Praios oder Peraine

Ich hätte für: Beide sind gleich wichtig gestimmt, aber wenn ich mich entscheiden muss, fällt die Antwort spontan und grundlos auf Praios.

Beide sind Götter in Alveran und beide sind wichtig. Je nachdem, wen Du in Aventurien unter welchen Gesichtspunkt fragst, mögen Antworten und ihre Begründungen etwas variieren.

Ich persönlich sehe bei beiden ihre wichtigen Bereiche.

Aventurische Götter auf einen Teilsatz zu dezimieren und dann gegenüber zu stellen, da streubt sich in mir Vieles.

Mal ist der eine wichtiger mal die andere...

Es gibt da etwas das nennt sich das 12 göttliche Glaubensbekenntnis:

Zitat von Wege der Götter Seite 143

Das Zwölfgöttliche Glaubensbekenntnis

»Ich glaube an die Allmacht der Zwölfgöttlichkeit:

an Praios, Gott der Sonne, des Gesetzes und Herrschaft,

an Rondra, Göttin des Krieges, des Sturmes und der Ehre,

an Efferd, Gott des Wassers, des Windes und Seefahrt,

an Travia, Göttin des Herdfeuers, der Treue und der Gastfreundschaft,

an Boron, Gott des Todes, des Schlafes und des Vergessens,

an Hesinde, Göttin der Gelehrsamkeit, der Künste und der Magie,

an Firun, Gott des Winters, des Eises und der Jagd,

an Tsa, Göttin der Geburt, des Friedens und der Erneuerung,

an Phex, Gott der Nacht, der Diebe und der Händler,

an Peraine, Göttin des Ackerbaus, des Humus und der Heilkunde,

an Ingerimm, Gott des Feuers, des Erzes und des Handwerks,

an Rahja, Göttin des Weines, des Rausches und der Liebe.

In ihrer Zwölfgöttlichen Vollendung herrschen sie über jedes lebende und atmende Wesen auf Dere.

Sie weisen es durch ihre Göttlichen Gebote,

sie bewahren es durch ihre Göttliche Fürsorge und

sie strafen es mit ihrer Göttlichen Macht, wenn es in ihrem zwölfgöttlichem Ratschluss verdient bestraft zu werden. Gelobet seien die Zwölfe!”

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Die Zwölfgöttlichkeit ist untrennbar.

Ilumnestra und Silem Horas ward es offenbart, das es 12 Götter sind die 12 Throne in Alveran besetzen.

Wertung kann jeder für sich persönlich vornehmen, wenn er es denn möchte, aber jeder Gott hütet die Schöpfung auf seine Weise.

Vermutlich ist Praios wichtiger, da Peraine ihre Rolle dereweit mit Satuaria, Tsa, Pateshi und Brazoragh teilen muss, während Praios vom Namenlosen abgesehen nicht wirklich Konkurrenten hat. Arkan'Zin ist nur eine kleine Leuchte, Trikamadha vergibt kein Karma und Pyr ist schon lange Geschichte.

Wenn man Praios einfach nur auf "Obergott" reduziert, dann, muss ich sagen, ist eindeutig Peraine wichtiger. Der Mensch muss schließlich essen. Nicht zu vergessen, Heilung ist auch ein Aspekt Peraines.

Wer, hingegen, braucht einen "Obergott"? Den Schutz der Schwachen gewährleistet ja schon Rondra. Und eigentlich braucht man ja eine Regierung genau darum, damit keine Anarchie herrscht in der die Schwächeren gnadenlos ausgebeutet werden.

Es stellt sich aber natürlich die Frage, ob die Praiosscheibe auch ohne Praios' Existenz aufgehen könnte. Falls nicht, wäre er natürlich schon essentiell.

Und wenn man dann doch mal einen Paktierer zu verbrennen hat ... also ich würde ja lieber beide behalten.

Zitat von Phexgeschwind

Denke die Zwölfgöttergläubigen sind da eher pragmatisch. Man betet zu dem/der Gott/Göttin die einem gerade am meisten nutzen verspricht.

Also die Heiligen-Schiene? Mal davon abgesehen dass dem explizit widersprochen wird (z.B. WdG S. 22), würde das auch nur wirklich gut funktionieren, wenn dann auch nur Zwölfgötter-Tempel herumstehen würden wo das egalitär präsentiert wird. Und selbst dann auch nicht wirklich, denn "gerade" ist eben für die meisten Leute nicht gleichmäßig verteilt. Boron schert Bäurin Alrigine hoffentlich nicht so häufig wie Peraine, und Rondra gar?

Über den Aspekt der unmittelbaren Anwendbarkeit auf den Alltag hinaus gilt natürlich das Aus-dem-Auge-aus-dem-Sinn Prinzip. Haben wir in Niederfarzen einen Travia-Tempel ist's sekundär dass Peraine für mein Erdbeerbeet verantwortlich ist. Wer zu erst kommt...

Und damit ich meinen Senf noch für die allgemein Frage abgebe, ein selbstorganisierendes Götterteam könnte leicht ohne einen Projektmanager auskommen, Arbeiterinnen braucht man hingegen immer. Ich hoffe dass das nächste Karmakarthäon agiler wird.

Zitat von Phexgeschwind

Man kann auch zu Peraine beten und eine Traviageweihte macht die Seelsorge vor Ort. Warum sollte das schlimm sein?

Man kann, aber kommt man drauf wenn man Zeitlebens primär im Einflussbereich eines Travia-Tempels ist? Der beeindruckendste Bau den ich kenne ist Tempel XXX. Klar erzählt man mir vom großen Praios Tempel in der Stadt des Grafen/Herzog/Kaiser, aber was zählt ist was ich seh. Und natürlich an was ich zahl: Travia bekommt meinen Zehnt, dafür soll die auch was machen.

Das macht das jetzt nicht zum Monotheismus, aber es ergibt sich schon eine Gewichtung. Man muss auch nicht direkt beten, "Fürbitten" werden auch in Aventurien häufig sein.

Die absoluten Teilbereiche der Götter sind auch eher mittelschichtig, wenn nicht sogar akademisch.

Aufpassen bei den Griechen. Hesiod ist nicht alles.

Zitat von mhd

Und damit ich meinen Senf noch für die allgemein Frage abgebe, ein selbstorganisierendes Götterteam könnte leicht ohne einen Projektmanager auskommen, Arbeiterinnen braucht man hingegen immer. Ich hoffe dass das nächste Karmakarthäon agiler wird.

Ich glaub schon, dass man in Aventurien zur jeweils passenden Gottheit betet. Als Katholik kann man entweder den betreffenden Heiligen anrufen, oder zur Jungfrau Maria beten, oder hoffen, dass der Chef sich persönlich drum kümmert, aber in Aventurien gibt's ja keinen eigentlichen Chef. (Auch wenn Praios das gern wäre)

Nur hat Durchschnittsbäuerin Alrike eher selten Grund zu Rondra zu beten. Auch Praios und Firun kommen eher selten vor.

Ich glaub jetzt nicht, dass die Bäuerin zu Travia betet, dass die Erdbeeren was werden mögen, und der Ritter zu Rondra um eine gute Ernte. Klar, wenn sich was überschneidet schon mal - der Bauer wird eher Travia bitten sein Heim zu schützen, wenn die Orks angreifen, als Rondra anzurufen, damit er die Orks im ehrenvollen Zweikampf stellen kann.

Aber mal so überspitzt gesagt, die Seefahrerin sonst häufiger zu Efferd betet, wird jetzt nicht das Tischgebet über einer gekochten Mahlzeit zu Efferd sprechen, da ist dann doch wieder Travia zuständig.

Die Zuständigkeiten sind nicht immer so einfach, da gibt's dann auch gerne Streitereien, wenn ich mich ans WdG da richtig erinnere. Die Zuständigkeit beim Zehnt hingegen scheint einfach zu sein. Hier kollidiert halt etwas die Mittelalter-Allegorie mit dem Polytheismus. Ich denke im Zweifelsfall schlägt Ökonomie Ökumene.

Der allgemeine Fluff-Stoff ist hier ein bisschen dünn. Ins Detail der einzelnen Kulte sind sie ja immer schon sehr gerne gegangen, Filk-Lieder schreiben ist halt einfacher als vergleichende Theologie

Aber jetzt auch schon sehr themenabweichend. Ich bleib' dabei, dass ich Peraine für wichtiger behalte als den hochgestiegenen Regionalleiter-Assistenten

Ich trau auch keinen Chefs die Katzen mögen. Irgendwas hab' ich doch von James Bond und Inspector Gadget gelernt.

Für Diskussionen mit anderen Götter-Schwerpunkten haben wir andere Fäden, oder es können solche eröffnet werden. Hier gibt es ein Thema und bei dem soll geblieben werden.

Zitat von Satinavian

Vermutlich ist Praios wichtiger, da Peraine ihre Rolle dereweit mit Satuaria, Tsa, Pateshi und Brazoragh teilen muss, während Praios vom Namenlosen abgesehen nicht wirklich Konkurrenten hat. Arkan'Zin ist nur eine kleine Leuchte, Trikamadha vergibt kein Karma und Pyr ist schon lange Geschichte.

Ich weiß ja nicht... Pyr ist ein Drache und vergibt auch kein Karma. Shinxir hat Herrschaft als Eigenschaft, genauso wie Tairach und Brazoragh. Ich sehe sogar Brazoragh als ehesten Konkurrenten zu Praios mit seinem Herrschafts Aspekt als zu Peraine. Ja er gilt auch als Gott der Hirten bei den Orks aber auch der Naturgewalten und kommt dadurch auch eher an Efferd und Rondra näher als Peraine.

Praios. Ohne Licht, kein Leben. Also auch kein Korn auf den Feldern. Oder (Heil-) Kräuter im Garten/ Wald/ Gebirge (/ Wasser?) Ordnung lässt sich nicht durch Verteilungsgerechtigkeit herstellen. Man kann satt sein und krank/ anfällig für körperliche und seelische Beschwerden. Frische Luft und "etwas Sonne" (Wärme) können die Genesung positiv beeinflussen. Sonne verbrennt Pflanzen/ Boden.

Was Praios' Position anbelangt, kann ich auf der mageren Basis meiner Infos nicht viel sagen. Daher ein kleiner Schubs: Bevor Praios seine jetzige Stellung innehatte, stand er an zweiter Stelle (Berater) - der NL an erster.

Schwierig ... Peraine ist Göttin der Ernte, der Kräuter - also wichtig für das Leben.

Praios ist der Gott der Ordnung und Gesetze. (Die Sonne ist auch ohne ihn da ) Ohne Regeln funktioniert keine Gemeinschaft, u.a. würden die Felder brach liegen.

Daher hat jedes Dorf eine (gewählten?) Vorsteher, der für das Allgemeinwohl (hoffentlich) die Regeln usw. erläßt, auch was mit dne Ernteerträgen passiert, usw.

Aber Nahrung ist wichtiger als Ordnung - aber ohne Ordnung keine Nahurng.

Zitat von zakkarus

Ohne Regeln funktioniert keine Gemeinschaft, u.a. würden die Felder brach liegen.

Na ja. Da ist die Frage: Praios als Prinzip von Sonne und Ordnung, oder Praios als verehrter Gott?

Wenn wir davon ausgehen, dass ohne Praios und Peraine alles so vor sich hin läuft wie man das aus dem realen Leben kennt ...

Dann würde ich sagen, die Peraineliturgien dürften deutlich stärkere Effekte auf das Wohlergehen der Dorfgemeinschaft haben als die Praiosliturgien.

(Hängt natürlich auch von der Größe der Community ab. Sobald nicht mehr jeder jeden kennt, ist das Lügen und Betrügen deutlich einfacher und Praios gewinnt an Bedeutung ...)

Zitat von Valariel Sternenpfeil

Praios. Ohne Licht, kein Leben. Also auch kein Korn auf den Feldern. Oder (Heil-) Kräuter im Garten/ Wald/ Gebirge (/ Wasser?) Ordnung lässt sich nicht durch Verteilungsgerechtigkeit herstellen. Man kann satt sein und krank/ anfällig für körperliche und seelische Beschwerden. Frische Luft und "etwas Sonne" (Wärme) können die Genesung positiv beeinflussen. Sonne verbrennt Pflanzen/ Boden.

Was Praios' Position anbelangt, kann ich auf der mageren Basis meiner Infos nicht viel sagen. Daher ein kleiner Schubs: Bevor Praios seine jetzige Stellung innehatte, stand er an zweiter Stelle (Berater) - der NL an erster.

Ohne Peraine aber keine Gesundheit und kein Leben, nur Sieche und Tod. Denn SIE ist nicht nur das Prinzip des Lebens selbst, nicht nur Heilung und Genesung, sondern auch Wachstum und Fruchtbarkeit.

Ohne SIE würde auch TSA ihren Sinn verlieren, denn nichts was sterblich ist, kann sich verändern und wandeln ohne fruchtbar zu sein und zu wachsen, alles würde (wieder)geboren werden um gleich darauf wieder von Boron geholt zu werden.

Ohne Peraine ist man weder satt noch körperlich gesund. Der seelische Teil ist Aufgabe von Bruder Boron. Ordnung und Balance sind wichtig, ja. Aber die durch Praios erschaffene Ordnung und Balance ist nunmal 12göttlich. Wer auf den 12 Thronen sitzt kann sich ggf. ändern, aber alle Throne müssen besetzt sein, um die Ordnung bei zu behalten.