Halbelfen als Geweihte

  • Jeder weiß, dass sie Elfen an keine Götter mehr glauben. Aber trifft das auch auf die Halbelfen zu? Werden sie dann ausgeschloßen oder halten die Halbelfen an ihrem Glauben fest?

  • Kommt darauf an, wo sie aufgewachsen sind. Wenn eine Halbelfe beim menschlichen Elternteil ohne Kontakt zu den Elfen aufwächst, übernimmt sie wahrscheinlich die menschlichen Ansichten. In der elfischen Sippe ist es möglich, dass ein Halbelf sich ausgeschlossen fühlt, weil er nicht am salasandra, der elfischen Seelenvereinigung teilnehmen kann und quasi als "Ersatz" für diese Geborgenheit den menschlichen Glauben erkundet und schließlich annimmt. Immerhin sind die Kirchen der Zwölfe stets an neuen Gläubigen interessiert und heißen sie willkommen.

    Es gibt immer einen weiteren Alrik.

  • Es kommt darauf an, wo die Halbelfen aufwachsen. Wachsen sie unter Menschen auf, werden sie mit menschlichen Glaubensvorstellungen erzogen, bei den Elfen vice versa.

    Für geweihte Halbelfen gibt es tatsächlich eine Reihe offizieller Beispiele:

    Elayoë Tausendschön – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Phexgeschwind Wiesenläufer – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Talafeyar Rahjakind – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Amira Honak – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Lemiral Wolkenflug – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Riva Salmfang – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Elion Sohn des Umasch – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Es gibt sogar einen geweihten Elf:

    Arvil Asroth – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Zu beachten sind aber Besonderheiten bei der Weihe von Magiekundigen (siehe hier), die eventuell eine Purgation nötig machen (gerade bei Praios, Rondra, Ingerimm und Kor).

  • Wenn er in der menschlichen (und zwölfgöttergläubigen , natürlich) Kultur aufwächst, ist das möglich. Dann unterliegt er ja in seinem Leben keinen anderen anderen Vorstellungen und Sichtweisen, sondern kennt nur den Zwölfgötterglauben. Bei den Elfen aufwachsen ist eigentlich nur möglich mit der zweiten Stimme. Ohne die kein Salasandra, ohne Salasandra kein Elf-Sein und daher würde und könnte er nicht bei Elfen aufwachsen und deren Sichtweise auf Götter übernehmen. Ohne zweite Stimme bei den Elfen aufwachsen und darüber beim Zwölfgötterglauben landen, auch noch mit echter Berufung und so tiefem Glauben kann ich mir dagegen nicht vorstellen, weil ohne Salasandra ein Halbelf keine Aussichten hat, bei Elfen zu leben und aufzuwachsen.

    Phexgeschwind Siebenläufer etwa ist Halbelf und Vorsteher des Puniner Phex-Tempels. Amira Honak ist Halbelfe und Boron-Geweihte. Elayoë Tausendschön Vorsteherin eines Rahja-Tempels. Lemiral Wolkenflug ist Geweihte in einem Firun-Tempel.

    Es gibt also allein schon von offizieller Seite aus halbelfische Geweihte.

    EDIT: Knapp zu spät.^^

  • Jeder weiß, dass sie Elfen an keine Götter mehr glauben.

    Diese Aussage finde ich als Einstieg nicht so geeignet, weil auch bei den Elfen auch eine gewissen Glauben sehe. Nurti und Zerzal die eher als Prinzipien gesehen werden, aber das könnte dazu führen was Prinzipien und Götter sind. Es ist da eher die Götterverehrung der Menschen, die den Elfen meist fremd ist und sie nicht zu Geweihten werden.

    Selbst unter den Menschen habe ich so eine Aussage im Kopf wie "die Aventurier wissen, dass es die Götter gibt", auch wenn dies eventuell ein wenig überholt ist.

    In Kvirasim zum Beispiel gibt es eine Siedlung mit Auelfen, Waldelfen, Halbelfen und wenigen Menschen, die einen Perainetempel hat. Ich kann mir auch Elfen da als Besucher vorstellen - nur die Frage ist dann wie sie ihn "nutzen" (in meiner Vorstellung eben wenig "menschliche Gottesdienste" was auch immer das bedeutet :D ).

    (Alles nach meinem Verständnis! und eher als Denkanstöße, ansonsten kann ich mich den vorherigen Post anschließen.)

  • Tiro Da wirfst du in der Tat eine interessante Frage auf. Hier eine kurze Geschichte der elfischen Weltdeutung mit Schwerpunkt auf Nurdra/Nurti und Zerza/Zerzal:

    "Als die ersten Elfen einst aus der fremdartigen Lichtwelt in den derischen Kosmos kamen, brachten sie von dort keine Götter oder Glaubensbilder mit. Sie ließen sich vollständig auf die neue Welt ein, stimmten ihre eigenen Lieder ganz auf die Melodie des neuen Seins, das ihnen als harmonische Einheit erschien, bestimmt von nur zwei Prinzipien, die es in der Lichtwelt in dieser Form nicht gab: Dem Werden und dem Vergehen. [...] Wann und warum genau die Hochelfen einst begannen, Götter anzubeten, ihnen Standbilder und Tempel zu errichten, wissen heute nur noch wenige Legenden zu erzählen. [...] Sie verehrten Nurti oder Nanurda als ewig sich wandelnde Weltenschöpferin und Spenderin des Lebens und stellten sie als Elfe dar, die beständig ihre Gestalt und ihr Alter änderte. Ihre göttlichen Kinder hießen Zerzal, die luchsköpfige Bringerin des Todes mit ihrem Holzspeer, deren Statuen aus schwarzem Stein geformt wurden, Pyr, drachenleibiger Herrscher über die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde, und Orima, blinde Schicksalsgöttin, die mit Füllhorn und Schwert dargestellt wurde - zufällig Freud und Leid unter die Geschöpfe ihrer Mutter verteilend. [...] als Pyr von einem anderen Gottdrachen zerrissen wurde, als die blinde Orima das Schicksal ihres Volkes nicht ' - abwenden und als Nurti und Zerzal den Fall Tie’Shiannas gegen die Horden des Namenlosen nicht verhindern konnten - da war jedes Vertrauen der Elfen in jene Götter zerstört, die ihren Sturz ausgelöst hatten und nun nicht bremsen konnten. Die wenigen Überlebenden wandten sich ab von Verehrung und Gebet, verließen ihre Tempel und Standbilder und kehrten vom Streben nach dem Göttlichen zu dem zurück, was ihnen bestimmt war: das Sein. [...] Philosophie, Glaube, Kosmologie - die Weitsicht der Elfen, die sich nach dem Fall der Hochelfenkultur durchgesetzt hat, ist all dies, aber keines in systematischer Weise. [...] Alle heutigen Völker der Elfen sehen die Welt als ein Ganzes, das vom Gleichgewicht der Gegensätze erhalten wird. Das Werden und das Vergehen sind ihnen gleichwertige Kräfte. Nurdra ist Wachsen, Blühen und Gedeihen; es ist der Drang aller Dinge, die Welt mit dem eigenen Wesen zu erfüllen. Zerza ist Vergehen, aber auch willentliches Zerstören oder gar Vernichten; es ist die Kraft, die alle Dinge, die ihren Sinn verloren haben, beseitigt, um sinnvolleren Platz zu schaffen. Ohne nurdra wäre die Welt abgrundtief leer, aber ohne zerza wäre sie übervoll, bis zum Wahnsinn gefüllt, in aller Fülle sinnlos. Jedes Ding und jedes Wesen hat sein nurdra und sein zerza und lebt in einem Wechselverhältnis aus beiden, das aber auf der Ebene des Individuums nicht immer ein vollkommenes Gleichgewicht sein muss. [...] Die bildliche Vorstellung von nurdra und zerza als Göttinnen Nurti und Zerzal stammt aus der Zeit der Hochelfen, hat sich jedoch außer bei den Waldelfen (die diese hochelfische Vorstellung nie angenommen haben) bei allen Völkern zumindest in den Überlieferungen gehalten. Doch da beide Entitäten die für Sterbliche unerforschlichen Kräfte der ewigen Natur repräsentieren, versuchen die Elfen gar nicht, sie durch Gebete oder Opfergaben zu erweichen." (Wege der Götter S. 228; DSA4.1; Hervorhebungen durch mich)

    Naturprinzipien? Götter? Beides? Teile der Magierphilosophie sehen es so:

    "Die radikale Schule beharrt auf der Annahme, die Götter seien eben so wie andere Geistwesen auch aus der Verehrung durch sterbliche Wesen entstanden, und zwar, indem diese Teile ihrer Seelenkraft auf Urprinzipien wie Leben und Tod oder Naturerscheinungen wie Sonne, Sterne und Blitz übertragen hätten, ja, schließlich nach ihrem Tode selbst in diese Seelenkonstrukte aufgegangen seien." (WdG 151)

    Und der Hochelf Ometheon war es, der diese Philosophie entwickelt hat. Ich halte sie zwar für falsch, muss aber zugeben, dass sie zur Entwicklung bei den Prinzipien/Gottheiten Nurti und Zerzal passt.