Aber es geht doch auch darum das sich Neueinsteiger schon in der Erschaffung Gedanken darum machen, "wie verhält sich mein Charakter" bzw. "Wie spiele ich meinen Charakter".
Alle Neueinsteiger, die ich erlebte, inklusive ich selbst, NEIN!
Man sucht sich einfach schnell mal was aus oder bekommt einen Charakter vorgesetzt, einen Archetyp. Daraus entwickelt man, sofern man dabei bleibt, irgendwann im Laufe weiterer Abenteuer seinen Charakter, oder, was häufiger der Fall ist, man macht einen neuen.
Für einen Anfänger ist es wohl, auch deswegen egal, ob man auswürfelt oder kauft.
Meine Erfahrung mit Anfängern ist, dass sie meist überhaupt nicht wissen, was sie spielen wollen. Der erste Abend dient da meist als Einführung in die Welt und der Charakterwahl. Entweder hat der SL Charaktere vorbereitet, die dann an die Spieler verteilt werden, oder man würfelt gemeinsam Charaktere aus. Letzteres sorgt auf jeden Fall für einen individuellen Charakter und ist bei allen Rollenspielen mit schneller Charaktererschaffung zu empfehlen.
Dadurch zu diesem Faden angestoßen:
Als mir damals im Jahr 2000 vorgeschlagen/angeboten wurde ("Das würde dir bestimmt gefallen") in einer DSA-Gruppe mitzuspielen ("Wenn du das sagst .... Rollenspiel? Was genau ist das?") wurde mir ein "Mit Mantel, Schwert und Zauberstab" ausgeliehen und ich konnte mich etwas einlesen. Nicht, dass ich mit allem, was da so drin stand, etwas anfangen konnte, wie das funktionieren sollte - wohlgemerkt, mir wurde das Buch ausgeliehen, da kam keiner mit, mir etwas zu erklären oder zu erzählen. Ich habe mir Gedanken über einen Charakter machen können, ebenfalls alleine für mich, allein auf Grundlage von MSZ.
Ich bekam Idee und Konzept, und dann kam auch der Tag, an dem sich zum ersten Mal alle getroffen hatten (ich kannte nicht alle), um die Charaktere auszuwürfeln (weitere Einführungen gab es für mich und die andere DSA-Erstkontakt-Spielerin nicht). Das Ergebnis war meine Streunerin, die ich heute immer noch spiele, oder wieder, je nach Betrachtungsweise, da sie zwischendurch auch mal immer wieder für Jahre im Ordner auf den nächsten Einsatz wartete aufgrund von Gruppenwechseln und -konstellationswechseln und anderen Charakteren, die auch mal gespielt werden wollten. EDIT: Immer noch einer meiner Lieblings-Charakteren, weshalb ich sie halt wieder spielen wollte und es mittlerweile wieder mache. EDIT Ende
Ohne griffiges Konzept mit einer Idee, wie der Charakter so funktioniert, spiele ich heute noch nichts.
Persönlich habe ich in keiner Gruppe erlebt - und ab und an waren schon Rollenspielneulinge in einer Gruppe dabei -, dass Spielern oder den Neulingen etwas vorgesetzt wurde, oder dies angeboten. Es hat jeder einen eigenen Charakter gemacht, nur war immer ein Spieler dabei, der Ahnung hatte, um zu beraten und zu helfen bei der Charaktererstellung, aber eine Idee, was man spielen möchte, musste schon jeder selber mitbringen.
Das halte ich persönlich auch wichtig, man soll ja auch Spaß dran haben und im Optimalfall den Charakter Jahre spielen wollen.
Daher wäre es mir keineswegs egal gewesen, wenn man mir einen Archetypen in die Hand gedrückt hatte. Ich hatte bei meinem ersten Charakter eine Konzeptidee, und das war danach nie anders. Ich weiß nicht, ob mir DSA Spaß gemacht hätte, wenn mir ein "Der ist für Dich" oder ein "Such Dir einen von den 2 oder 3 hier aus" unter die Nase gehalten worden wäre.
Wie also lief es bei eurem Rollenspieleinstieg ab, war das gut oder schlecht für euch, und wie haltet ihr es seitdem bei anderen Erstkontaktlern?