Aufstrebende Götter-Bereicherung oder Lückenquetscher

  • Ist der Marbo- Kult eigentlich innerhalb der Boron- Kirche entstanden oder waren beide "immer getrennt"?

    Ja. :D

    Zunächst waren die Kulte weitestgehend unabhängig. Maha-Bor war vor allem in den Tulamidenlanden die Totengöttin und galt (teils bis heute) als Mutter (statt Tochter) Borons. Allerdings ging ihre Primärliturgie verloren und das hat dem Boron-Kulten einen entscheidenden Vorteil verschafft. Marbo wurde als etwas zwischen Heiliger und Halbgöttin integriert, man gründete sogar die Marbiden, die diese Heiligenverehrung recht weit trieben. Da das Mittelreich historisch Ausdehnungen bis in die Tulamidenlande hatte, konnte der punier Boronkult viel übernehmen. Der Marbo-Kult wurde assimiliert. Selbst der altehrwürdige fasarer Tempel wurde von den Marbiden, die bis vor Kurzem ausschließlich aus punier Boronis bestand, übernommen. Die alte Tradition der Himmelsbestattung wurde durch Mummifizierung und Erdbestattung (meiner Meinung nach vollständig) verdrängt. Als eigenständiger Kult ging Maha-Bor fast völlig unter. Ich empfehle auch diesen Thread zu dem Thema.

    Heute erscheinen Erwählte Marbos und gründen den Glauben als sie als Göttin mit eigenem Recht neu.

  • Auf ihre Entwicklung bin ich besonders gespannt; denn eine Abwendung von Boron könnte zu einem (zeitlich begrenzten) Zweckbündnis mit dem Namenlosen führen - oder zumindest könnten sich ihre Anhänger zum Namenlosen flüchten, da sie sich von Boron/ Marbo verlassen wähnen und ihr Vampir- Dasein nicht als "Gnade" empfinden.

    Mir kommt es so vor als müssten alle drei (Boron, Marbo und der Namenlose) ihren Platz noch finden. Fühlt sich nach faulem Kompromiss an. Als würden Aspekte Borons - nach Veränderung (Namenloser)- nochmals abgespalten werden (Marbo). Nein, kein Fan von Marbo (vom Namenlosen übrigens auch nicht).

    Aventurisches Götterwirken II nennt den Namenlosen im Gegenteil ausdrücklich als Feindbild Marbos (siehe S. 19).

    Was du schreibst ist natürlich potentiell denkbar- aber auf mich wirkt Marbo tatsächlich eher ein bisschen wie ein Kor des Todes- etwas düsterer, etwas archaischer, mit mehr tulamidischen Wurzeln, aber nicht böse- sie will Boron von seinem Platz in Alveran vertreiben, aber ich sehe sie noch nicht in einer Allianz mit dem Namenlosen, temporär oder nicht.

    Ein anderes Beispiel für eine Gottheit, die sich im Verlauf des Karmakorthäons vielleicht noch mit finsteren Mächten einlassen könnte, das mir gerade einfällt, wäre Hesinde, die sich nach einer (oder sogar zwei, da bin ich mir nicht mehr sicher) Kurzgeschichte(n) aus Sternenleere mit ihrer dunklen Hälfte, Amazeroth getroffen hat, und sogar Azaril Scharlachkraut, die götterleugnende Hochprophetin der Borbaradkirche gerettet hat (vermutlich zumindest, wie Azaril auch selbst theoretisiert). Das ist denke ich aber Hesindes besonderer Natur und ihrer ungewöhnlichen Beziehung zu Amazeroth geschuldet.

  • Wie ich den Namenlosen verstehe, hat er nur Feind*innen und Sklav*innen und keine Verbündeten und sei es nur für ein Zweckbündnis. Für Marbo sehe ich eher den Versuch, sich mit alten tulamidischen Gottheiten aufzuschwingen. Feqz/Phex, Radscha Uschtammar/Rahja, Rondra, Peranja/Peraine, Ras'ar'Ragh/Brazoragh oder auch Raschtul (nicht umsonst wird sie als Ehefrau Rastullahs verehrt) - da sehe ich Potential für sie. Vielleicht auch fast ganz vergessene Gottheiten wie Atvarya, Adschaja, Al'Mahmoud, Tuur'Mhakaq, Baar, Shelaq, Ankhatep, Tarisha, Urush, Sholvor, Bul'Atba, Gharut und Shelhezan. (Land der ersten Sonne S. 96, 160f; Wege der Götter S. 148) Ankhatep hat in den dunklen Zeiten Karma gespendet, ebenso Bylmaresh. Hinter einigen dieser Götzen stecken also echte Gottheiten. Persönlich fände ich das auch cooler als den überbeanspruchten Namenlosen. ;)

  • sie will Boron von seinem Platz in Alveran vertreiben, aber ich sehe sie noch nicht in einer Allianz mit dem Namenlosen, temporär oder nicht.

    Was bedeutet denn bitte "böse" wenn wir über die Aventurischen Götter sprechen? Sind sie nicht alle zu Teilen "böse", wenn wir moderne irdische Moralität auf sie anwenden?

    Ich finde das Tulamiden ihr Bild von Maha Bor und Umm Ghulshach zeichnen, aber mit diesem Bild weiter von der tatsächlichen Entität abgerückt sind als es gesund war, was im Verlust der Primärliturgie gipfelte. Wenn man den jungen 12G Ansatz des Marbo-Kults mit den alten Kulten Myranors (Marvonia; Marbun; MyrBo; Radrishi) vergleicht, scheint dieser Kult viel eher dem Bild dieser Entität zu entsprechen, als die tulamidische Geiermutter. Es ist nicht so dass die Tulamiden DAS Wesen der Entität Maha Bor ergründet hätten.

    Was du schreibst ist natürlich potentiell denkbar- aber auf mich wirkt Marbo tatsächlich eher ein bisschen wie ein Kor des Todes- etwas düsterer, etwas archaischer, mit mehr tulamidischen Wurzeln, aber nicht böse

    Im Moment sehe ich nicht einmal, dass sie Boron herausfordert. Im Gegenteil, ich denke Boron, baut eine mächtige Verbündete auf um im Karmakorthäon seine Position zu schützen.

    Auch hier sehen wir wieder den kleinen Aventurischen Rahmen.

    Aber Dere ist größer als Aventurien und wir kennen noch nicht die Machtverschiebungen anderer Orte.

    In der Oktade gilt Marvonia als Gefolge der Gyldara (Travia) und wird überhaupt nicht mit Nereton (Boron) in Verbindung gesetzt oder als Totengott verehrt,auch wenn sie u.a. die Göttin den Seelenfriedens ist. (Ein Aspekt der wie ich finde wunderbar zu Travia passt.)

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    Ergebnis 'Ich'

    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind (14. November 2021 um 23:58)

  • sie will Boron von seinem Platz in Alveran vertreiben, aber ich sehe sie noch nicht in einer Allianz mit dem Namenlosen, temporär oder nicht.

    Was bedeutet denn bitte "böse" wenn wir über die Aventurischen Götter sprechen? Sind sie nicht alle zu Teilen "böse", wenn wir moderne irdische Mortalität auf sie anwenden?

    Ich finde das Tulamiden ihr Bild von Maha Bor und Umm Ghulshach zeichnen, aber mit diesem Bild weiter von der tatsächlichen Entität abgerückt sind als es gesund war, was im Verlust der Primärliturgie gipfelte. Wenn man den jungen 12G Ansatz des Marbo-Kults mit den alten Kulten Myranors (Marvonia; Marbun; MyrBo; Radrishi) vergleicht, scheint dieser Kult viel eher dem Bild dieser Entität zu entsprechen, als die tulamidische Geiermutter. Es ist nicht so dass die Tulamiden DAS Wesen der Entität Maha Bor ergründet hätten.

    Die momentanen Ausprägungen des erwachenden Marbokults sind gleichermaßen aber auch fundamental anders, als das mittelländische Bild von Marbo. Die tulamidische Interpretation mag eine von mehreren sein, aber sie erscheint valide- gerade auch mit dem Fokus des Glaubens auf die Region Fasar/Aranien.

    Den Begriff ,,böse" verwendete ich in diesem Zusammenhang mit der Andeutung eines Bündnisses Marbos mit dem Namenlosen. Grundsatzfragen zur Moralität des Göttlichen gehören nicht in diesen Faden.

    Was du schreibst ist natürlich potentiell denkbar- aber auf mich wirkt Marbo tatsächlich eher ein bisschen wie ein Kor des Todes- etwas düsterer, etwas archaischer, mit mehr tulamidischen Wurzeln, aber nicht böse

    Im Moment sehe ich nicht einmal, dass sie Boron herausfordert. Im Gegenteil, ich denke Boron, baut eine mächtige Verbündete auf um im Karmakorthäon seine Position zu schützen.

    Auch hier sehen wir wieder den kleinen Aventurischen Rahmen.

    Aber Dere ist größer als Aventurien und wir kennen noch nicht die Machtverschiebungen anderer Orte.

    In der Oktade gilt Marvonia als Gefolge der Gyldara (Travia) und wird überhaupt nicht mit Nereton (Boron) in Verbindung gesetzt oder als Totengott verehrt,auch wenn sie u.a. die Göttin den Seelenfriedens ist. (Ein Aspekt der wie ich finde wunderbar zu Travia passt.)

    Dass dein Karmakorthäon wesentlich kuschliger ist als meins, dachte ich mir ja schon, aber diese Interpretation findet sich tatsächlich nicht in den bisherigen Quellen über den Marbokult wieder:

    Hast du Aventurisches Götterwirken II?

    Seite 19: ,,Feindbilder: teilweise Konkurrenz zu Boron".

    An dieser Stelle wesentlich drastischer formuliert:

    S. 167: ,,Der Kirche des Boron steht sie skeptisch gegenüber, denn sie vermutet, dass es eine Verschwörung der Kirche gegen ihren Orden oder sogar gegen ihre Göttin geben könnte."

    Darüber hinaus:

    Mi Bote 201

    Aus alten Schriften und durch göttliche Inspiration erlernen sie neue Liturgien, versuchen aber zunächst geschickt, dies alles

    vor der Boronkirche zu verbergen. Die auserwählten Marbiden versuchen, sich in den nächsten Monaten zunehmend vom Rest

    der Boronkirche zu isolieren, verdrängen die nicht marbogeweihten Mitglieder und geben sich geheimniskrämerischer als je zuvor. Die Auserwählten beginnen immer mehr zu glauben, dass ihre Göttin einst von Boron um ihre rechtmäßige Stellung betrogen wurde, und hinterfragen die Lehren der Kirche. Zudem beschäftigen sie sich immer mehr mit Vampirmythen und Zeremonien, um die Macht des Blutes anzurufen. Mada Rezzia Al’Keshim, die Ordensvorsteherin von Punin, die selbst nicht von Marbos Kraft erfüllt wurde, wird zur ersten Zielscheibe der Auserwählten. Sie soll abgelöst werden, damit ein auserwähltes Mitglied ihre Position einnimmt. Die Marbopriester gehen nach der Pilgerreise aber vorsichtig vor, denn sie haben festgestellt, dass Widerworte gegen die althergebrachte

    Ordnung nicht gerne gehört werden.

    In besagtem Botenartikel versuchen die Marbopriester in Punin einen Putsch gegen ihre immer noch Boron geweihten Ordensmitglieder- sehr effektive Art, die eigene Machtposition zu schützen.

    Selbige Quellen haben Shirwan und ich dir auch schon in diesem Faden gezeigt. Selbes Thema.

    Du kannst Marbo gerne in deinem Aventurien als Verbündete Borons interpretieren, aber wenn Boron seine Machtposition wirklich dadurch stärken will, seine eigenen Kircheninstitutionen zu spalten durch einem im Verborgenen agierenden Geheimbund, der eine andere Göttin an seine Stelle setzen will, hat Boron diese Karmakorthäon schon jetzt verloren.

    Auch die Unterscheidung zwischen Kirche und Gottheit greift hier nur bedingt- denn so ziemlich alle Marbopriester sind Erwählte der Göttin, ihr Wissen mehrheitlich nicht aus Glaubenstexten erschlossen- und doch scheinen verschiedene Gruppen zum selben Schluss zukommen, und die Marbiden verschwören sich bereits nach kurzer Zeit gegen die Ordensmitglieder, mit denen sie zuvor noch eng zusammen gearbeitet hatten.

  • Die momentanen Ausprägungen des erwachenden Marbokults sind gleichermaßen aber auch fundamental anders, als das mittelländische Bild von Marbo.

    Hab ich ja auch nicht anders behauptet, aber er unterscheidet sich ebenso fundamental von den alten Tulamidenkulten. Man bedient sich ihrer beider, um einen völlig Moralkodex aufzubauen.

    Das ein junger Kult der aus einem bestehenden heraus erwächst, sich erstmal von diesem loszusagen versucht ist weder ein Beleg für einen Götterstreit, noch ein Indiz.

    Wissen innerhalb Karmalerkulte wird nach DSA nur äußerst selten in schriftlicher Form festgehalten und weitergegeben, egal ob im Marbo-Kult oder der Boron-Kirche.

    Die meisten Auserwählten Marbos stammen aus der Boron-Kirche ja eine von ihnen sitzt sogar im schweigenden Kreis des Puniner Ritus.

    Und wer weiß schon wo die Spaltung zwischen Boron und Marbo hinführt, vielleicht nähern sich dadurch die beiden Riten Aventuriens an?

    Alles was die Quellen abbilden ist die aventurische Lage.

    Wir werden sehen wohin diese führt und unsere beider Bild der 5ten Sphäre ist pure Spekulation.

    Diese Debatte hab ich ähnlich u.a. mit dir schon in diesem Faden geführt und sehe wenig Sinn darin dies alles nochmal darzustellen.

    Wir sind einfach unterschiedlicher Ansicht wie viel man aus den gegebenen Quellen interpretieren kann.

    Ich will mich gar nicht festlegen, sondern lass mich lieber in Zukunft überraschen wie es mit Marbo weitergeht!

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    Ergebnis 'Ich'

  • Ein anderes Beispiel für eine Gottheit, die sich im Verlauf des Karmakorthäons vielleicht noch mit finsteren Mächten einlassen könnte, das mir gerade einfällt, wäre Hesinde, die sich nach einer (oder sogar zwei, da bin ich mir nicht mehr sicher) Kurzgeschichte(n) aus Sternenleere mit ihrer dunklen Hälfte, Amazeroth getroffen hat, und sogar Azaril Scharlachkraut, die götterleugnende Hochprophetin der Borbaradkirche gerettet hat (vermutlich zumindest, wie Azaril auch selbst theoretisiert). Das ist denke ich aber Hesindes besonderer Natur und ihrer ungewöhnlichen Beziehung zu Amazeroth geschuldet.

    Hesinde ist eine sehr spannende Göttin, vor allem der Apsekt Wissen ist ja quasi seit Nandus Spaltung geteilt in "verorgenes Wissen" "verbotenes und geheimes Wissen".

    Beides ist Wissen und die Grenzen verlaufen sehr fließend. Was ist geheim, was verboten (gelten hier menschliche Maßstäbe? Wie die Herstellung von Giften die dem wehrheimer Kodex unterliegen?).

    Wobei wir an dieser Stelle (Wehrheimer Kodex) kurz an Praios denken kann: Wahrheit als oberstes Ziel, selbst die Pflicht nicht zu verschweigen. Aber dennoch verbergen sie Wissen (ist das nicht auch Wahrheit), verbrennen Bücher und verbergen (lagern) Bestimmte Artefakte vor der Welt (z.B. in der Bannstrahlerfeste nahe Wehrheim).

    Und ich möchte zugleich an Charyptheroth denken, die ebenfalls in die Niederhölle ging/ gehen musste.

    Ich erlaubte mir den Gedanken schon einmal zu aüßern: Können Erzdämonen wieder zu Göttern werden? Vermutlich unter zwei Bedingungen:

    Ad primo: Sie verlassen die Niederhölle, die damit automatisch zwingend entweder kollabiert, sich aufspaltet (und neu vergeben wird) oder "nur" neu besetzt okkupiert von einem neuen Erzdämon. Aber wiel dort das chaos herrscht: Es kann auch was ganz anderes passieren.

    Ad secundo: Das Wesen muss von vielen angebetet werden, oder von wenigen sehr intensiv!

    Ad tertio: Nannte ich nur zwei Bedingungen? Aber ja, doch bin ich nur Sterblich und weiß nicht alles.

    Vermutlich kann also auch Amazeroth wieder zurückkommen (und mit Hesinde verschmelzen?). Nur: Will sie das, will er das? Wohin führt das?

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Die siebte Sphäre ist nochmal ein ganz eigenes Thema.

    Bisher sind nur Götter der siebten Sphäre verfallen, nicht umgekehrt Dämonen zu Göttern aufgestiegen. Falls dies möglich wäre, hätte Borbarad und die Magierphilosphie indirekt Recht gehabt, denn eine Menschliche Seele kann durch die Seelenmühle zum Grundstoff eines Dämons werden, dieser Dämon kann zu einem freien Dämon und später zu einem Erzdämon aufsteigen. Wenn es also Erzdämonen möglich ist zu Göttern zu werden, wäre die Niederhölle ein grauen- und alptraumhafter Umweg zur Göttlichkeit. 🤔

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  • Nur versucht der Kult sich gar nicht ,,abzuspalten"- nach außen sind sie alle weiterhin Mitglieder des Ordens, die allerdings von innen versuchen, ihn zu übernehmen. Der Marbokult erwächst auch eben nicht aus dem Boronkult heraus, da er gerade in den Tulamidenlanden bislang eigenständig ist.

    Welches Mitglied des schweigenden Kreises soll bitte marbogeweiht sein? Mada Rezzia Al´Keshim, die Vorsteherin des Marbidenordens jedenfalls ist es nicht, das steht so in auch in den Meisterinformationen zu Bote 201.

    Vermutlich alle aktuellen Priester Marbos sind von ihr selbst erwählt und mit karmaler Mach ausgestattet worden- es gibt keinen Grund, warum sie das nicht schwerpunktmäßig abseits vom Boronkult hätte machen können.

    Und wer weiß schon wo die Spaltung zwischen Boron und Marbo hinführt, vielleicht nähern sich dadurch die beiden Riten Aventuriens an?

    Alles was die Quellen abbilden ist die aventurische Lage.

    Wir werden sehen wohin diese führt und unsere beider Bild der 5ten Sphäre ist pure Spekulation.

    Die Lage in der fünften Sphäre ist auch ehrlich gesagt nicht so relevant- oder was werden die Boronis tun, wenn sie feststellen, dass ein Untote erhebender, mit Blutriten und Vampiren in Verbindung stehender Geheimbund einen sowieso schon kritisch beäugten Orden unterwandert haben, die Boron zugunsten seiner ,,Tochter" ersetzen wollen? Sie einmal fest knuddeln? Die landen vermutlich vor einem Kirchengericht, und ob das sich dann auch fragt, wie Boron eigentlich kosmologisch zu Marbo stehen könnte...

    Ich scheitere immer noch daran, zu erkennen, wie du aus einem sich bewusst vor der Boronkirche versteckenden Kult, der diesen selbst unterwandert hat, einfach mal so einen ,,noch-nicht" Verbündeten Borons machen kannst.

    Die Marbopriester sind nicht einfach Teenager mit einer Identitätskrise, sondern sie sind tatsächlich zum Ergebnis gekommen, dass Boron der ,,Böse" der Geschichte ist. Vielleicht werden sie ja noch zu Freunden- aber deiner bisherigen Argumentation zu Folge, nach dem Thema Kontext und Foreshadowing, ist eine solche Spekulation nicht plausibler, als dass morgen ein neues Raumschiff in Gareth notlandet und dort Rohaja emtführt. Beides kann passieren...

    Interessantes Gedankenspiel: Wenn Hesinde den Niederhöllen näher kommt, kann im Umkehrschluss vielleicht auch Amazeroth Alveran näher kommen.

  • Der Marbokult erwächst auch eben nicht aus dem Boronkult heraus, da er gerade in den Tulamidenlanden bislang eigenständig ist.

    Naja, der tulamidische Kult wurde schon sehr stark vom mittelreichischen Boron-Kult geprägt. Wenn wir z. B. nach Fasar schauen...

    "Der Orden der Sanften Ruhe ist eine Vereinigung von Boron-Geweihten der Punier Kirche. Die in der Kirche stark umstrittenen Marbiden nehmen sich der Schwerverwundeten und Todgeweihten an." (Auf gemeinsamen Pfaden S. 112)

    "Als die Kirchnführung der Punier Boron-Kirche den frisch gegründeten Marbiden die Verantwortung übder den Marbo-Tempel in Fasar übergab, kam es zu einigen Konflikten mit den alteingesessenen tulamidischen Geweihten, traf hier doch die alte tulamidische und ursprüngliche Vorstellung der Geiermutter Marbo auf das mittelreichische Bild des milden weißen Rabens, der Tochter Borons. Es gelang Svetlana ein Auseinanderbrechen der Gemeinschaft zu verhindern, indem sie den Marbiden-Orden dem tulamidischen Kult annäherte." (ebd.)

    "Der Orden besteht ausschließlich aus Boron-Geweihten." (S. 114)

    "Im tulamidischen Kulturraum, wie auch im Horasreich, wird den Mitgliedern des Ordens hingegen ehrfürchtiger Respekt gezollt, und insbesondere in und um Fasar sieht man in ihnen weiterhin die Geweihtenschaft der Totesgöttin Maha Bor." (S. 115)

    "Der Marbo-Tempel zu Fasar ist tatsächlich das einzige Gebäube Aventuriens, das der Marbo selbst geweiht ist (während der Marbo-Tempel in Arivor eigentlich Boron geweiht ist). In seinen unterirdischen Kavernen sollen sich die Gebeine Schwester Marbas befinden, der letzten Marbo-Geweihten Aventuriens." (AgP 116)

    ...sehen wir recht deutlich, dass der Marbo-Kult über sehr lange Zeit von Boron-Geweihten des punier Ritus verwaltet wurde. Es gab lange keine eigene und eigentliche Priesterschaft Marbos mehr. Entsprechend würde ich da keine Eigenständigkeit vertreten. Man kann den tulamidischen Marbo-Kult vielleicht grob mit der Ifirn-Verehrung des Zwölfgötterkultes vergleichen. Regional schon wichtiger, teils wichtiger als die Verehrung des jeweilgen "Vaters" abhängig, aber dennoch nicht von der Verehrung des jeweiligen Vaters zu trennen und stark von ihr abhängig.

  • Im Boten 201 steht: ,,Überall in Aventurien beginnen Anhänger der Marbo zu spüren, dass die Kraft der Göttin in ihnen fließt. Darunter befinden sich eine Handvoll Mitglieder vom Orden der sanften Ruhe, aber auch einzelne Priester von Umm Ghulshach (der Geiermutter) aus den Tulamidenlanden,"

    Es gibt also scheinbar zumindest eine Priesterschaft von Umm Ghulshach. die mit Marbo identisch zu sein scheint.

    Der tulamidische/Fasarer Marbokult ist nicht vom Boron-Kult abhängig, vielmehr sieht man die SChnittstellen zu den Marbiden, die nun immer schon anders waren als der Rest der Boronkirche (siehe auch Wiki Aventurica)

    Ganz im Gegenteil meine ich mich außerdem zu erinnern, dass Maha Bor/Umm Ghulshach in Fasar und den Tulamidenlanden als Mutter Borons gilt- eine Umkehrung.

    Zudem reduzierst du den Marbokult auf den Standort Fasar: In Thalusien bereits (siehe Wiki Aventurica) haben die Marbiden keine Präsenz, und trotzdem wird Marbo verehrt.

  • Es gibt also scheinbar zumindest eine Priesterschaft von Umm Ghulshach. die mit Marbo identisch zu sein scheint.

    Die gibt es zweifellos und verdankt sich den Erwählten von Marbo, die in der jüngsten Geschichte aufgetaucht sind. In den letzten Jahren emanzipiert sich der Marbo-Kult wieder.

    Die Wiki-Aventurica ist durch ihre Kanppheit im Marbo-Artikel leider teilweise missverständlich oder doppeldeutig formuliert. Ich habe im Zuge anderer Threads die Quellen der fraglichen Stellen des Artikels selbst ausgewertet und bin so zu meinen Einschätzungen gekommen.

    Gerade der fasarer Marbo-Kult wurde vollständig von den Marbiden, also Boron-Geweihten des puniner Ritus, übernommen. Die haben zwar Zugeständnisse an die traditionelle Religion gemacht, sie aber doch stark verändert.

    Anhänger*innen hatte Marbo selbstverständlich immer, aber darum noch keine eigene Priesterschaft oder gar Geweihtenschaft.

    Zudem reduzierst du den Marbokult auf den Standort Fasar: In Thalusien bereits (siehe Wiki Aventurica) haben die Marbiden keine Präsenz, und trotzdem wird Marbo verehrt.

    Das tue ich nicht. Ich habe Fasar als Beispiel gewählt. In Thalusa sind sowohl der alanfaner als auch der punier Ritus sehr stark. Ich habe auch nie behauptet, dass Marbo nicht verehrt würde. Verehrt werden in Aventurien viele Entitäten, Alveraniare, Heilige, Halbgötter usw. Das allein ist aber kein Argument gegen die Vormachtstellung des Zwölfgötterkultes. Eher im Gegenteil, da sie ja sehr oft als Teil dieses Kultes und Diener der Zwölfe verehrt werden.

    Ganz im Gegenteil meine ich mich außerdem zu erinnern, dass Maha Bor/Umm Ghulshach in Fasar und den Tulamidenlanden als Mutter Borons gilt- eine Umkehrung.

    Es ist korrekt, dass Marbo in Fasar teils als Mutter Borons gesehen wird, das ändert aber nichts daran, dass ihr Kult von Boronis verwaltet und gepredigt wird.

  • Zudem reduzierst du den Marbokult auf den Standort Fasar: In Thalusien bereits (siehe Wiki Aventurica) haben die Marbiden keine Präsenz, und trotzdem wird Marbo verehrt.

    Das tue ich nicht. Ich habe Fasar als Beispiel gewählt. In Thalusa sind sowohl der alanfaner als auch der punier Ritus sehr stark.

    Woher nimmst du diese Information? Die Thalusier verehren großteils ein eigenes Pantheon, und ich kann auch sonst keine (oder fast keine) Boron-Tempel in der Region finden.

    Es gibt also scheinbar zumindest eine Priesterschaft von Umm Ghulshach. die mit Marbo identisch zu sein scheint.

    Die gibt es zweifellos und verdankt sich den Erwählten von Marbo, die in der jüngsten Geschichte aufgetaucht sind. In den letzten Jahren emanzipiert sich der Marbo-Kult wieder.

    Die Wiki-Aventurica ist durch ihre Kanppheit im Marbo-Artikel leider teilweise missverständlich oder doppeldeutig formuliert. Ich habe im Zuge anderer Threads die Quellen der fraglichen Stellen des Artikels selbst ausgewertet und bin so zu meinen Einschätzungen gekommen.

    Gerade der fasarer Marbo-Kult wurde vollständig von den Marbiden, also Boron-Geweihten des puniner Ritus, übernommen. Die haben zwar Zugeständnisse an die traditionelle Religion gemacht, sie aber doch stark verändert.

    Anhänger*innen hatte Marbo selbstverständlich immer, aber darum noch keine eigene Priesterschaft oder gar Geweihtenschaft.

    Ich kann verstehen (oder glaube es zumindest), wie du zu diesem Schluss kommst, aber die Textstellen beziehen sich (zum größten Teil) auf Fasar und die spezielle Rolle der Marbiden dort, ich bin mir nicht sicher, ob das repräsentativ für die Tulamidenlande ist.

    Zudem reduzierst du den Marbokult auf den Standort Fasar: In Thalusien bereits (siehe Wiki Aventurica) haben die Marbiden keine Präsenz, und trotzdem wird Marbo verehrt.

    Das tue ich nicht. Ich habe Fasar als Beispiel gewählt. In Thalusa sind sowohl der alanfaner als auch der punier Ritus sehr stark. Ich habe auch nie behauptet, dass Marbo nicht verehrt würde. Verehrt werden in Aventurien viele Entitäten, Alveraniare, Heilige, Halbgötter usw. Das allein ist aber kein Argument gegen die Vormachtstellung des Zwölfgötterkultes. Eher im Gegenteil, da sie ja sehr oft als Teil dieses Kultes und Diener der Zwölfe verehrt werden.

    Das Silem-Horas-Edikt und die daraus hervorgehende Dominanz des Zwölferkults sind in den Tulamidenlanden so nicht gegeben- die Tulamiden verehren was sie wollen, wie sie es wollen. Insbesondere Boron, der als ,,mittelreichischer" Gott gilt, hat dort einen schweren Stand, eine Vormachtstellung ist da eigentlich nicht gegeben.

    Gerade auf dem Land könnte ich mir eigentlich eher (bislang) unordinierte Priester vorstellen, die den Glauben pflegen- beim ebenfalls seit kurzer Zeit mit Karmalkraft ausgestatteten Levthanskult beispielsweise wird klar gesagt, dass es auch profane Priester gab.

  • Da wir uns zunehmend von Thema entfernen, wäre bei weiterem Diskussionsbedarf ein neuer Thread in meinen Augen angemessen.

    Wer mehr zu Marbo lesen will (gerade auch, wie ich zu meinem aktuellen Gesamtbild dieser Göttin gekommen bin), dem empfehle ich folgende bestehende Threads:

    Overwolf
    11. Juni 2021 um 17:49
    Firunshauch
    1. Juli 2021 um 13:41
    Vidar
    14. Juli 2021 um 09:25
    Firunshauch
    17. Juni 2021 um 09:53
    Elbenstern
    10. April 2021 um 22:04

    Ich habe keine Ahnung von Marbo (da geht es aber komischweise vor allem um Boron)

    Ich vertrete dort sicher nicht immer die einzige Meinung oder auch nur die Mehrheitsmeinung. Und bestimmt gelang es mir nicht immer, zu treffen, was die Autor*innen gemeint haben. Marbo und die tulamidische Religion wurden in DSA4 sehr stiefmütterlich behandelt und das wenige, was ich gefunden habe, habe ich aus verschiedenen Büchern und Kapiteln in diesen Büchern zusammengekratzt und zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzusetzen versucht. Wie gut mir das gelungen ist, muss wohl jede*r für sich entscheiden.

    Wie gesagt, ich diskutiere gerne weiter zu dem Thema, wenn Interesse besteht und erweitere und korrigiere mein Bild auch gerne. Nur nicht hier. :)

  • Nur versucht der Kult sich gar nicht ,,abzuspalten"- nach außen sind sie alle weiterhin Mitglieder des Ordens, die allerdings von innen versuchen, ihn zu übernehmen. Der Marbokult erwächst auch eben nicht aus dem Boronkult heraus, da er gerade in den Tulamidenlanden bislang eigenständig ist.

    Falsch... in der Meisterinfo das Boten 201 stand, dass ein Putschversuch der Marboerwachten gegen die Boroni missglückte... die Marboerwachten wurden darauf hin aus dem Tempel getrieben. Wie ich im anderen Faden bereits schrieb, dies waren wenige Marbo-Kultisten, von wenigen Mitgliedern des Fasarer Marbo-Tempels (Geweihte und Akoluthen), von wenigen Marbiden...

    dadurch auf eine umfassende Intrige des Kultes gegen die (noch) bestehende Mutterkirche

    ,,Überall in Aventurien beginnen Anhänger der Marbo zu spüren, dass die Kraft der Göttin in ihnen fließt. Darunter befinden sich eine Handvoll Mitglieder vom Orden der sanften Ruhe, aber auch einzelne Priester von Umm Ghulshach (der Geiermutter) aus den Tulamidenlanden,"

    Und jetzt gleiche mal diese Quelle mit AGW2 ab:

    "Vorher dienten die Marbo-Priester vor allem dem Orden der Marbiden und waren teilweise Boron geweiht."

    Das heißt also die "Hand voll Mitglieder vom Orden der Sanften Ruhe", welche nun erwachte Marbopriester sind, machen den Bärenanteil des wiedererwachenden Kultes aus, der sich über ganz Aventurien verteilt.

    Es gibt also vielleicht 20-50 Marbo-PriesterInnen, davon sind vielleicht 2-3 nun neuerwachte Umm Ghulshach Priester von denen vielleicht EINE Person die tatsächliche Überlieferung des 'El'Umm Ghulshach Kutub mhanachim ay Fasar' kennt, nach der die Geiermutter NICHT die Tochter Borons ist. Wissen das streng vom Orden der Marbiden (welche immer noch ein Orden der Boron-Kirche sind), seit über 500 Jahre, gehütet wird.

    Du redest die ganze Zeit als würde hinter dem Marbo-Kult eine geeinte Organisation stehen, was aber ja gar nicht der Fall ist. Nicht einmal die einzelnen Umm Ghulshach Zirkel in Fasar müssen einander untereinander kennen. Der Kult ist sehr winzig und agiert zumeist aus der Dunkelheit heraus, damit eben kein offener Konflikt mit dem Puniner Ritus entsteht.

    "außerhalb der Marbiden sind Ränge je nach Zirkel sehr unterschiedlich" (AGW2 S.19)

    Was die Priester der Marbo in Fasar taten, können die Erwachten in Punin auf schärfste verachten und verurteilen.

    Daher verstehe ich auch nicht, wie sehr du dich auf das Zitat aus AGW2 berufst:

    "[...], teilweise Konkurrenz zu Boron" (S. 19)

    Das kann sich auf sovieles beziehen und auf soviele verschiedene Weise interpretiert werden.

    Damit kann die kleine Gruppe in Fasar oder einfach nur die Unterschiede der Moralvorstellungen zwischen Puniner-Kult und Marbo-Kult gemeint sein, was aktive Sterbehilfe betrifft.

    Im Puniner-Kult wird gepredigt, dass nur Herr Boron über den Zeitpunkt des Todes verfügen darf und jegliche Tat (Mord, Selbstmord, ja sogar die rechtmäßige Hinrichtung) sind ein Affront gegen Boron.

    Der Marbo-Kult ist da anderer, konkurierender Meinung und möchte einen Leidenden nicht unnötig leiden lassen, sondern sofort in Borons Hallen überführen.

    Alleine dieser gegensätzliche Unterschied kann schon dieses Zitat erklären.

    Wichtig ist hier, dass bewusst und absichtlich die Überschrift "Feindbild" durch "teilweise Konkurrenz" stark relativiert wird... ein Konkurrent ist mMn eine bereits schwächere Version des Feindes, ein Konkurrent "teilweise" ist nochmal was anderes, wie ich finde.

    Welches Mitglied des schweigenden Kreises soll bitte marbogeweiht sein? Mada Rezzia Al´Keshim, die Vorsteherin des Marbidenordens jedenfalls ist es nicht, das steht so in auch in den Meisterinformationen zu Bote 201.

    Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt, keine bekannte Marbo-Geweihte aber die Vorsteherin der Marbiden ist Mitglied des schweigenden Kreises:

    Zhulamin ai Fasar – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt (B.-Vade. S.134)

    Mada Rezzia Al'Keshim ist nur Vorsteherin des Puniner Ordenshospitz!

    Die Lage in der fünften Sphäre ist auch ehrlich gesagt nicht so relevant

    Um diese geht es aber in diesem Faden! Ist Marbo (nicht der Marbo-Kult) eine Bereicherung für DSA oder nur ein Lückenfüller, bis die nächste große Bedrohung auftaucht?

    Ich hoffe Erstes und befürchte Zweites!

    Der Optimist in mir zankt sich immer wieder mit dem Pessimist! 😆

    Zudem reduzierst du den Marbokult auf den Standort Fasar: In Thalusien bereits (siehe Wiki Aventurica) haben die Marbiden keine Präsenz, und trotzdem wird Marbo verehrt.

    Das tue ich nicht. Ich habe Fasar als Beispiel gewählt. In Thalusa sind sowohl der alanfaner als auch der punier Ritus sehr stark.

    Woher nimmst du diese Information? Die Thalusier verehren großteils ein eigenes Pantheon, und ich kann auch sonst keine (oder fast keine) Boron-Tempel in der Region finden.

    Götterverehrung ist unter Dolguruk dem Schwarzen wahrscheinlich sowieso eher so eine Sache...

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    Ergebnis 'Ich'

    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind (15. November 2021 um 15:20)

  • Die Sache ist nun aber, dass ein Konflikt zwischen Boron und Marbo bzw. ihren Kulten aus schreiberischer Sicht sehr viel Sinn ergibt: Tod als Zustand vs. Tod als Prozess; Grenzziehung vs. Übergänge; Stasis vs. Dynamis. Man müsste nur Marbos Profil entsprechend schärfen und man hätte da eine wahre Fundgrube potentieller Geschichten ohne eindeutigen "Bösen" und mit viel Freiraum für beide Seiten, richtig unheimlich zu sein. Mit anderen Worten: Marbo könnte das Setting durchaus bereichern, man muss es nur richtig anstellen. Und dass sich Elemente unter den Marbiden gegen die "Verhausschweinung" unter der Ägide des Boronkults zu wehren versuchen, ist schonmal ein guter Anfang.

  • Nur versucht der Kult sich gar nicht ,,abzuspalten"- nach außen sind sie alle weiterhin Mitglieder des Ordens, die allerdings von innen versuchen, ihn zu übernehmen. Der Marbokult erwächst auch eben nicht aus dem Boronkult heraus, da er gerade in den Tulamidenlanden bislang eigenständig ist.

    Falsch... in der Meisterinfo das Boten 201 stand, dass ein Putschversuch der Marboerwachten gegen die Boroni missglückte... die Marboerwachten wurden darauf hin aus dem Tempel getrieben. Wie ich im anderen Faden bereits schrieb, dies waren wenige Marbo-Kultisten, von wenigen Mitgliedern des Fasarer Marbo-Tempels (Geweihte und Akoluthen), von wenigen Marbiden...

    dadurch auf eine umfassende Intrige des Kultes gegen die (noch) bestehende Mutterkirche

    Zitat MI Bote 201: ,,Die Marbopriester gehen nach der Pilgerreise aber vorsichtig vor, denn sie haben festgestellt, dass Widerworte gegen die althergebrachte Ordnung nicht gerne gehört werden." Es scheint für die zur Pilgerfahrt aufgebrochenen Marbopriester also ein danach zu geben- innerhalb des Ordens, vermutlich.

    Im Übrigen ist ,,vertrieben werden" etwas fundamental anderes als ,,sich abspalten"- letzteres nämlich steht im Aktiv und macht die Marbopriester zu Handelnden, was sie hier ja nicht sind- die loyalen Boronis entscheiden, dass sie für eine Zeit lang zu gehen haben, nicht andersherum.

    Deine These, dass das in anderen Zellen des Marbokultes anders ist, hat nicht einen einzigen Präzedenzfall und ist noch wesentlich spekulativer als die These, dass es in allen Marbokulten genau so abläuft (was ich übrigens nicht behaupte)- aber Fakt ist, dass sich ALLE Zellen vor der Boronkirche verstecken/unerkannt bleiben, und dass die Marbiden im Allgemeinen hochgradig misstrauisch gegenüber Boron zu seien scheinen.

    Deine Zahlen sind hochgradig spekulativ.

    Die Marbogeweihten scheinen auch nicht mehr davon auszugehen, dass Boron der wahre Gott des Todes ist, sondern diese Rolle von Marbo usurpiert hat- und sie agieren wohl eher deshalb aus dem Dunkel, weil sie ihre Vernichtung durch die Boronis fürchten, weniger, weil sie grundsätzlich nicht an Konfrontation interessiert wären- siehe den Putschversuch.

    Das kann es genau nicht bedeuten: Ein ,,Konkurrent" ist ein Gegenspieler, der das selbe erreichen will wie du, jemand, der mit dir wetteifert- darin sind moralische Differenzen nun wirklich nicht enthalten, es sei denn, Boron und Marbo streiten tatsächlich auf dem Weltanschauungsmarkt miteinander, ob Selbstmord jetzt wirklich das richtige für Alrik von Sturmfels ist oder nicht.

    Ein Konkurrent ist schwächer als ein Feind, in der Tat, das relativiert allerdings immer noch nicht den konfrontativen Subtext von Konkurrent.

    Die Lage in der fünften Sphäre ist auch ehrlich gesagt nicht so relevant

    Um diese geht es aber in diesem Faden! Ist Marbo (nicht der Marbo-Kult) eine Bereicherung für DSA oder nur ein Lückenfüller, bis die nächste große Bedrohung auftaucht?

    Ich hoffe Erstes und befürchte Zweites!

    Der Optimist in mir zankt sich immer wieder mit dem Pessimist! 😆

    Du missverstehst mich: Für die Marbiden spielt es keine Rolle, ob Boron und Marbo jetzt in Alveran beste Freunde sind- sie scheinen der Meinung zu sein, dass Boron Marbo von ihrem angestammten Platz vertrieben hat. Andersrum haben sie auch keine Gnade zu erwarten, wenn sie enttartn werden- wie gesagt, die landen ziemlich sicher vor dem Kirchengericht.

    Selbst wenn es Borons Absicht gewesen wäre, sich mit Marbo eine Verbündete aufzubauen (was ich bezweifle), wäre das Ganze selten dämlich aufgezogen- da platziert Marbo eine großen Teil ihrer neuen Anhängerschaft mitten im Herzen des Boronkults, gibt keine genaueren Anweisungen (oder vielleicht doch, und die sind der Grund für die Animositäten) und Boron sagt auch nichts, weshalb seine Anhänger die götterlästerlichen Häretiker, die noch dazu Untote erschaffen können, bei einer Entdeckung vermutlich allesamt ausmerzen werden, und das soll der große Plan sein? Dass sich die Kulte gegenseitig zerfleischen? Dann hofft Rondra vermutlich auch, dass der Aikar endlich den Turm fertig baut, damit Brazoragh wieder erstarkt und dann natürlich ,,Seite-an-Seite" mit ihr kämpft.

    Marbo ist eine Bereicherung- eben weil sie sich so von Boron abgrenzt und sowohl als Protagonistin als auch als Antagonistin sehr gut taugt.

  • Elbenstern ich bin es echt müde:

    du merkst schon gar nicht mehr an welchen Stellen du cherry-picking betreibst und Interpretation mit Fakten verwechselst.

    aber Fakt ist, dass sich ALLE Zellen vor der Boronkirche verstecken/unerkannt bleiben, und dass die Marbiden im Allgemeinen hochgradig misstrauisch gegenüber Boron zu seien scheinen.

    Meiner Leseart nach reisen die meisten (nicht alle) Marbogeweihten umher, auf der Suche nach ihrer Primärliturgie und den weiteren Zielen Marbos. Eine gewisse Skepsis gegen den Puniner Ritus ist vorhanden, diese ist allerdings weder "hochgradig" noch "allgemeingültig", oder siehst du im Professionspaket AGW2 S. 125 irgendwo "Vorurteile (Puniner Ritus)" auftauchen(?), im Gegenteil... ein Marbopriester wird mit Prinzipientreue (Orden, Boron-Kirche) als Voraussetzung erschaffen.

    wie gesagt, die landen ziemlich sicher vor dem Kirchengericht.

    Wie lautet denn die Anklage? Auserwählt durch eine dem eigenen Pantheon zugehörige Halbgöttin zu sein? Marbo ist fester Teil des 12G Glaubens... wo verstoßen sie also gegen Kirchenrecht, wenn sie von einer Gottheit des 12G Glaubens auserwählt wurden? Sie hatten keine verdammte Wahl, allerdings wohl erhabene Moralvorstellungen (im Sinne Marbos).

    Eine Seelenprüfung kann zeigen dass sie Ordonierte ohne Eidbruch sind und das sie diese Untoten durch die Kräfte Marbos erheben können lässt sich ebenfalls beweisen indem sie einer Purgation zustimmen und anschließend immer noch Tote erheben.

    Aber es ist ja nicht so dass Marbogeweihte karmale Nekromanten sind, Untote gelten nämlich immernoch zu ihrem Feindbildern... obwohl sie diese selber erheben können. Im 12-Götter-Glauben gilt immerhin noch eine freie Gotteswahl.

    Der jüngste Präzedenzfall zeigt das es eben KEINE Anklage geben würde, rebellische Elemente des Fasarer Tempels wurden nicht vor ein Kirchengericht gestellt, sondern "nur" zur Pilgerreise aufgefordert, auch nicht exkommuniziert oder des Ordens oder der Kirche verwiesen. Im Prinzip wurden sie gezwungen Buße zu tun, damit man sie wieder offenen Armes in Empfang nehmen kann.

    Deine Zahlen sind hochgradig spekulativ.

    Natürlich – ich rechne von der einzigen Zahl runter die mir gegeben ist:

    (WdG S. 83) Orden zur Sanften Ruhe = Größe klein (Geweihte +Laien)

    (WdG S.34) kleine Orden = bis zu 100 Mitglieder oder weniger

    (AGW2 S.125) Mehrheitliche Geweihtenschaft des Ordens der Sanften Ruhe = Boroni also 51/100 Mitgliedern, wenn ich Laien-Mitglieder in der Rechnung ignoriere.

    Max. sind also 49 Marbiden vorhanden die Marbogeweiht sind. Eher weniger.

    Doch diese machen laut AGW2 Seite 19 den Bärenanteil des wiedererstandenden Kultes aus.

    Meine Schätzung von 20-50 entbehrt also nicht jeglicher Quellen.

    Aber natürlich bleibt es eine Schätzung.

    Ein Konkurrent ist schwächer als ein Feind, in der Tat, das relativiert allerdings immer noch nicht den konfrontativen Subtext von Konkurrent.

    Das es Konfrontationspotenzial gibt hab ich auch nie abgestritten.

    Nur wo dieses Potenzial uns hinführt sehe ich weniger Eingleisig, nicht zwangsläufig in einem Versuch der Machtübernahme des Marbo-Kults oder Marbo selbst.

    Ist dieser Versuch der Machtübernahme möglich? Natürlich!

    Deuten die Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit solch einen Versuch an? Sicher!

    Muss er deshalb auch stattfinden oder geplant sein? Weder noch!

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    Ergebnis 'Ich'

  • Elbenstern ich bin es echt müde:

    du merkst schon gar nicht mehr an welchen Stellen du cherry-picking betreibst und Interpretation mit Fakten verwechselst.

    Lustig, das selbe habe ich mir auch schon mehrfach gedacht. Nur mit anderem Adressaten.

    Elbenstern ich bin es echt müde:

    du merkst schon gar nicht mehr an welchen Stellen du cherry-picking betreibst und Interpretation mit Fakten verwechselst.

    aber Fakt ist, dass sich ALLE Zellen vor der Boronkirche verstecken/unerkannt bleiben, und dass die Marbiden im Allgemeinen hochgradig misstrauisch gegenüber Boron zu seien scheinen.

    Meiner Leseart nach reisen die meisten (nicht alle) Marbogeweihten umher, auf der Suche nach ihrer Primärliturgie und den weiteren Zielen Marbos. Eine gewisse Skepsis gegen den Puniner Ritus ist vorhanden, diese ist allerdings weder "hochgradig" noch "allgemeingültig", oder siehst du im Professionspaket AGW2 S. 125 irgendwo "Vorurteile (Puniner Ritus)" auftauchen(?), im Gegenteil... ein Marbopriester wird mit Prinzipientreue (Orden, Boron-Kirche) als Voraussetzung erschaffen.

    Was daran liegt, dass die vorliegenden Marbopriester früher nunmal Boronis waren und eben mit dem als Grundlage erstellt werden, um ihren Hintergrund abzubilden (und laut Angabe auch als Borongeweihte erstellt werden können).

    wie gesagt, die landen ziemlich sicher vor dem Kirchengericht.

    Wie lautet denn die Anklage? Auserwählt durch eine dem eigenen Pantheon zugehörige Halbgöttin zu sein? Marbo ist fester Teil des 12G Glaubens... wo verstoßen sie also gegen Kirchenrecht, wenn sie von einer Gottheit des 12G Glaubens auserwählt wurden? Sie hatten keine verdammte Wahl, allerdings wohl erhabene Moralvorstellungen (im Sinne Marbos).

    Eine Seelenprüfung kann zeigen dass sie Ordonierte ohne Eidbruch sind und das sie diese Untoten durch die Kräfte Marbos erheben können lässt sich ebenfalls beweisen indem sie einer Purgation zustimmen und anschließend immer noch Tote erheben.

    Aber es ist ja nicht so dass Marbogeweihte karmale Nekromanten sind, Untote gelten nämlich immernoch zu ihrem Feindbildern... obwohl sie diese selber erheben können. Im 12-Götter-Glauben gilt immerhin noch eine freie Gotteswahl.

    Der jüngste Präzedenzfall zeigt das es eben KEINE Anklage geben würde, rebellische Elemente des Fasarer Tempels wurden nicht vor ein Kirchengericht gestellt, sondern "nur" zur Pilgerreise aufgefordert, auch nicht exkommuniziert oder des Ordens oder der Kirche verwiesen. Im Prinzip wurden sie gezwungen Buße zu tun, damit man sie wieder offenen Armes in Empfang nehmen kann.

    Verschwörung gegen die Kirche, Rütteln an den Grundfesten Alverans, Ausübung fragwürdiger Praktiken (man denke an die Blutliturgien der Marbogeweihten).

    Und dass es karmale Untote sind soll es besser machen? Nicht allein die dämonische Komponente macht die Erhebung von Untoten frevelhaft, die Körper der Toten ihrer verdienten Ruhe zu berauben ist widernatürlich und gegen Borons Willen,

    In Federfall beispielsweise stört sich der Boron-Priester Borello auch nicht daran, dass Maharaha eine karmale Untote ist- die Helden sollen sie trotzdem vernichten.

    Die Marbopriester sind allein dadurch schon verdächtig, dass sie sich versteckt halten.

    Dass den Boronis in Punin ( nicht Fasar) wissen, dass die Marbiden nicht mehr Boron dienen ist ebenfalls rein spekulativ.

    Und da liegt leider das Problem, du schreibst deine Gedanken davor eben nicht als Möglichkeit aus.

    Du schreibst in einer Tour, nichts über die Konstellation in der fünften Sphäre zu wissen, und machst dann Marbo zu einer ,,Verbündeten" Borons.

    Das Problem an dieser Art von Interpretation ist, dass sie ihre gesamte Glaubwürdigkeit auf eine potentielle Bestätigung in der Zukunft vertagt.

    Ich habe nichts gegen deine Interpretationen, nur gegen die Art, wie du sie als logische Folgerung aus den bisherigen Ereignissen konstruierst.

    Aber ich glaube, es ist genug. Ich fürchte, mir ist der Ton manchmal etwas entgleist, und dafür möchte ich mich entschuldigen.

    Rumi, der große Sufimystiker, schrieb:,, Jenseits von Richtig und Falsch gibt es einen Ort,. Dort treffen wir uns."