roman/Film, der sich damit beschäftigt. Vielleicht kann man da etwas abkupfern.

  • In Rommilys gibt es mWn eine weiße Hellseher Schule. Wenn man einen der Abgänger dazu kriegt den Fall zu untersuchen, dürfte die Sache geklärt sein. (Außer dieser ist selbst Teil des Menschenhändlerrings...).

    Alternativ zur Reise nach Gareth könnte man den Spielern also auch als Plot "macht die Sache in Rommilys bekannt genug, dass die Leute eine magische Untersuchung fordern" anbieten. Zum Beispiel könnten sie über dem genannten Traviatempel gehen, oder Volksreden schwingen. Oder direkt die Obrigkeit überzeugen. (Letzteres haben sie aber wohl bereits versäumt, der richtige Zeitpunkt dafür wäre wohl die Gerichtsverhandlung.)

  • //Herrscherin ist gerade Fürstin Irmegunde von Rabenmund

    //Magie/Karma: Habe keinen Helden mit Karma, Magie haben nur 2 Halbelfen der Gruppe, dazu kommt eine Streunerin und eine Zwergin

    //Der Händler gehört mit zur Bande (war wie beschrieben für das unbemerkte Rausschaffen zuständig), hatte Papiere für die Pferde (vor Gericht Beweis, dass es seine sind)

    //Bei der Verhandlung wurden beide Seiten angehört, Händler zeigte Papiere, Helden hatten "nur" ihr Wort (sind bis jetzt noch "nur" Abenteurer, (Stufe 1-3/4), in Rommilys noch nicht bekannt).

    1. Die Idee die Helden bis nach Al'Anfa zu schicken, werde ich im Hinterkopf behalten, da sie dann dort weitere AB erleben werden. Aber erst später....

    2. Nach Gareth zurück wäre ok, da kann ich dann auch weitere AB einbauen. In Gareth sind sie am Kaiserhof bekannt, allerdings sind sie noch nicht auf die Idee gekommen, diese Verbindung zu nutzen.

    3. Das mit der Travia-Geweihten ist eine super Idee, werde da eine auf die Helden zukommen lassen (vielen Dank!!)

    4. Die entführte Halbelfe "kennt" alle Mädchen. Die Zwergin hat bei ihren Nachforschungen die Infos über eine entführte Halbelfen-Gauklerin und ein Mädchen, das im Bordell arbeitet eingeholt und "kennt" diese auch.

    5. Die Streunerin hat die Kutsche mit den Mädchen auf der Rückfahrt nach Rommilys getroffen. Die Mädchen haben dort kurz Halt gemacht, um die Kutsche (und Pferde) zu tauschen und Proviant mitzunehmen, sind dann aber gleich weiter nach Gareth (also nicht mehr in Rommilys).

  • //Magie/Karma: Habe keinen Helden mit Karma, Magie haben nur 2 Halbelfen der Gruppe, dazu kommt eine Streunerin und eine Zwergin

    NSC natürlich, offiziell bestallte NSC, damit alles seine Richtigkeit hat. Geweihte mit Eidsegen sollte es problemlos in jedem Tempel geben (ist eine der Kleinen Segnungen), und in Rommilys oder Gareth sollt es Magier mit Respondami geben.

    Wenn die entführten Frauen bekannt sind, hätten sie vor Gericht befragt werden sollen/können. Wenn sie schon weiter sind, aber den nötigen Beweis erbringen können, werden sie herbei geschafft. Eine Gerichtsverhandlung dient der Wahrheitsfindung (im optimalen Fall^^).

  • So wie ich das verstehe haben die Helden 4 minderjährige Mädchen aus Gareth im Gepäck, die sehr sicher in Rommilys keine Bürgerrechte besitzen oder sonstwie einen Leumund besäßen. Ich halte es für nich unplausibel, das man dieser Bande aus Herumtreibern (siehe o.a. Beschreibung der Heldengruppe) wenig glauben schenkt, wenn ein (angesehener?) Händler sie des Pferdediebstahls bezichtigt und hierfür auch Belege liefern kann.

    Man stelle sich vor, eine Bande Wegelagerer käme mit solch einer Geschichte um die Ecke, man könnte jeden (Pferde-)Diebstahl aventurienweit damit legitimieren.

    Eidsegen oder Imperavi? Wird sicher nicht von "amtswegen" angeordnet. Da braucht es schon Beziehungen (und entsprechende Barschaft), um "aus dem Kerker heraus" eine solche Unterstützung zu erhalten. Auf jeden Fall ist auch diese Option durch, da das Urteil bereits gefällt wurde (wenn ich das richtig verstanden habe) und der Händler über alle Berge sein dürfte.

    Insofern muss ich mo_angel beispringen und halte den bisherigen Ablauf für alles andere als unplausibel. Einzig die Strafe für Pferdediebstahl scheint mir sehr glimpflich ausgefallen zu sein. Zu dieser könnte man vielleicht noch etwas ausführen. Welches Strafmaß hatte die Helden (und die Mädchen?) denn getroffen?

    Ich gehe jedoch davon aus, dass sowohl die Helden als auch die Mädchen derzeit auf freiem Fuß sind. Daher würde ich diese nach Gareth zurückkehren lassen und vielleicht ist ja eine der Damen von Stand, sodass der Name der Helden wieder reingewaschen werden kann (evtl. auch in Rommilys). Waren das nur Straßenkinder, dann würde ich den SCs aber auch das nicht gönnen. Je nach dem, wie "düster" man sein Aventurien haben möchte...

    Die Aktion des Händlers war zwar dreist, aber sehr clever. Einen solchen Widersacher würde ich als lohnenswertes Ziel eines entsprechenden Abenteuers sehen. Ein würdiger Antagonist. :)

  • So wie ich das verstehe haben die Helden 4 minderjährige Mädchen aus Gareth im Gepäck, die sehr sicher in Rommilys keine Bürgerrechte besitzen oder sonstwie einen Leumund besäßen.

    Also wenn die Aussagen der Entführten nichts wert sind, weil diese aus Gareth stammen, nichts wert wären, dann gält das für den Garether Händler ganz genau so.

    In der Praxis gibt es aber genug Zeugen. Mann muss diese allerdings wohl aus Gareth kommen lassen. Da sowohl Entführung als auch Menschenhandel kaum leichte Verbrechen sind, wird man das wohl auch tun.


    Ein Weitertreiben des Ganzen nach Al'Anfa halte ich nicht für besonders sinnvoll. Dass irgendjemand dort nicht den Marktpreis für Sklaven seiner Wahl bezahlen will und bereit ist, nicht groß nach der Herkunft zu fragen, wenn sie ein nördlicher Händler günstiger beschaffen kann, mag sicher sein. Aber wenn die mittelreichischen Kontakte weg sind, wird es auch mit diesem Sklavenimport von dort nichts. Al'Anfanische Autoritäten würden das Ganze zwar auch unterbinden wollen (Schmuggel, politische Probleme mit dem Mittelreich, stellt generell die rechtmäßigkeit anderer Sklaven in Frage, wenn da einfach unrechtmäßig Verschleppte dabei sind), aber sie haben ein großes Interesse daran, es unter den Tisch zu kehren und leise zu lösen. Beweise sicherstellen, damit die in Mittelreichischen Prozessen groß breitgetreten werden, das wird da keiner wollen. Am Ende werden eh alle sagen, sie hätrten nicht gewußt, wo die Sklaven herkommen und es auf den betrügerischen nordländer Händler oder den Schiffseigner, der den Transport übernimmt, schieben.


    Waren das nur Straßenkinder, dann würde ich den SCs aber auch das nicht gönnen. Je nach dem, wie "düster" man sein Aventurien haben möchte...

    So was kann man natürlich auch machen ... wenn man will, dass die Helden in Zukunft auf Recht und Autorität pfeifen, nachts beim Händler einsteigen, ihm und seiner Familie (die ja vom Menschenhandel profitiert hat) die Kehle durchschneiden und sich als Ersatz für die Pferde die Belohnung aus dem Haushalt zusammenstehlen.

    "Düster" kann sehr schnell sehr düster werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Satinavian (29. Dezember 2021 um 15:01)

  • So was kann man natürlich auch machen ... wenn man will, dass die Helden in Zukunft auf Recht und Autorität pfeifen, nachts beim Händler einsteigen, ihm und seiner Familie (die ja vom Menschenhandel profitiert hat)) die Kehle durchscneiden und sich als Ersatz für die Pferde die Belohnung aus dem Haushalt zusammenstehlen.

    "Düster" kann sehr schnell sehr düster werden.

    Das ist jetzt etwas überspitzt.

    Aber klar: Wenn man den Helden klar macht, dass keine Gerechtigkeit von Seiten der Obrigkeit zu erwarten ist, dann werden sie schnell mal zur Selbstjustiz greifen.

    Muss jetzt nichts Schlimmes sein, einige Abenteurautoren scheinen eh davon auszugehen, dass man quasi Robin Hood spielt, (die Lösung des Plots sieht doch erstaunlich oft vor, irgendwo einzubrechen ...) aber es könnte natürlich in einer Abwärtsspirale münden, wenn man als SL dann unzufrieden ist, und die SC wieder verhaften lässt, weswegen sie dann beschließen, beim nächsten Mal keine Zeugen am Leben zu lassen ... und so weiter.

    4 minderjährige Mädchen aus Gareth im Gepäck, die sehr sicher in Rommilys keine Bürgerrechte besitzen oder sonstwie einen Leumund besäßen

    Warum die Obrigkeit jetzt die Zeugenaussagen von Mädchen ignorieren soll, weil sie minderjährig sind (seit wann ist das bitte Usus? In der realen Welt ist es doch eher so, dass Verbrechen gegen Kinder härter geahndet werden) ist mir nicht ganz klar. :/

    Wenn sie minderjährig sind, dann brauchen sie nämlich keinen weiteren Leumund, dann reicht es, dass sie Kinder sind. Unter anderem Tsageweihte sollen sich, Gerüchten zufolge, sogar sehr daür interessieren, ob es Kindern gut geht.

    Da müsste der Händler schon seine sehr gute Überreden-Probe würfeln, um dem RIchter die Story schmackhaft zu machen, dass in Wahrheit die Helden die Mädchen entführt hätten, und die armen Kinder ja bloß verwirrt seien, weil es so ein schreckliches Erlebnis war.

    "Ja, da sind vier Kinder, die alle gegen mich aussagen, aber die lügen alle!!!" ... wirkt ... nicht sehr glaubwürdig. Da müssten das schon alles Gossenkinder sein, damit man auch nur die Chance hat, damit durchzukommen. Da muss nur eine wohlerzogene Bürgerstochter aus Gareth dabei sein, und dann ist es auch egal, ob sie in Rommilys Bürgerrechte hat - man erkennt den Sozialstatus auch schon an der Art zu sprechen, ganz zu schweigen davon, dass die Entführer ja vielleicht gezielt hübsche Mädchen entführt haben. Die dann halt, tja, Pech, auch auf Richter sympathischer und glaubwürdiger wirken.

  • Eidsegen oder Imperavi? Wird sicher nicht von "amtswegen" angeordnet.

    Respondami, nicht Imperavi.

    Und sicher, warum nicht? Gerade in Rommilys steht die Akademie in unmittelbarer Nähe vom Inqusitionsturm, man arbeitet mit KGIA zusammen, man wendet dort "praiosgefällige Magie" (strikte weißmagische Auslegung) an. Auch Gerichte nehmen durchaus Dienste entsprechender Hellsichtsmagier in Anspruch, oder wenn Geweihte ihre Möglichkeiten anbieten oder in einer sache aussaghen wollen, wird ihnen eigentlich schon aufgrund ihres Standes besonderer Glauben geschenkt. Und wenn die SC es anbieten, sehe ich keinen Grund, da auch in den Voruntersuchungen da drauf zurückzuukommen. Ähnliches gilt für einen Eidsegen, der schon im Vorfeld angeboten werden kann.

    Oder so etwas eben auch hinterher (wie auch immer die nach einem Urteil wegen Pferdediebstahls und potentiell wegen Raubmord wieder auf freien Fuß gesetzt wurden) in die Wege zu legen. Gerade in Rommilys lebt man in einer sehr travianahen Gegend, wenn man sich da an einen Travia- oder sonstigen Geweihten wendet, sollte das durchaus etwas bedeuten.

    In wieweit der Händler Beweise hat, außer dem, was er gesehen hat, ist mir noch nicht deutlich.

  • Schattenkatze

    Soweit ich das dem Thread entnehmen kann, konnte er Kaufvertrag/Besitzurkunde der Pferde vorlegen, welche durch die Brandzeichen zweifelsfrei identifiziert werden konnten. Eindeutiger kann die Beweislage eigentlich gar nicht sein.

    Satinavian

    Der Punkt ist nicht der, dass sie aus Gareth stammen, sondern erst einmal, dass sie nicht aus Rommilys stammen und somit dort keine Bürgerrechte besitzen. Ob sie darüber hinaus freie Bürger einer anderen Stadt sind, lässt sich demnach am Ort der Gerichtsbarkeit nur sehr schwer nachvollziehen.

    Artemis500

    Der Vergleich mit der "realen Welt", in der Verbrechen gegen Kinder härter bestraft werden, geht in diesem Kontext übrigens völlig fehl. Wir schreiben hier über eine Gerichtsverhandlung in einem an das Mittelalter angelehnten Fantasywelt. Aber selbst wenn man deiner Argumentation folgte, muss ich einwenden, dass die Züchtigung von Minderjährigen durch die Eltern erst seit 2000 (!!!) verboten ist, die Züchtigung durch andere Erwachsene ist erst seit 1972 gesetzlich untersagt. Wohingegen ein ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit anderer Erwachsener spätestens mit dem Code Civil untersagt gewesen ist. Spätestens 1871 war dies gesamtdeutsch geregelt. Also bereits 100 Jahre früher.

    Und wie kommst du darauf, dass Kinder vor Gericht keinen Leumund benötigen? Sagt dir der Begriff "Mündigkeit" etwas?

    Grundsätzlich scheint mir hier bei vielen der Ansatz vorzuherrschen, ein Prozess in Aventurien folge den heutigen rechtsstaatlichen Grundsätzen. Wenn man das "spannder" findet, kan nman das gerne so machen. Dem Threadersteller vorzuwerfen, der Ausgang des Prozesses wäre aufgrund der Sachlage in einem mittelalterlichen Setting so nicht möglich, halte ich jedoch für daneben.

  • Der Punkt ist nicht der, dass sie aus Gareth stammen, sondern erst einmal, dass sie nicht aus Rommilys stammen und somit dort keine Bürgerrechte besitzen. Ob sie darüber hinaus freie Bürger einer anderen Stadt sind, lässt sich demnach am Ort der Gerichtsbarkeit nur sehr schwer nachvollziehen.

    Wie gesagt trifft das für den Händler, der die SCs anklagt, ganz genau so zu. Der hat auch keine Bürgerrechte in Rommilys und müsste auch erst zeigen, dass er Bürger einer anderen Stadt ist.

  • Dort heuerten sie einen Kutscher mit einem kleinen Wagen an, der sie schnell weiter bringen sollte, da die Räuber Vorsprung hatten.

    Vor Knoppsberg haben die Räuber bzw. der Karren des Händlers einen Radbruch erlitten und sie haben sich in einem Wäldchen versteckt. Eine Räuberin ritt nach Rommilys zurück, um ein Ersatzrad zu besorgen.

    In der Zwischenzeit haben die Helden abends das Lager der Räuber mitsamt der entführten Mädchen entdeckt, die Räuber kaltgemacht und die Mädchen befreit. Da meine Helden gerne schnelles Geld machen, haben sie die Pferde "mitgenommen" und vor Rommilys auf einem Bauernhof über Nacht eingestellt, um sie am nächsten Tag zu verkaufen.

    Leider haben meine Spieler-SC den Händler, der in der Nähe der Pferde nächtigte, nicht entdeckt und so hat dieser das ganze beobachtet.

    //Der Händler gehört mit zur Bande (war wie beschrieben für das unbemerkte Rausschaffen zuständig), hatte Papiere für die Pferde (vor Gericht Beweis, dass es seine sind)

    Das ist ein legitimer Besitzer der Pferde, der mit Entführern im Bunde war, so der Gegenvorwurf. Im Gegenzug hatten die SC auch einen Kutscher dabei als möglichen Zeugen. Eine der Entführerinnen ist noch auf freiem Fuß (und könnte, wenn gefasst, auch befragt werden). Die Befreiten gibt es ebenfalls noch (irgendwo).

    Da sollte eigentlich genügend vorliegen, um als Autorität da mal nachzuprüfen, zumal es ja eigentlich nach hinten heraus nicht nur um gestohlene Pferde geht, sondern um Raubmord.

    Ein Prozess in Aventurien ist keineswegs der eines Rechtsstaats. Es muss z.B. nicht die Anklage bewiesen werden, sondern die Beklagten müssen ihre Unschuld beweisen. Prozesse um solche Schwerverbrechen sind bestimmt nicht angenehm (deshalb wundert es mich ja, dass man die SC, des Pferdediebstahl für schuldig erklärt, laufen lässt).

    Aber dass der eine beweist, dass es seine Pferde sind, und alles andere unter den Tisch fällt und nicht weiter untersucht wird, das fällt mir auf. Das heißt nicht, dass die Sache ratz-fatz anderweitig bewiesen ist und gut ist. Das ist ein Schwerverbrechen, da gibt es Ankläger und Ermittler.

    In die Richtung gehende Fäden sind:

    -Rechtlosigkeit und Vogelfreiheit insbesondere im Mittelreich

    -RE: Gerichtsbarkeit in Aventurien