Charisma: Mut oder Klugheit?

  • Eher das ein damaliger 14jähiger wohl kaum etwas mit Charisma anfangne mag, und tatsächlich auf das reine Aäßere hinsieht ... das Dreck oder Gestank in Abenteuern diesen Wert kurzfrisitg vemindern konnte,...
    Charisma hat - zum Glück? - wenig mit dem Äußeren zu tun ... Schönheitskönige/innen mögen "Schön" sein, aber nur wenige haben wirklcihen Charisma.

    Theoretisch kann Charisma nur steigen ... bei Sir Connery -finde ich- wuchs das Charisma mit dem Älterwerden (und er spielte Könige und gar einen Drachen). ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Theoretisch kann Charisma nur steigen

    In Literatur und Medien, ja. Irdisch? Denke an hist. Persönlichkeiten; je älter sie wurden, desto schärfer war die Kritik an ihren Werken. Zurückgerudert sind da nicht viele.

    Eher das ein damaliger 14jähiger wohl kaum etwas mit Charisma anfangne mag, und tatsächlich auf das reine Aäßere hinsieht ...

    Und würde ihnen IN / Bauchgefühl was sagen?

    W20: Valariel Sternenpfeil hat 7 gewürfelt.

  • Charisma ist deine Ausstrahlung, bzw. wie andere Menschen dich von Anhieb "sehen".

    Intuition ist dein Gefühl, das du gegenüber jemanden hast, denn du zum ersten Mal siehst.

    Beide "Gefühle" können aber über den wahren Charakter eines Menschen hinwegtäuschen!

    (Es sollte immer getrennt werden zwischen dem Werk und Künstler; gerade Schrifsteller wie King, Lovecraft und Ende wurden mit ihren Werken gleichgestellt - das zählt eher zur Klugheit/Dummheit.)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Charisma ist deine Ausstrahlung, bzw. wie andere Menschen dich von Anhieb "sehen".

    Das würde ich in den neueren Editionen nicht mehr so sehen.

    DSA4 und 5 regeln dies eher über Sonderfertigkeiten, Vor- und Nachteile. Während die Eigenschaft CH die Soziale-Manipulations-Fähigkeit, Ausdrucksfähigkeit und weitere sozial definierte bewusst erlernbare Qualität zum Ausdruck bringt.

    Man kann mit hoher CH völlig unauffällig sein oder mit niedriger.

    Man kann mit hoher CH ein wunderschöner Charakter sein oder mit niedriger.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Es ging mir darum zu erklären wie unterschiedlich Charisma und Intution sind, nicht wie das in Reglen umgesetzt wird.

    Bzw. sagt DSA5-Basis ähnliches (S.18):

    Charisma (CH): Persönliche Ausstrahlung, Überzeugungskraft und eine güldene Zunge – für all diese Attribute steht das Charisma.
    Attraktivität kann ebenfalls über diese Eigenschaft hergeleitet werden, Charisma ist aber nicht gleichbedeutend mit gutem Aussehen.

    Intuition (IN): Vorahnung, Einfühlungsvermögen und Bauchgefühl sind die wesentlichen Bestandteile einer hohen Intuition.
    Sie steht außerdem dafür, unter Stress die richtige Entscheidung zu treffe.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • "CH ist die geistige KK" trifft es eigentlich ganz gut (in diesem Vergleich wäre KL mMn GE und IN die FF), aber auch "Strahlungsstärke" könnte eine passende Verdeutlichung sein.

    Meiner Meinung nach jedoch nicht

    Charisma ist deine Ausstrahlung, bzw. wie andere Menschen dich von Anhieb "sehen".

    auf Anhieb, sondern CH steht eher für das "Powerniveau" das man einsetzen kann. Manchmal mag sich CH ungewollt in den Vordergrund drängen, aber im Regelfall kann man das ganz gut steuern. Wenn man nicht "strahlen" möchte tut man das auch nicht. Im Gegensatz zum uncharismatischen Held kann der charismatische Held aber jederzeit aufdrehen (was sich u.a. auch in höheren Erfolgschancen in allen Belangen in denen CH von Bedeutung ist widerspiegelt).

    Die Kraft auf andere einwirken zu können und das nicht ausschließlich auf die positive Weise (z.B. sympathisch erscheinen), sondern beispielsweise auch beim Einschüchtern (weshalb CH auch ein Teil der Probe ist).

    Ohne CH sind auch der fieseste Haptarch und wildeste Barbar nur ganz dünne Hemdchen und können nur hoffen, dass niemand durch die Fassade aus Brutalität und Angst blickt.

  • bzw. wie andere Menschen dich von Anhieb "sehen

    Und darauf hab' ich eben nur bedingt Einfluss. Jemand mit wenig/ "ohne" CH kann sich bis-zum-geht-nicht-mehr verbiegen und würde trotzdem kaum wahrgenommen. Hilfreich, wenn man sich tarnen will - in einer gesellschaftl. Position/ in einem Beruf, in dem es aufs Reden und Gehörtwerden ankommt, ein Hindernis. Rhetorik kann man üben, eine gute Rep muss man sich erwerben.

    Man muss nicht direkt gesehen werden, damit sich die Leute ein Bild machen; Eindrücke können auch vor persönlicher Begegnung (nicht Interaktion!) vorhanden sein.

    CH gleicht einer Zuschreibung, die schwerlich Rückschlüsse auf den Charakter zulässt.

  • Nur weil bei CH unter vielen anderen Punkten auch "körperliche Erscheinung" stand?

    Ja, es definierte eben auch mal das Aussehen.

    Weshalb

    Theoretisch kann Charisma nur steigen

    es auch sinken konnte,. Zumindest hatte zu DSA 3-Zeiten ein SL meiner Streunerin mal 1 CH-Punkt abgezogen, weil sie eine narbe im Gesicht hatte (es gab keine Erleichterung auf einschüchtern oder so).

    Auch, wie Du an früherer Stelle angeführt hast, es früher schon mal Abzüge gab, wenn man dreckig war.

    Man kann mit hoher CH völlig unauffällig sein oder mit niedriger.

    Man kann mit hoher CH ein wunderschöner Charakter sein oder mit niedriger.

    Meinem Verständnis und Vorstellung nach fällt man als sehr charismatischere Person schon auf und geht damit in keiner Menge unter, spätestens wenn man was sagt oder macht.

  • Und darauf hab' ich eben nur bedingt Einfluss. Jemand mit wenig/ "ohne" CH kann sich bis-zum-geht-nicht-mehr verbiegen und würde trotzdem kaum wahrgenommen. Hilfreich, wenn man sich tarnen will - in einer gesellschaftl. Position/ in einem Beruf, in dem es aufs Reden und Gehörtwerden ankommt, ein Hindernis. Rhetorik kann man üben, eine gute Rep muss man sich erwerben.

    Naja das würde ich auch nicht behaupten, gezielt in der Masse unterzutauchen erfordert ebenfalls charismatische Fähigkeiten die ein Charakter mit hohem CH-Wert kennt, versteht und dadurch gezielt zu nutzen weiß.

    Nicht jeder Charakter mit CH 10 oder weniger ist automatisch unscheinbar oder sozial anpassungsfähig.

    Oft sind sie sogar sehr körperlich auffällig oder allgemein und objektiv hässlich.

    Deshalb schrieb ich:

    DSA4 und 5 regeln dies [**Ersteindruck und Auffälligkeit**] eher über Sonderfertigkeiten, Vor- und Nachteile.

    **Kommentar nachträglich hinzugefügt

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • "Schönheit" fließt ja auch in Spezies und oder Kultur mit rein; manche Elfen - auch Valariel (CH 12) und Eilidiel (CH 14; Narbe im Gesicht) - haben sogar zusätzlich den Vorteil Gut Aussehend.

    Hesindian (CH 14, Mensch. Gildenloser Graumagier) nicht. Graue/ schlichte Reisekleidung als Ausrüstung ist eher bei den Scholaren des Alrik Dagabor bekannt. Wohin mit dem Zauberstab? ist ein typisches Problem aller Magiergilden.

    Valariel beherrscht zudem Visibili (kein CH enthalten).

    CH 10 oder CH<10- Charaktere werden nachgereicht.

  • Ja, es definierte eben auch mal das Aussehen.

    Naja, "definiert" ist ein starkes Wort hier. Selbst wenn man's so wertet dass Aussehen dabei ist, ist das selbst dann nur als Komponente erwähnt. Der Anteil am Gesamtaspekt mag also unterschiedlich sein. Teil eines Talents mag dann wohl sein Stärken zu nutzen und Schwächen zu kompensieren.

  • Seit einschließlich DSA 4 ist es ja ohnehin nicht mehr gegeben, seit es Vor- und Nachteile gibt, die das Aussehen definieren, und mit keinerlei Vorgaben in Sachen CH verbunden sind.

    In MSZ, S. 7 wird unter den Stichpunkten, wofür ein Attribut jeweils steht, für CH auch "körperliche Erscheinung" ebenso genannt wie u.a. auch "persönliche Ausstrahlung". Das besagt, finde ich, schon sehr deutlich, das CH auch mit dem Aussehen verbunden ist.

  • In MSZ, S. 7 wird unter den Stichpunkten, wofür ein Attribut jeweils steht, für CH auch "körperliche Erscheinung" ebenso genannt wie u.a. auch "persönliche Ausstrahlung". Das besagt, finde ich, schon sehr deutlich, das CH auch mit dem Aussehen verbunden ist.

    Hmm? Genau das hab ich doch weiter oben zitiert und gerade in den Kontext gestellt. Sprich, Aussehen mag da ein Teil von CH sein, aber es besteht kein bedingt linearer Zusammenhang.

  • Ich habe es vorhin bestätigt, und zugegeben bei dem Beitrag gerade nicht mehr dran gedacht. Für mich liest sich das recht eindeutig so und auch andere Spieler und wohl auch der von mir erwähnter SL sahen das so.

    Allerdings haben wir in der letzten DSA 3-Gruppe nach Absprache auch ausdrücklich nicht mehr son gehalten, zumindest im Rahmen, charismatisch sein zu können, ohne dabei auch gut auszusehen. Umgekehrt hatten wir keinen Fall, bei dem das mal angesprochen worden wäre.

  • Das ist ein verwirrendes Thema seit es Rollenspiele gibt. "Charisma", ob im Deutschen oder Englischen ist jetzt auch kein so verbreiteter Ausdruck. Deswegen führte ja schon der Onkel Gygax temporär mal das Zusatzattribut "Comeliness" ein, damit's klarer getrennt ist (es gab aber einen CH Bonus drauf).

    Ich seh's als Komponente. Alrik und Refardeon mögen beide CHA 13 haben, bei Alrik ist's mehr Chuzpe und Haltung, bei Refardeon mehr kantiges Kinn und einnehmende Körpersprache.

    Is ja auch ehrlich gesagt vollkommen wurscht. Attribut ist hoch/niedrig, wieso das auf den Teilaspekt runterbrechen? Das Fraktal der 3w20 Probe? ;)

    ("Tja, Thomas, dein Alrik hat den Betörungsversuch nicht geschafft weil er die CH Teilprobe nicht geschafft hat. Genauer gesagt ergibt meine Analyse, dass dies dann am Aussehen hing. Und zwar an der nicht ganz ideal ausgeprägten Symetrie seiner Augenpartie. Ich hab' dazu mal eine Reihe von Pie Charts erstellt...")

    (Im Copy & Paste Original waren die Vorteile noch etwas sinniger.)

  • Als jemand der mit und in der Kommunikation arbeitet ist Charisma tatsächlich etwas, das man aktiv beeinflussen und lernen kann.

    Es ist aber sehr stark nuanciert und breit gefächert.

    Charisma ist das Bild von uns selber, das wir im Kopf eines anderen erzeugen und das kann auch mit unserem Äußeren passieren aber auch ohne.

    Im visuellen Bereich ist das natürlich auch eine Grundattraktivität aber auch Bewegungsart, Blickkontakt, emotionale Reaktionen wie ein Lächeln, gepflegtes und vor allem angepasstes Auftreten*.

    In der Telefonie brechen die visuellen Eigenschaften weg aber dennoch kann Charisma ausgestrahlt werden. Der Fokus verschiebt sich auf aktives Zuhören, spiegeln des gesagten, Wortwahl**

    Die Timbre ist auch sehr wertvoll; die Tonlage, die Geschwindigkeit, Pausen, saubere Aussprache.

    Gehen wir jetzt noch einen Schritt weiter, zu reiner Schriftkommunikation. Und auch da kann man Charisma ausstrahlen. Wortwahl, Formatierung, an den Kommunikationspartner angepasste Satzstrukturen und Formulierungen. Bandbreite an Synonymen.

    Andere Eigenschaften spielen da natürlich rein aber Charisma ist das Ergebnis der Umsetzung.

    Es gibt noch eine weitere und noch abstraktere Form von Charisma und das ist die corporate identity. Ein lebloses abstraktes Konstrukt für das wir dennoch Pathien empfinden können.

    Das wird erreicht durch Präsentation und Aktionismus. Den Bereich will ich jetzt aber nur knapp angeschnitten lassen, da ich nur vor Augen führen möchte wie auch ohne Körperlichkeit Charisma erzeugt werden kann.

    Für alle Formen der Austrahlung ist ein sehr wichtiges Element unabdingbar und das ist Empathie; die Befähigung mich in mein Gegenüber zu versetzen und die Welt aus dessen Blickwinkel zu betrachten.

    Ich habe beruflich genug telefonieren müssen, HomeOffice-Erfahrung und habe auch nun zwei Jahre DSA über Discord hinter mir und viel Charisma geht darüber verloren, dass man sich unbeobachtet fühlt.

    Man hört es raus ob jemand konzentriert ist, man hört es raus ob jemand gerade sitzt, man hört es raus ob jemand richtig angezogen ist oder im Pyjama rumhockt.

    Ich telefoniere mit Mitarbeitern im HomeOffice und diese büßen gleich Charisma ein, wenn ich raushöre, dass diese bis gerade im Bürostuhl lagen. Meine Mitspieler büßen Charisma ein, wenn ich bei Discord sehe, dass die gerade parallel ein Videospiel gestartet haben.

    Ja, Charisma ist abstrakt aber es existiert als wahrnehmbare und beeinflussbare sowie trainierbare Größe.

    *Turnschuhe zum Anzug sind in einem jungen Startup angebracht, bei einem Vorstellungstermin bei Krupp eher nicht. Und bei einem Abend in der Kneipe lässt man besser auch den Anzug weg.

    **Unser normaler Sprachgebrauch macht zu über 60% negative Wörter aus. Nein, nicht, kein, gegen etc. Das Verwenden von positive wording hingegen lässt einen optimistischer und charismatischer darstehen obwohl der Inhalt unverändert ist.

  • Argh, das Problem mit Kulturen ...

    Da müsste das Charisma genauso bewertet werden wie der SO.

    Drachen haben einen hohen CH - aber würde ein Zwerg sie als charismatisch bezeichnen?

    Charisma ist daher kulturell bedingt; nur wäre es zu aufwendig dies "realistisch" umzusetzen.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Da müsste das Charisma genauso bewertet werden wie der SO.

    Nicht unbedingt, ursprünglich (irdisch) war Charisma ja nicht so küchenpsychologisch definiert, sondern eine göttliche Gabe. Die kann dann universeller sein. Da dehn' ich dann der Einfachheit doch lieber die Definition in diese Richtung, als dass ich mir da Mühen mache.

  • Selbst bei einer göttlichen Gabe wird sie auf Menschen, Tieren und Mythenvölkern anderes wahrgenommen, wie ungekehrt.

    Charisma ist eher ein Thema für Filmemacher und Philosophen als unsereiner ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)